vollkommen ausreichen würden, um die Vertiefung und Regulierung des Stroms bis Straßburg durchzuführen. Es wäre zu wünschen, daß diese Nachricht ein rasches Dementi erfahren würde. Wir können nicht glauben, daß Württemberg, dessen Minister von Pischek sich ge­gen die Abgaben ausgesprochen, zngestimmt hat.

Hages-KhrvM

Berlin, 18. Jan. Heute Vormittag fand im Schlosse das Fest des Schwarzen Adlerordens statt. Vorher hatte der Kaiser den Reichskanzler besucht.

Berlin, 18. Jan. Das Milit. Wochenbl. meldet: Kügler, Generalmajor, Kommandeur der 18. Jnf.-Brig. von Bosse, Generalmajor, Kommandeur der 22. Kav. Brig., unter Verleihung des Charakters eines Generalleut­nants, mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt.

Krefeld, 18. Jan. Sämtliche Färbereien Kre­felds haben in einer heute hier abgehaltenen Versamm­lung beschlossen, vom nächsten Montag ab sämtliche in ihren Fabriken beschäftigten Färber auszusperren. Der Arbeitgeberverband der rheinischen Seidenindustrie hielt heute Abend eine Generalversammlung ab, um zu der Aussperrung der Färber Stellung zu nehmen. Die Generalversammlung erklärte sich im Prinzip bereit, der Aussperrungsmaßregel beizutreten, setzte aber die end­gültige Beschlußfassung auf nächsten Dienstag fest.

Müniveu, 18 Jan. Das Des erir des Deutschen Schützenfestes beträgt nahe an 40000 Mark .

Aus dem bayerischen Franken. In Würz­burg sprachen Freitag Abend Erzberger über die Auflösung des Reichstags usw. Den Diskussions­rednern waren nur 20 Minuten Redezeit erlaubt. Es folgte ein a l l g eme iner S k a n d a l, und es kam fast zu Tät­lichkeiten. Die Versamml ng mußte geschlossen werden. - - Wie mit Bestimmtheit verlautet, hat der be­kannte Zentrumsführer Heim-Ansbach für die Wahl in Ansbach - Schwabach für die Zentrumswähler die Parole, den Sozialdemokraten Hier! zu wählen, ausgege­ben, um zu verhindern, daß der Blockkandidat Quidde in die Stichwahl mit dem Bauernbündler Hufnagel ge­lange. Diese Parole würde im strikten Gegensatz zu der Haltung stehen, die das Zentrum in Hof einnimmt.

Lodz, 19. Jan. Bei einem Begräbnis kam es zu Streitigkeiten zwischen Arbeitern, wobei auch der Revol­ver eine Rolle spielte. Acht Arbeiter sind tot, 13 ver­wundet.

Sebastoyol, 18. Jan. Das Marinekriegsge­richt verurteilte heute 3 Offiziere und einen Arzt vom KanonenbootTeretz" wegen aufreizender, gegen die Vor­gesetzten gerichteter Reden zum Ausschluß vom Dienst, Verlust der bürgerlichen Rechte und zu Festungsstrafen.

Der Sekretär der Baseler Zolldirektion, Fehr, ist nach Unterschlagung von 80000 Francs flüchtig.

Au» MürttemSerg.

