diengesetlschaft ist in Berlin eingetroffen. Sie besteht aus 27 Personen und will staatliche und städtische Einrichtungen in Augenschein nehmen. Andere Chinesen besuchen inzwischen London. Auch nach anderen Städten dürften sich die Herren begeben.

Königsberg, 27. Febr. Der hiesige Kranken­kassenkonflikt führt nun tatsächlich zu einem Aerz- !te streik. Morgen früh stellen sämtliche 108 Kassen­ärzte der gemeinsamen Ortskrankenkasse ihre Tätigkeit ein.

Frankfurt a. M. 27. Febr. Die Frkf. Zig. meldet aus Sofia: Die bulgarische Regierung hat ihre Zustimmung zu den (auf Verlangen Oesterreich-Ungarns von Serbien vorgenommenen) Abänderungen des serbisch-bulgarischen Zollvertrags verweigert.

Nürnberg, 23. Febr. Laut amtlicher Feststellung ist der Fleischverbrauch der hiesigen Bevölkerung von 57,3 Kilo im Jahre 1904 auf 50,5 Kilo im Jahre 1905 zurückgegangen. Die Abnahme beträgt also nahezu 12 Proz.! Sie betrifft in der Hauptsache Schweine, von denen annähernd 20000 Stück weniger geschlachtet wur­den als im Vorjahre. Auch in Fürth sind die Schweine­schlachtungen von 26 660 auf 23 100, also um 71/2 Proz. zurückgegangen. Dabei sinken die Schlachtungen auch im neuen Jahre noch und die Metzger werden immer ge­schäftsunlustiger.

W'cn, 27. Febr. Infolge eines kleinen partiellen Streiks der Presser in drei Brünn er W oll war en- fabriken und der Weigerung der Arbeiter, das Arbeits- quantum der Streikenden zu übernehmen, fordern heute 44 Textilfabriken in Brünn die Arbeiterschaft auf, den normalen Betrieb aufrecht zu halten und drohcn soli­darisch die Aussperrung des gesamten Personals an.

Le Pny (Dep. Haute Loire), 28. Febr. Bei der Jnventaraufname in einer kleinen Kirche beiSau- gues kam es gestern zu einem Zusammenstoß zwischen den Beamten und der Bevölkerung. Die Gendarmen wur­den umzingelt und geschlagen. Ein Wachtmeister und ein Beamter wurden schwer verletzt. Die Gendarmerie gab schließlich Revolvers chüsse ab und verletzte etwa 15 Personen, darunter 2 tödlich.

London, 28. Febr. Bei der gestern stattgehabten Ersatzwahl für die Stadt London wurde der frühere Premierminister Balfour mit 15474 Stimmen ge­wählt. Ter Kandidat der Freihändler Gibson Bowles erhielt 4134 Stimmen. _

Der in den Siemens-Schuckert-Werken in Nürn­berg beschäftigte ledige Chemiker Völkel besuchte spät abends seine in der Alexanderstraße bei ihren Eltern wohnende Braut, die Schreinerstochter Trenka, und gab ihr Gif t. Das Mädchen verschied binnen einer Stunde. Völkel hatte sich inzwischen mit dem Bemerken entfernt, daß er Selbstmord begehen werde. Bis zur Stunde wird Völkel vermißt.

In der Sonntagnacht wurde im Hotel Mathildenbad in Wimpfen a. N. ein Einbruchdiebstahl verübt, wo­bei dem'Täter 85 Mk. in die Hände fielen. Wenige Ta­ge vorher war in der Eisenhandlung von Würzburger in Rappenau ebenfalls eingebrochcn, worden, doch gelang es den Einbrechern dort nicht, den Kafsenschrank zu er­brechen und sie mußten ohne Beute abziehen.

In Wilkau bei Zwickau verletzte der 25jährige Fa­briktischler Kamm seine Frau und sein 5jähriges Kind tätlich und tötete sich dann selbst. Das Kind war so­fort tot, die Frau befindet sich in hoffnungslosem Zu­stand. Das Motiv der Tat ist unbegründete Eifersucht.

DasBert. Tagebl." meldet aus Halle: Ein Großfeuer zerstörte das ganze Lager der Märker'schen Pianofortefabrik.

