usw. erfolgte hier mittags die feierliche Eröffnung des «Kaiser Friedrich-Hauses" für ärztliches Fort­bildungswesen. Der Kaiser gedachte in einer An- svrache feiner verstorbenen Mutter.

Berlin, 1. März. Me Steuerkornrntsston des Reichstags nahm einen Antrag M ü ll er-Ful d a an auf Einführung eines Ausfuhrzolles auf Kalt und Lumveri.

Berlin. 1. März. Die auf SamStag inDresden einberufene Demonstrattonsversammlunng gegen das zehnjährige Bestehen des sächsischen Dreiklassenwahlrechts ist nach einem Telegramm aus Dresden polizeilich genehmigt worden.

Lemberg, 2. März. Bei den vorgestrigen Aus­schreitungen wurden 3 Personen getötet und 3 schwer verletzt. Tie Zahl der Leichtverletzten ist noch unbekannt. .Gestern herrschte vollständige Ruhe.

Item, 1. März. Der in Rom residierende Supertor der Maristen erhielt ein Telegramm aus Schanghai vom 27. v.. in dem es heißt: 6 unserer Brüder sind er­mordet morde u. Drei standen tm Alter von 20 die anderen von 27 Jahren.

Washington, 1. März. Eine Proklamation des Präsidenten Roosevelt besagt, daß auf rohe Wetnhef-, Branntwein, Weine und Kunstweine deutscher Herkunft die ermäßigten Zollsätze der Sektion3 des Dingley-Tarifgesetzes, welche Deutschland in dem heute außer Wirksamkeit tretenden deutsch-amerikanischen Handels­abkommen vom 10. Juli 1900 zugestanden waren, auch künftig Anwendung finden.

Shanghai, 2. März. Nach einem hier eingegange- Nen Telegramm ist die Kaiserin Witwe gefährlich erkrankt.

H o ch wasser n a chrichten liegen aus dem Rheins Mosel- und Lahugebiet, sowie von der Fulda und Ruhr vor.

Das B. T. meldet aus Alzey a m Rhei n, daß dort nach Streikunruhen, bei denen es zu blutigen Schlägereien kam, 16 Personen verhaftet wurden, gegen die Anklage wegen Landfriedensbruch erhoben wird.

Aus Köln wird vom 1. März gemeldet: Auch aus anderen rheinischen Städten laufen Meldungen über wüste Ausschreitungen gelegentlich des diesjährigen Straßentreibens während der Karnevalstage ein. In Aachen wurde ein Stiftsherr von zwei Raufbolden sangefallen und schwer mißhandelt. Ein Täter ist ver­haftet. Zwei Brüder wurden von einer Anzahl Rowdies tätlich verletzt. In En Pen fiel die den Prinzen Karne­val darstellende Person vom Wagen herunter und wurde bewußtlos ins Hospital gebracht. In der gestrigen Ge­richtssitzung fehlten hier zahlreiche Zeugen und Ange­klagte. Erster« erhielten Ordnungsstrafen, gegen letztere wurde Borführungsbefehl erlassen. Andere Angeklagte erschienen mit verbundenen Köpfen. Die gesamte Köl­ner Presse giebt zu, daß die diesjährigen Ausschreitun­gen im Vergleich zu früheren Jahren an Zahl und Roh­heit zugenornmen haben. Nachdem früher bereits höhe­ren Orts in Berlin eine Einschränkung des öffentlichen Straßentreibens während der Karnevalstage erwogen wurde, steht rrunmehr eine Beschränkung in den rheini- fchen Städten im nächsten Jahve zu erwarten.

Letzten Herbst war eine Anzahl Schisser aus Pa- heiümrg mit einem Leichtertransport nach dem Jenissei Unterwegs, von dem sie erst zu Weihnachten zurückkehr­ten. Mittlerweile ist nun erst die Mutter des da­mals beteiligten Kapitäns Herrmann unter verdächtigen Erscheinungen und jetzt wieder ein Kind aus dessen näch­ster Verwandtschaft, wie es heißt, an den schwarzen Pocken gestorben. Die Medizinalbehörde hat sofort die strengsten Vorsorgemaßregeln getroffen. Die ganze Fa- jmilie Herrmanns ist geimpft und unter ärztliche Ueber- wachung gestellt worden.

