s'christen des Reichs st empelgesetzes. Ter Entwurf enthält Bestimmungen über die B c st euernngv o n I n t e ri ms s ch e i n en der Aktiengesellschaften, Erleichterungen für den Arbitrage-Verkehr Und Ermäßigung der Abgaben beim Handel mit Reichs-und Staatsanleihen. Kämpf (frs. Bp.) und Mommsen (frs. Vgg.) wollen die Ermäßigung auch für den inländischen Arbitrage- Verkehr und gänzliche Befreiung von Stempelabgaben für Reichs-, Staats- und Kommn - nalanleihen und für Geschäfte von nicht mehr als 600 Mk. Wert. Dieser Antrag wird angenommen, ebenso der ganze Rest des Gesetzes. Tie Resolution der Kommission, den Lombardzinsfuß für Renten und Schuldverschreibungen des Reichs und der Bundesstaaten bei der Reichsbank auf 1/2 0/0 unter dessen Diskont herabzusetzen, wird nach kurzer Debatte angen 0 m- m e n.
Es folgt die erste Beratung der Novelle zum R e i ch s k a s s e n s ch e i n g es etz, die die Einziehung der bisherigen Kassenscheine zu 50 und 20 Mk. und dafür die Einführung von solchen zu 10 Mk. fordert. Arendt (Rp.) spricht sich gegen die Vorlage aus und beantragt Verweisung an eine ilgliedrige Kommission- Der Antrag Arendt wird unter schallender Heiterkeit des Hauses gegen die Stimme des Antragstellers und eines seiner Freunde abgelehnt und die Vornahme der 2. Lesung beschlossen. Daraus beantragt Dr. Arendt Vertagung und bezweifelt gleichzeitig die Beschlußfähigkeit des Hauses. Ter Antrag auf Vertagung wird aber nicht genügend unterstützt, ist also abgelehnt. Z 1 der Vorlage wird unter großer Heiterkeit des Hauses angenommen, da Dr. Arendt den richtigen Zeitpunkt zur Bezweiflung der Beschlußfähig!-it zur Abstimmung hierüber verpaßt hat. Bei ß 2 schließt sich indessen der Präsident dem erneut ausgesprochenen Zweifel an. Das Haus vertagt sich deshalb um 6 Uhr ans Dienstag nachmittag 1 Uhr (Tagesordnung: Diätenvorlage, Mantelgesetz).
Hages-ZhrsmZ.
Berlin, 1c. Mai. Nach dem „Vorwärts" findet der diesjährige sozialdemokratische Parteitag vom 16. bis 22. September in Mannheim statt.
Berlin, 14. Mai. Ter bekannte Graf Pückler- Kl ei n--T s ch i r n e, der zur Zeit eine Festungshaft in Weichselmünde verbüßt, hatte wegen eines Brandes auf seinem Gute einen Urlaub erhalten. Dieser ist abgela'u« fen. Ter Graf ist nicht auf die Festung zurückgekehrt und wird daher behördlich gesucht.
Königsberg, 14. Mai. Wie die „Königsb. Hart. Zeitung" erfährt, wird der Besuch des Kaisers in Cadinen Ende Mai nicht mehrere Tage dauern, wie beabsichtigt war, sondern auf einen Tag beschränkt, und zwar wegen einer Zusammenkunft mit dem Zaren. (?)
München, 14. Mai. Int Gemeindekollegium sitzen nun vier Mitglieder der Deutschen Volkspartei: Dr. Ouidde, Dr. Heinrich, Dr. Krüche und Buchhändler Scholl. Letzterer ist an Stelle des ausgetretenen Barth in das Gemeindekollegium gekommen.
Solothurn, 14. Mai. Heute Vormittag 9 Uhr verstarb der hier residierende Bischof von Basel Leonhard Haas, im Alter von 73 Jahren, nach mehrtägiger Krankheit.
Wien, 14. Mai. In einer Eisenbahner-Versammlung in Marburg erklärte Abg. Schuhmeier : Sollte die Wahlresorm ernstlich gefährd^ erscheinen, so werde mit einem Schlage der General- str ei k proklamiert werden, für den alle Vorbereitungen bereits getroffen seien. In Wien, Prag, Graz und Brünn sei alles darart geregelt, daß aus ein gegebenes Signal der allgemeine Ausstand sofort ausbreche, und diesen Hauptstädten würden alle anderen Städte sich anschließen. Ten Eisenbahnern falle beim Generalstreik eine außerordentlich wichtige Rolle zu.
