zu, um mit einer Darlegung und Begründung des Verhal- Z teus Oesterreich-Ungarns auf der Marokko-Konferenz und mir der Beteuerung zu schließen, daß der große Frie- dcnsgedanke stets der Leitstern seiner Politik gewesen sei.

Tages-KhrmM.

Berlin, II. Juni. Der seitherige Gouverneur von Kamerun, Herr v. Putt kam er, ist nach der Germania regelrecht pensioniert worden und zwar mit ei­nem Ruhegehalt von 12000 Mk.

Berlin, 11. Juni. Das Militärwochenblatt meldet: Der Chef des Gensralstabs der österreich.-ungarischen Armee, Feldzeugmeister Frhr. v. Beck ist zum Ch ff des Infanterie- Regiments von Courbistre (2 pos ) Nr. 19 ernannt worden.

Rostock, II. Juni. Der Landtag des Fürstentums Ratzeburg nahm mit geringfügigen Abänderungen die Regier­ungsvorlage an, wodurch der Landtag anstatt nur beratender beschließende Stimme in allen das Fürstentum be­treffenden Gesetzen gewährt und das Wahlrecht etwas erweitert wird.

Hamburg, 11. Juni. Die Eiöffnung des Dele­giertentags des Verbandes deutscher Journa­listen und Schrift st ellervereine erfolgte ' heute unter Teilnahme von Vertretern des Senats und des Präsi­diums der Bürgerschaft. Dr. Diez (Hamburg» ist Vor­sitzender. Bürgermeister Dr. Burchard hielt eine bedeutungs­volle Rede über die sittliche Höhe der deutschen Presse und ihre hohen kulturellen Aufgaben. Hierauf t-at man in die geschäftlichen Beratungen ein.

Neustadt a. d. H-, 11. Juni. Die heute hier statt­gehabte Landtagswahl für den Bezirk Neustadt- Dürkheim ist abermals resultatlos verlausen. Von den 136 Wahlmännern haben 121 abgestimml. Davon " sielen auf Tr. Bischof-Dürkheim (lib.) 54 Stimmen, Hofrat Exter-Neustadt (lib.) 56 Stimmen. Freiherr v. Haller (Soz.) 47 Stimmen, Bürgermeister Erlen- w ei n-Niederkirchen (Z.) 47 Stimmen, Gutsbesitzer Eu­gen Abresch, Kandidat des Bundes der Landwirte, 14 Stimmen, Dr. L e e m a n n - Freinsheim, ebenfalls Kan­didat des Bundes der Landwirte, 14 Stimmen. Es hat somit keiner der Kandidaten die Majorität, welche 61 be­trägt, erreicht. Darauf haben sämtliche Parteien Ver­tagung beantragt, die nach demPfälzischen Kurier" ans den ersten Montag im November festgesetzt wurde.

St. Johann, 11. Juni. Durch die Vermittelung des Reichswgsabgeordneten Boltz wurde der Friede auf der Burbacher Hütte wiederhergestelli. Den Arbeitern ivurde die Koalitionsfreiheit garantiert. Wegen des Streiks wird niemand entlassen werden. Heute wird all­gemein die Arbeit wieder ausgenommen.

Helsingfors, 11. Juni, Der Bischof von dB arga hat im Einvernehmen mit der hohen Geistlichkeit beschlossen, die geistliche Zustimmung zur Leichenverbrennung, die durch eine Senatsvorlage gestattet werden soll, und zur Errichtung von Krematorien zu erteilen.

Genf, 11. Juni. Heute ist die Konferenz der Dele­gierten von 35 Staaten zur Revision der Genfer Konven tion des Roten Kreuzes eröffnet »vordem. Die europäischen Staaten sind meistens durch ihre Botschaf­ter und Gesandten vertreten, die in Uniform erschienen.

Bern, 10. Juni. In der heutigen eidgenössischen Volksabstimmung wurdedas Lebens Mittelgesetz mit rund 238 000 gegen 138 000 Stimmen angenommen. Genf steht noch aus, es sott verworfen haben. Verwor­fen haben weiter: Glarus, Baselstadt, St. Galten und Neuenburg.

