Kanzler Fürst Bülow einig mit dem Minist er 8 e 8 In - I nern in der Mißbilligung des Verhaltens der ^ Polizei, wenn die behaupteten Tatsachen sich bewahrheiten sollten. Hierüber hat der Minister des Innern sofort eine eingehende Untersuchung angeordnet." — Wir meinen, die Polizei hat nicht zu untersuchen, wer Spektakel macht. Spektakel ist Spektakel.
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Wie man sich bei S. M. schusterte. In einer Polemik gegen die „Köln. Volksztg.", die von dem persönlichen Regiment des Kaisers gesprochen hat, erzählt die Münchener „Allg. Ztg.": „Richtig ist, daß der Kaiser oft in kritische Tagesfragen eingegriffen hat, und cs ist manches Wort bekannt geworden, das einer faktiösen Opposition bequeme Vorwände liefern mußte. Wer aber nur halbwegs gerecht urteilt, muß zugeben: diese kritischen, vielumstrittenen, vielbeklagten und in ihrer Tendenz auch ebenso oft recht bösartig mißdeuteten Worte, sie stammten aus der Zeit des Sturmes und Dranges, in der das Volk und seine berufene Vertretung sich einer beklagenswerten politischen Unreife selbst zu zeihen hatte. Das war der Anfang der 90er Jahre, als Bismarck schied, und zu der ausgesprochenen Persönlichkeit an der Spitze des Reiches, die so heiß das Beste anstrebte, von jedem Strebertum freie, tüchtige, um der Sache willen schaffende Menschen sich als Mitkämpfer und Gegengewicht gesellen sollten. Was hat man damals erlebt? Ein serviles Wettrennen entstand im Parlament; statt im eigenen selbstlosen Wirken hoffte man auf die Erfolge der Ums ch m ei ch e l un g. Es entstand für dieses Wettrennen im Beamtentum das dafür bezeichnende Wort: „Sich bei S. M. schuft er rE, und der Gipfel der Kunst wurde darin erkannt, den rechte n Augenblick zu finden, um dem auf hohe Ideale gerichteten SiNn des Kaisers ein schönes Ziel zu zeigen, und dann die eigene Selbstsucht „an die Fänge des Adlers" zu binden. Gelangte man nicht zum Ziel, dann dankte der Chor der Enttäuschten mit Entstellung und In dl s kreti o n.
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Der elektrische Fernbetrieb. Eine wichtige Verkehrsnachricht kommt aus Köln: Die Eisenbahnverwaltung hat sich grundsätzlich entschlossen, die preußischen Staats bahnen zu „elektrisieren". Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: Die Erwägungen über die Einrichtung des elektrischen Betriebes auf preußischen Vollbahnen sind, wie aus sicherer Quelle verlautet, im bejahenden Sinne, abgeschlossen worden. Zunächst soll auf der 100 Kilometer langen Strecke Altona—Kiel mit dem elektrischen Betriebe ein Versuch gemacht werden, von dessen Ausfall es abhängen wird, ob auch längere Strecken für einen solchen Betrieb in Aussicht zu nehmen sind. Der elektrische Betrieb Altona—Kiel wird nicht allein den Personen-, sondern von vornherein auch den gesamten Güterverkehr umfassen. — Man darf auf die Ergebnisse dieses Versuches um so gespannter sein, als davon eine Umwälzung im gesamten Eisenbahnbetriebe abhängt, wie sie radikaler nicht gedacht werden kann.
