möge bei der allen Ordnung belassen werden, da lein Bedürfnis vorliege, das eine fernere Beibehaltung jener versuchten Verlängerung als gerechtfertigt erschei­nen ließe.

Stuttgart, l4. April. Die sozialdemokratische Schriftstellerin Klara Zettin war längere Zeit hin­durch an einem schweren Augenleiden erkrankt uno cs tvar zu befürchten, daß sie die Sehkraft völlig verlieren werde. Durch eine erfolgreiche Operation, die Prof. Dr. Königshöfer vorgenommen hat, ist jedoch nunmehr Aus­sicht vorhanden, daß eine Wiederherstellung eintritt.

Stuttgart, 17. April. Die hiesigen P l a t t e t> l e- ger sind heute in den Ausstand getrete n. In Be­tracht kommen etwa 60 Arbeiter. Die Streikenden ver­langen Ostündige Arbeitszeit, Erhöhung der Löhne, so­wie Zuschlag für Arbeiten auswärts. Gleichfalls in den Äusstand getreten sind die bei dem Umbau der Altstadt beschäftigten Abbrnchsarbeiter.

Böblingen, 16. April. In einer heute stattgefun­denen Vertrauensmännerversammlung der Volkspar-, tei wurde Fabrikant Leibfried in Sindelfingen als Kandidat für die Landtagsersatzwahl bestimmt. Die Wahl findet voraussichtlich im nächsten Monat statt. Der Mer­kur verzeichnet das Gerücht, daß vom Bauernbund Dr. Wolfs ausgestellt werde, wenn er in Marbach am 25. April dnrchfalle.

Nagold, 16. April. Zu dem Nagolder Unglück bringt die in Stuttgart erscheinende Bauzeituug für Würt­temberg, Baden nsw. aus sachverständiger Feder einen längeren Artikel über die mutmaßlichen Ursachen des Zn sammensturzes, worin n. a. ausgeführt wird, cs werde schwer fein, diese Ursachen nachträglich noch sestzustelle; offenbar liege ein unglückliches Zusammentreffen mehrerer technischer Mängel und anderer Umstände vor. U. a. wird auch hingewiesen, daß Rückgauer für den zum Un­terfangen des zu hebenden Gebäudes erforderlichen Rost zum erstenmal MBalken verwendet habe, die aber zu die­sem Zweck wegen der geringen Breite der Kante (12ss> orn) nicht so geeignet seien, als breite, viereckige hölzerne Bal­ken, wie sie bei den früheren Hebungen verwendet würben.

Ulm, 14. April. Tie hiesigen Schreiner haben beschlossen, wegen Nichtbewilligung ihrer an die Unter­nehmer gerichteten Forderungen die Arbeit niederzickegen. Differenzen bestehen hauptsächlich noch in der Lohnfrage. Tie Arbeiter forderten eine Lohnerhöhung von 10 Proz., während die Unternehmer nur 7 Proz. bewilligen wollten. Ms Mindestlohn wurden 40 Pfg. pro Stunde verlangt für Arbeiter über 20 Jahren: die Arbeitgeber wollten 37 bewilligen.

NlM, 16. April. Auf der T.-O. des am 29. April im Saalbau hier stattfindenden Allg. württ. Handwer­kertags stehen u. a. Referate von Handwerkskamm.'r- sekretär Schüler-Ulm über ,,Maßnahmen zur Förderung des Handwerks auf dein Weg der Staats- und Selbsthilfe" und von tzandwerkskammersekretär Kromer-Stnttgart über die zukünftige Ausgestaltung des gewerblichen Fortbilb- nngsschulwesens in Württemberg."

Am letzten Samstag Vormittag wurde auf dem Stuttgarter Güterbahnhof ein Ankuppler beim Ab­springen von einem Rangierzng derart auf den Bahnkör­per geschleudert, daß der Tod sofort eintrat.