Diensiau Abend stürzte in Bochum ein Teil der D ach ko n st r u k t i 0 u auf einem Neubau des Marttn- werkes der westfälischen Stahlw.rke ein. Ein Arbeiter wurde getötet, mehrere wurden teils schwer, teils leicht ver­letzt. Ter Betrieb der Stahlwerke ist hierdurch in keiner Weise gestört.

» DasBert. Tagebl." meldet aus A a ch e n: In Stol- herg fielen eine Frau und 2 Kinder infolge eines Fehl­tritts in den hochgehcnden Vichtbach und ertranken.

DasBerl. Tagebl." meldet aus Weener in Ost­friesland: Der Viehhändler Plagge wurde am helllichten Tag von 3 Unbekannten überfallen, die ihm schwere Ver­letzungen beibrachten und 400-0 Mk. raubten.

Vom 27. wird aus Brüssel gemeldet: Der chilenische Geschäftsträger Herr de Waddington ließ sich zum Untersuchungsrichter führen, vor dem er erklärte, daß er auf die Unverletzlichkeit seines Sohnes verzichte. Trotz­dem find hierdurch noch nicht die Schwierigkeiten gelöst, die dem Verfahren des belgischen Gerichts gegen Carlos de Waddington entgegenstehen. Gestern fand eine lange, sich bis zum Abend hinziehende Konferenz zwischen dem Minister des Aeußern, dem Staatsanwalt und dem Un­tersuchungsrichter statt. Carlos de Waddington befindet sich noch auf freiem Fuß.

Der Polizei in Brüssel ist cs gelungen, den Men­schen ausfindig zu machen, der in einem Paket die Beine der vergewaltigten und ermordeten kleinen Van Kalk in der Nähe von Brüssel niedergelegt hat. Die Polizei hatte SO 006 Francs aus die Entdeckung des Urhebers des Ver­brechens gesetzt, das seit 14 Tagen Brüssel in größter Spannung hielt. Gleichzeitig wird bekannt, daß es der Polizei gelungen ist, ein Haus in der Rue de Progrös zu entdecken, in dem neben Prostituerten auch Damen der Ge­sellschaft verkehrten. Es steht fest, daß dorthin auch kleine Mädchen gelockt und von Leuten aus der besten Gesellschaft mißbraucht wurden. Diese Entdeckung erregt hier das peinlichste Aussehen

Eine Trombe hat in der Nacht der 21. Februar das Dorf Mahanoro auf Madagaskar zerstört. Viele Menschen sind umgekommen.

tasel statt. Um '4 Uhr nachmittags setzte die Kaiserin der Herzogin-Braut im chinesischen Kabinett des Schlosses die Prinzessinnenkrone auf das Haupt. Sodann fand die standesamtliche Eheschließung des Braut­paares durch den Hausminister v. Wedel statt. Hierauf begann der feierliche Zug zur Schloßkape lle.

Oberhofprediger Dryander vollzog sodann die Trau­ung. In dem Augenblick, wo das Brautpaar die Ringe wechselte, wurden im Lustgarten 36 Kanonenschüsse ab­gefeuert. Bei der Tafel brachte der Kaiser die Ge­sundheit des Brautpaares und darauf Prinz Heinrich die Gesundheit desJubelpaares aus. Abends brachte eine großartige Illumination die Feier zum Abschluß.

Berlin, 27. Febr. Der Kaiser hat, wie man sich erzählt, aus Anlaß der Festlichkeiten zwei Zeich­nungen verfertigt und diese in lithographischer Ver­vielfältigung zahlreichen Standespersonen zugehen lassen, darunter auch Vertretern auswärtiger Mächte. Nach einem Pariser Telegramm der Deutschen Tageszeitung gxatulierte Präsident Falliöres durch persön­liches Handschreiben dem Kaiser zur Silberhoch­zeit und zur Vermählung des Prinzen Eitel Friedrich.

Are Marokko - Konferenz.

