Aus Serbien. Aus Belgrad wird berichtet: Ge­genstand des Tagesgespräches bildet ein Zusammen­stoß zwischen dem Kronprinzen Georg und dessen endgültig scheidenden Gouverneur, dem französischen ak­tiven Major Levasseur. Am Mittwoch Mittag er­schien Levasseur in voller Uniform bei dem Kronprinzen, um sich von ihm zu verabschieden. Der Prinz konnte, wie allgemein verlautet, seinen Erzieher seit längerer Zeit nicht leiden und beim Abschied soll es zum Wort­wechsel und dann zu Tätlichkeiten gekommen sein. Man erzählt, der Kronprinz habe Levasseur ein Geruch­fläschchen an den Kopf geworfen, woraus auch Levasseur, der aus verschiedenen Feldzügen sieben Wunden davon­getragen hat, dem Prinzen nichts schuldig geblieben fein soll. Zornerfüllt soll der Prinz die Effekten Levasseurs arg beschädigt und Bücher zerrissen haben. Dieser Zwi­schenfall ist allgemein in dieser Form dargestellt. Der König soll peinlich davon berührt sein und habe, wie verlautet, den Kronprinzen auf Festung geschickt. Levasseur reiste nach Paris.

Die serbischen Königs Mörder haben nun­mehr sämtlich- ihre Pensionsgesuche eingereicht. Sie er­halten jedoch, wie man dem Neuen Tagbl. aus Wien Meldet, gutbezahlte Zivilanstellungen. So soll z. B. der Oberst Misitsch, der die ersten Säbelhiebe gegen das Königspaar führte, Direktor der serbischen Monopolver­waltung werden.

Tages-KHrorrtL.

Bertt», 18. Noo. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Der Reichskanzler wird am 20. d. M. den Vorstand des deutschen Landwirtschaft s- rats zur Entgegennahme einer Denkschrift dieser Körperschaft über die Fletschversorgung der deutschen Be­völkerung empfangen.

Berlin» 18. Nov. Die dem Transportarbeiterver- band angehörcnden Berliner Straßenbahner haben vor einigen Tagen der großen Berliner Straßen­bahngesellschaft eine Anzahl von Forderungen unterbreitet. Die Gesellschaft hat darauf geantwortet, daß sie bereits vorher eine Aufbesserung der Löhne beschlossen habe. Sie gibt die neuen Sätze, die vom 1. Dezember ab in Kraft treten sollen, jetzt bekannt.

Berlin, 18 . Nov. Wie aus dem jetzt erschienenen Nachtrag zur Marinerangliste hervorgeht, steht Großfürst Kyrill nicht mehr auf der Liste der ü Io, suite geführten Fürstlichkeiten.

Berlin, 18. Nov. Aus Stargard meldet das B. T.: Ter Oberstaatsanwalt hat einen Steckbrief gegen den flüchtigen Reichstagsabgeordneten Expastor Krösell- Pyritz erlassen.

Eisenach, 18. Nov. Bei der Reichstagssttch- wahl im Wahlkreise Eisenach-Dermbach wurden bis heute Mittag gezählt für Schack (Antis.) 9589 und für Leber (Soz.) 8409. Das Ergebnis aus 15 kleinen Ortschaften steht noch aus, doch ist die Wahl Schacks gesichert.

Mannheim, 18. Nov. Nach derSüdd. Tabakztg." sind infolge dringenden Ersuchens süddeutscher Regierungen einige Sätze der Tabak st euervorlage ab­geändert worden.

Heidelberg, 18. Nov. Bei der heutigen Stichwahl des Vertreters der Universität in der Ersten badischen Kammer wurde Geheimrat Windelbrnnd gewählt.

Kspenhage«, 19. Nov. Die Abordnung des norweg- tschen StorttngS ist heute Nachmittag hier eingetroffen und vom Ministerpräsidenten, dem Präsidenten des Reichs­tags und dem norwegischen Gesandten empfangen worden. Eine große Menschenmenge begrüßte die Deputation mit Hurrarufen.