Am Gründonnerstag fand man bei Honan OA. Reut­lingen den 68 Jahre alten Landwirt Philipp Sta bl­ecke r von Oberhausen am Waldrand nahe der Nebel­höhle verkohlt auf. Wie es scheint, datte er die Hecken angezündet und wollte dann den Brand, als sich dieser weiter ausdehnte, wieder löschen, wobei seine Kleider Feuer fingen, fodaß sich der alte Mann nicht mehr retten konnte, da auch keine Hilfe kam. Beim Auffinden lebte er zwar noch, ist aber während des Transports nach sei­ner Wohnung gestorben.

In Schwenningen a. N. sprang eine ca. 20 Jahre alte Frauensperson, eine Italienerin, vom Perron des Bahnhofs aus, unter den um 4.08 eingelaufenen Zug tmd >var sofort tot.

Gegen ein in Hirsau durchfahrendes Autvmobi wurde Donnerstag Nachmittag ein großer Stetn ge­schleudert, wodurch ein Insasse des Automobils am Kopfe getroffen und schwer verletzt wurde. Der Täter ist rin Hiisauer Bürger, dem von einem am vorhergehenden Tage durch den Ort fahrenden Automobil ein Hund über­fahren wurde. Es stellte sich jedoch heraus, daß der von dem Stein Getroffene gar »licht in dem Automobil gesessen batte, sondern daß sich die Automobile nur sehr ähnlich waren.

Einen frechen Straßenraub beging in Neckargar­tach der aus Wein bei Ulm gebürtige Jakob Stähle. Ns er in der Nacht vom Samstag ans Sonntag einen betrunkenen Mann aus dem Straßengraben aushob und ihn geleitete, gab ihm dieser eine Mark Belohnung. Stähle, der Noch mehr Geld bei dem Betrunkenen vermutete, über­fiel ihn und raubte ihm seine Barschaft. Bei seiner Ver­haftung durch den Landjäger wurde u. a. eine goldene Ühr, ein Schlüsselbund und ein Messer gefunden.

Der erst aus der Heilanstalt Schussenried entlassene Traubcnwirt von Aalen hat sich erhängt.

Sonntag Nacht 9 (st Uhr ereignete sich in Wald- dorf ein schrecklicher Unglückssall. Der 62 Jahre alte, schon 30 Jahre dort verheiratete Gottlieb Seeg er, Lohw- fchäfer, welcher auswärts im Dienst ist und vorgestern kach Hause kauft um bei feiner Familie über Ostern zu sein, geriet in einer Wirtschaft mit seinem in Walddorf verheirateten Sohn in einen Wortwechsel, wobei letzterer Jegen seinen Pater ein langes Messer zog. Tie anwe­sende Schwester und deren auf Besuch weilender Bräuti­gam schlichteten den Streit. Nachdem der Vater zu Hanse ankam, wollte er sich auf alle Fälle gegen seinen Sohn mit einem geladenen Revolver schützen. Dessen 55 Jahre alte Ehefrau versuchte ihrem Mann den Revolver zu ent­rissen, wobei der Schuß losging und die Unglückliche ins Harz getroffen wurde, daß sie augenblicklich tot zusam­men stürzte. Um sich kein Leid anzutun, mußte der un­glückliche Mann die ganze Nacht bewacht werden.

. In Illingen stürzten am Montag zwei dicht zu- »ammenstehende Scheunen, die sich in gutem Zustand be­

fanden, plötzlich ohne ersichtliche Ursache zusammen- Da die Besitzer und ihre Angehörigen sich noch im Felde befanden, kamen Verletzungen nicht vor.

Am vergangenen Samstag Vormittag kam in Plo­chingen der 70jährige Sakomvn Winkele ans Altbach, als er auf einem Ständer stehend mit Anstreichen be­schäftigt war, niit der elektrischen Leitung in Berührung und stürzte ab, wobei er so schwere Verletzungen davon- truq, daß er 2 Stunden nachher starb.

