nicht, daß er eineFrauewkönigin" ernannt habe, sagt aber, daß Frauenköniginnen an vielen Orten der Kolonie üblich seien und manche Vorteile bieten. Eine solcheFranenkönigin" erledige alle Frauenpalaver und sei eine Art von Vorinstanz für Angelegenheiten, die Frauen betreffen. Tie von Roeren erwähnteKönigin" Ssigabe sei eine kluge, wohlhabende und einflußreiche Person gewesen, die stets im Zinne der Regierung zu handeln bemüht war. Fünfmal fei er vom Kolonial­amt aufgefordert worden, die Strafanträge zurückzunehmen, die er wegen der von der Mis­sion erhobenen Anschuldigungen gestellt hatte. Auf Wustsch der Mission sei er endlich von Togo nach Kamerun ver­setzt worden. In einem Bericht über ihn sei auch gesagt worden, daß er zu einer Auszeichnung in Vorschlag ge­bracht worden wäre, wenn er nicht früher mit der ka­tholischen Mission in Togo Streit gehabt hätte. - Die Schmidt'sche Broschüre hat übrigens auch zu mannigfa­chen Berichtungen gegenüber der Erzbcrger'schcn Schrift durch die Nordd. Ällg. Ztg. Veranlassung gegeben.

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Konservative Nebenregierung. Tie Fr Zt.

schreibt: Der Präsident des Abgeordnetenhauses Jordan von Kröcher, der konservative Kandidat für Salzwe- del-Gardelegen ist, hat nach unwidersprochen ge­bliebenen Berichten in eurer seiner Kandidatcnreden aus- gesührt, daß seine Wahl in den Reichstag schon deshalb empfehlenswert sei, weil er als Präsident des preu­ßischen Abgeordnetenhauses sehr wohl in der Lage sei, der Regierung Schwierigkeiten zU machen; ßr brauche cs beispielsweise nur abzulehnen, Beratungsge­genstände, die den Ministern gerade wichtig wären, an den von der Regierung gewünschten Tagen auf die Ta­gesordnung zu setzen. Damit habe er Mittel in der Hand, wie überhaupt durch seine persönlichen Bezi eh- Ungen zu den Ministern, die Wünsche seiner Wäh­ler, so z. B. in Bezug auf Bahnbauten usw. durchzn- drücken. Wenn er sich wirklich so ausgedrückl hat, so läge hier das Eingeständnis eines bedenklichen Mißbrauchs der präsidialen Macht vor und zugleich die ungenierte Ausübung einerNebenregierung", die sich derjenigen des Zentrums durchaus an die Seite stellt.

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EchiffahrtSabgaben auf der Weser. DieKöln. Ztg." meldet aus Berlin: Äm 9. Jan. fand wie wir erfahren, in Holzminden eine Beratung der sämtlichen Weser- uferstaaten, also von Preußen, Bremen, Braunschweig, und Lippe-Detmold statt, um sich über die Erhebung der Schiffahrtsabgaben im Gebiets des Weserstromes zu verständigen. Es gelang, ein in seinen Grundzügcn allen Beteiligten genehmes Ueberetnkommen zu erzielen. Man einigte sich dahin, Schiffahrtsabgaben in Höhr von 0,05 Pf. aus den Tonnenkilometer zu erheben, die für den Zwcckver- band eingenommen und nur für der Schiffahrt dienende In­teresse» ausgegrbrn werden sollen Bei der Bttonng des Zwrckoerbandes sollen die für die Rh ei n s chi sf a hrt in Vorschlag gebrachten Bestimmungen zum Muster genommen, es soll also auch eine weitgehende Vertretung der Interessen­ten in dem Zweckverbande geschaffen werken. ^

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Zweierlei vom Zentrum. Aus dem Reiche ^ Erzbergers, dem schwäbischen Oberland, wird dem Beob­achter geschrieben: Sitzt da in Wurz ach am Wahltage ein Insasse des Spitals und beeilt sich heimzukommen, weil die Schwester Oberin ihm befohlen, zu wäh­len und bei i h r den Wahlzettel abzuh ölen. Ein gerade anwesender Wähler will ihm den weiten Weg ersparen und gibt dem guten Alten einen Wahlzettel, dem allerdings der Segen des Zentrums fehlte, der aber trotzdem in die Wahlurne wanderte. Die Schwester Oberin war natürlich recht ungehalten über diese Eigen­mächtigkeit ihres Pflegbefohleneu und wird ihn wohl bei der kommenden Reichstagswahl besser im Auge behalten. Für den Alten aber wollen wir hoffen, daß ihm ob seiner Missetat keine weiteren Fasttage in den Kalender eingesetzt worden sind.