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Ein Mittel ohne Zweck. Die Herabsetzung der Gebührenfür die Untersuchung des in das Zollinland eingehenden Fleisches, die am Donnerstag vom Bundesrat beschlossen worden ist, wird jetzt im „Reichsanz." bekannt gemacht. Danach wird die bestehende Gebührenordnung bis auf weiteres, wie folgt, abgeändert;
I. Z 2 Abs. 1 erhält folgende neue Fassung: „Die Gebühren betragen, abgesehen von den in den ZZ 4 bis 6'für besondere Untersuchungen festgesetzten Gebühren: bei frischem Fleische: 1. für ein Stück Rindvieh (ausschließlich der Kälber) oder ein Renntier 1,50 Mark, 2. für ein Kalb 0,50- Mark, 3. für ein Schwein oder Wildschwein 0,60 Mark, 4. für ein Schaf oder eine Ziege 0,40 Mark, 5. l. für.ein Pferd, oder "ein anderes Tier des Einhufergeschlechts (Esel, Maultier, Maulesel 3,00 Mark; L. bei zubereitetem Fleische (ausgenommen Fett): 6. von Därmen für jedes Kilogramm 0,005 Mark, 7. von Speck für jedes Kilogramm 0,01 Mark/von sonstigem zubersitetem Fleische für- jedesLilogrMNM^0,02 Mark, 2. Die M Z 4 Abs. 1 Nr. 1 festgesetzte Gebühr für die Untersuchung eines- ganzen-Schweines oder -Wildschweines wird auf 0,75 Mark herabgesetzt« 8. Die im 8 5 Abs. 1 Satz 1 festgesetzte Gchühr lfür die chemische Untersuchung von zubereitetem Fät, einschließlichder Vorprtifung wird aus 0,005 Mark für jedes Kilogramm.'Mer gleichartigen Sendung herabgesetzt: - - M .
Diese neue Gehü'hrenordnüüg tritt am 15. Februar 1907 in Kraft. Praktisch hat sie, wie bereits früher erwähnt, keinen Wert, solange die Menge des eingeführten Fleisches infolge der agrarischen Absperrungspolitik nicht ins Gewicht fällt.' ^
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Russische „Wahlfreiheit." In Moskatt werden nach einer Meldung infolge einer Verordnung des Generalgouverneurs von nun ab die Veranstalter und Leiter von Wahlversammlungen auf administrativem Wege zu Arrest oder hohen Geld st rasen verurteilt, falls in den Versammlungen die Regierung oder die Behörden angegriffen oder beleidigt werden. Name, Stand und Adresse der Redner müssen vorher bekannt gegeben werden, ebenso dürfen ohne behördliche Bewilligung Wahlaufrufe, Proklamationen und Parteiprogramme nicht in den Versammlungen verteilt werden! Infolge dieser drakonischen Verfügung beschlossen die oppositionellen Parteien, Wahlversammlungen überhaupt nicht mehr einzuberufen. Die Wahlagitation stockt vollständig. So werden „gute" Wahlen gemacht. — Aus Petersburg wird weiter berichtet: In der nächsten Umgebung des Zaren wird eifrigst dafür agitiert, daß die Eröffnungsfeier für die kommende Reichsduma ein wesentlich anderes Gepräge bekommt, als im vorigen Jahre. Vor allem strebt die Hofpartei danach, daß die Thronrede nicht vom Zaren, sondern vom Minister Stolypin verlesen wird. Der Grund für eine solche Agitation soll in erster Linie auf vertrauliche Mitteilungen zurückzuführen sein, die bezüglich der voraussichtlichen Zusammensetzung der kommenden Reichsduma am Zarenhofe eingelaufen sind.
Auges-ßhronik.
Berlin, 28 . Jan. Die deutsch-amerikanische Taris- kommiffion hat ihre Verhandlungen zu Ende geführt. Das Ergebnis ist beiderseits befriedigend. Ein Handelsvertrag kam nicht zu Stände, doch ist in den Verhandlungen die Grundlage für einen solchen hergestellt worden.
Königsberg, 28. Jan. Auf die Meldung von dem Sieg der bürgerlichen Parteien telegraphierte Bülow an das Wahlkomitce: „Den retchStreuen Wählern herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Erfolg. Daß die altpreußische Königs- stadt die nationale Waffe wieder gefunden hat, bedeutet ei« gute» Omen für die Zukunft des Vaterlandes? (In Königs berg siegte der von den bürgerl, Parteien unterstützte Kandidat der freis. Volkspartei, Gißling. D. Red.).
Paris. 26. Jan. Im Ministerrai teilte der Minister des Aeußeren, Ptchon mit, die Antwortnote der Signatarmächte der Algectrasakte auf die französisch-spanische Note betr. Organisation der Polizei in Marokko und Zurückziehung der Geschwader habe durchaus befriedigend gelautet; die Mächte hätten einstimmig die Haltung Frankreichs und Spaniens gutgehetßen.
