die Zulässigkeit der Ernennung erblicher Mitglieder und die Ernennung der berufsständischen Vertreter; wohl aber läßt sich reden über die Zahl der ritterschaftltchen und berussständischen Vertreter. Bei der Wohnsitzklansel könnte wohl zurückgegangen werden aus das Verlangen eines Wohnsitzes in Deutschland, nicht eines steuerlichen, sondern eines bürgerlichen Wohnsitzes. Wenn man schon einmal nicht darauf besteht, daß die hohen Herrn ihren Wohnsitz in Württemberg haben müssen und der steuerliche Wohnsitz schon genügen würde, so kann man hier auch noch weiter entgegenkommen, so bedauerlich diese weitgehende Ausrechterhaltung des Vorrechts ist. Dann wird der Fürst von Hohenlohe-Waldenburg nicht in die für ihn zweifellos unangenehme Lage kommen, den Schutz der europäischen Großmächte, unter welchem nach ihm die Fürsten und Grafen heute noch stehen, anrusen zu müssen; es wäre doch ein recht zweifelhafter Schutz.
Die politische Klugheit wird die Mehrheit der 2. Kammer sicher dahin führen, sich wieder zu einigen und der 1. Kammer Gelegenheit zu geben, das Odium der Ablehnung der Reform auf sich zu nehmen. Ein sachlicher Grund zUm Nachgeben liegt nicht vor. Tie 1. Kammer wird sich wohl besinnen, ob sie die Ver- sassungsreform endgiltig ablehnen und sich damit den Lebenssaden abschneiden will. — Und daß dem so ist, dessen ist sie sich bewußt.
Ungebühr vor Gericht. Ter verantwortliche Redakteur der „Leipz. Volksztg.", Otto Kressin ist, wie schon gemeldet, wegen eines Artikels „Ter Tiger als Ass e", in der die Militär- und Polizeibehörden Sachsens und Preußens eine Beleidigung erblickten, in Leipzig mit zehn Wochen Gefängnis bestraft worden. Nach der Praxis der sächsischen Gerichte mußte diese harte Verurteilung erwartet werden; sie bietet deshalb auch weiter nichts Auffälliges. Dagegen verdient eine Episode festgehalten zu werden, die sich bei der Verhandlung abspielte. Der Oberstaatsanwalt Tr. Böhme äußerte sich in seiner Anklagerede über den verantwortlichen Redakteur Otto Kressin in folgender Weise:
„Bei der Strafzumessung ist zugunsten des Angeklagten lediglich anzuführen, daß er den Artikel nicht geschrieben hat, und daß er in der Redaktion der „Leipziger Volkszeitung", wenn auch mit einer gewissen Intel li genz, eine bloß handwerksmäßige Tätigkeit ausübt und nicht in der Lage ist, die Ausnahme solcher Artikel abzuweisen. Strafschärfend ist die Schwere der Beleidigungen, der rohe Ton des Artikels und der weite Kreis der Beleidigten, zu berücksichtigen. Es ist daher eine hohe Strafe erforderlich, die ich von Ihnen mit Bestimmtheit erwarte."
Daraufhin ereignete sich folgender Zwischenfall:
Angeklagter Kressin: Ich verzichte auf jede weitere Verteidigung. Ich will nur bemerken, daß ich meine angebliche handwerksmäßige Tätigkeit in der „Leipziger Volkszeitung" zum mindesten so hoch einschätze, wie die handwerksmäßige Tätigte i t des Herrn Oberstaatsanwalts. (Bewegung im Zuhörerraum.) — Vorsitzender (mit erregter Stimme): Ich weise diese Bemerkung als ungehörig znrück, das ist eine Beleidigung. — Oberstaats - anwalt: Ich beantrage eine Ordnungsstrafe.