Anders lautet, was in demselben Blatt über den katholischen Geistlichen Dr. Johann Baumüller, Präfekt zu St. Stefan in Augsburg, gesagt wird. Er verurteilt in einer von ihm herausgegebeneu Wo­chenschrift mit aller Entschiedenheit die vom Zentrum betriebene Verkoppelung von Religion und Partei und sagt dabei u. a.:

Wir wollen nur gegenüber derunnötigen Ver­quickung von Religion und Politik wobei die Re­ligion mehr eine dienende, als herrschende Stellung cinnimmt gegenüber dem Satz, daß ein überzeugungstreuer Katholik nur ein Zentrnmsmann sein kann, die Ansicht vertreten, daß ein überzeugungstreuer Katholik ebensogut der liberalen oder der freisinnigen Partei angehören kann, weil es sich hier in erster Linie um politische und nicht um religiöse Fragen handelt."

Wölfling bleibt bürgerlich. Leopold Wölf­ling will, wie sein gerade in Berlin weilender Anwalt, der bekannte Wiener Hof- und Gerichtsadvokat Dr.

Irischauer mitteilt, keineswegs wieder Erzherzog wer­den. Er ist mit seinem Vater seit längerer Zeit ausgesöhnt und hat auch mit seiner Mutter, der Herzogin Alice von Toscana vor einigen Monaten eine Zusammen­kunft gehabt, aber znm Wiener Hofe steht er in keinerlei Beziehungen mehr. Augenblicklich wartet er an der Ri­viera das Ende seines Scheidungsprozesses ab; nach Been­digung des Prozesses gedenkt er, sich in Zug niederzu­lassen.

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Die französische Brschofskonferevz tagt seit «intgcn Tagen in Parts. Ihr wohnen 80 Bischöfe an. Am Dienstag hat sich diese Konferenz u a. mit der Frage be­schäftig ob es nicht müder Enzyklika des Papstes verelnvar >ei, dn Gottesdienst d uernd dem allge­meinen Vcrsammlungsrechl anzupassen. Die letzte Enzyklika httle die Möglichkeit nur deshalb ausge­schloffen, well nach Verfügungen der Regierung die Geist­lichen zwar in den Kirchen geduldet werden sollten, aber

keine Hausrcchte ausüben dürfen. Mehrere Redner betonten I in der heutigen Versammlung, daß die Verfügungen der; Regierung nur die Bedeutung der Uebergangs-Bestimmungen besitzen, sobald dagegen die Geistlichen die Formalitäten er­füllen, ihnen dis Regierung weiterhin das Versügunasrecht über die Kirchen und ihr Mobiliar nicht mehr beschränken. Die Anpassung an dos allgemeine Recht würde noch er­leichtert, wenn, was zu erwarten sei, die Anz-sigepfl'cht für die öffentlichen Versammlungen überhaupt abgeschafft werde. Die Versammlung her Bischöfe erwtcS sich in ihrer großen Mehrheit bereit, auf diese Regelung der Schwierigkeiten einzugehen, beschloß jedoch, vom Vaükan zunächst auf tele­graphischem Weg Jnstrukttonen zu erbitten, um zu verhin­dern, daß sie dcsa ouiert wcrdnr. Der Bischosskongrcß dürfte sich infolge dieser Korrespondenz noch bis mindest'ns Freitag hinj'chen.