Die erste Probe, welche unsere revidierte württ. Verfassung zu bestehen hatte, hat ergeben, daß in den verfassungsrechtlichen Bestimmungen noch ei­nige zweifellose Lücken vorhanden sind, auf deren Be­seitigung hinzuwirken eine Aufgabe von Landständen und Regierung sein wird. So heißt es vor allem in dem Art. 13 des Verfassungsgesetzes betr. Aenderungen des 9. Kap. der Verfassungsurkunde (Par. 46 der Verf.-Urk.) Wenn ein gewähltes Ständemitglied ein besoldetes Reichs- oder Staatsamt annimmt, oder im Reichs- oder Staatsdienst in einem Amt eintritt, mit welchem ein höherer Gehalt oder Rang verbunden ist, so verliert es Sitz und Stimme in der Ständeversammlung und kann seine Stelle in derselben nur durch neue Wahl wieder erlangen." Diese Bestimmung und ihre Auslegung ist durchaus klar, soweit sie sich auf die Abg. der Ober­ämter und auf die Abg. der guten Städte mit Aus­nahme von Stuttgart bezieht. Wie steht es aber mit den im Wege des Proporzes gewählten Abgeordneten? Beim Ausscheiden solcher Abg. aus der Kammer findet bekanntlich keine Nachwahl statt, vielmehr rückt ohne weiteres derjenige Proporzkandidat, der auf derselben Liste wie der Ausscheidende stand und in der Stim­menzahl ihm am nächsten kam, ohne weiteres an die Stelle des Ausgeschiedenen. Es wäre also einem im Beamtenverhältnis stehenden oder eines ins Beamten­verhältnis eintretenden Proporzabgeordneten auf den die oben zitierte Verfassungsbestimmung Anwendung finden würde, nicht möglich, vor Ablauf der ganzen 6jährigen Wahlperiode wieder durch eine Wahl in die Stände- Versammlung zu kommen. Die Regierung ihrerseits hätte ein sehr bequemes Mittel in der Hand, durch die Be­förderung eines ihr mißliebigen im Beamtenverhältnis stehenden Abgeordneten auf ein Amt, mit welchem ein höherer Gehalt oder Rang verbunden ist, dessen Aus­scheiden aus der Kammer herbeizuführen. Der Schutz, der darin liegt, daß ein Beamter eine ihm zugedachte Rangerhöhung nicht anzunehmen oder sich nicht darum zu bewerben braucht, dürfte denn doch kein ausreichender sein, zumal er nicht darüber hinweghilft, daß die im Wege des Proporzes, gewählten dem Beamtenstand an- gehörigen Abgeordneten gegenüber ihren nach dem al­ten Verfahren gewählten Kollegen erheblich im Nach­teil sind.

Erste Kammer. Gestern Freitag trat in Stuttgart der r i t r er j ch a s tlt ch e Adel Württembergs zusammen, um 8 Mitglieder zur Er st e n Kammer zu wählen. Ge­wählt wurde« : Friedrich Freiherr v. Gaisberg-Schöck Ingen mit 69 Stimmen, Georg Freiherr v. Wöllwarth - Hosenrolle- (67), Graf Albert v. Uxkul 1 - Gyllendand (67), Erwin Freiherr v. S eckend orf-Gutend (66), Freiherr Hans v. O w (63), Franz Fie-Herr v. König zu Fachsen­feld (5 ' >, Franz Freiherr Schenk v. S t a uf f e n b e r g (46), Otto Freiherr v. Breitschwert (4l).

Zeit zum Wählen. Nach einer Verfügung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, VerkehrSab­

teilung, haben die Dienststellen dafür Sorge zu tragen, daß l den bei ihnen verwendeten Beamten und Arbeitern bet den r bevorstehenden Netchstaqswahlen zur Ausübung des Wahl­rechts an den Tagen der Haupt- Stich- und Nachwahlen die nötige freie Zeit gewährt wird. Eine Lohnkürzung findet wegen der durch die Ausübung des Wahlrechts be­dingten Abwesenheit vom Dienst nicht statt.

Der liberale Verein in Stuttgart hat am Freitag Abend in der Liederhalle eine Versammlung obgehalten in der Dr. Obr-Tübingen über alten und neuen Liberalismus sprach An den Vortrag schloß sich eine Erörterung an, tn der eine Vertreterin des Vereins Frauenstimmrecht dieses auch für die Frauen verlangte und medrere andere Redner besonders die Schulirage in liberalem Sinn behandelten. In der letzten Zeit sind wieder einige liberale Vereine ge­gründet worden, so daß diese jetzt zahlenmäßig die Junglibe- ralen überwiegen.