Tatsächlich wurde der Angeklagte wegen Ungebühr zu einer sofort zn vollstreckenden Strafe von zwei Tagen Hast verurteilt und nach Schluß der Verhandlung abgc- sührt. Diese Episode ist in jedem Betracht bedauerlich Liegt in dem Vorwurf einer „bloß handwerksmäßigen Tätigkeit" gegenüber einem Oberstaatsanwalt eine Beleidigung, dann lag auch eine Beleidigung in der Bemerkung gegenüber dem Redakteur. Oder nimmt das Gericht wirklich an, daß ein höherer Grad von Selbständigkeit für das Amt eines Oberstaatsanwalts, als für das eines Redakteurs nötig ist? In diesem Falle hätte sich wieder einmal gezeigt, daß ein Gerichtshof von den Anforderungen, die heute an den Redakteur einer Tageszeitung gestellt werden, keine Ahnung hat. Die Herren Staatsanwälte fühlen sich freilich über den freien Bürger hoch erhaben. Wenn sie dies aber öffentlich anssprechen, so müssen sie auch die verdiente Abwehr hinnehmen, denn was dem Ankläger recht ist, ist dem Angeklagten billig.
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Der sozialdemokratische Landtagsabg. Goldstern hat wirklich für den sächsischen Etat gestimmt, aber — eine Zentnerlast fällt dabei vom Herzen Mehrings und Stadthagens — nur aus Versehen! Genosse Goldstein veröffentlicht nämlich in der Zwickauer sozialdemokratischen Zeitung folgende Erklärung:
„Ich habe in der Tat dadurch, daß ich bei der Abstimmung irrtümlich sitzen blieb, anstatt dagegen auszustehen, für den Etat gestimmt. Im Reichstage findet bekanntlich der umgekehrte Abstimmungsmodus statt. Konsequenzen daraus lassen sich jedoch nicht ziehen, da sich das nicht wiederholen wird, weil ich ebenfalls auf dem Standpunkt stehe, daß der sächsischen Klassenregierung kein Vertrauensvotum durch die Zustimmung zum Gesamtetat gegeben werden darf."
Tie Leipziger Volkszeitung und der Vorwärts erklären sich durch diese Erklärung befriedigt. Herr Goldstein ist also diesmal noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Das nächstemal heißt es aber aufpassen.
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Umstimmigkeiteu im Flottenverein. Ueber die Auseinandersetzungen im Flottenverein veröffentlicht die „Deutsche Tageszeitung^ Mitteilungen aus Kreisen des Vereins, aus denen sich ergibt, daß in der nichtöffentlichen Sitzung auf der Hauptversammlung in Hamburg die Vertreter der verschiedenen Richtungen scharf aneinander geraten und die Leitung des Vereins sich „bittere Wahrheiten" hat sagen lassen müssen. Wenn schließlich die in der Hauptversammlung angenommene Resolution einstimmig genehmigt worden sei, so habe hierbei das Bestreben bei allen Leitretern mitgewirkt, nach außen einig zu erscheinen. Daß die Unterverbände zu einem grüßen Teil nicht gewillt seien, den Heißspornen in der Leitung des Vereins ohne weiteres zu folgen, sei auf der Hamburger Tagung klar zum Ausdruck gekommen. Gerade diebayertsche Gruppe
i habe hierüber niemand im Zweifel gelassen. Die Nkcht- s Wiederwahl des Frhm v. Würtzburg in das Präsidium i sei keine Niederlage der gemüßigten Richtung gewesen, da er selbst erklärt hatte, eine Wiederwahl nicht annehmen zukönnen. Der für ihn präsentierte Oberstleutnant v. Spieß habe 10 Stimmen mehr als General Keim erhalten. Im Zusammenhang hiermit ist auck darauf hinzuweisen, daß Prinz Heinrich in seiner Hamburger Rede mit besonderer Betonung den bayerischen Landesverband gelobt und erklärt hat, daß dessen Bericht das enthalte, was der Deutsche Flottenverein sein solle.
Tsges-KtzrsrüL.
Berlin, 1. Juni. Wie die Schles. Volkez'g. meldet, hat die Zentrumsfraktton des Reichstags b:- schloffen, oaß jeder ihrer Abgeordneten von s.inen Diäten 100 M. an ven Parteisonds zu zahlen Habs.