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Pichon zur Friedenskonferenz. Der französi­sche Minister des Aeußeren, Pichon wurde von einem Mitarbeiter desMatin" über die nächste HaagerKon- ferenz interviewt rrnd erklärte folgendes:Ich setze große Hoffnung auf die Beratungen. Wenn man auch irr absehbarer Zeit den Krieg noch nicht unterdrücken kann, so ist es doch schon von Bedeutung, daß man nach Mitteln sucht, um Kriege zu vermeiden, und daß nicht Ideologen, sondern verantwortliche Re­gie r n n g c n a n d i e s e n Bestrebungen teilneH-- m en. Man wird von den Erfahrungen der letzten Jah­re profitieren und die internationalen Kommis­sionen, die schon gute Dienste geleistet haben, weiter und wirksamer a u s g est a l t en. Auch die BezeichnungFrie­denskonferenz" halte ich für glücklich, weil sie immer von neuem dartut, daß die Aufr e ch t er h a lt u n g des Friedens das gemeinsame Ideal aller zivi­lisierten Völker ist."

K- * *

Taktlosigkeiten. Gegen die Schwurgerichte und gegen Frankreich, hat sich, wie das B. T. berich­tet, während der letzten Schwurgerichtssession.um Land­gericht Berlin 1 der Vorsitzende, Landgerichtsdirektvr Hahn, bei der Rechtsbelebrung in einer Weise zu den Geschworenen geäußert, die Aufsehen erregen muß. So sagte er u. a., daß die Geschworenen als Laien nicht im­stande seien, unter mehreren von Juristen ihnen vorge­tragenen entgegengesetzten Rechtsansichten zu wählen. Des­halb müßten sie die von ihm (dem Vorsitzenden) vorgetra­gene Rechtsansicht als die maßgebende ansehen. An Delikte wie die Abtreibung sei ein besonders strenger Maß­stab anznlegen. Wohin man komme, wenn man solche Sachen leichtfertig behandele, sehe man an dem uns be­nachbarten Frankreich. Diese Nation komme im Schmutz um; dort herrschten frivole Anschauungen, und das trau­rige Beispiel Frankreichs zeige, daß es in hundert Jah­ren aus der Reihe der Kulturstaaten ausgeschieden sein werde. Das ist eine unverantwortliche Einmischung in die Befugisse der Geschworenen und eine Taktlosigkeit gegenüber dem französischen Nachbarstaat.

q- H rfe

Aussperrungen in Schweden. Um verschiedene Arbeitskonflikte in m hrer n Orten Schwedens b.i- znlegen, wurden zu Anfang ds. Js. Unterhandlungen zwi­schen den Delegierten der Arbeitgebervereinigung und den Vertretern der Zentralvereinigung der Fachvereine in Stockholm geführt. Es wurde der Entwurf eines Ei­nigungsprogramms ansgearbeitet und von den Delegierten angenommen. Eine Anzahl Fachvereine vere weigerte aber die Annahme des Entwurfs. Infolge­dessen beschloß die Arbeitgebervereinigung in einer zu Stockholm abgehaltenen Versammlung, der Zentkalorga- nisation der Fachvereine ein Ultimatum zuzustellen mit der Forderung, den Einigungsentwurs bis zum 23. Ja­nuar zu genehmigen, andernfalls am 28. Januar die all­gemeine Aussperrung erfolgen werde. Von der Aussperrung werden 70 000 Arbeiter betroffen werden.

Tages-KßrsnM

Bertis, 16. Jan. Der neue Reichstag soll, der Deutschen Tagesztg. zufolge, entweder am 14. oder am 19. Februar zusommenlrctcn, kaum länger als 4 Monate versammelt bleiben und nur den Nachtragsetat, den neuen Etat, vielleicht den Entwurf iber oie Beruss- vereine, gegebenenfalls auch diesen oder jenen Han­delsvertrag erledigen. Alle übrigen Verlegen sollen auf die Heibsttagung verschoben werden.

Berlin, l6. Jan. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Feldgeistlicher, Dtpifionspfarrer Dr. Hermann Iseke, geboren am 9. März 1856 zu Holungen, am 14. Januar im Fetdlazaret Kalksonretn-Süd an Herzschwäche gestorben.

Posen, 16. Jan. Die heurige Vorschlagswahl für den Eizbrschvfsttz harte das Ergebnis, baß an erster Stelle der Regierung folgende Kandidaten unterbreitet werden: Weihbischof Ltkowski, Domher Kioske, Domherr Jend- z t k, Graf Po »ins kt.