Algeeiras, 26. Febr. Wie aus guter Quelle ver­lautet, ist die Antwort der französischen De­legierten auf die letzte deutsche Meinungsäußerung in der Polizeifrage erfolgt. Darin wird der Ansicht widersprochen, daß eine französisch-spani­sche Polizei die von allen Seiten anerkannte wirt- Ichafttrche Gleichberechtigung der Nationen beeinträchti­gen werde. Falls jedoch die Konferenz der Ansicht sei, daß stärkere Garantien hierfür erforderlich seien, so wei­gere man sich auf französischer Seite nicht, in eure Prüfung derselben einzutreten. Diese Antwort der fran­zösischen Regierung scheint eine Möglichkeit auf die Wiederaufnahme der Besprechungen über die Po­lizeifrage zu eröffnen.

Algecivas, 27. Febr. Nachdem die deutsche Reichs­regierung auf besondere Initiative des Grafen Tatten- bach Herrn v. Glasen« pp zur Teilnahme an den Ver­handlungen der Konferenz entsandt, ist lt. St. M.-P. auch von spanischer und französischer Seite je ein hervorragender Banksachverständi­ger hier eingetroffen. Die Teilnahme dieser Fachmänner an den Beratungen der Kommission wird im Interesse einer sachlichen und wirksamen Gestaltung des Bank­projektes mit Genugtuung begrüßt.

Köln, 27. Febr. Die Köln. Ztg. meldet aus Al­ge c i r a s: Der marokkanische Vertreter El M 0 kri teilte amtlich mit, daß der Maghzen die Hafen arbei­ten in Saffi und Casablanca Franzosen übertragen habe. Der Maghzen berufe sich auf ein früheres Versprechen.

Aer Kujßarrd in derr Kolonie«,

! Hamburg, 28. Febr. Heute Nachmittag geht mit H den Dampfern Eduard Wörmann und Professor Wörmann ein Transport nach Südwestafrika mit 45 Offizieren, 770 Mann und 850 Pferden.

London, 27. Febr. Der deutsche Generalkonsul in Kapstadt erhielt laut denTimes' die authentische Meld­ung, daß sich Cornelius mit 300 Mann nunend­gültig ergeben habe. (?)

Die stköerne Kochzeit des Kaiserpaars.

Berlin, 27. Febr. Bereits in den frühen Morgen­stunden sammelten sich große Menschenmengen im Lust­garten und Unter den Linden an, trotzdem ein feiner Sprühregen niederging. Gegen Mittag nahm das Kai­serpaar die Glückwünsche der königlichen Familie zur Silberhochzeit entgegen. Später fand Familienfrühstücks-

Aas MürttkMöerg.

Dieaftnachrlchteu. Die Dienstentlassunq gewährt: Dem Maschineningeniur Pippow, Vorstand der Maichineniuspekiion Heilbronn, ferner d-m zum besoldeten Gemeinderat der 'Kladtgemeinde Ulm gewählt-« beurlaubten Amimann, tilulierten Oberamtmann Klein.

Am 6 Febr. l. I. wurde Oberlehrer Renlschler an der höhe­ren Mädchenschule in Cannstatt seinem Ansuchen gemäß in denRuhe-- stand versetzt.

Vorsicht beim Ankauf von Hypothekenbriefen und Grundschuldbriefen. Von unterrichteter Seite wird dem Beob. geschrieben: Die frühere württembergi- sche Vorschrift, wonach in jedem Pfandschein eine amt­liche Schätzung^ der belasteten Grundstücke enthalten sein mußte, der Gläubiger gesetzlichen Anspruch auf lA/Fache Sicherheit hatte und eine Abweichung von der Vorschrift nur mit Zustimmung des Gläubigers zulässig war, ist mit Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches außer Kraft getreten.

Seit 1. Januar 1900 ist das Maß der Sicherheit völlig der Vereinbarung der Beteiligten überlassen; ob eine hinreichende Sicherheit vorhanden ist, wird vom Grundbuchamt in gar keiner Weise geprüft, cs wäre hiezu gar nicht berechtigt. Trotzdem besteht im Publikum vielfach noch die alte (unter früherem Recht begründete) Vertrauensseligkeit weiter; man verläßt sich darauf, daß ein Hypothekenbrief, der von einer staat­lichen Behörde ausgestellt ist, auch die erforderliche Sicherheit bieten müsse.