Budapest, 14. Mai. Ministerpräsident Wekerle sprach gestern sein Bedauern über die Angriffe eines Teiles der Presse gegen Deutschland aus. Die Gerüchte, daß Deutschland irgendwelchen Einfluß auf die innere Politik Ungarns ausgeübt habe, seien unwahr. Der Text der Thr 0 nrede ist noch nicht endgültig fest- gestellt, da die Angriffe der ungarischen Blätter gegen den Dreibund und den deutschen Kaiser, welche auch heute im „Egyetertes" fortgesetzt werden, in Wien einen peinlichen Eindruck machten. Es wird erwogen, ob nicht gelegentlich der Eröffnung des Parlaments darauf zurückgekommen werden soll, umsomehr, als dem Besuch des deutschen Kaisers die Absicht einer Festigung des Bündnisses zwischen beiden Staaten zu Grunde liegt.
Cagliari, 15. Mai. Infolge der Streitfragen wegen Einführung lokaler Steuern ereigneten sich hier tumultarische Szenen. Es wurden Ausschreitungen begangen und die Truppen mit Steinen heworsen. Die Soldaten machten von der Waffe Gebrauch, wobei ein Mann getötet und mehrere schwer verletzt wurden.
London, 14. Mat. Die Verteter der deutschen Städteverwaltungen wurden heute von dem Privatsekretär des Königs empfangen, der ihnen eine Antwort des Königs auf ihr Telegramm übermittelte, worin der König seinen Dank für das Telegramm, sowie das aufrichtige Vergnügen aussprach, sie am nächsten Freitag zu empfangen. Der König hoffte, der Aufenthalt in London werde den Herren Vergnügen bereiten, und er sei der Ansicht, daß deren Besuch in jeder Hinsicht erfolgreich sein werde.
London, 14. Mai. Das Bankett zu Ehren der deutschen Oberbürgermeister verlief glänzend.
,Außer den deutschen Gästen mit ihren Amtsketten und Orden waren mehrere Bürgermeister der Londoner Bezirke mit ihren Amtsketten erschienen. KönigEduard hatte ein sehr freundliches Telegramm geschickt, worin er die Gäste zum Besuche Windsors einlud. Kriegsminister Haldane brachte in gutem Deutsch einen Toast auf den deutschen Kaiser aus. In längerer Rede verfolgte Haldane die kulturelle Entwicklung Deutschlands im 19. Jahrhundert und gipfelte in der Befürwortung gu
ter kommerzieller Beziehungen im Freihau d e l. Auf Haldanes Rede dankte der Berliner Oberbürgermeister Kürschner. Der frühere Unterrichtsminister Sir John Gorst entwarf dann ein glänzendes Bild von Deutschlands städtischen Gemeinwesen und toastete aus friedliche und freundschaftliche Beziehungen wofür Regierungspräsident Dr. v. Meister - Wiesbaden dankte. Einen Toast auf die deutschen städtischen Einrichtungen brachte Lord Avcbury aus, worauf der Oberbürgermeister von Dresden, Dr. Beutler mit einem beifällig aufgenommenen Hinweise dankte, daß alle Selbstverwaltung aus England stamme.
London, 14. Mai. Nach einem Telegramm der „Daily Mail" aus Kobe teilen alle japanischen Blätter mit, daß Viscount Hayashi (der bisherige japanische Botschafter in London) nach langer Unterredung mit Jto das Ministerium des Aeußern angenommen habe. Die offizielle Ankündigung werde für den 20. Mai erwartet. — Der japanische Premierminister Saionjt ist .von einer Studienreise durch die M a n d s ch u r e i, die bisher geheim gehalten wurde, zurückgekehrt.