Berlin, 1 . Juni. Der „Lokalmizejgcr" meldet aus Kiel: Die Nachforschungen nach den Leichen auf dem Torpedoboot 8 126 stad nunmehr endgültig eingestellt. Es fehlen: Oberleutnant Kayser-Leipzi'g, 2 Obermaate und 14 Hetzer und Matrosen. Ti,: Fehlenden haben wahrscheinlich noch lebend den Ausgang gesunden, und sind dann ertrunken. Der Wert des gehobenen Schiffes beträgt 1200000 M. Die Bergungsgesellschaft erhält 250 000 M.
Karlsruhe, 1. Juni. Tie zweite Ka m m er hat den Vermögensstenergesetzentwurs gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und des Abg. Schmidt (Bd. d. Landw.) angenommen.
Metz, 31. Mai. Dem hiesigen Arzt Dr. med. Ern st ist nach einem hiesigen Blatte der päpstliche Orden Gregor s d e s Heiligenfür den Eifer in Verteidigung der katholischen Religion verliehen worden. Tr. Ernst hatte im vorigen Sommer auf der hiesigen Aerzteversammlnng die Heilung einer Lupuskranken durch eine Pilgerfahrt nach Lourdes und durch den Gebrauch von Lourdeswasser gegen alle hiesigen Aerzte verteidigt.
Wien, 2. Juni. Die parlamentarisch-beamtenmäßige Kabinettsbildung Beck ist in folgender Zusammensetzung gesichert: Beck Präsidium, BYnert Inneres, D e r- schatta (Deutsche Volkspartei) Eisenbahnen, Marchett (Deutsche Votkspartei) deutscher Landmannsminister, Sek- tionsches Forschk (Jungtscheche) Handeft Pacak (Jungtscheche) tschechischer Landmannsminister, Vizepräsident Lemberger Finanzdirektion, Korysowski (Pole) Finanzen, Tciedncycki polnischer Land mannsmlni- ster, Bucquoi oder Graf Auersperg Auswärtiges, Klein Justiz. ^
Rom, 1. Juni. Tie Spaltung der italienischen Katholiken macht Fortschritte. Ton M u r- r i, der Führer der christlichen Demokraten ließ seine Zeitschrift „Cultura Sociale" eingehen. Darauf beschloß die Liga der christlichen Demokraten, zum Protest gegen die reaktionäre Richtung des Vatikans alle Mitglieder auf- znsordern, aus allen katholischen Vereinen und Verbünden auszntreten und die Ehrenämter niederzulegen.
Mailand, 2. Juni. In Vercellt wurde der Generalstreik erklärt, in sämtlichen industriellen Etablissements traten die Arbeiter in den Ausstand. Zwischen Ausständigen und Truppen kam es zu Zusammenstöße», wobei der Führer einer Kavallerieabteilung verwundet wurde.
Paris, 1. Juni. Die Deputiertenkammer wählte mit 398 von 500 abgegebenen Stimmen Brisson zum vrovi- iorischen Präsidenten. Passy sprach seinen Abschen über den Mordanschlag in Madrid aus. Ministerpräsident Sarrien schloß sich den letzteren Worten an. Im Senat fand eine ähnliche Kundgebung statt.
Brüssel, 1. Juni. Der Direktor der Kasay- Gesellschaft im Kongo st aat wurde von einem ge- maßregelten Beamten erstochen, der darauf Selbstmord beging. Von widerspenstigen eingeborenen Häuptlingen wurde eine Farm des Kongostaates überfallen und geplündert. Der von den eingeborenen Soldaten im Stiche gelassene europäische Verwalter der Farm konnte sich nur mit Mühe über den Wombafluß retten.
Aus Eifersucht erstach in Nürnberg ein verheirateter Reisender einen ledigen Schlosser. Der Täter wurde verhaftet.
In der Lahn- und Rheingegend haben Gewitter mit orkanartigem Sturm schwere Verwüstungen angerichtet. In der Gegend von Hanau wurden viele Bäume entwurzelt. Die gesamte Obsternte wurde vernichtet. Besonders schlimm hauste ein Wirbelsturm bei Koblenz, wo enormer Schaden angerichtet wurde. Aehnliche Nachrichten liegen aus Konstanz und Ko bürg vor. In Ult hl eben bei Nordhansen deckte eine Windhose die Dächer zahlreicher massiver Gebäude ab. Ein Kirchturm wurde in der Mitte abgebrochen.