Der flüchtige Hauptkassierer Tränkner-Vogts- borf (Sachsen) wurde in Böhmen verhaftet.

In Wilna stieß ein Güterzug mit einem Personen­zug zusammen. Ein Passagier ist tot, drei wurden schwer verletzt. Zwei Personenwagen, der Postwagen Und die Maschinen wurden zertrümmert.

DasBerl. Tagebl." meldet aus Venedig: Bei einem Volksballe geriet ein Zollwächter mit Bürgern in Streit. Nach dem scheinbar beigelegten Streite eilte der Zollwächter in die Kaserne, holte eine geladene Mus­kete ündfeuerte blindlings auf die Menge. Zwei Mann wurden sofort getötet, ein dritter wurde tötlich ver­wundet. Ter Zollwächter wurde verhaftet.

Während eines orkanartigen Sturmes in der letzten Nacht riß die Ankerkette des zwischen Hangesund Und Bergen (Norwegen) liegenden Dampfers Tor. Die­ser strandete und sank. Ungefähr 30 Personen sind ertrunken und nur 3 gerettet.

Die in Springfield (Ohio), gegen die Neger ge­richteten Tumulte, die letzten Dienstag dadurch hervoi- gerufen wurden, daß ein Weißer von Negern erschossen wurde, haben sich wiederholt. Verschiedene Negerhäuser wurden verbrannt oder durch Steine und Gewehrkugeln de­moliert. Ein Neger, der von seinem Hause aus einen Mann erschoß, wurde verhaftet.

Nie Marokko - Konferenz.

Berlin, 1. März. Aus Paris meldet die Deutsche Tageszeitung: In politischen Kreisen ist man plötzlich wie­der der A> ficht, daß die Konferenz in AlgeciraS einen günsttgenAuSgang nehmen werde. Frankreich werde Deutschland in der Bankfrage entgegenkomme«, «ährend Deutschland in der Polizeifrage nachgebe« werde.

Sie Nnrn-ev tu Anhand.

Der AppellattonSgertchtshof in Charkow verurteilte einen Poltzetunteroffizier und 5 Geheimpolizisten wegen systematischer Mißhandlung von in Untersuch ung befindlichen Personen zu einer Gefängnisstrafe von 2 bez«. 1 Monat.

Die von einem Schutzmann begleitete Post in Batum wurde auf dem Weg zum Bahnhof durch ein quer über die Straße gespanntes Seil aufgehalten. 10 bewaffnete

Räuber verwundeten den Schutzmann und beraubten die Post um 7000 Rubel, teilweise in bar, teilweise in Wertpapieren; einen Postsack mit Getdanwetsungen tm Wert von 10,000 Rubel ließen sie liegen. Die Räuber entkamen.

Rückkehr geflüchteter Russen.

Aus Berlin wird berichtet: Eine Massenrückkehr von nach Berlin geflüchteten Russen in ihre Heimat ist gegenwärtig zu beobachten. Die Heimkehren- den fürchten, nach einem längeren Aufenthalt im Auslande ihre Existenz zu verlieren. Man rechnet darauf, daß es in den nächsten Wochen zu keinem revolutionären Ausbruch kommen wird.

Die offizielle japanische Verlustliste.

Bon militärischer Seite wird derInformation" ge­schrieben :

Das Statistische Bureau des japanischen Kriegsmi­nisteriums hat die Arbeiten zur Feststellung der Ver­luste des Heeres während des Feldzuges gegen die Russen jetzt abgeschlossen und das Ergebnis den japanischen Zeitungen zwecks Veröffentlichung zur Verfügung ge­stellt. Es darf als endgültig angesehen werden, denn als letzten Zeitpunkt, auf den die Feststellungen sich noch erstrecken, finden wir den 30. November, also einen Tag, der am Ende eines Zeitraumes von drei Monaten nach Abschluß des Waffenstillstandes auf dein Kriegs­theater liegt. Die Zusammenstellung ergiebt folgendes :