München, 16. Jan. Eine nicht gcuvnnte, verstor­bene Dame har ti-stamentarisch der Slaürgemetnde Manchen 100,000 Mk. vermacht, womit eine Münchener Kunst­galerie gegründet werden soll; es sollen in erster Linie Münchner Künstler jeder Richtung berücksichtig: werden.

Stockholm, 16. Jan. Der Reichstag ist heute durch den Kronprinzregenten eröffnet worden.

Aus Part enstein wird berichtet: Ein Eisenbahn­bremser aus Würzburg siel vom Zug, als dieser einen 100 Meter hohen Viadukt passierte. Er stürzte in den Lohr­bach und wurde zerschmettert.

Auf der chemischen Fabrik von Gustav Schulz in Bochum stürzte ein Gerüst ein. Drei Arbeiter wur­den hierdurch schwer verletzt, davon einer töucch.

Aus Bonn wird geschrieben: In St. Tönis er­schlug ein Idjähriger Bursche seinen 70iahrigcn Zties- Pater mit einer Axt. Ter Täter wurde verhaftet.

In der vergangenen Nacht brach aus der Irren­anstalt Dalldorf bei Berlin der Lustmörder Gra- bo wski aus, der im September 1903 seine Ehefrau ermordet hat, und als gemeingefährlicher Geisteskranker l in der Irrenanstalt untergebracht worden war. Mitt- I woch Vormittag wurden zwei Arbeiter bei der Repara­

tur eines Hofbrünnens in Berlin verschüttet und tos herausgezogen.

Ans Inns brück wird gemeldet: Vom Znndcr- kopf bis zu den ersten Häusern des Vorortes Hötting ist eine Wind law ine nicdergegangen; sic riß auf ihrem Wege beiderseits den Waldbestand in der Breite von 500 Meter nieder.

Ein Herr Nols ans Lüttich würde in Brüssel auf offener Straße von dem Weinhändler Rendenbar­ger erschossen. Der Täter hatte mit seinem Opfer geschäftliche Differenzen.

Im Zirkus Metropole in Paris kam es zu stür­mischen Auftritten, weil ein angekündigter Boxerwett­kamps nicht stattfand. Das Publikum bombardierte die Manege mit Stühlen und Schemeln und zertrümmerte sämtliche Fensterscheiben. Erst einem starken Polizei­aufgebot gelang es, die Ruhe wieder herzustellen.

Im Kohlenbergwerk Lavcrnede bei Allais ka­men zwei Arbeiter durch den Einsturz einer Gallerte ums Leben. In C o urso n-B a s-C arr i eres bei Au- xerre wurde ein Häus durch den Einsturz eines unbewohn­ten Nachbarhauses verschüttet. Drei Personen wurden getötet, eine wurde lebensgefährlich verletzt.

Nach einer aus Rio oe Janeiro tn Genua ein­getroffenen Depesche ist dort das Archiv der deutschen Gesandtschaft durch einen Brand vollständig zerstört worden; das Personal soll nur mit Mühe gerettet worden sein.

lieber das Erdbeben auf Jamaika wird noch aus Newyork gemeldet: Das Erdbeben hat doch schlimmere Verwüstungen angerichtet als man ursprünglich glaubte. Die Zahl der Toten, meistens Eingeborene, beträgt über Hundert. Das Geschäflsvterül in Kingston soll vollstän­dig zerstört sein. Das englische K o l on i al a mt hat vom Gouverneur von Jamaika nachstehendes Telegramm erhal­ten: Ern heftiges Erdbeben hat unter den Gebäuden der Stadt Kingstown großen Schaden angerichtet. Eine dadurch verursachte Feuersbrunst ist noch nicht bezwungen, beschränkt sich aber auf '0- Ler Stadt, darunter die Hafenanlagen und Speicher. Das Feldlazarett ist zerstört. Unter den 30 Toten befindet sich kein Offizier, dagegen ist Major Haldyman schwer verletzt. Im allgemeinen Kranken­hause, das stark überfüllt ist, haben gegen 300 Verletzte Auf­nahme gefunden. Die Gewalt des Brandes ist jetzt im Abnehmen. Das Myrtlebankhotel ist zerstört, ebenso die Telegraphenleitung der Stadt. Es treten noch leichte Erd­stöße auf.