In Altlnßheim bei Heidelberg hat der Landwirt Julius Büchener nach vorausgegangenem Streit seinen 20jährigen Sohn erschossen.
Bei der Jagd eines Polizisten auf einen Vagabunden in Trier sprangen beide in die Mosel- Beim Kampf im Wasser ertrank der Vagabund, der Polizist wurde gerettet.
Ueber den Fürstenwald er Spar- und Vorschußverein, G. m. b. H., bei dem 361000 Mark veruntreut worden sind, wurde der Konkurs verhängt.
Aus dem Berliner Zeug Hause wurde in der vergangenen Nacht ein türkischer Orden im Werte von 24 000 Mark gestohlen. Der Dieb hatte sich in das Haus einschließen lassen und ist nach begangener Tat durch Herablassen eines Seiles entwichen. Der gestohlene türkische Orden ist der N isch an-i-J mti az- Orden mit Brillanten. Er ist ein achtstrahliger goldener Stern mit 16 großen Brillanten, in der Mitte den Namenszug des Sultans tragend. Ein gleichfalls gestohlener Orden ist ein kleiner Stern mit 18 kleinen Brillanten, der an einem rotgrünen Bande hängt. Für Mitteilungen aus dem Publikum, welche zur Ermittlung des Diebes oder zur Wiedererlangung des gestohlenen Gutes beitragen, sind 1000 Mark Belohnung ausgesetzt.
Der „Lokalanzeiger" meldet aus Hamburg: Der russische Dampfer Knjjäs Goltschakow ist 25 Seemeilen von Wladiwostok aus eine Treibmine ge
l stoßen und g e s u n k e n. Tic Mannschaft ist gerettet und ! nach Wladiwostok gebracht worden.
In der letzten Nacht fand beim 2. Feuerschiffe in i Cuxhaven ein Zusammenstoß zwischen dem Geeste- münder Schnner „Vorwärts" und dem Altonaer Fischdampser „Diana" statt. Der letztere ist gesunken. Der Kapitän und der Maschinist konnten sich reiten, acht Alaun werden verniißt. Rettungsboote zweier Feuerschiffe, sowie Schlepper sind von Cuxhaven zur Rettung der -schiffbrüchigen ansgelaufen.
In Innsbruck, wurde im Gasthof zum Wilden Mann die 26jährige Prostituierte Frida Franke aus Berlin ermordet und beraubt. Der Täter ist unbekannt.
Zwanzig Seemeilen von Capri entfernt wurde ein im Meer treibende Barke mit einem halbverhungerten jungen Manne aufgefunden. Der Mann will Oskar Rcngert heißen und in seiner kleinen Barke die Seereise von Nizza bis Neapel unternommen haben, unterwegs sei ihm der Mnndvorrat ausgegangen, und so sei er dem Hungertode nahe gekommen. Es scheint sich um einen Geisteskranken zu handeln.
Im Bahnhof der Grenzstation Walken real (Belgien) explodierte eine Kiste mit 5000 Feuerwerkstoffen. Bier Arbeiter wurden getötet, zwei von ihnen waren vollständig verkohlt.
Attentat auf das spanische Köargspaar.
Ueber die Wirkungen des furchtbaren Attentats, das in jäher Weise das Hochzeitssest am spanischen Königs- Hof unterbrach, liegen setzt genauere Nachrichten vor. Offenbar ist man nach einem genau verabredeten Plan vorgegangen. Ter König und seine junge Frau sind zwar unverletzt geblieben, aber 24 Personen haben bet dem Attentat ihr Leben lassen müssen und über 50 sind mehr oder minder schwer verwundet. Die Entrüstung über den wahnsinnigen und verbrecherischen Anschlag ist allgemein. Wieder einmal ist der Täter ein Anarchist, für die nach Italien, Spanien, besonders die Provinz Katalonien, das klassische Land ist. Das Attentat gibt vielen liberalen Blättern außerhalb Spaniens erneuten Anlaß, ans die unheilvollen Wirkungen klerikaler Mißwirtschaft hinznwei- sen. Wenn gemeldet wird, daß die Festlichkeiten in Madrid ihren Fortgang nehmen werden, so darf das wohl angesichts der 20 Toten bis auf weiteres bezweifelt werden. Es wäre eine unkluge Taktlosigkeit. Die gesamte spanische Presse spricht sich mißbilligend über das Attentat aus. Die Arbeiterkreise stellen in Abrede, daß das Attentat das Werk der Anhänger der Anarchistenpartei sei; denn der König sei beim Volke beliebt. Auch brachte seine Heirat, die eher ai'ne Liebesheirat als eine politische Heirat sei, einen günstigen Eindruck bei dem Volke hervor.