Stockholm, 14. Mai. Die erste Kammer des Reichstages verwarf mit 126 gegen 18 Stimmen den Wahlrechtsentwurf der Negierung und nahm mit 118 gegen 26 Stimmen einen Antrag betr. das allgemeine Wahlrecht mit Proporlionalwahl zu beiden Kammern und Herabsetzung der Wahlperiode der 1. Kammer von 9 auf 6 Jahre an.
Newyork, 14. Mai. Karl Schurz i st heute morgen gestorben. (In Karl Schurz verliert das Deutschtum der Bereinigten Staaten seinen geistigen Führer. Er war ein alter 48er, bekannt durch die kühne Befreiung Gottfried Kinkels. Schurz ist 77 Jahre alt geworden).
New-Aork, 14. Mai Sofort nach dem Bekanntwerden des Todes von Schurz zogen alle öffentlichen Gebäude und viele Privathäuser die Flaggen auf Ha Ibra a st. Die Trauerbezeugungen sind allgemein. Schurz erlag einem Mägenleiden, das erst am letzten Donnerstag zu Bedenken Anlaß gab. Der Tod trat ein, nachdem Schurz längere Zeit in schlafähnlichem Zustande gelegen hatte.
Auf dem Rhein bei Maximiliansau (Pfalz) schlug der Blitz in ein Ruderboot des Karlsruher Rudervereins. Ein aus Finland gebürtiger Ruderer wurde getötet. — In der Hamburger Gegend wütete ein schweres Unwetter. Bei Niedermiesau wurde eine Dienstmagd auf dem Felde, in Sand der Sohn eines Lehrers vom Blitz erschlagen.
Bei einem am Sonntag über den ganzen Bayerischen Wald niedergegangenen außerordentlich heftigen Gewitter schlug der Blitz in Waldkirchen in ein Anwesen ein und tötete drei Kinder, deren Mutter auf einer Wallfahrt abwesend war.
Die 30 Jahre alte Metzgermeisterswitwe Auguste Tobler in Lindau i. B. klagte diese Woche über heftiges Unwohlsein, wurde bald daraus ohnmächtig und ist nach einiger Zeit, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, gestorben. Tie auf Veranlassung des Staatsanwalts Wolf von Kempten vorgenommene Sektion bezw. Untersuchung des Mageninhalts ergab, daß der Tod durch Nitrobenzol verursacht worden ist. Ferner wurde festgestellt, daß sich die Frau in gesegneten Umständen befand. Der verheiratete Handelsmann Joh. Baptist Tauben berger von Enzisweiler, mit dem sie ein intimes Verhältnis unterhielt, hatte ihr das Gift aus einer Bregenzer Apotheke, angeblich als Abortivmittel, verschafft. Er wurde verhaftet. Ein Selbstmord scheint ausgeschlossen.
Der in Karlsruhe wohnhafte Student Frhr. v. Fr oben, ein Sohn des bekannten Generals v. Froben, fuhr Samstag Nacht auf einem' Motorrad von Ettlingen nach Karlsruhe.- In der Nähe von Rüppur fuhr v. Froben mit voller Wucht gegen die geschlossene Barriere der Staatsbahn, sodaß er über die Barriere weg auf den Bahnkörper geschleudert wurde. In diesem Augenblick kam ein Zug von Rastatt, von dessen Rädern v. Froben zermalmt wurde, sodaß der Tod sofort eintrat.
Das B. T. meldet aus Kiel: Die Vorsteherin des Kieler Damenheims, Henriette Ortel, vergiftete sich infolge finanzieller Schwierigkeiten.
In einem Walde bei Altikon (Kanton Zürich) wurde an der 21jährigen Anna Müller ein Lustmord verübt. Tie Leiche ist entsetzlich verstümmelt. Bis jetzt fehlt jede Spur des Mörders.
Der Raubmörder Meyer erklärte dem Newyork e r Gericht, er wolle freiwillig nach Deutschland zurückkehren. Seine Begleiterin Christiani wird auf Grund des Einwanderungsgesetzes deportiert.
Lohnöervegnng.
Mannheim, 14. Mai. Wegen Ablehnung des Lohntarifs traten heute früh die organisierten Schreiner in den Aus stand. In allen Betrieben ruht die Arbeit.
Augsburg. 14. Mai. In der neuen Augsburger Kattunfabrik streiken infolge eines Lohnstrettes die Hälfte der Arbeiter.