Konstautiuopel, 17. Noo. Die Kriegsschiffe der Großmächte vereinigen sich am 22. November im Hafen von Piräus, von wo die gemeinsame Abfahrtmach den Inseln Mytilene, Lemnos und Tenedos erfolgt. Das SchulschiffStein" nimmt nicht an der Demonstration teil, Deutschland wird überhaupt bei der Demon­stration, welche seine prinzipielle Billigung fand, nicht vertreten sein, da seine Schiffe von der Nordsee nicht vor Anfang Dezember in den türkischen Gewässern sein könnten.

Koustautivopel, 19. Nov. Ag. HavaS. Ein öster­reich-ungarischer und ein russischer Depeschenkurier sind gestern mit Instruktionen für den Kommandanten des inter­nationale« Geschwaders nach dem Piräus abgereist; ein französsischer Kurier wird ebenfalls dorthin abretsen.

Tanger, 20. Nov. Die Leichterführer im hiesi­gen Hafen sind im Aus st and unter dem Vorwand, daß der Maghzen ihnen die Lohnzahlungen verweigere. Fünf Schiffahrtsgesellschaften sind gezwungen, ihre Tätigkeit einzustellen. Torres tut nichts, um die Schwierigkeit zu lösen. Vorgestern abend wurde ein spanischer Proleta­rier von bewaffneten Marokkanern vor Raisuli geschleppt unter der Beschuldigung, eine eingeborene Frau auf dem großen Sokko gestoßen zu haben. Der Maghzen beruft isch darauf, daß er außerstande sei, außerhalb der Mauern Von Tanger einzugreifen.

Aus Nürnberg wird nach dem Frank. Kurier ge­meldet: Der Verüber nächtlicher Angriffe auf Frauensper­sonen, welcher 5 Personen verletzt hat, von denen eine ge­storben ist, wurde in dem geistesgestörten Braugehilfen Adam Schmidt aus Fürth ermittelt und festgenom- ni en. Bei der Gegenüberstellung mit einigen der Verletz­ten legte er ein Geständnis ab.

Drei Studierende des Binger Technikums waren Samstag früh 10 Uhr in der Wohnung des ei­nen zusammen. Der 10jährige Mathias ly aus. Kalmar sprang aus der Küche in den Hof auf den gußei­sernen Deckel der Abortgrube. Der Deckel zerbrach, und sköly stürzte in die Grube. Der 20jährige Heinrich Heu- sohn aus Bingerbrück wollte ihn retten, verschwand aber ebenfalls in der Grube. Böly wurde tot aus der Grube gezogen, bei Heusohn waren die Wiederbelebungsversuche erfolgreich, er ist aber in Tobsucht verfallen.

In Kalb bei Köln a. Rh. erschoß bei einem Wort­wechsel ein Schiffsknecht seinen Herrn und verletzte sich bann selbst durch einen Revolvxrschuß tätlich.

Zu dem plötzlichen Tode des Majors v. Blottnitz in

Brandenburg (Havel,, über dessen Ursache in den letz­ten Tagen mehrfach Mitteilungen in der Presse veröf­fentlicht wurden, wird dem B. T. mitgeteilt: Major v. B. ist, wie aus seinen zurückgelasseuen Papieren hervor­geht, allein deshalb aus dem Leben geschieden, weil seine ritterliche Auffassung es nicht vermochte, die Beziehungen zu einer Dame der Oeffentlichkeit preiszugeben, und weil in dem gegen ihn eingeleite­ten Uutersuchungsverfähren ganz unerwartet zu seiner Verhaftung geschritten wurde.

Bei San Servan (Bretagne) ist der englische DampferHilde", von Southampton unterwegs, bei Nebel und Sturm auf einen Felsen gestoßen. Von der Besatzung sind 123 Personen verloren, nur 5 wurden gerettet.

Die Besatzung und die Passagiere des bei San Servan (Bretagne) untergegangenen Dampfers Hilde" hatten keine Zeit das Schiff zu verlassen und sich zu retten. Nur zwei Boote wurden flott ge­rn acht, eines kam mit den 5 Geretteten in St. M a l o, an, das zweite wurde leer treibend aufgefunden, in der Nähe davon 13 Leichen, die offenbar zu den Insassen des Bootes gehörten. Später wurden noch 7 andere Lei­chen aufgefunden. Tie Namen der Passagiere sind nicht bekannt.