Wien, 11. Juni. Beim gestrigen Delegattons­cercle äußerte sich gegenüber dem Deleg. Sylvester der Kaiser, er bedürfe drtngeno eines Urlaubes, denn er sei entsetzlich angegriffen. Zürn Delcg. Kramarz sagte der Kaiser:Die Wahlresorm muß gemacht werden, auf Grund der alten Wahlordnung kann nicht mehr gewählt werden."

London, 11. Juni. Der Könighat dem deutsch- englischen Fr e un d s ch a st s ko mi t e e den Wunsch zu erkennen gegeben, die Vertreter der deutschen Presse, die demnächst England besuchen werden, zu einem Früh­stück in Windsor Castle zu empfangen.

London, 11. Junt. DemDaily Telegraph" zu­folge beabsichtigt die englische Regierung, von dem Bau eines in dem diesjährigen Flottenprogramme vorge­sehenen Panzers vom Dreadnought-Typus Abstand zu nehmen. DerStandard" teilt mrt: Der Kriegtzminister habe sich entschlossen, die Infanterie um 10,0 0 0 Mann und die Artillerie um 48 Batterien zu verringern. Die irreguläre Artillerie soll dagegen verstärkt werden.

Durbau, 10. Juni. Die englischen Streitkräfte brachten den Aufständischen schwere Niederlagen der. Der Häuptling Mehlokazulu und 200 Aufständische wurden gelötet, viele wurden verwundet. Die Verluste der Engländer betragen einen Offizier tot und einen Offizier und 6 Mann verwundet. Die Schlacht dauert fort.

Sydney, 11. Juni. Am Samstag ist der von Sydney nach Neu-Seeland heimgereiste Premierminister von Neu-Seeland, Richard I. Seddon unterwegs plötzlich gestorben. Das Schiff ist hierher zurück- gekehrt.

Wie die Münch. Neuest. Nachr. melden, ist der Be­amte der bayerischen Filiale der deutschen Bank in Mün­chen, Joseph Li Pf, in der Gegend der Grnttenhütte im Kaiser gebirge abgestürzt und tot geblieben.

Am Samstag und Sonntag erkrankten ln Frank­furt a. M. 25 Personen, die in einer Pension in der Seilerstraße zu Mittag essen, unter Vergiftungserschein­ungen. Die ärztliche Untersuchung stellte fest, daß die Erkrankung sehr wahrscheinlich auf den Genuß von Fisch mit Majonaise zurückznführen ist, der schon am Freitag genossen war. Tie Krankhcitserscheinungen sind leich­terer Art.

Das Bert. Tagebl. meldet ans Chemnitz: Bei Hohenstein-Ernsttat ereignete sich heute früh ein schwe­res Unglück; das 6jährige Kind einer Stuttgarter Fa­milie stürzte aus dem Schnellzug; die Mutter sprang in ihrer Aufregung nach. Beide sind schwer verletzt.

In Untermeiderich bei Essen erschoß ein Berg­mann seinen Schwager aus Eifersucht. Ter Mörder stellte sich selbst.

Tie Kutschersgattin Vr.rny in Dcplitz erdrosselte ihre 3 Kinder, 2 Knaben und ein Mädchen. Die Tat ge­schah in einem Anfall von Jrrsinm .

In Barcelona wurde das Theater ^der Künste durch eine Feuersbrnnst zerstört. 21 Feuerwehr-, leute wurden bei den Rettungsarbeiten verletzt. Der Schaden beträgt über eine halbe Million Pesetas.

Aus New York wird gemeldet: Ein Zug, der von Atlankic-City nach Jersey-Cith fuhr, entgleiste infolge falscher Weichenstellung. Durch den furchtbaren Druck wurden »nehrere Wagen zertrümmert. Nach Angabe der Beamten ist eine Person tot, 21 mehr oder weniger schwer verletzt. Hilfe ist abgeschickk

InPittsburg hat sich, Thomas O' E o nor ^ o - n e s, einer der ersten Stahlindnstriellen Pittsburgs, im Schenley-Hotel erschossen. Er hatte in der letzten Zeit verschiedenen seiner Freunde gegenüber geäußert, daß er fürchte wahnsinnig zu werden oder zu erblinden. Ter Verstorbene war schwerreich und galt außerdem als der einzige Erbe des Familienbe»rtzes, der auf über 200 Mil­lionen Mark geschätzt wird. Er hat ein Alter von nur 36 Jahren erreicht.