Eine zweckmäßige Einrichtung hat der neue volkspaiteiiiche Abgeordnete des Vaihmger Bezirks, Rechts­anwalt Dr. Eisele, gerroffen; er hält zur Entgegennahme von Wünschen, ivwie zur BFprechuna politischer Tagesfra­gen an dem ersten Sonntag im Monat von 12'/-2 Uhr unentgeltliche Sprechstunve in ßinem Bureau ab, wozu jeder Beztrksbewohner ohne Rücksicht aus seine Parteizuge­hörigkeit Zutritt hat. _

Stuttgart, 18. Jan. Staatsminister Dr. Eduard v. Fa der ist im Aller von 84 Jaoren gestorder. Aus seinem Lebensgang sind folgende Taten bemerkens­wert: 1850 Oberjustizassessor beim Obertribunal, 1852 in Eßlingen, 1857 Vortragender Rat im Justizmini­sterium, 1865 Staatsrat und ordentliches Mitglied des Geheimen Rats, 1878 Chef des Justizdepartements, 1881 Titel und Rang eines Staatsministers der Justiz, 1883 Staatsminister der Justiz, 1896 in Ruhestand, Großkreuz des Ordens der württ. Krone, Großkreuz des Friedrichs­ordens. Ter Staatsanzeiger schreibt zu dem Tod des früheren Ministers: Die Durchführung der Reichsjustiz früheren Ministers: Die Durchführung der Reichsjnstiz- gesetze, die Mitarbeit Württembergs an den Arbeiten für das bürgerliche Gesetzbuch und am Schlüsse noch die An­bahnung zu den Vorarbeiten für das Ansführnngsgcsetz zum Bürgerlichen. Gesetzbuch waren die wichtigsten Mark­steine seiner ministeriellen Tätigkeit.

Stuttgart» 18. Jan. Das finanzielle Ergebnis der am 7 Janmr in der Liederhalle staitqefundenea Aufführ­ung zu Gunsten der VeteravensammlungKönig Wilhelm Trost" benägt 3000 Mk. Der Stand der Sammlung war am lO. Januar 206.100 Mail.

Stuttgart, 19. Jan. Der König wird sich nächste Woche zur Teilnahme an Kaisers Geburtstagsfeier nach Berlin begeben.

Stuttgart, 19. Januar. Vom Rathaus. In dem Ueberblick, den Oberbürgermeister Dr. Gauß bei der Einführung und Vereidigung der neugewählten Mit­glieder des Bürgerausschusses über den Stand der Stutt­garter Stadtverwaltung gab, erwähnte er auch die Mebr- belastung der Steuerzahler der Stadt Stuttgart durch die Steuerreform. Die Bevölkerung Stuttgarts beträgt an­nähernd ein Zehntel der Gesamtbevölkerung des Landes, zahlt aber von dem Ergebnis der Einkommensteuer des ganzen Landes 32 Prozent. Ein Vergleich des Steuer­jahres 1904, dem letzten vor dem Inkrafttreten der neuen Steuergesetze, mit dem Jahr 1905, dem ersten nach dem Inkrafttreten, zeigt eine Abnahme der Ertragsstenern um 1,219,000 Mark oder etwa 55 Prozent, aber infolge der neuen Einkommensteuer trotzdem eine starke Steigerung des gesamten Stenerertrages von 5,811,711 auf 7,329,000 Mark, also mehr als Ih? Millionen Mark. Diese Ver­schiebung bedeutet, wie der Stadtvorstand ausführte, eine gerechtere Verteilung der Lasten. Für den städtischen Haus­halt hatten die Steuerzahler im ersten Jahre zusammen rund 6,090,000, im zweiten zusammen rund 7,259,000 Mark, also an direkten Gemeindesteuern 1,169,000 mehr aufgebracht, was mit dem Mehr an Staatssteuern zu­sammen eine Weiterbelastung von 2,686 000 Mark oder wenn man die weggefallene städtische Fleischsteuer im Be­trag von 732,000 Mark abzieht, von 1,95^000 Mark ansmacht. Diese Mehrbelastung wird sich im laufenden Jahre noch erhöhen, da inzwischen eine Erhöhung der Ge­meindeumlagen von 7 auf 71/2 Proz. der Ertragskataster eingetreten ist.

Am Freitag abend wurde in einem Hofe der Hop- penlaustraße in Stuttgart ein Chauffeur beim Rei­nigen eines Automobils, dessen Triebwerk ganz auszu­schalten er versäumt hatte, von dem in Lauf gekommenen Fahrzeug an die Wand gedrückt. Der Chauffeur erlitt Schenkelquetschungen, die seine Aufnahme im Wilhelm- Spital nötig machten.