Infolge des Eisgangs wurde die Eisenbahnschiffbrücke bei Maxau abgeführt. Die badischen Züge verkehren nur zwischen Karlsruhe und Maxau.
Beim Dekorieren des Ballsaales fiel der 8si»jährige einzige Sohn des Pächters Kühne! vom städtischen Schießhaus in. Neu-Ulm von der Gallerie herab und erlitt hiebei einen Schädelbruch, an dem der Knabe nun hoffnungslos darniederliegt.
In Br um garten im Kreise Bokkenhain wütet eine große Feuersbrunst. Das Pfarrhaus und die benachbarten Häuser sind abgebrannt, die Kirche ist durch Flugfeuer ' in Gefahr.
In das Bankhaus Gebr. Kussis im Zentrum der Stadt Odessa drangen sechs Anarchisten ein, forderten Geld, Meten einen und verwundeten einen anderen Angestellten. Einer dir Anarchisten wurde von Polizisten erschossen, die übrigen entk a m e n.
An Bord des Klöyddampfers. Zedlitz brach in der Nähe von Colombo Feuer aus. Die Passagiere und die. Postsachen wurden von einem englischen Dampfer übernommen,. Verunglückt ist Niemand. Von Colombo ist ein Schsif mit schweren Pumpen abgegangen, um das Feuer zu löschen.
Ein -rohe- Grubenunglück
hat sich Montag früh auf der Grube „Reden" bei St. Johann-Saarbrücken zugetragen. Infolge einer Explosion wurden 23V Bergleute verschüttet.. Nach einer Mitteilung der Bergwerkdirektion sind bis Mittag 100 Tote geborgen; nach einer Meldung eines Augenzeugen sind 125 Tote geborgen und mindestens 3ÜÜ find noch verschüttet.
Zu den Stichwahlen.
12. Wahlkreis. Infolge der Stellungnahme der Ortsgruppe der Deutschen Partei in Crailsheim für den Bauernbund hat sich der Gedanke der Gründung eines „Liberalen Vereins" geregt uno am Sonntag auch verwirklicht. Eine Versammlung bei der Rechtsanwalt Göhr u m - Heilbronn referierte, beschloß bei der bevorstehenden Stichwahl zum Reichstag für den liberalen Kandidaten Augst und gegen den Bauernbund (Vogt-Büttelbronn) Parole auszugeben.
Die Stichwahlparole der Sozialdemokratie.
Der Parteivorstand der Sozialdemokratie in Berlin hat folgende Stichwahlparole ausgegeben: Unter keinen Um st ändendürfenKonservative,Reichspartei, Bund der Landwirte, Antisemiten und Nationalliberale unterstützt werden und die anderen Parteien nur, wenn die Kandidaten sich gegen jede Verschlechterung der Wahl- und Koalitionsrechte und gegen jedes Ausnahmegesetz einzutreten verpflichten. Nach Abgabe dieser Erklärung soll das Wahlkreiskomitee die Entscheidung unter Würdigung der Persönlichkeit des Gegners treffen.
Die Leitung der württ. Sozialdemokratie wird sin den nächsten Tagen zu dieser Wahlparole Stellung neh- tnen. — Ebenfalls einen Beschluß in Bezug auf die Stichwahlen hat die Freisinnige Vereinigung am Sonntag in Berlin gefaßt und zwar folgenden Inhalts: Nachdem die für die nationalen Forderungen notwendige Mehrheit gesichert erscheint, ist es jetzt gegenüber einer Bedrohung der liberalen Errungenschaften Pflicht aller Liberalen, in der Stichwahl denjenigen Kandidaten die Stimme zu geben, die für die Erhaltung der liberalen Errungenschaften (Reichstagswahlrecht, Koalitionsrecht rc.) nach Person oder Programm Gewähr bieten.
Lus Württemökrg.
Einberufung des Landtags. Laut Staatsanzeiger vom Samstags werden die Stände zurEröffnung des nenen Landtags auf Donnerstag, den 7. Februar kinberufen. Die Mitglieder beider Kammern haben sich am Mittwoch, den 6. Februar in Stuttgart einzufinden zur Legitimation beim Ständischen Ausschuß.