§er Aufstand in den Kolonieu

Berlin, 11. Juni. (Amtlich.) Major v. Frey­hold war am 28. Mat voin Fischfluß her in Haid einge­troffen und hatte durch Patrouillen jestgesteüt, daß die Hot­ten totsten in Stärke von 250 Gewehren die Strecke Halb Warmbad nach Süden zu gekreuzt hatten. Am 30. Mai erhielt die Patrouille des Leutnants von Abend- rorh in der Gegend westlich Norchab Feuer. Major von Freyhotd setzte den Vormarsch auf der feindlichen Spur fort und erreichte am 3. Juni den Feind westlich Gaobes. Noch am Abend wurde der Feind von den nächsten Höhen ver­trieben. Am folgenden Tag wurde der Angriff fortgesetzt. Nach heftigem Feuergefechte gingen die Hottentotten im Laufe des Nachmtttags zurück und am Abend des 4. Juni befand sich unsere Truppe im Besitze der bisher vom Feinde besetzten Wasserstelle. Dieser floh iu westlicher und südwest­licher Richtung. Noch in der Nacht vom 4. zum 5. Juni marschierte Major von Freyhotd nach dem Oranje. Oberst­leutnant von Estorjf traf mit der Abteilung des Majors Siebert am 5. Juni früh von Warmbad kommend auf dem Gefechtsfelde ein und wird das Gefecht fmtsetzen. In diesem Gefecht sind gefallen: Oberleutnant Dannerth, früher im Füsilier-Regiment Nr. 34, Leutnant von Abend­rot h, früher im kgi. sächsischen Grenadier-Regiment Nr. 100. Drei Reiter wurden schwer, sieben leicht verwun­det. Ter gefallene Oberleutnant Dännerih ist am 12. No­vember 1904 abgereist, war längere Zeit Kommandant des Etappenkommandos Süd und hatte im Gefecht bei Kaeydorns am 27. Juni 1v05 nach dem Tode des Hauptmanns Pich­ler die Führung der Abteilung Pichler übernommen.

Berlin, 11. Juni. In eurem Telegramm des Gou­vernements von Deutsch-O st afrtka wird gemeldet: Die Station Moscht am Kilimandscharo meldet, daß in der L a n d sch a ft Jraku Unruhen ausgebro­chen sind. Ein treuer Häuptling wurde verjagt und der Meru-Ansiedler Ussert von 5001000 Aufständischen ausgehalten nnd bedroht. Der Statistis­ches Abel rückte am 5 Juni von Moscht mit 2 Europäern, 40 Askarts und 100 Muffais .ab. Es wurden konzen­trisch gegen Jraku vorgeschoben: die Abteilung von Mpwapwa über Jrangi, von Kiltmatinde über Mkalama, sowie die in Toborah stationierte 5. Kompagnie.

Inr Lage in Außland-

Neue Krawalle.

Eine Schar Arbeitsloser griff eine Maschinen­fabrik und eine Dampfmühle in der Umgegend von Eu- patoria an. Die Bewohner der Umgegend schleppten auf Karren Säcke mit Mehl fort. Die Mühle wurde voll­ständig ein ge äschert. Ta die Polizei den Anführern gegenüber machtlos war, wurde zur Herstellung der Ord­nung eine Kompagnie Soloaten herbeigerufen. Der ent­standene Schaden wird auf 100 000 Rubel geschätzt.

In Eriwan (Kaukasus) entstano eure Schlägerei zwischen Muselmanen und Armenier, in deren Verlauf 11 Armenier und 2 Muselmanen getötet und 16 Personen verwundet wurden.

In Bjalystok wurde Kr P o l i z ei m inist er auf der Straße erschossen; in Siedlce wurden der Bür­germeister und der Vorsteher der Kanzlei des Gouverneurs lebensgefährlich verletzt. In beiden Fällen find die Täter entkommen.

Zbürtt. Landtag.

Stuttgart, 11. Juni. Präsident v. Payer eröff­net die 173. Sitzung uni 3hfl Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird ein Antrag Rembold-Aalen (Ztr.) angenommen, dahingehend, den Abg. für Böblingen, Fabrikant Leibfried in Sindetfingen, für legitimiert zu erklären. Leibsried wird hieraus eingeführt und vereidigt.