Diesen Umstand machen sich gewissenlose, geschäfts­gewandte Leute zunutze. Es sind in neuerer Zeit viel­fach Hypothekenbriefe und Grundschuldbriefe in den Ver­kehr gebracht worden, die über Zehntausende lauten und deren wirklicher Wert 0 ist.

Namentlich zwischen Stuttgart und Zürich soll dieser Handel blühen.

Ein öfter angewandter Trick sei hier geschildert. Ein Grundstück, das einen wirklichen Wert von 30000 Mark hat und mit 30 000 Mark Hypotheken in erstem und zweitem Rang belastet ist, wird vom Eigentümer an einen Bekannten um 100000 Mark verkauft und vom neuen Eigentümer für den nach Abrechnung der eingetragenen Hypotheken übrigbleibenden Kaufprcisrest von 70 000 Mark sofort mit weiteren Hypotheken von 40 000, 20000 und 10000 Mark (3., 4. und 5. Rang) belastet.

Die neue, 3. Hypothek, wird zum vollen Betrag von 40000 Mark verkauft, weilnoch 30000 Mark Nach- hypothekcn hinter ihr stehen", die zweit weiteren Hypo­theken werden urit entsprechendemRabatt" verkauft.

! In den Hypothekenbriefen ist nur der Kaufpreis' (100000 Mark> angegeben; die Aufnahme eines amt­lichen Schätzungswertes in den Brief wird vom Gläu­biger geflissentlich unterdrückt; ja es sind schon Briefe, ; die neben dem (hohen) Kaufpreis den (niederen) amt- ! liehen Schätzungswert enthielten, dem Grundbuchamt zu­rückgegeben worden mit dem Antrag, neue Briefe ohne Angabe des amtlichen Schätzungslverts anzustellen. (Das Grundbuch ist verpflichtet, einem solchen Antrag zu entsprechen).

Die Käufer solcher Hypothekenbriefe werden dann durch den angegebenen hohen Kaufpreis des Grundstücks getäuscht, bezahlen bares Geld für den Brief und erhalten als Gegenleistung ein wertloses Stück Papier.

Also Vorsicht: Wer mit den Verhältnis­sen im einzelnen Fall nicht genau vertraut ! ist, kaufe nie einen Hypothekenbrief oder ! Grundschuldbrief, ohne daß ihm eine amt- ! liche Schätzung des Grundstücks vorgelegt ! wird.

Stuttgart, 27. Febr. Zur T i e r g a r t e n frage. Die Verhandlungen mit dem Tiergarteilbesitzer Nill we­gen Uebernahme seines Tiergartenbestandes sind leider endgültig gescheitert. Oberbürgermeister v. Gauß erhielt dieser Tage als Vorsitzender des Komitees zur Erhalt­ung des Tiergartens von Nill ein Schreiben, worin dar­gelegt ivird, daß es unmöglich sei, mit der Verwertung der Tiere, sowie der sonstigen Einrichtungsgegenstände, länger zuzuwarten. Nill hatte die Bedingung gestellt, daß das Tiergartenkomitee die Tiere nebst den Gebäu­lichkeiten (ohne das Wirtschaftsgebäude) gegen eine Pau­schalsumme von 1200 000 Mark spätestens am 1. Juli ds. Js. übernehmen werde. Wenn dieser Termin aus irgend einem Grunde nicht eingehalten werde, soll Nill eine Entschädigung von 10 000 Mark erhalten. Das Komitee hat diese Bedingungen nicht angenommen. Bis zur Fertigstellung der neuen Anlage würde mindestens ein Jahr vergehen und es wäre undenkbar gewesen, die Tiere in der Zwischenzeit irgendwo unterzubringen, wenn Herr Nill den Garten unter keinen Umständen länger als bis 1. Juli sortführen wollte. Das Komitee war ferner nur geneigt, die Tiere zu dem angesetzten Preis zu übernehmen, aber nicht die Gebäulichkeiten, die in der Hauptsache nur den ALbrnchswert gehabt hätten. Ge­scheitert ist das Unternehmen durch den Abbruch der Verhandlungen mit Nill selbstverständlich nicht. Es han­delt sich nur darum, ob dem Komitee ein günstiger Platz zur Verfügung gestellt wird. Davon wird es Ä>-- hängen, ob die Residenz einen Zoologischen Garten be­kommt oder nicht.