Der Protest der Fraue«. Aus Stuttgart wird gesch ieben: Der württ. Verein für Frauenstimmrecht hat an das Komite für den Vortrag des KolonialdtrektorS Derndurg einen Protest gerichtet, da er ln der Ausschließung der Frauen von diesem Vortrag eine willkürliche Hand- lung erbliche. Der Verein richtet nun an alle Frauen Württembergs die Bitte, da der Protest unberücksichtigt blteb, sich allen Veranstaltungen der tn Frage kommenden Vereine, bei denen die Hilfe der Frauen künftig in Anspruch genommen werden soll, sei es durch Grldspenden oder Liebesgaben, oder bet WohltäiigkeitSfesten fernzubletben Neuregelung der Wohnungsgelder der württ. Staatsbeamten. Das Wohnungsgeld der württ. Staatsbeamten ist z. Z. in der Weise geregelt, daß sämtliche Orte des Landes in drei Klassen eingeteilt werden, wovon Stuttgart allein die 1. Klasse, 33 größere Orte die 2. Klasse, alle übrigen Orte die 3. Klasse bilden. Inner
halb dieser Klassen beziehen die Beamten und Unterbeamten in sechs verschiedenen Abteilungen bezw. Abstufungen Wohnungsgelder im Rahmen von 550 bis 150 Mark in Ortsklasse 1, von 450 bis 130 Mark in Ortsklasse 2., und von 400 bis 100 Mark in Ortsklasse 3. Aus Anlaß der Beratungen der letzteren im vergangenen Herbst über die Eingaben von Beamtcnvereinen um Gewährung von Teuerungszulagen ist der Finanz- Kommission der Kammer der Abgeordneten vom Finanzminister eine Mitteilung zugegangen, wonach an eine Neuordnung der Wohnungsgelder schon mit dem nächten am 1. April 1907 beginnenden Etat herangetreten werden soll. Hiernach werden statt seither drei künftig 4 Ortsklassen gebildet werden. In die Klasse 1 würde Stuttgart, in die Klasse 2 würden die Städte mit über 5000 bis 100 000 Einwohnern und die Kreisstadt Ell- wangen, in die 4. Klasse alle übrigen Orte kommen. Für diese vier Ortsklassen und die verbleibenden sechs Abteilungen des Wohnungsgeldtarifes sollen die Wohnungsgeldzusätze in der Weise bemessen werden, daß sich eine durchschnittliche Erhöhung der jetzigen Sätze um etwa 60 Prozent ergäbe, wobei die Erhöhung aus Abteilung 1 bis 6 prozentual aufsteigend sich etwa von 50—70 Prozent gestalten würde. In Verbindung mit der Erhöhung sollen die Wohnungsgelder und die noch nicht bis jetzt pensionsberechtigten freien Dienstwohnungen bezw. entsprechende Beträge dafür pensionsberechtigt werden, wa« bis jetzt noch nicht der Fall war.
Stuttgart, 26. Jan. Ein Stuttgarter Korrespondenzbureau hat folgendes Schreiben erhalten: In der deutsche» Verlagsanstalt A.-G. in Stuttgart gärt es wieder sehr stark. Die tn der Generalversammlung der Aktionäre im November 1906 vorgenommene Wahl der Aufsichtsratsmitglieder brachte die Wahl der Herren Beßmer, Dr. Höltzel und Adolf Stübler tn den Aufsichtsrat und damit eine Monopolstellung für Herrn Leo Schwerer, nachdem Konsul Dr. Dörlenbach un» Kaufmann Etto Rosenfeld infolge dieser Vorgänge zurück getreten find. Ein Schutzkomits, das aus hervorragende« kaufmännischen Namen der Stadt und des Landes besteht und welches statt der im Gesetz verlangten 300 Stimmen bereits über 1200 Stimmen verfügt, hat den Antrag an die gesetzlichen Organe der Verlagsanstalt gestellt, sofort eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen. Bezweckt ist der Widerruf der Bestellung der Aufsichtsrotsmitglteder Les Schwerer, Lepmann, Beßmer, Dr. Höltzel und Stüber, ferner die Beseitigung der oerwaltungSrältlichen Abteilung des Aufstchksrats und damit die Aufhebung besonders dotierter Aufsichtsratsstellen. Begründet wird der Antrag damit, daß die Art und Weise, wie die Wahl der neuen Aufsichtsrais-- Mitglieder von den Herren Schweyer, Lepmann und Lew erwähnten Herren selbst betrieben wordeu sei, eine grobe Verletzung der Grundsätze von Treu und Glauben im Verkehr darstelle, nnd daß ein so zusammevgekonrmener Aufsichtsrat nicht das erforderliche Maß von Vertrauen verdiene. Die hiesige Geschäftswelt sieht der Entwicklung der Dinge j mit Spannung entgegen.