Montag nacht brach in Mr Scheuer der Landarmen­anstalt Rabenhvs bei Ellwangeu Feuer aus, welches von der Anstaltsfeuerwehr gelöscht werden konnte. Brand­stiftung liegt vor.

In Dürr man gen OA. Balingen hat sich der ver­heiratete Schuhmacher Louis Mattes durch einen Schuß in den Mund getötet.

In Fricdberg OA. Saulgau wurde während ei­nes Gewitters der 42jährige Bauer Franz Zehringer auf freiem Felde vom Blitze getroffen und getötet.

Am Dienstag wurde durch den Stationskommandan- s ten in Waldsee ein Manu auf Grund eines Steck- > briefes verhaftet, doch stellte sich alsbald heraus, daß er nicht der Gesuchte war. Er gab bei seiner Festnahme an, ein Serbe zu sein und aus Nisch zu stammen. Da er schließlich verdächtig schien, den Heslach er Raub­mord an Aberle verübt zu haben, wurde er am Grün­donnerstag nach Stuttgart überführt.

Der seit ca. 6 Jahren verwitwete Kammerdiener Brög wurde im fürstlichen Schloßhof in Waldsee, tot aufge- fundeu. Wie sich herausstellte, stürzte sich der Unglück­liche in einem Anfall geistiger Störung aus einem Feil­ster des 4. Stockwerks des Schlosses herab.

Vermischtes.

Das Tagewerk des Fürste» Bülow.

Im ganzen Deutschen Reiche und selbst bei den Geg­nern seiner Politik hat der Unfall des Reichskanz- lers Fürsten v. Bülow lebhafte Teilnahme erweckt. Es ist daher in diesem Augenblicke gewiß interessant, eini­ges Nähere darüber zu hören, wie der Kanzler sein Tagewerk eingeteilt hat. Fürst Bülow ist ein Frühauf­steher. Er erhebt sich jeden Morgen um sieben Uhr, nimmt ein Bad, frühstückt und betritt um Punkt halb acht Uhr sein Arbeitszimmer, wo die neuesten Eingänge für ihn bereitliegen. Fast täglich empfängt er um halb neun Uhr den Besuch des Kaisers, dem er Vortrag hält. Dies ge­schieht bei schönem Wetter sehr oft bei einem Spazier­gange im Parke des Kanzlerpalais. Die Dauer dieses Vortrags bemißt sich selten aus weniger als eine Stunde.

. Nun kehrt der Kanzler in sein Arbeitszimmer zurück ! und erteilt die für den jeweiligen Tag vorher bestimmten Audienzen, von denen keine einzige mehr als einige Mi­nuten zu dauern pflegt. Hieran schließt sich der Vor­trag seiner Räte, in erster Linie des Chefs der Reichs­kanzlei. Um halb zwei Uhr wird das zweite Frühstück serviert, zu dem meist Gäste erscheinen, oft solche, mit denen der Kanzler bei dieser Gelegenheit auch Dienst­geschäfte besprechen will. Nach dem zweiten Frühstück ! begibt sich der Fürst in sein Bibliothekzimmer, wo er mit seiner Gemahlin um diese Stunde allein zu bleiben liebt. Aber auch in die Bibliothek werden ihm Dienst­mappen vorher zur Durchsicht gelegt. Von drei Uhr ab hört er wieder Vorträge und diktiert dienstliche Schrei­ben, Instruktionen, Erlasse nsw. Das geht in einer Reihe Ununterbrochen bis 8 Uhr des Abends. Um diese Zeit findet das Diner statt, zu dem ebenfalls beinahe immer Einladungen ergehen, und haben die letzten Gäste das Heim des Kanzlers verlassen, so setzt sich dieser von neuem an seinen Schreibtisch, um nicht vor Mitternacht zu Bett zu gehen. Den ganzen Tag über, selbst wäh­rend der Mahlzeiten, aber wurden ihm fortwährend Schriftstücke zur Kenntnisnahine oder Unterzeichnung, die eingegangenen amtlichen Depeschen sowie die zur Ver­öffentlichung durch das offizielle Telegraphenbnreau be­stimmten vorgelegt. In letzter Zeit nun hatte sich die­ses hier kurz gekennzeichnete Tagespensum noch ganz be­deutend vermehrt. Solange die Konferenz in Algeciras währte, kam es vor, daß der Reichskanzler mit seinen Räten bis tief in die Nacht hinein arbeitete, Tele­gramme empfing, bearbeitete und beantwortete. Die Arbeitskraft des Fürsten, ist an sich eine sehr große, und wenn er jetzt ?inen Augenblick zusammenbrach, so sind die Ursachen hierfür außer in der gesteigerten Anspann­ung der letzter! Wochen und Monate vielleicht noch in einigen kleinen Zufälligkeiten zu suchen, wie darin, daß er am vergangenen Donnerstag wegsn der Reichstags­sitzung, die schon uni halb 11 Uhr vormittags stattfand, seine gewohnte Tagesordnung nicht einhalten konnte. Es herrschte int Sitzungssaale eine drückende Hitze, und durch ein Fenster fiel grelles Sonnenlicht blendend auf beide Augen des Fürsten. Dieser wenig beachtete Umstand hat möglicherweise am meisten zu dem Schwächeanfall bei­getragen, den der Reichskanzler ja nun dank seiner ge­sunden Körperkonstitution völlig überwunden hat. Unschuldig in Untersuchungshaft.