1. Gefallen 47152, ihren Wunden erlegen 11424, an Krankheiten verstorben 21802 Mann. Zusammen. 80378 Tote.

2. Von diesen 80 378 Toten waren Offiziere 2113, Unteroffiziere und Mannschaften 76908, Nichtkämpfer 1357.

3. Auf die verschiedenen Truppengattungen vertei­len die Verluste an Toten sich so: Gendarmen 64, In­fanterie 63 485, Kavallerie, Artillerie 3957, Pio­niere 1944, Train 8130, Generalquartiermeisterei 81, Aerzte und ärztliches Personal 517, Roßärzte und roß­ärztliches Personal 11, Musiker 3, Nichtkämpfer 1357.

4. Auf die einzelnen Divisionen das japanische Heer ist im Frieden wie im Kriege in Divisionen ein­geteilt und kennt keine Armeekorps entfallen von den im Gefecht Gefallenen oder an Wunden nachträglich Ge­storbenen die nachstehenden Zahlen (Offiziere, Unteroffi­ziere beziehungsweise Mannschaften und insgesamt):

Garde-Division Erste Zweite Dritte Vierte Fünfte Sechste Siebente Achte Neunte Zehnte Elfte Zwölfte

(Tokio) (Sendai) (Nagoya) (Osaka) (Hiroshima) (Kumamoto) (Hokkaido) . (Hirosaki) . (Kanafawa) (Hinredschi) (Schikokn) . (Kokura)

121

244

136

167

120

96

85

127

106

213

136

218

67

2924 3015 6108 6352 3821 3957 5601 5768 3684 3804 3584 3680 3109 3194 3682 3609 3902 4008 790 8124 3932 4068 6743 6961 1748 1815

Zusammen 1852 56829 58585

5. Von den einer Krankheit Erlegenen starben im Felde 16982 nach der Ueberführung in die Heimat 4820, insgesamt 21802 Mann.

Tie Zusammenstellung ergiebt mehrere besonders in­teressante Tatsachen. Erstens zeigt sie den hohen Stand der ärztlichen Wissenschaft der Japaner. Von 153 673 im Gefecht Verwundeten und 16456 sonst Verletzten wir kennen diese Zahlen aus früheren Veröffentlichun­gen Tokioer Blätter sind nur 11 425 gestorben. Das sind noch nicht 7 vom Hundert! Und von den 203 270 an gewöhnlichen sowie 17 866 an ansteckenden Krankhei­ten, zusanrmen 221136 Erkrankten wurden nur 12 802 nicht geheilt. Die japanischen Aerzte stellten somit 90 vom Hundert aller Kranken im Felde wieder her.

Wir sehen ferner, daß der russisch-japanische Krieg einer der blutigsten war: forderte er doch 80 378 Tote und 170129 Verwundete. Dieser Viertelmillion gegen­über steht im Kriege 187071 auf deutscher Seite ein Verlust von 129680 Mann, worunter 40 743 Tote das ist ungefähr die-Hälfte. Dieser gewaltige Unter­schied verliert nichts an Bedeutung dadurch, daß der japanisch-russische Krieg länger währte als der deutsch- französische, denn die längere Zeitdauer wird reichlich durch die geringere Kopsstärke des japanischen Heeres ausgewogen.

Weiterhin finden wir, daß die Japaner auf 37 Un­teroffiziere und Mannschaften 1 Offizier verloren haben. Bei den Deutschen war 187071 das Verhältnis 20 zu 1-

Die Divisionen, welche die schwersten Verluste hat­ten, find die 9., 11. und 1. Sie bildeten den Kern des Belagerungsheeres vor Port Arthur und haben diese Ehre mit doppelten Menschenhekatomben bezahlt.

Die hohe Verlustziffer beim Train 8130 Mann endlich könnte auf den ersten Blick überraschen; aber der japanische Train in der Mandschurei setzte sich aus den schwächsten Leuten zusantmen und hatte dort die här­teste Arbeit zu verrichten. Daß die Infanterie bei dem Gesamtverlnst der Japaner an Toten und Verwundeten mit mehr als Zft beteiligt ist, erklärt sich aus Stärke­verhältnis und Kampfart dieser Waffe ohne weiteres.