Zu dem durch den Einsturz des frisch anfgeführten Kellergewölbes eines Neubaus in Sulzgries OA. E ß- lingen erfolgten Unglück erfabrt man, daß die beiden Toten, die ledigen Weingärtner Gustav Mayer, 24jährig, Und Ernst Mayer, 25jährig, beide von Sulzgries, nicht durch die herabfallenden Steine erschlagen wurden, sondern den Erstickungstod erlitten. Sie lagen von mittags 4 Uhr bis abends 6 Uhr unter den Trümmern. Der durch einen schweren Rippenbruch verletzte Unternehmer August Mayer ist der Bruder des ebenfalls verunglückten und er­stickten Ernst Mayer. Tie Ursache des Einsturzes dürfte wahrscheinlich in der vorzeitigen Entfernung der Verschal­ung zu suchen sein. Gerichtliche Untersuchung ist einge­leitet.

Der Rollfuhrunternehmer in Göppingen wurde am Donnerstag beim Ausladen von Bahngütern durch herabfallende Eisenteile so unglücklich getroffen, daß der rechte Arm beinahe völlig zersplitterte. Ob eine Ampu­tation sich als nötig erweist, dürfte erst die genaue Unter­suchung des Armes ergeben.

InWiddern brach in dem gemeinschaftlichen Wohn- hause von L. Mall und L. Hahne mann Feuer aus, das sich auch auf das Nebenhaus von A. Kirchner er­streckte und dieses in Asche legte, während elfteres gerettet werden konnte. Die Ursache des Brandes ist nicht er­mittelt.

Der 36 Jahre alte Fuhrknecht der Witwe Beck in Ravensburg wollte einem Bäcker am Gespinstmarkt einen Wagen Mehl zuführen. An der Ecke der Hochstaat- nnd der Gespinstmarktstraße kam der Wagen aus der ab­schüssigen und eisbedeckten Straße ins Rutschen, wobei der Fuhrknecht tusnter den Wagen geriet und so schwer ver­letzt wurde, daß er auf der Stelle tot war.

iKrrichtviaak.

Ein «»schuldig Verurteilter.

Aus Kirchheim u. T. wird geschrieben: Vor etwa 11 Jahren wurde die Scheuer des Hofbäckers Maier ne­ben dem Hotel zum Schwan von bübischer Hand angc- zündet. Man verfolgte damals auf frischer Tat den Brandstifter, er entkam aber im Schutze der Nacht. Im Verlauf der Untersuchung lenkte sich der Verdacht auf den ledigen Bäckerssohn Eugen Faal von hier, und da auf sonstige Anzeichen gegen denselben sprachen, wurde er wegen Brandstiftung zu einer mehrjährigen Frei­heitsstrafe verurteilt. Einige Monate hatte Faul von seiner Strafe schon abgesessen, da stellte sich bei ihm ein schweres Leiden ein und er wurde infolgedessen aus dem Gefängnis nach Hause entlassen. Das Leiden war aber schon so weit vorgeschritten, daß der Entlassene, die einzige Stütze seiner Mutter, einer betagten Witwe, kurze Zeit darnach starb. Das väterliche Vermögen des Verstorbenen, welcher zu seinen Lebzeiten immer wieder seine Unschuld beteuerte, wurde von der geschädigten .Feuerversicherungsgesellschaft beschlagnahmt. Die gram­gebeugte Mutter duldete es nicht mehr in ihrer Heimat, und sie zog deshalb von hier fort, nachdem sie Haus und Hof verkauft hatte, zu ,ihrem verheirateten Sohn nach Tuttlingen. Nun ist dieser Tage durch Vermitt­lung des Pfarramtes in Aschaffenburg bei dem hiesigen Stadtpfarramte ein Brief eingelaufen, wonach sich ein Aschaffenburger Einwohner, von Gewissensbissen gequält und schwer krank darniederliegend, seinem Seelsorger ein Geständnis abgelegt hat, daß er damals den Brand ge- gelegt habe und also der inzwischen verstorbene Faul, seiner Zeit unschuldig verurteilt und ins Gefängnis ge­legt wurde.

M.-Gladbach. Im Oktober 1904 hatte die Ehefrau August Heck mann aus Rheydt gemeinsam mit Tochter Und Schwiegersohn einen Reisenden nachts in ihre Wohnung gelockt und diesem 3521 Mk. geraubt. Die Tochter und deren Mann wurden schon vor einiger Zeit zu je einem Jahre Gefängnis verurteilt, während die Ehe­frau H., die eigentliche Anstifterin und Kupplerin, nach Belgien geflüchtet war. Von dort ist sie unlängst ansge­liefert worden und die hiesige Strafkammer hat sie jetzt zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.

