AnS Stadt und Umgebung.

* Der Sähützenverein Wildbad veranstaltete am letzten Samstag einen gelungenen Abend, der von froher Laune getragen man, wie es bei Schützen sein soll und bleiben wird. Die OuvertüreZehn Mädchen und kein Mann" leitete das Festprogramm ein und bewunderten wir am Klavier die Frl. Luise und Marie Treiber vom Windhof, deren Vortr ag viel Geschick und Fleiß verriet. Frl. Mina Schwizgäbele stellte ihre treffliche Stimme und ihr dar­stellerisches Können in den Dienst der Sache und war wie immer vorzüglich. Das Schwesternpaar Kübler von der Villa Guoßmann bot in Musik und Spiel viel Schönes, was der überaus lebhafte Applaus bewies. Daß die mit- wirkendeu Herren Edelmann, Christ. Schmid und Fritz Seifert in ihrer urwüchsigen Art als Darsteller einer Bänkel- sängergeselllschaft große Heiterkeit erregten, durfte nicht wundern. Nicht endenwollender Beifallssturm durchtobte den' Saal, als Herr August Bechtle sein Bergbahngedicht in Aang umffetzte. Die Sängerschaar hielt sich wacker unter Musikdirektor Wörners Leitung. Der dämmernde Morgen sah noch viel tanzlustige Schützenschwestern und Schützen­brüder beisannnen. Heil dem Schützenverein und seinem trefflichen Vonstand. Vivat, üoreut, orssoat!

Bcn dem um Sonntag stattgehabten Kaiserbecherschießen, zu welchem der Neuenbürger Schützenverein in großer Zahl erschienen war, errang Herr Karl Tubach den Becher, Herr Ernst Ro metsch die Ehrenscheibe.

* Die Kaise'cfeier, welche auf Einladung des Stadtvor­standes im Gasch, zum gold. Ochsen stattfand, war zahlreich besucht. He'rr Stadtschultheiß Bätzner brachte in bewegten Worten das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. Der Redner betonte besonders die wichtigen Ereignisse der gegen­wärtigen politlsähen Zeit und gedachte des Kaisers gerechter Handlung mit ch, :m Appellieren an das Volk. Herrn Stadt­pfarrer Auchs Hi och galt Ihrer Majestät der Kaiserin. Herr Direktor Schnitze r sprach in warmen Worten von unserem König, indem er ' den versöhnlichen Sinn und den fort­schrittlichen Geist seiner Regierung hervorhob. Herr Stadt­

vikar 4>r. Vaur lenkte seine Worte auf das Heer und die Marine und erinnerte besonders an die Krieger in Südwest­afrika. Die Festversammlung wurde durch Gesang des Militärverems und Liederkranzes verschönert.