Neumünster, 14. Mai. Der Textilsabrikan- ten verein hat einen Anschlag in sämtlichen Fabriken verteilen lassen, dem zufolge, falls die Ausständigen der Firma Mehre ns bis Mittwoch die Arbeit nicht ausgenommen haben, die Aussperung sämtlicher in den Fabriken beschäftigten Arbeiter erfolgen soll und zwar dergestalt, daß am Mittwoch in 8 Tagen sämtliche hiesigen Textilfabriken stillgelegt sind. Es kommen dabet mehrere lausend Arbeiter in Frage.
Berlin, 14. Mai. Aus Hamburg meldet das Berk. Tagebl.: Die Arbeiterbewegung im Hafen ist beendet. Die Schauerleute und Seeleute strömten heute scharenweise zu den Annahmestellen und wurden bis auf einige angenommen.
Der Aufstand in de» Kolonien.
Berlin, 14. Mai. Wie bereits berichtet worden ist, war Morenga anfangs April in der Gegend von Ukamas auf deutsches Gebiet zurückgekehrt, nachdem die Kappolizek
seine Werst in nördlicher Richtung nach der Gegend von Rietfontetn S. O. ablramporticri hatte. Morcugas Spur ging dann verloren. Erst am 29. und 30. April wurde durch Augenzeugen festgestellt, diß Morenga sich in, englischen Grenzort Bisseport östlich von Klipdam gezeigt habe. Als er am 1. Mai auf deutsches Gebier zurückkeh te, nahm Hauptmann Bech, früher nn Feldartillrrie-Regt. II, der die AbsperrungStruppcn an der Ostgrcnze bcfehl'gte, sogleich die Verfolgung auf. Morenga überschritt alsbald mit bewaffneten Orlogleuten wieder die Grenze. Da die Kappolizei, deren bester Wille vorausgesetzt wurde, nicht in der Lage war, Morengas Entwaffnung zu erzwingen, dehnte Bech die Verfolgung aus britisches Gebiet aus. Am 4. Mai überraschte er Morenga mit 40 Orlogleuten beiR 0 mi - sulay, 20 Kilometer östlich von Gapuets. In dem ein- stündigen Gefecht fielen 26 Hottenictlen, und 23 Gewehre, 100 Patronen und lie Pferde Morengas wurden erbeutet. Morenga selbst erhielt zwei Streifschüsse und entfloh mit sechs unbewaffneten Begleitern. Hauptmann Bech kehüe nach kurzer Verfolgung auf deutsches Geltet zurück.
Ate Kmuym Ln MMand.
Aus der Duma.
Die Duma nahm im weiteren Verlause der Samstags- Sitzung einen Antrag der konstitutionellen Demokraten an, die Aoreßkommission zu beauftragen, den Entwurf einer Amnestie in einer am 15. Mai um 2 Uhr anzuberaumenden Sitzung vorzulegen und die Arbeiten der Duma bis dahin zu vertagen. Ferner wurde ein von den Polen gestellter Antrag angenommen, der Adreßkommission eine von ihnen verfaßte Denkschrift über die Lage im Königreich Polen vom nationalen Standpunkt zu unterbreiten.
Ernennung.
Der Redakteur des Westnik-Finanssow und der Handels- und Jndustriezeitung, Direktor der St. Petersburger Telegraphen-Agentur, v. Müller, wurde zum Mit-, glied des Rats des Finauzministers und zum Agenten des Finanzministeriums in Deutschland und Oesterreich-Ungarn ernannt. ,
Streik in Petersburg.
Die Mehrzahl der Fabrikarbeiter feiert seit den letzten Tagen. Mehrfache Versuche kleinerer Gruppe», friedlich demonstrierend und die Marseillaise singend, auf den Newski Prospekt zu ziehen, wurden polizeilich vereitelt. Heute wurden mit einer Warnung des Stadthauptmanns vor Demonstrationen weitgehende Vorsichtsmaßregeln von der Polizei getroffen.
Gapons Leiche gefunden.
In dem Villenort Oserki wurde Gapons Leiche aufgefunden und agnosziert. Der Mord fand wahrscheinlich an einem anderen Orte statt und die Leiche wurde später nach einem Landhause verbracht. In Gapons Bank-Safe fand der Staatsanwalt über 19 000 Rubel.