Alfons XIII. hat sich trotz seiner Jugend bei diesem 3. Attentat, dem er glücklich entrann, ziemlich männlich benommen. Der König und die Königin fuhren Freitag vormittag im Automobil ohne Eskorte durch die Straßen Madrids und wurden vom Publikum überall begeistert begrüßt. Der König und die Königin haben Glückwunsch depeschen aus allen Teilen der Welt erhalten. Das Fe st program mhatkei ne Abänderung erfahren (!). Die B e i s e tz n n g d e r O p s e r wird nach Beendigung der Festlichkeiten erfolgen und den Anlaß zu einer großen Feierlichkeit geben.
Aus Madrid wird dem Bert. Tagebl. gemeldet: Ter Eindruck aus die junge Königin, deren Hochzeitskleid ganz mit Blut befleckt wurde, war furchtbar. Sie weinte unter unaufhörlichen Rufen: „Um meinethalben all dieses Unglück!" Der König legte schützend den Arm um sie und hob sie aus dem stark beschädigten Wagen.
Der Lokakanzciger erfährt aus Madrid: Ter König wurde von einem Splitter der Bombe an der Brust getroffen, die goldene Kette des portugiesischen San Thiago-Ordens verhinderte aber eine Verwundung. Die Kette brach in Stücke, Man bewunderte die Unerschrockenheit des Königs, der, von Toten und Verwundeten umgeben, den umstehenden, sowie seiner Gemahlin Mut zusprach. Zwei bei dem Bombenanschlag verwundete sind Freitag gestorben.
Ein Engländer namens Robert Hamilton wurde auf dem Madrider Südbahnhof unter dem Verdacht verhaftet, der Mitschuldige von Matter» Woran zu sein, mit dem er ans dem Balkon in dem Augenblick stand, als die Bombe auf den Kgl. Wagen geschleudert wurde. Hamilton hatte fernen Schnurrbart abrasieren lassen; er ist von hohem Wuchs, blond und etwa 60 Jahre alt. Seine Papiere reichen nur bis 1899. Tie Menge, welche bei der Verhaftung zugegen war, wollte Hamilton lynchen; die Polizei war deshalb gezwungen, ihn in das Gebäude der Staatsschulden zu bringen. Der Gendarm behauptet, Moran sei der Urheber des Anschlags. Hamilton weigerte sich, Auskunft zu geben, wo er wohnte. Jemand, der mit dem Gefangenen sprach, erklärte, man könne über Hamilton nichts sicheres Aussagen; er sage, er werde seine Aussagen vor dem englischen Konsul machen. Hamilton spricht englisch, italienisch und spanisch.
Der Epoca zufolge wurden bei dem Bombenat- tentat 13 Militärpersonen und 11 Zivilisten getötet, 26 Militärpersonen und 24 Zivilisten schwer, zahlreiche Personen leicht verletzt.
Am -Lage in Kurland.
Ein Nachspiel zur Seeschlacht »on Tsuschtma.
Wegen der kampflosen Uebergabe des Torpedoboots „B j e d o w y" an die Japaner am 28. Mai 1905 sind 2 zum Stabe des Admirals RoschdjestwenSky gehörige Offiziere als Anstifter der Uebergabe vor das Marinemtlitärgericht gestellt worden; ebenso S Offiziere, welche die Uebergabe zugelaffen hatten und endlich Admiral Roschdjestwensky selbst, der sich schE verwundet auf dem Torpedoboot befand, aber nichts zur Verhinderung der Uebergabe getan hatte.
Württ. Landtag.
Stuttgart, 1 . Juni. Kammer der Abgeordneten- Bei der heutigen Writerberatung des Gesetzentwurfs be-