Die neueste Nachricht lautet: Die Hafenanlagen von Kingston liegen völlig in Ruinen, lieber 600 Menschen sind getötet und Tausende verletzt worden, von denen viel infolge mangelnder Pflege ster­ben. Ter Materialschaden wird auf 15 Millionen Doll, geschätzt. Die Erdstöße dauern fort.

Jur WkbHsLagswaHk

6. Reichstagswahlkreis. Landiagsabg. Körner hat die Kandidatur des Bauernbundes angenommen. Doch erklärt er. die umfangreichen Arbeiten für die anderen Wahl­kreise gestatten ihm nicht, die Agitation tm d. Wahlkreis mit Nachdruck anfzunehmen.

11. Reichstagswahlkreis. Landtagsabg. Betz- Heilbroun hat die Kandidatur für den Reichstag auf Drängen der freisinnigen Männer des Kreises a n ge­nommen. Der liberale Verein Ba cknang wird diese Kandidatur nach Kräften unterstützen. Die Zahlen der Proporzwahl in den 4 Oberämtern des Kreises zei­gen deutlich, daß. es sich hier nicht um eine Zählkandida­tur handelt, sondern daß der freisinnige Kandidat Aus­sicht hat, in die Stichwahl zu kommen.

Aus dem Elsaß wird noch geschrieben. Bürger- mestcr Blu menthal ist als Kandidat der Liberalen und Demokraten im Wahlkreise Kalmar ausgestellt und nicht wie die Fassung tm gestrigen Blatt vermuten läßt, tn Straß­burg Stadt. In Straßburg-Stadt kandidiert als gemein­samer liberaler Kandidat Rechtsanwalt Burger.

Aus dem Rheingau. Aus Worms wird ge­meldet: Nachdem die Heyl-Partei für den Vorabend des Wahlmges den 24. Januar sämtliche größeren Säle der Stadt mit Beschlag belegr hat, damit keine andere Partei mehr zu Wort kommen kann, wurde auch die Abhaltung einer sozialdemokratischen Versammlung mit den Landlagsabgcocdneten Dr. David und Ullrich, die auf heute angesetzt war, in letzter Stunde in dem Etablissement Worret unmöglich gemacht. Die Furcht vor dem politischen Bazillus anderer Par eien bildet sich bei den hiesigen sogenannten N üionalliberalen geradezu bis zur Lächerlichkeit aus. In der in Maiwz abgehaltenen Generalversammlung des Demokratischen Vereins wurde der Beschluß des Parteioorstandes, schon beim ersten Wahlgang für dm sozialdemokratischen Kandidaten Dr. David einzutreten, einstimmig angenommen.

Dernbnrg lehut ab Der in Altona-Stor­ni arn von rechtsnattonalliberaler Seite gegen den liberalen Kandidaten proklamierte Kolontaldirektor Dern bürg sandte folgendes Telegramm:Habe zu meiner Ausstellung als Kandidat in Ihrem Kreise keine Ermährrg unger­teilt. Dieselbe erfolgte ohne mein Wissen und gegen meinen Willen.

Juc Lage i« Wußlarrd.

Ein neuer Mord.

Aus Minsk wird gemeldet, Mutwoch Nachmittag wurde auf der Straße der Kommandeur des Acttlleriepaiks, Oberstleutnant Bjelawinzew, von 2 Männern durch Revolverschüffe ermordet. Beide Mörder entkamen. Ein zweiter Versuch.

Aus Odessa wird unterm 16. Januar gemeldet: Heute mittag fand ein zweiter Versuch statt, denDampfer Gregor:utz Merck", der am 18. Januar nach New- Dslk abgehen sollte tn die Luft zu sprengen. J>n vorderen Kielraume erfolgte eine Explosion von außerordent­licher Siäcke, wodurch in die Schiffswand e n Leck von be- deutmidem Umfang gerissen und sonstige Bttchädlgungen des Schiffskörpers verursacht wurden. Die Explssiou ist dmch eine Höllenmaschine oder durch Pyioxilin hervor- gerufen. Personen sind nicht verletzt. Als mutmaßliche