Unter der Ueberschrist: Ein empörender Ju­stizirrtum" erzählt dieBolksstimme" in Mann- he im, die Leidensgeschichte des Elektromonteurs Albert Schlicht, der nenn Tage unschuldig in Untersuchungs­haft saß. Schlicht wurde am 30. März frühmorgens ver­haftet. Statt daß der Mann, wie es die Strafprozeß­ordnung vorschreibt, spätestens 24 Stunden nach seiner Verhaftung dem Richter vorgeführt wurde, geschah dies erst am 4. Tage. Dein Manne wurde dabei eröffnet, daß er beschuldigt sei, in der Nacht vom 5. auf den 6. Febr. vorigen Jahres in Berlin-Rüdersdorf einen Ein­bruch begangen zu haben. Schlicht war in der Lage, nachznweisan, wo er um jene Zeit sich auf Montage be­fand und wies sein Alibi auch in einer Protesterklär­ung an das Berliner Landgericht Ü nach. Nach der Vernehmung wurde er wieder abgeführt. Vier Tage später eröffnete ihm der Richter, daß ein Irrtum vorljcge. Es handle sich um den Februar dieses Jahres (1906). Nun arbeitete aber der Mann schon seit Anfang Dezem­ber v. Js. hier bei derAllgemeinen Elektrizitätsgesell- schast." Er hatte dies auch bei der ersten Vernehmung zu Protokoll gegeben. Aber erst andern Tags wurde

Schlicht auf freien Fuß gesetzt, und der Herr Amtsrichter erklärte, daß er wohl die beiden Jahre verwech­selt habe, die Hauptschuld aber das Landgericht Berlin II treffe. Als skandalöse Begleitumstände führt das Blatt noch an, daß ein Brief Schlichts an seine Hausfrau, wo­rin der Verhaftete um frische Wäsche bat, nicht abgeschickt, daß seine Firma von seiner Verhaftung nicht benachrich­tigt wurde und seinem Hauswirt ein Kriminalpolizist be­merkte, er könne das an Schlicht gemietete Zimmer ruhig weitervermieten, seine Sachen würde der wohl nie wieder brauchen.

Muttersprache, Mutterlaut.

