Amtliche Bekanntmachungen.
Oberamtliche Bekanntmachung.
Die Räude bei Gottlieb Schaible von Ostelsheim ist erloschen. Oderamt:
Calw, den 3V. Dezember 1919. _ Eös.
Oberamt Calw. Bekanntmachung
Laut Mitteilung der Landesversorgunasstelle Stuttgart ist i -olge frühzeitig eingetretener Kälte, Schneefälle und Futter- iuangel die Buttererzeuguna in den letzten Monaten ganz erheblich zurückgegangen. Dadurch sind auch bei der Butterver- jorgung Störungen einaetrrten.
Die Buttermarke III kann daher nur mit Margarine (325 8) beliefert werden, während auf Marke IV wieder Mutter abgegeben wird.
Die Schulthsih-nämter können das ihnen zustehende' Quantum bei Kaufmann Lamparter sofort abholen lassen.
Calw, den 2. Januar 1919, Od«ramtman»: Eös.
Bekannt,uachung.
Oderamt Calw.
Laut Verfügung des Ernährungsminitteriums beträgt der Milchhöchstprris ab 1. Januar 1928 für Erzeuger:
für 1 Liter Vollmilch ab Stall.75 ^
„ 1 „ Vollmilch zur Sammelstelle gebracht. . 78 »
„ 1 „ Verarbeitungsmilch ab Stall .... 65 »
„ 1 Verarbeitungsmilch zum Verarbeitungsbetrieb gebracht.68 ^
für Verbraucher in lleberschuß- und Ausgleichsgenieinden:
für 1 Liter Vollmilch.84 P
in Bedarfsgemeinden:
„ 1 „ Vollmilch . 96 ,
„ 1 „ Magermilch.59 „
Der Kleinhandelspreis für 1 Pfund Molkereibutler beträgt 8.— ,4k, für 1 Pfund Landbutter 7.92 k.
Calw, den 31. Dez. 1919. _ OLeramt: Eös.
Neue Mehl- und Brotpreise.
Die Nationalversammlung hat die Gewährung von Abliefe- -ungsprämien für Brotgetreide und Gerste an Landwirte beschlossen. Infolgedessen hat zur Deckung dieser Ausgaben die Reichsgetrsidestelle den Grundpreis für Mehl um 46,50 pro Doppelzentner erhöht.
Im Anschluß hieran werden im Einvernehmen mit der Würtl, Landesgetreidestelle in Stuttgart und dem Ernährungs- Ausschuß für den Bezirk Calw bis auf weiteres folgende Preise festgesetzt:
Einkaufspreise für die Bäcker und Händler ab 2. Januar 1926: 1 Sack (100 K§) 65?8iges Weizenmehl (Krankenmehl) 123.— -1t
1 „ (100 ,.) 80stz „ Weizenmehl ...... 129.— „
1 „ (100 „) 7578,, Eerstenmehl .117.— „
1 (100 .,) 8278 .. Roggenmehl .114.— „
1 ,. (100 „) 1578 .. Weizennachmehl . . . 16«.— ,
1 (100 Kartoffelmehl.117.-»
Verkaufspreise für den Kleinhandel ab 8. Januar 1926: Mehlpreise:
1 kg übriges Krankenmehl .1.46 -4t
1 „ 8078 „ Weizenmehl .1.36 »
1 7578 „ Gerstenmehl ..1.32 „
1 „ 8278 Roggenmehl. 1L8 „
1 „ 1578 „ Weizennachmehl.1.26 „
Brotpreise:
für 1 Laib Hausbrot, zusammengesetzt aus etwa >8 Weizen- u. Eerstenmehl je hälftig und 78 Roggenmehl einschließlich Weizennachmehl von 1666 8 1,16 -4t
von 586 x 6.55 -4t für 1 Weizenkleinbrot in beliebiger Form von 75 » 6.12 -4t ferner: für die Zeit bis zum 15. Januar 1920 für
1 Weizenbrot von 266 Gramm.6.28 °4t
Calw, den 31. Dez. 1919. Kommunalvarband Calw:
Oberamtmann Eös.