Bei dem Brand eines von Arbeitern bewohnten Hauses in Glasgow sind 30 Personen umgekommen, 32 wurden verletzt und fanden im Krankenhaus Aufnahme.

Der DampferOh len Horst" ging nahe Hel­singör unter. Die Besatzung und die Passagiere sind ertrunken.

TorpedobooLungMlk Sei Kirl.

Kiel, 18. Nov. Die Kollision des Führerbootes der 4. Torpedobootsdivision, 8 126, mit dem Kreuzer Undi n e", ereignete sich gestern Wend 8^ Uhr in der Kieler Bucht. Die Division machte eine schulmäßige Nachtübung gegen dieUndine", die abgeblendet fuhr. Das Führerboot ist anscheinend durch das Scheinwerfer­licht derUndine" geblendet gewesen und vor den Bug des Kreuzers gekommen. Das Boot sank infolge einer Kesselexplosion, wodurch sich wohl hauptsächlich die große Zahl der Vermißten erklärt. Es werden vermißt: Oberleutnant zur See Johannes Kaiser, Tor­pedobootsmannsmaat Schneider, die Torpedoobermatrosen Gronau, Ramlow, Kantzler, Hiefert, Meier, die Torpedo­matrosen Gebhard, Waltemate, Dibz, Heiden, Paulas, der Zimmermannsgast Wagner von der zweiten Werftdivi­sion, der Torpedo-Obermaschinistenmaat Kruck, der Tor­pedomaschinistenmaat Keilwagen, der Torpedo-Oberma- schinistenanwärter Lieder, die Torpedo-Oberheizer Tho-' mann, Belzig, Becker, Plenz, die Torpedoheizer Linder, Knobzer, Krocher, Will, Goedecke, Graßner, Stettin, Wen­del, Siegling, Kraemer, Kaltwasser. Der Torpedo-Ober­maschinist Damman ist schwer verletzt. Von 8 127 ist der Torpedomatrose Kranz ertrunken. Divisionschef Ka­pitänleutnant Stoelzel, Kommandant Oberleutnant zur See Jacobi und die Wachoffiziere Oberleutnant Einbeck und Leutnant v. Keyserling? wurden leicht verwundet. Die Undine" liegt an der Stelle des Wracks. Werstschlepper mit Taucherpcrsonal sind heute früh 5 Uhr 45 Min. in See gegangen. Die KreuzerMünchen" undNymphe" folgen mit dem gesamten Taucherpersonal.

Kiel, 18. Nov. DieUndine" suchte nach dem Zusammenstoß vier Stunden lang mit Booten die Un­fallstelle ab. Das gesunkene Boot wurde durch Tau­cher gesundem Es lag nach Backbord geneigt auf kotigem Grund. Zwei Taucher arbeiten im Boot, einer außerhalb. Die Beschädigung derUndine", die unmit­telbar nach dem Unfall ankerte und bei dem Wrack eine Boje auswarf, ist unbedeutend. Obermaschinist Dam- mann, der bei dein Unglück schwer verbrüht wurde, ist heute Morgen seinen Verletzungen erlegen.

Berlin, 18. Nov. Das schwere Unglück, das die deutsche Flotte betroffen hat, findet allgemein tiefe Teil­nahme. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt u. a.:Ehre dem Andenken der pflichttreuen Männer, die in Ausführ­ung ihre? Dienstes den Tod fanden."

Der Kaiser ist heute in Kiel eingetroffen und wurde vom Prinzen Heinrich empfangen. Beide fuhren durch die Hauptstraßen zur Rekrutenvereidigung. Der Kaiser war sichtlich tief bewegt über die Torpedoboots­katastrophe.

Berlin, 10. Nov. DasB. T." meldet aus Kiel: Bei der heutigen Vereidigung der Truppen gedachte der Kaiserin seiner Ansprache des Untergangs der 33 Seeleute des Torpedobootes8 126", hob die Pflicht­treue der Seeleute hervor, und erinnerte an die schwe­ren Gefahren, denen auch in Friedenszeiten die Marine­mannschaften entgegensähen.

Per Aufstand i» de» Kolonie».

Hendrik Witboi gefalle«.