Im schaumburg-ltppischen Landtage hielt sich der Abgeordnete Brinkmann darüber ans, daß der Abgeordnete Dr. Külz in der Debatte häufig fremd­sprachliche Zitate anwende. Er selbst und verschiedene andere Abgeordnete hätten nur eine Dorfschule besucht und verständen nur Deutsch. Man könne ihm tn fremden Sprachen die größten Beleidigungen sagen, ohne daß er es merke, da er keine fremden Sprachen kenne. Uebrigens glaube er auch, daß die deutsche Sprache, die alle verstehen, hier im Landtage ausreiche. Abgeordneter Dr. Külz, Bürger­meister der Residenzstadt Bückeburg, versprach denn auch, nach Möglichkeit sich tm Gebrauch von Fremdwörtern Be­schränkung auferlegen zu wollen.

Das Heine-Denkmal in Deutschland.

Wie bekannt, haben sich vor kurzem in Berlin wie in Hamburg Ausschüsse gebildet, die Geldsammlungen für ein Heine-Denkmal in Deutschland in die Wege geleitet haben. Dem Berliner Ausschuß sind bis jetzt rund 12000, dem Ham­burger 5700 Mark zugegangen. Während der Berliner Ausschuß noch keinen bestimmten Ort für das Denkmal in Aussicht genommen hatte, wenn auch in erster Linie an Berlin gedacht war, sammelte der Hamburger Ausschuß ausdrücklich für ein Denkmal tn Hamburg. Um nun eine Zersplitterung der Sammlungen zu vermeiden, hat der Berliner Ausschuß dem Hamburger die Mitteilung zugehen lassen, daß er völlig damit einverstanden sei, daß das deutsche Heine-Denkmal tn Hamburg errichtet werde, wenn dort ein geeigneter Platz zur Verfügung steht. Dieser Entschluß der Berliner ist klug und gut. Denn das allein Wesentliche ist, daß Heine in Deutschland ein Denkmal er­hält. Wo das Denkmal seinen Platz findet in Hamburg, Berlin, an der Nordsee oder am Rhein, das ist eine zweite, viel unwichtigere Frage, über die sich die Heine- Verehrer schnell verständigen werden.

Lynchgericht.

Eine Lyncherei, wie sie unter schlinnnern Begleit­umständen kaum je dagewesen ist, hat sich in Tennessee zugetragen. In Chattanooga war ein Neger ans Grund so zweifelhafter Anhaltspunkte zum Tode verurteilt wor­den, daß ihm das Oberlandesgericht einen neuen Prozeß bewilligte.. Obgleich es dem Sheriff unter diesen Um­ständen eine doppelt heilige Pflicht war, den ihm anver­trauten Gefangenen zu schützen, so übte er seine Aufsicht genau so nachlässig aus, wie es sonst zu geschehen pflegt, wenn der Mob das Gelüst verspürt, einen Lynchmörd zu begehen. Er ließ, nach demB. T.", das Gefängnis unter Aufficht eines einzigen Beamten und ging seiner Wege. Darauf erschienen 7 5 vermummte und schwer bewaffnete Männer, holten sich den Un­glücklichen Neger Und zerschossen ihn mit ihren Revolvern in blutige Fetzen. Da derStaat vonTenneffee sich nicht ver­anlaßt sehen dürste, die Mörder zur Verantwortung zu ziehen, so ist die einzige Folge, die jetzt zu erwarten steht, eine Anklage des Sheriffs und seiner Schergen we­gen Mißachtung des Oberbundesgerichts, und selbst dann mag es recht schwer fallen, wirklich eine Verurteilung herbeizuführen.

* * *

Anspielung. Herr (auf Besuch):Wie ist denn die erste Antomobllfahrt Ihres Gatten ausgefallen ?" Hausfrau:Bis jetzt kann ich noch nichts sagen, aber der Arzt muß jeden Augenblick kommen!"

KarrdeL und SskßsWirLschast.