Auf der Tagesordnung steht zunächst ein von 38 Mitgliedern aller Parteien Unterzeichneter Antrag des Abg. Liesching betr. die Gewährung eines Beitrags zu der Sammlung König Wilhelm-Trost:Die Kammer der Abgeordneten »volle 1) die Bereitwilligkeit anssprechen, die Zustimmung zur Gewährung eines einmaligen Bei­trags durch die kgl. Staatsregierung zu der vom württ. Kriegerbund zu Gunsten der württ. Teilnehmer an dem Feldzug von 187071, an den vor 1870 geführten Krie­gen und an den Kämpfen der Schutztruppen, sowie von deren Hinterbliebenen gesammelten Spende König Wil­helm-Trost in Höhe von 30 000 Mark zu geben nnd demgemäß eine Ueberschreitung des Etats bei Kap. 8 Tit. 3 für 1906 nicht zu beanstanden. 2) Tie Kammer der Standesherren zum Beitritt einzuladen.

Liesching (Vp.) tritt mit warmen Worten für sei­nen Antrag ein. Man habe die Pflicht, den Veteranen, die für das Vaterland gekämpft haben, vor der Not des Lebens zu schützen. Württemberg zählt jährlich 7200 Mark. Neuerdings sei die oben erivähnte Spende von Seiten des Kriegerbundes veranlaßt worden, die die nicht gerade große Summe von 65 000 Mark ergeben habe.

Der Staat möge mm auch seinen Beitrag leisten. Unter den 19 000 noch vorhandeilen Veteranen seien 8000 einschließlich der Witwen nnd Waisen unterstützungs­bedürftige Personen. Hoffentlich werde sein von allen Parteien Unterzeichneter Antrag einstimmig angenommen.

Des »vetteren treten für den Antrag ein Tam­bach er (Ztr.), Frhr. v. Kechler (fr. Vgg.), Matter- Blaubenren (D. P.) nnd Sch albte (kvns.). Rem-, b old-Aalen (Ztr.) regt an, in den leerstehenden Ge­bäuden auf der Komburg Unterkunft für Veteranen zu schaffen. Präsident Payer bittet, diese Anregung heute nicht weiter zu verfolgen. Täuscher (Soz.) meint, die 30 000 Mark sollten sofort verteilt werden. Gegen die­sen Vorschlag spricht sich Schoch (Ztr.) ans. Das Würdigste sei der Anschluß an die Spende. Minister v. Zeyer drückt seine Freude aus über diesen Antrag, dessen Tendenz im ganzen Lande einen lebhaften und freudigen Widerhall finden werde. Wenn inan dem Prä­sidium des Kriegerbundes die Verteilung überlasse, so sei sie in die besten Hände gelegt. Etwa 4500 Veteranen seien unmittelbar zu berücksichtigen. Die Anregung Rem- botds werde er nolurn nehmen. Stimme die erste Kammer zu, so werde die Summe sofort an den Krieger­bund abgehen. Nach weiteren Bemerkungen wird der Antrag einstimmig angenommen, lieber verschiedene Pe°. titionen persönlicher Art wird zur Tagesordnung über­gegangen. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung morgen vormittag 9 Uhr mit der Tagesordnung: Schtußabstimmung über den Gesetzentwurf betr. Gewerbe- und Handelsschulen, Bersassungsreform. Schluß der Sitz­ung halb 5 Uhr.

Stuttgart, 12. Juni. Tie Abgeordneten­kammer erledigte in ihrer heutigen Sitzung zunächst die Schtußabstimmung über den Entwurf des Gewerbe- und H a n d els s ch ul g e s etze s. Ter Entwurf wurde mit 70, allen abgegebenen Stimmen angenommen. Tann ging sie über zu wiederholter Beratung der Ver­sa s s n n g s r e f o r in. Man beginnt mit der Zusammen­setzung der Zweiten Kammer. Fr. Hautzmann und Hieb er sprechen für den Zusatz von 17 Proporz- abgeordneten, letzterer namentlich für den Landesvroporz. Min.-Präs. Tr. v. Breitling erklärt, daß die Re­gierung mit schwerem Herzen nachgebe nnd der Form der Zusatzabgeoidneten durch Proporzwahl znstimme, während sie sich über die Zahl angesichts der Haltung der 1. Kam­mer nicht bestimmt aussprechen wolle. Gröber stellt ei­nen Antrag zu Gunsten des Kreisproporzes. Tie Wahl von 17 Proporzabgeord neten wird darauf mit 75 gegen 5 ritterschajtl. Stimmen angenom m e n, ebenso der L a n d e s p r op o r z mit 63 gegen die 17 Zentrums­stimmen. Bei der Zusammensetzung der 1. Kammer wurde das Recht des Königs ans Ernennung erblicher Mitglieder mit 60 gegen 7 Stimmen abgelehnt. Tie Bestimmungen aus Wahl von 8 Rittern nnd 8 Bernfsvertretern werden angenommen.