Stuttgart, 27. Febr. Wie derSchwäbische Merkur" hört, ist der Slaatsminister des Auswärtigen Frhr. v. Soden an Asthma ei krankt.

Stuttgart, 27. Febr. Der Karnevalsumzng der GesellschaftMöbelwagen" fand heute nachmittag statt. Allmählich entwickelt sich auch in Stuttgart der Karneval zu einem Volksfest. Die Karnevalsgesellschaft! ^Möbelwagen" gewinnt mit jedem Jahr mehr Boden, das zeigte ihre heutige Umfahrt aufs deutlichste. Sie gewinnt aber auch an künstlerischer Bedeutung und das ist erfreulich. Die einzelnen Wagen waren hübsch an­geordnet und heransgeputzt. Das Gros bildeten natur­gemäß alle die Ereignisse der letzten Zeit, deren sich der karnevalistische Geist bemächtigen konnte. Die hu­moristischen Aufschriften und die Besetzung der Gruppen riefen bei den Zuschauern große Heiterkeit hervor. Wirk­ungsvoll im Zuge gestalteten sich die kostümierten Mu­sikkapellen teils zu Fuß, teils hoch zu Roß und Wagen. Aus dem Zug und in den Zug flog es mit Konfettis und Papierschlangen. Die Straßen, durch die der Zug der 50 Gruppen umfaßte, ging, waren von einer dichten Menschenmenge besetzt. Nach dem Umzug entwickelte sich auf den Straßen und in den Wirtschaften ein fröhliches Karnevalsireiben.

Heilbronn, 28. Juli. Vom Pferdemarkt ist noch zu melden, daß 253 Pferde im Gesamtwerte von 220 000 Mk. verkauft wurden. In der Ausstellung von Wagner- und Satllerwaren wurde ein Umsatz von 16000 Mark erzielt. Im nächsten Jahr soll der Markt 2 Tage dauern und eine Pferdelotterie damit verbunden sein.

Wie der Schw. M. hört, ist in Stuttgart ein Ein­jährigfreiwilliger des 2. Bat. Gren.-Regts. 119 (Berg­kaserne), Hls pockenverdächtig ins Bezirkskranken- hans Cannstatt verbracht worden. Seitens der Sani­tätsbehörde wurden zum Schutz der übrigen Mann­schaften sofort die umfassendsten Maßregeln angeordnet.

Um 3/^4 Uhr Mittwoch früh gerieten in der Friedrich­straße. in Stuttgart 2Stn deuten in Streit. Ei­ner ider beiden wurde durch einen Stockfchlag am Kopf derart verletzt, daß er ins Katharinenhospital verbracht werden mußte.

Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich Dienstag vormittag im Königsbau in Stuttgart. Ein Dienst­mädchen stieg unvorsichtiger Weise durch ein Fenster auf das Glasdach hinaus, das den Mittelgang des Königs­bans bedeckt. Dabei brach das Dach ein und das Mädchen stürzte durch die Oeffnung die beträchtliche Höhe herunter. Schwer verletzt wurde sie sodann ins' Krankenhaus überführt.

In der oberen Gutenbergstraße in Stuttgart ver­brühte sich ein Dienstmädchen mit kochendem Setfenwaffer derart, daß es mit dem Sanitätswagen tn'S Spital ver­bracht werden mußte.

In PfauhMsen OA. Eßlingen bekam das' 4 Jahre alte Töchterchen des Bahnwärters Ratgeb, als es in der Nähe des Neckars mit einem gleichaltrigen Knaben spielte, das Uebergewicht und fiel in die hochgehenden Fluten. Leider gelang es nicht, obgleich der Vorfall sofort bemerkt wurde und alsbald einige beherzte Männer sowie der ei­gene Vater sich in die Wellen stürzten, das 'Kind zu retten. Die Leiche konnte bis jetzt nicht gefunden werden.

Ja Höftngen O.-A. Leouderg stürzte der ledige Karl Rurpts beim Ausasten einer Erle ca 7 Mir. hoch von dieser ab, in^em er während des Falls den Kopf an einem Ast aufschlug. Er erlüt eine schwere Kopfverletzung und schwebt in Lebensgefahr.