Württ. «Landtag.

Stuttgart, 1. März. Zwei Zentrumsanträge stan­den in der heutigen. Sitzung der Abgeordnetenkammer zur Beratung und füllten die ganze Sitzung aus. Der erste ersucht die Regierung, einen Gesetzentwurf einzu­bringen, in welchem den Gemeindebeamten, und Ge­meindebediensteten für die im Dienst erlittenen Unfälle eine ausreichende Fürsorge gewährt und zu diesem Zweck auch die Heranziehung staatlicher Mittel verfügt wird; ferner soll die Regierung in Erwägung ziehen, unter welchen Voraussetzungen auch für Privatpersonen, welche bei einer im öffentlichen Interesse erfolgten Zuziehung zu Hilfeleistungen Unfälle erleiden, eine entsprechende ge-

k fttzliche Fürsorge eiutreten soll. Dieser AiUrag, der von s Rembold - Aalen begründet wurde, fand schließlich trotz ' der Bedenken, welche der Minister des Innern, dagegen geltend machte, nach längerer Debatte Annahnle. Man ging sodann Zur Beratung des vom Vizepräsidenten Dr. v. Kiene u. Gen. gestellten Antrags über, durch den die Regierung ersucht werden soll, im Interesse der länd­lichen Bevölkerung eine weitergehende Erleichtermig und Verbilligung der Telephoneinrichtung und -Benützung in den. kleineren und mittleren Orten herbeizuführen und hiebei mehr wie bisher dem Umstand Rechnung zu tra­gen, daß der Abonnent auf dein Lande-bei weitem nicht den Vorteil von dem Telephonanschluß hat, wie die Abon­nenten in größeren Städten. Der Antragsteller begrün­dete den Antrag in längeren Ausführungen und fand mich von verschiedenen Rednern Unterstützung, doch stellte sich, insbesondere nach, den Aeußerungen , des Staatsrats v. Balz, heraus, daß der Antrag ohne Kommissionsberatung nicht wohl erledigt werden könne, weshalb dann auch Betz den Antrag auf Bcrtveisung air die volkswirtschaftliche Kommission stellte. Bei dieser Sachlage entschloß sich v. Kiene, seinen Antrag da­hin abzuändern, daß die Regierung mir um Erwäg­ungen in der angedeuteten Richtung ersucht wird, wo­rauf Betz seinen Antrag zurückzog. Dieser abgeänderte Antrag v. Kiene fand Annahme. H an ßm a nn-Balin- gen benützte die Gelegenheit, um gegenüber der Zen­trumspresse festzunageln, daß sie nicht wieder wie kürz­lich alles nur fürs Zentrum reklamieren solle, weil die Redner der anderen Fraktionen nicht mit der Häufig­keit sprechen, wie die Zentrumsabgcordneten, und auch! nicht alles wiederholen wollen, was andere vor ihnen schon gesagt haben, v Kiene erwiderte daraus, wenn die Zentrumspreffe das getan habe, so habe sie nach gu­ten Mustern gearbeitet.