Kornwesth-im, 26. Jan. Die Bewohner der Par- , zellen Salon-Karlshöhe haben beim Kgl. Konsistorium beantragt, von ihrem bisherigen Kirchenspielsverband mit Korn- westhetm losgelöst und Ludwigsburg zugeteilt zu werden. Diesem Antrag ist auf 1. April 1907 entsprochen worden Die Ktrchengemeinde Ludwtgsburg hat als Abfindung 1506 Mark an die Kirchenpflege Kornwestheim zu entrichten. Die bürgerliche Eingemeindung ist bereits am 1. April 1908 in Kraft getreten.
An der Kiesbaggerei zwischen Eßlingen und Mettingen wollte am Freitag Abend ein städtischer Arbeitet ' den zugefrorenen Neckar überschreiten. Plötzlich brach der i Mann in dem ziemlich tiefen und reißenden Wasser ein l und hätte zweifelsohne den Tod gefunden, wäre nicht der in der Nähe befindliche Streckenarbeiter Nometsch von hier dem bis an den Hals im Wasser befindlichen und mit Aufbietung aller Kräfte sich am Eis anklammernden Eingesunkenen zu Hilfe gekommen. Der Halberstarrte wurde sodann in dem nahen Bahnwarthaus untergebracht.
In Gültlrngen fiel vor einigen Tagen der 38jähr. Johann Georg Müller von der Scheunenletter herab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er nach zweitägige« Schmerzenslager starb.
In Forchtenberg OA. Oehringen brach im Stall von S. Frank ein Schadenfeuer aus, das dessen siebenjähriger Sohn, der „Feuerte' machte verschuldete. Da» Feuer konnte bald gelöscht werden, dagegen mußte der Knabe bewußtlos vom Platze getragen werden und schwebt in Leben,gefahr.
HerlchtslsaL.
Eia Scheusal.
Von den Leiden armer Stiefkinder entrollt« eine Verhandlung vor der Strafkammer in Halle trübt Bilder. Der Arbeiter Franz Mauschenbach aus Merseburg und seine Ehefrau Thekla haben beide noch schulpflichtige Kinder aus erster Ehe. Die Frau bevorzugt» nun Ihren Sohn Willi Erker auf jede Weise, während sie den Kindern ihres Mannes aus erster Ehe eine Stiefmutter im schlimmsten Sinne des Wortes war. Die Kinder bekamen nicht ausreichend zu essen und oftmals waren die Speisen verdorben oder faulig. Schläge mit der Klopfpeitsche gab es alle Tage; ja, sie stiftete noch ihren 13jährigen Sohn Willi an, seine armen Stiefgeschwister aufs schändlichste zu martern. Der brutale Lümmel ließ die Kleinen sich entkleiden und schlug sie unbarmherzig mit der Klopfpeitsche. Er trieb ihnen Stecknadeln durch Wange und Zunge und verletzte sie blutig und verübte alle möglichen Scheußlichkeiten. Der Arzt stellte grausame Verletzungen fest. Dem Vater waren die Brutalitäten bekannt, aber auch er mißhandelte noch seine eigenen Kinder. Er erhielt drei Monate, die Ehefrau zwei Monate und der nichtsnutzige Schlingel Willi Erker vierzehn Tage Gefängnis.
Mannheim, LS. Jan. Statistik der Binnenschiffahrt In Mannheim, dem bedeutendsten Stapelplatz für den Süteroer kehr ,mischen dem unteren Rh-in einerseilS und Süddentschland, de Schwei, und Oesterreich anderseits, betrug die Ankunft zu Ber. SS14Ü00 T». (1S--4: 8,883 000 To.), während zu Tal nur SS »,002 Toanen 68SM0 To.) abgegangeu find. Da» Flößholz y
mit eingerechnet-