Berlin, 20. Nov. General Trotha meldet aus Kapstadt: Kapitän Goliath meldet aus Berseba: HendrikWitboi ist beim Ueberfall des Verpflegungs­wagens bei Fahlubragrab am 20. Oktober schwer ver­wundet worden. Er veranlaßte am 2. November die Kapitänswahl seines Sohnes Samuel Isaak und starb am 3. November.

Pie Zlnrxße» i« Ztxtzkmd.

Die Bauernunruhen nehmen in den Gouvernements Kursk und Pensa zu. Einige Landstädte wurden ge­plündert und in Brand gesetzt. Militär wurde in die bedrohten Bezirke entsandt.

Die Kronstädter Unruhen.

Die Petersburger Telegraphen-Agentur ist ermächtigt, nachfolgende Erklärung zu veröffentlichen: Die an den Kronstädter Unruhen beteiligten Personen werden nach Abschluß der Untersuchung infolge des über Kronstadt verhängten Kriegszustands vor ein Kriegsgericht gestellt, sie wurden oder werden aber nicht standrechtlich verurteilt. Die Meldungen über bereits gefällte Todesurteile er­

scheinen als Manöer einer gewissen Partei, welche ent­schlossen ist, das Publikum zu erregen und kein Mittel verschmäht, um dieses Ziel zu erreichen. Die Untersuch­ung allein wird den wahren Charakter der Kronstädter Un­ruhen klarstellen und Material für ein gerichtliches, wie für ein unparteiisches Urteil über die Oeffentlichkeit und über die Schuldigen liefern.

Aus russisch Polen.

Der Personenverkehr von Kattowitz über Sosnowtcenach Rußland wurde Samstag Vormittag durch einen fahrplanmäßigen Personenzug mit Vertretern der königl. Eisenbahndtrektton eröffnet. Der Güter­verkehr nach Rußland ist vorläufig noch gestört. Der Generalstreik auf den Gruben und Hütten des Sosnowicer Jndustriereoiers soll am Montag be­endet sein.

In Czenstochau wurden in der Reztmentskaffe des 42. Dragonerregiments Unterschleife von 18,000 Rubel entdeckt, 70 Soldaten wurden verhaftet.

Etwa 1000 Arbeiter des Metallwerks Starachowics in Warschau, die von der Beendigung des Ausstandes nichts wußten, hielten einen gemischten Eisenbahnzug auf der Linie der Weichselbahnen nach Ostrowice auf und zwangen ihn umzukehren. Der Telegraph iwurde zerstöot und eine Brücke beschädigt. Der Bahnbetrieb ist unterbrochen.

Meuteret russtscherKriegsgefangener.

L00 russische Gefangene an Bord der russischen Trans­portschiffe Wladimir und Woronesch in Nagasaki, welche nach Wladiwostok abgehen sollten, erschienen der Meuteret verdäch­tig,weshalb sich die Offiziere an die Japaner mit der Bitte wandten, ihnen Truppen zu senden. Ein Polizetoffizier und 100 Konstabler gingen an Bord der Woronesch; vier japanische Torpedoboote umringten das Schiff. Roschdjest- wensky ist an Bord der Woronesch.

Aus Württemberg

Dicnstnachrichten. Uebertragen: Die erste Schulstelle in Verdingen, Bezirks Knitllingen, dem Schullehrer Mayer in Hochdorf, Bezirk Altensleig-Do.f iNagold); die dritte Schulstelle in Großsüßen, Bezirks Geislingen, dem Schul ehrer Baumanu iu Bitz, Bezirks Truch­telfingen (Balingen); die Schulstclle in Sachsenhausen, Bezirks Heiden- heim, tem Unterlehrer Christian Hornberger in Anlagen, Bezirks Münsingen; die zweite Schnlstelle in Steiten, Bezirks Güglingen dem Schulllhrer Kraiß in Oberlengenhardt, Bezirks Höfen (Neuenbürg); die erste Schulstelle in Oberbrüden, Bezirks Backnang, dem dortigen zweiten Schullehrer Gutekunst: die Schulstelle in WeipertSHosen, Be­zirks Crailsheim, dem dortigen Schulamtsverweser Ludwig Hinz; die Schulstelle in Lindorf, Bezirks Owen, dem Üvterlehrer Matthias Späth in Göppingen; die aus einer Unterlehrerstelle in eine ständige verwandelte Schulstclle in Oberurbach, Bezirks Aichelberg (Schorn­dorf), der dortigen Uuterlehrerin Lucie Leopold.