Die volkswirtschaftliche Kommission der Ab­geordnetenkammer setzte Donnerstag vormittag die Beratung des Kreditgesetzentwurfs kfort. Als Vertreter der Regierung wohnten Präsident v. Balz, Ministerialrat v. Stierlin, Baurat Kräutle und Finanzrat Weber der Sitzung bei. Zur Beratung gelangte zunächst die Frage der Errichtung von Güter sammelstellen in Bie­tigheim und in Plochingen, wofür im Entwurf Mark 760000 gefordert werden. Berichterstatter hierüber war der Abg. Hiiffner. Alls Grund seiner Erhebungen war der Berichterstatter vorerst nicht in der Lage, einen be­stimmten Antrag zu stellen; es sei vielmehr wünschens­wert, daß zunächst seitens der Regierung weitere Auf­klärung gegeben werde. Staatsrat v. Balz und Finanz­rat Weber begründeten sodann in längeren Darlegungen die im Entwurf bezüglich der Güterfammelstellen einge­stellte Forderung. Es entspann sich hierüber eine län­gere Erörterung, wobei schließlich die Station Bietigheim als geeigneter Platz für eine Versandtgüterstelle aner­kannt wurde. Der Vorschlag, Plochingen als Sämmel- güterstelle für eingehende Güter zu bestimmen, begegnete lebhaftem Widerspruch. Es wurde als in Betracht kom­mende Station für eine Gütersammelstelle sodann Untcr- türkheim genannt, doch wäre hier, wie von verschiedenen Seiten betont, die Erwerbung des erforderlichen Gelän­des mit den größten Schwierigkeiten verknüpft,. Bei dieser Gelegenheit wurde auch an der Bauweise des neuen Plochinger Bahnhofs Kritik geübt. Die Erstellung dieser neuen Bahnhofanlage lasse jegliche Einheitlichkeit des Planes vermissen. Baurat Kräutle trat dieser Auffass­ung entgegen. Schließlich wurde jedoch anerkannt, daß man keine andere Wahl habe als Plochingen, dem Vor­schlag der Regierung entsprechend, als GütersaMmelstelle zu bestimmen. Es wurde hierbei noch angeregt, bei der Er­stellung der Hochbauten für diese Sammelstelle auch auf Schaffung der notwendigen Vorkehrungen hinsichtlich der Feuersicherheit bedacht zu sein. Man beriet hierauf die Forderung von 100 Personenwagen 3. Klasse, worüber der Abg. Henning berichtete, dessen Antrag auf Genehmigung s lautete. Es wurde hierbei auch die Frage der Einführung i der 4. Wagenklaffe zur Sprache gebracht. Per.-Erst,

z Henning meinte, daß auch für Württemberg hierin die Stellungnahme gegeben fei nach dem Vorgang Badens, wo die 4. Wagenklaffe abgelehnt wurde. Staatsrat von Balz betonte, daß der Vorgang Badens für uns noch nicht maßgebend sei. Denn wenn auch bei uns später die 4. Wagenklasse zur Einführung gelangen sollte, so könne man hierzu ausrangierte Wagen 3. Klaffe verwenden, sodaß also die Neuanschaffung von Wagen 3. Klasse auf jeden Fall notwendig sei. Der Antrag des Ber.-Erst. wurde sodann angenomtnen.

* * »

Die Kommission für Gegenstände der inne­ren Verwaltung beschloß in ihrer Donnerstags-Sitz­ung, die Bitte des Verbands Württ. Feuerwehren um Aen- derung der Feuerlöschordnung in der Richtung, daß eine neue Abstufung der Gebühren für Befreiung vom Feuer- löfchdienst erfolgt, der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen, lieber die Bitte des Landesverbands der württ. Gemenrdeunterbeamtenvereine betr. die Besetzung von Unterbeamtenstellen der Gemeinden durch Militäran­wärter .(Berichterst. Schaible) wurde, da die Angelegen­heit reichsgesetzlich geregelt ist, Uebergang zur Tagesord­nung beschlossen. Endlich beriet man über die Eingabe der Vogelschutzvereine um vermehrten Schutz der Vögel gegen Katzen. Ueber den Wunsch, das Einfangen und Tö­ten von Katzen zu gestatten, die in eingefriedigten Gär­ten und Parkanlagen nachweisbar Schaden anrichten, wurde zur Tagesordnung übergegangen, dagegen soll durch einen Jnitiativgesetzentwurf, eine Aenderung des Jagdgesetzes von 1855 in dem Sinn herbeigeführt werden, daß Katzen, die in einem Jagdrevier in einer Entfernung von mindestens 400 Mir. von dem nächstbewohnten Haus wildernd umherstreifen und dabei angetroffen werden, vom! Jagdberechtigten getötet werden dürfen.

Aus Württemkerg.

Dienftuachrichten. Ernannt: Der RegiernugSdirettor Dr. »on Hab-rmaaS bei dem Ministerium des Kirchen- und Schulwesen» »um Ministerialdirektor, der Amtsrichter Göz von Stuttgart Eannstatt