Aus WLrtteMösrg.

Dieustnachrichien. Uebertragen: Die Stelle eims Ka- vitänS bei der Bodensccdampfschiffahtt des: vormaligen Odeisreuer- mann Stadt in Fnedrichshafem

Besörderr: Die E.sendähimWcnten Noihenburger in Heil- bronn Haupibahrihof zum Eijenbahmelieiär in Crailsheim und .Ulemm in Stuttgart Hauptbshchos zum Eiscnbahusekrctär in Stuttgart No.d- bahnhos.

Ernannt: Den Eisenbahnpraknkanten 1. Klasse Wiedmnm zum Eiseilbahnassistenten in Stuttgart Hauptbahnhos.

Fr. Haußmaun über die Bersaffungsrcvision.

In N i e d e r ste l l e n fand am Sonntag eine große Wäh­lerversammlung starr. Fcieör. Haußmann erstattete sei­nen Wählern Bericht über seine Haltung zur Verfassungs­revision. Er schloß mit folgenden Worten:Unsere Entschlüsse sind gefaßt. Noch können wir nicht sagen, ob die Revision wieder scheitert oder zu stände kommt. Wenn sie scheitert, werden wir mit erneuter Kraft kämpfen. Wenn sie dem Land beschteden wird, werden wir uns mit frischem Mut den J agen des staatlichen und wirtschaftlichen Wohles der Veoöck-uung zawenven." Der Vorsitzende, Küfermetster Cregltnger, beantragte hierauf folgende Resolution:Die Versammlung billigt die Haltung des Abgeordneten in der Verfoffungsrevtsion und dankt für seine Tätigkeit im Land­tag." Die>e Resolution wurde in Probe und Gegenprobe unter stürmischem Bttsall einstimmig angenommen.

Eine Preffftiuime zur Bersassungsreform. Der Schw. Bote" schreibt in einem leitenden Artikel:Die rvürttemb. Verfassungs-Reform im Gange" über den Anteil der Volkspartet an der Ermöglichung einer Verständigung:

Die Versassungsrefoim muß gemacht werden. Noch nie zuvor ist man soweit gekommen wie diesmal, noch nie war in der Zweiten Kammer die Ueberzeugung von derhöchsten Zeit" für die Reform so weitverbreitet. Die Konsequenzen aus dieser Ueberzeugung zu ziehen, das war die Aufgabe der Volkspartel als führender Partei". Sie hatte die Entscheidung in Händen und damit auch die Verantwortung. Es ist sehr erfreulich, daß man bei der Entscheidung dieBesonnenheit" derEnt­schiedenheit", die praktische Politik der Pcogramm- wut vorgezogen hat.

Und zu der Kammer der Standesherren gewendet, meint das lieberale Blatt: Dieser versöhnlichen Haltung der Mehrheit der Kommission gegenüber kann die Kammer der Stanoesherren unmöglich rücknchlslos auf ihren volle« Forderungen bestehen kleiden. Würde sie es doch tun, so würde sie die ganze V eran t wo r t ung für das Schei­tern der nun so weit gediehenen Reform treffen und es würde der Fall eintreten, den sie bisher stets als nicht vor­handen von sich abgewiesen hat, daß sie sich nämlich den Wünschen der übergroßen Mehrheit der Volksvertretung egoistisch entgegenstemmt und einen ehrlichen Frieden zwischen den beiden Kammern vereitelt.

Militärische Veränderungen. Der Staatsanz. meldet: v. Schnürten, General der Infanterie und Staatsminister des Kriegswesens, wird auf sein Ansuchen von dem Amte des Kriegsministers, unter Anerkennung der von ihm geleisteten ausgezeichneten Dienste in Gnaden enthoben und in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, unter Stellung st lg, suits des Infanterie-Regiments Kö­nig Wilhelm I. Nr. 125 mit Pension zur Disposition