Aus dem Parteileben. Die 4 auptverfamm- ung der Jungen Volkspartei Württembergs wird lgleichzeitig mit dem Unterländer Parteitag der Volkspartei am 26. November in Bietigheim abgehalten.

Biberach, 10. Nov. lieber den Theaterskan­dal wurde gestern im Gemeinderat verhandelt. Di­rektor Robert vom Ulmer Stadttheater, durch dessen Be­mühungen die Strindberg-Tonrnee hier aufgetreten war, hatte ein Schreiben übersandt, in dem in Ausdrücken gro­ßen Bedauerns um Entschuldigung gebeten wird. Fer­ner wird der Verzicht von 40 Prozent der Einnahme im Brief angeboten. Der Gemeinderat wird das Schreiben in der hiesigen Presse veröffentlichen und die Einnahme­prozente der Ortsarmenbehörde überweisen.

Lu oer Na'cht vom 16. zum 17. ps. wurde :n der Gymnasienstraße in Stuttgart ein schwerer Ein- brnchsdieb stahl verübt, wobei dem Täter etwa 500 Mk. in die Hände fielen. Der Täter wurde ermittelt, doch will er bei seiner Verfolgung das Geld in den Neckar geworfen haben.

Sonntag abend spielte sich in Nellingen OA. Eß­lingen eine blutige Messeraffäre ab. Denkendorfer und Nellinger junge Leute gerieten in der Wirtschaft zur Ger­mania in Streit. Dabei erhielt einer einen lebensgefähr­lichen Stich in den Unterleib und mußte in das Kran­kenhaus nach Eßlingen verbracht werden. Ein weiterer junger Mann erhielt 2 Stiche unterhalb der Brust.

Bei den Bauarbeiten an der Staatsstraße Lieben- zell-Pforzheim verursachten einige Arbeiter einen Kra­wall und bedrohten den Unternehmer und die Bauleitung. Zwei der Arbeiter wurden vom Platze weg verhaftet.

Am Samstag Abend verunglückte in Flein der Milchfuhrmann Karl Fink von Ab statt. Der Verun­glückte war auf dem Heimweg von Heilbronn begriffen. Durch einen Unfall an seinem Wagen fiel er von seinem Gefährt, dem dasjenige des Frachtboten Scholl von Jls- felddurchgehend" folgte. Er erlitt unter den Hustrit- tev so schwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit noch an der Unglücksstelle starb. Fink ist erst seit stark einem halben Jahr verheiratet und wird als nüchterner Mann bezeichnet.

Zn einem Eisenbahnunfall bei Murrhardt wird amt­lich gemeldet: An der Lokomotive des Schnellzugs 118 Crailsheim-Stuttgart ist am 10. ds. zwischen den Statio­nen Mnrrhardt und Snlzbach eine Triebradachsege­brochen. Der Zug stand sofort still und blieb int Gleis. Verletzt ist niemand. Die Reisenden des Schnellzugs wur­den mit Hilfszug weiter befördert. Bei den 2 nachfolgen­den Perfonenzügen Nr. 113 und 114 mußte an der Un­fallstelle umgestiegen werden. Nach 3 Stunden wurde der fahrplanmäßige Betrieb wieder aufgenommen.

In einer Gießerei in G tnü nd verbrannte sich ein verheirateter Arbeiter seine Füße dadurch, daß er beim Tragen flüssigen Eisens etwas davon verschüttete und den von 2 Mann getragenen Kessel fallen ließ, sodaß ihm die heiße Masse in die Schuhe lief. Mitarbeiter legten ihm einen Notverband an.

Lus Groß-Eislingen wird berichtet: Es beginnt hier nachgerade unheimlich zu werden mit den Brand­stiftungen. Kaum, daß die Trümmerhaufen vom Sonn­tag in Krummwälden verraucht sind, brannte es Donnerstag­abend hier beim Bauer Heinzmann. Der Brandstifter machte ein Loch durch die Scheuneuwand und zündete da» Heu an. Dadurch, daß das Heu fest zusammengepreßt war, griff das Feuer nur laugsam um sich und konnte gelöscht «erden, ehe es eine größere Ausdehnung annahm. Wäre