* Bezüglich der Reichstagswahl wird dem Calwer Wochenblatt geschrieben: Wie vorauszusehen war, ist eine Stichwahl zwischen dem seitherigen Abgeordneten Schw«Eck­hardt und Oekonomierat Adlung notwendig. Bei der Reichstagswahl im Jahr 1903 erhielt Schrempf 7778, Schweickhardt 5971 und Oster 2976 Stimmen. Abge­nommen haben also die Stimmen für den Bauernbund um 692, zugenommen hat die Volkspartei um 1923 und die Sozialdemokratie um 463 Stimmen. Die stärkste Zunahme zeigt die Volkspartei; sie verdankt diesen Zuwachs der großen Stimmenzahl in der Stadt Calw und besonders im Ober­amt Neuenbürg; aber auch Nagold und Herrenberg haben diesmal viel mehr volksparteiliche Stimmen ausgebracht. Im Oberamt Herrenberg und Neuenbürg haben die bauern- bündlichen Stimmen ziemlich und in Nagold etwas abge­nommen, im Oberamt Calw unbedeutend zugenommen. Be­merkenswert am ganzen Ergebnis ist die bedeutende Zu­nahme für die Volkspartei, dagegen hat die Sozialdemo­kratie keinen großen Zuwachs zu verzeichnen, wenn man be­denkt, daß die Wählerzahl gegenüber 1903 zugenommen hat. Zieht man noch einen Vergleich mit der Landtags­wahl in den vier Oberämtern des Wahlkreises, so findet man folgende Zahlen: Für Deutsche Partei und Bauern­bund wurden bei der Landtagswahl 8733, für Volkspartei 4345 (im Oberamt Herrenberg war kein Kandidat der Volks­partei aufgestellt) und für Sozialdemokratie 3470 ^Stimmen abgegeben. Bei der gestrigen Reichstagswahl hat demnach der Bauernbund jund die Sozialdemokratie ab-, die Volks­partei ganz erheblich zugenommen. Am ausfallendsten ist, daß die Sozialdemokratie im Oberamt Neuenbürg um nahe­zu 300 Stimmen zurückgegangen ist. Das Ergebnis im Oberamt Calw hat sich gegenüber der letzten Reichstags­wahl und letzten Landtagswahl nicht besonders verändert. Das Stimmenverhältnis ist sich ebenfalls ziemlich gleichge­

blieben; in der Stadt Calw haben sich bet der Reichstags- wähl die Jungliberalen von der Deutschen Partei getrennt, daher wohl der geringe Stimmenunterschied gegenüber der Landtagswahl. Wenn nun die gestrige Reichstagswahl zu- nächst eine Stichwahl gebracht hat, so hat sie voraussichtlich doch schon die Entscheidung gegeben. Die. Volkspartei ist an 1. Stelle gerückt, an 2. Stelle folgen die Konservativen und der Bauernbund. Selbst wenn bei der Stichwahl die Gröber'schen Stimmen auf Adlung fallen sollten, so erhält dieser doch nicht die Majorität. Schweickhardt wird an 1. Stelle bleiben. Weiter zeigt das Ergebnis, daß die Volkspartei nicht auf die Wahlhilfe der Sozialdemokratie angewiesen ist. Die Demokratie ist allein im Stande, den Kampf mit dem Bauernbund aufzunehmen und sie wird zweifellos den Sieg behaupten, der neue Reichstagsabge­ordnete wird wohl wie der seitherige Schweickhardt heißen. Der Demokratie könnte nur dann der Erfolg und das Man­dat entrissen werden, wenn die Sozialdemokratie aus Rache gegen die Demokratie, wie sie für den 7. Wahlkreis gedroht hat, den Bauernbund unterstützen würde, aber das wird sie gewiß nicht Lun. Die Stichwahlen finden am 5. Febr. statt. In Wildbad selbst war das Resultat ein unerwartetes. Durch den Zusammenschluß der Deutschen Partei mit der Volkspartei war wohl eine große Stimmenzahl zu erwarten, aber daß dieselbe die Zahl 5l6 erreichen würde, hätte nie­mand behauptet, zumal es hier üblich ist, daß es immer 200 Wahlfaule gibt. Die Sozialdemokratie, welche bei der Landtagswahl die erstaunliche Höhe von 197 erreichte, sank diesmal auf 91 zurück. Zn wünschen wäre es, daß bei der Stichwahl auch die Säumigen herbeigebracht werden könnten, und es ist jedes Reichsbürgers Pflicht, seinen Nebenmenschen, sofern er noch nicht gewählt hat, aufzumuntern und an die Urne zu bringen-

Druck und Verlag der Bernh. Hofmaunschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwort!. Redakteur: E. Reinhardt, daselbst.

Wildbad, den 29. Januar 1907.

IvLkMreiM.

Sonntag abend verschied nach schwerem Leiden im Alter von. 78 Jahren unsere liebe Schwester umd Tante

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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen die Schwester:

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Beerdigung Mittwoch nachmittag 3 Uhr.

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