Stuttgart, 14. April. Schlachtviehmarkt. Zugetrtebcn. O»>, LS, Farren (Bullen) öS, Kalbeln, Kühe (Schmalvieh) 102, Kälter 488, Schweine 632. Verkauft: Ochsen 23. Farren (Bullerst 72 Kalten, Kühe (Schmaloieh) 82. Kälter 4g8, Schweine 474. Unver­kauft: Ochsen, Farren (Bullen) 1l, Kalbeln. Kühe (Schmalviel) 20, Kälber Schweine 138. Erlös au» 6, .KU. Schiachtgewich- : 1) Ochsen:: l. Qualität, auSgemästete von 89 bi, 81 Pfg., 2. Quali­tät, fleischige und ältere von 00 bis 00 Pfg.: 2) Bullen: 1. Quali­tät, vollfleischige von 68 bi» 70 Pfg., 3. Qualität, älter« und we­niger fleischige von 83 bis 68 Pfg.; 3) Stiere und Jugendrinde:: I. Qualität, anSgemästete von 78 bis 79 Pfg, L. Qualität, fleischige von 7« tt» 77 Pfg.: 3. Qualität, geringere von 73 -i» Pfg.; 4) Kühe: 1. Qual., junge gemästete von 00 bis Pfg , 2 Qual,, älter? 60 bis 68 Pfg., 8. Qual., geringere 45 bis SS Pfg.: S) Kälber: 1. Qual., beste Saugkälber von öS bis 96 Pfg.; 2. Qual., gute von 91 bis 93 Pfg., 8. Qual., geriuge vou 87 bis 89 Pfg.; 6) Schwei« 1. Qual., junge fleischige von 74 bi 75 Pfg, 2. Quäl., schwere fette 73 bi» 74 Pfg., 3. Qual., geringere (Lumen) von 66-68 Pfg. HL. Bei dem Rückvieh ist die Notiz nach Fleischgewicht d. h. graib- frei, bei den Kälbern gelten als Schlachtgewicht 6V Prozent de» Lebendgewicht bei den Schafen werden Kopf, Zunge, Herr, Mil» Nieren und Nierenfett mitgewogen, bei den Schweinen werde» Nie­ren und Nierenfett mitgewogen-, 3 Proz. des Gewicht» gehen zn Gun­sten des Käufer» ab. Verlauf dr» Markte» : Kälber lebhaft, sonst mäßig belebt

Heilbrou«, 17. April. Kartoffelmarkt. Magnumbonum M. 2.40 bi» 2.60 gelbe Kartoffeln Dl, 2.40 bi» 3. Wnrstkar- toffelu M. 4.30 bi» 4.50, Frühkartoffeln Mk. 3 SS bi» 4.40, Rote Steffeln Mk. 4.80 bi» ü.-.

Nürnberg, 14. April Offizieller Marktbericht de» Bereiu» der Nürnberger HopfenkommisfiouSre. Zm Verlauf dieser Woche war der Geschäftsgang ein ruhiger, doch find grünfarbige Hopfen andauernd gefragt und besonder» im Prei»rahmen von 85 45 Mk. sehr begehrt. Der Wochenumsatz von etwa SSV Ballen entfällt in der Hauptsache auf Rechnung de« Export»: an Zufuhren find rund 400 Ballen zu verzeichnen. Stimmung ruhig Preis« per KO bg am 14. April r GebirgShopfeu, prima SOVS M- Markthopfen, prima 404S M, ds. mittel 2838 M. do. geringe 14 bi» 20 M, Hallertauer, prima 6V dt» 6S M, do. mittel 82«S M, do. geringe 3030M, Hallertauer Siegel» Prima70 7V M,do. mittel 48-6« M. »ischgründ«, mittel 20- 30 M. Württemberg», prima5«-Sk M, do. mittel SO-4» M, d». ge­ringe 18i-ö M. Badische prima 8o6i M, do. mittel SS 45 M. do. geringe 20-30 M, Spwlter Land. lüchteLagrn 23-«« M. Elsäß-r, prima 50-85 M, do. mittel 30-40 M Posener, mittel 80 40 M. Für A«»wahl an» Partien wird einig« Mark mehr bezahlt.

Part», 14. April. Offiziell wird berichtet, daß die neue k- prozentige russische Anleihe am 2S. April zum Kur» von 88 zur Emission gelangt.