Neue Gewalttat.
Der Kommandant des Petersburger Hafens, Kusmitsch, der wegen seiner Härte bei den Arbeitern verhaßt war, wurde, als er die Arbeiter von der Maifeier abhalten wollte, erschlagen.
Ans WürttkMöerg.
Dienstnachrichten. Uebertragen: Tie evangelischen Pfarreien: Bitzfeld, Dekanats WeinSderg, dem Pfarrer Kochend-öifer in Obersteinach, Dekanats Langcnburg, und Kleiningersheim, Dekanats Besigheim, dem Pfariverweser Felix Klc'n daselbst, tie Haupl- zollamtskontroltcurstelle bei dem HauplzoUamt Ulm Nm Finanzassessor Wilhelm in Heilbronn und die (SrenzkonNotlcmilelle in Fnedckchs- hafen dem Finanzasscssor Hornberger daselbst unter Verleihung des Titels einet Obcrgrenzkoniiolleurs.
Versetzt: Der StationSmetster Steudle in Brackenbeim aus Ansuchen auf die neu errichten Stelle eines Stalionskassiers in Un» tertürkheim Personenbahnhof.
In den Ruh est an d ver setz t: Der Oberförster Sträb in Schwaigern seinem Ansuchen gemäß.
Württembergischer Flsischerverband. Bei
zahlreicher Beteiligung hielt am Sonntag und Montag der Württ. Fleischerverband in Tübingen unter dem Vorsitz von L. H äußer mann-Stuttgart seinen Verbandstag ab. Ten Verhandlungen wohnten Vertreter der Kreisregiernng, der Zentralstelle, der Stadt und der Handwerkskammer Reutlingen an. Nach Erledigung interner Angelegenheiten erstattete sodann der Vorsitzende den Jahresbericht, wonach der Verein 24 Innungen mit 954 Mitgliedern umfaßt. Das letzte Jahr sei das ungünstigste gewesen. Dem Verlangen nach Oeff- nnng der Grenzen habe man nicht stattgegeben. Werde die Einfuhr von Vieh nicht erleichtert, so sei nicht an billige. Einkäufe und somit auch nicht an billigere Fleisch- Preise zu denken. Glücklicherweise brach sich die Erkenntnis Bahn, daß die Metzgermcister an den hohen Preisen keine Schuld haben. Gute Preise ließen sich nur bei den Hänteauktionen erreichen. Hoffentlich habe der Bundesrat die Ueberzeugung gewonnen, daß eine reichsgesetzliche Regelung der Arbeitszeit der Gesellen im Interesse des Gewerbes und der Konsumenten ein Ding der Unmöglichkeit sei. Tie an die Behörden vergeblich gerichtete Eingabe betr. Tragung der Kosten der Fleisch-' beschau zu zwei Dritteln durch die Gemeinden, Transport von Schweinen und Kälbern aus einem Wagen, den Ban und Betrieb von Schlachthäusern in erster Linie durch Innungen und Genossenschaften und dann erst durch Gemeinden, sowie die Durchführung einer allgemeinen Viehversicherung, mit der Württemberg bahnbrechend wirken und sich ein großes Verdienst erwerben könnte. Weiterhin referierte Merker-Göppingen über die Handhabung der Ausführungsbestimmungen zunt Fleischbeschaugesetz, Beck-Stuttgart über die Schädigung der Metzger durch die großen Beanstandungen und Verwerfungen bei der Fleischbeschau und A. Essig- Mössingen -über das deutsche Reichsgesetz hinsichtlich des Verkaufs von Fleisch und Wurstwaren. Nach kurzer Debatte über diese drei Referate wurde eine Resolution !
angenomtnen, wonach das Fleischbeschaugesetz als drin- !
gend reformbedürftig erachtet wird, namentlich in seinen !
Bestimmungen über Beanstandungen und Verwerfungen, und der Bezirksverein ersucht wird, beim Fleischerver- >
band die Sache weiter zu verfolgen. Konrad Gwinner- l
Stuttgart verbreitete sich über den Lebendgewichthandel §