Karlsruhe, 18. Jan. Das Schwurgericht verurteilte den Arttsten Rtesch zu 5 Jahren und den Schuhmacher Bayer zu 10 Jahren Zuchthaus wegen Raubes. Sie hatten am 24 November in der Nähe von Pforzheim eine« Taubstummen überfallen und beraubt.

Posen. 18. Jan. Der päpstliche Kammerherr Josef KloS, Redakteur desKatholischen Wegweisers", wurde heute auf Grund des Z 110 des Sl.-G.-B. in 3 Hallen wegen Aufreizung polnischer Kinder zum Schulstreik durch im .Wegweiser" veröffentlichte Artikel zu insgesamt 1100 Mark Geld st rase verurteilt.

Kunk und MsseuiHaft.

Glultgart, 18. Jan. Spielplan des Kgl. Hof» theater. Sonntag, 20. Januar Nachmittag-Vorstellung zu Einheitspreisen:Die sezierten Frauen",Der einge­bildete Kranke", AbendsTslome^. 21. Jan.:Die rote Rohe", Hoskonzert". 82. Januar:Heimat". 33. Januar:Flauto- Solo-Tänze",Lauretta". 24. Janusr:Sibirien". 85. Januar: Zu ermäßigten PreisenBorfSßtle". 36. Januar: Husarrnfieber". 27. Januar:Die Meistersinger vo« Nürnberg". 28. Januar: Zum ersten MaleAlma-mater". Spülplan-Enlwurs skr die Zeit vom 29. Januar bis 4 Februar 1907. 29. Januar: .Violetta" 30. Januar: Der Barbier von Bagdad',Pagliacc". 3l. Januar:

Hujarenfieber". VII. ÄbonnementS-Konzert. 1 Februar: Sslome". 2. Febr.:Alma-matrr". 3 Febr.:Mignon". 4. Februar:Der Andere".

Stuttgart, 18. JanUar. Kgl- Hoftheat er. Am 23. Januar begeht der Hofkapellmeister Fritz Scharf das Jubiläum seiner 25jährigen Tätigkeit an der hiesi­gen Hofbühne. 15 Jahre war er als Salontänzer hier tätig, dann wurde er nach Brühls Abgang Balletmeister wird wirkt nun in dieser Stellung erfolgreichste seit 10 Jahren. An seinem Jubilänmsabend wird, wie ans dem Spielplan ersichtlich ist, neben der v. Albertschen Oper Tlanto salo" hauptsächlich die Tanzkunst in der Vor­stellung vertreten sein. Neben einer Reihe, von Scharf neu arrangierten Tänze, kommt sein Ballet Lauretto zur Darstellung.

N öcr Minddarmentzünduug

dieModekrankheit von heute", hielt jüngst im Königs­bausaal zu Stuttgart auf Einladung des württ. Lan­desvereins vom Roten Kreuz Prof. Dr. Hofmeister, leitender Arzt des Karl Olga-Krankenhauses, einen mit lebhaftem Inte esse entgegen genommenen Vortrag. Nach einigen einleitenden Bemerkungen über die Geschichte der Blinddarmentzündung, die vor 100 Jahren in der me­dizinischen Literatur noch unbekannt ivar, beschäftigte Redner sich mit der Frage, warum man heute so viel von Blinddarmentzündung hört. Das Faktum läßt sich aus dem Zusammenwirken einer ganzen Reihe von Gründen erklären, ohne daß es nötig ist, eine pro­zentuale Zunahme der Erkrankungsziffer im Vergleich zur Bevölkerungszahl anzunehinen. Auf Grundlage ei­ner kurzen Orientierung über die Anatomie des mensch­lichen Darmes und speziell des Blinddarmes und seines Anhängsels, des Wurmfortsatzes, werden die krankhaften Veränderung n geschildert, welche die Blinddarmentzünd­ung hervorruft. Sie beginnt stets mit der Entzündung des Wurmfortsatzes, der Name Blinddarmentzünd-