Betreff: Rücklieferung leerer Mehlsäcke.
Die Bäcker und Mehlhändlrr sind mit der Rücklieferung der leeren Mehlsäcke außerordentlich im Rückstand.
Es ergeht hiermit die dringende Aufforderung, sämtliche rückständigen Mehlsäcke unverzüglich zur Ablieferung zu bringen. Gegen Säumige wird nunmehr unnachsichtlich vor- gegangen und haben solche die Folge zu tragen.
Calw, den 20. Dez. 1919. Kommunalverband Calw:
Oberamtmann Eös.
Verfügung deS Arbeitsministcriums betreffend die Betrirbsschluß- stuude für Wirtschaften, Theater und dcrgl. und die Polizeistunde.
Auf Grund des H 3 der Verordnung betreffend die Ersparnis von Brennstoffen und Veleuchtungsmittcln vom 11. Dezember 1916 (RGBl. S. 1355) und der mir als Staatskommissar für die wirtschaftliche Demobilmachung gemäß sZ 1 und 4 der Bundcsratsver- ordiwiig vom 7. November 1918 (RGBl. S. 1292) erteilten Ermächtigung verfüge ich im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern:
1. Die BetriebSschlußstunde für Gast-, Speise- und Schairkwirt- schaften, Cafes. Theater, Lichtspielhäuser, Räume, in denen Schan- stellnligen stattfinden, sowie öffentliche Vergnügungsstätten aller Art, desgleichen Vereins- und Gesellschaftsräume, in denen Speisen oder Getränke verabreicht werden, wird für sämtliche Gemeinden des Landes auf 10 Mr abends festgesetzt.
Die Oberämter werden ermächtigt, in dringenden Einzelfällen eine spatere Schließung, jedoch nicht über 11 Uhr abends hinaus zu gestatten.
2. Die Betriebsschlußsiunde gilt zugleich als Polizeistunde im
Sinnender MiiristerialberMükiz Soiü 2. Dezember^1871 '(RGÄls S. 302) und des 8 365 des Reichsstcafgesehbuchs.
Die Polizeistunde ist auch in den Räumen geschlossener Gesellschaften einzuhalten.
3. Die Verfügung des ArbeitSministeriumS betreffend die Betriebsschlußstunde für Wirtschaften, Theater und dergleichen und die Polizeistunde vom 21. v. M. (Staatsanzeiger Nr. 269) wird aufgehoben.
4. Im Falle der Befreiung von der Vorschrift der Ziff. 1 Abs. 1 dieser Verfügung auf Grund der Ermächtigung in Abs. 2 ist eiin Sportel gemäß Tarifnummer 11 zu dem allgemeinen Sportelgesetz anzusetzen und in vorschriftsmäßiger Weise zu verrechnen.
5. Diese Verfügung tritt am 25. Dezember 1919 in Kraft.
Stuttgart, den 19. Dezember 1919.
L e i p a r t.
Wanderarbeitsstätte Calw.
Dis Amtsversammlung hat am 27. April 1911 beschlossen, das ganze Defizit der Wanderarbeitsstätte mittelst Umlage au, dem gesetzlichen Umlagefuß von den Gemeinden des Bezirks zum Einzug zu bringen und den Gemeinden zu empfehlen, zur Deckung ihres Umlagebetresss Kollekten bei den Gemeinde- angehörigcn zu veranstalten.
Infolge der segensreichen Tätigkeit der Wanderarbeitsstätte werden hie Vezirksgemeinden durch Bettler und Landstreicher nicht mehr belästigt und es sollte daher den Bezirksangehörigen durch Veranstaltung von Hauskollekten Gelegenheit gegeben werden, die Wanderarbeitsstätte finanziell zu unterstützen. Auch sollten wie bisher die Täfelchen mit der Aufschrift „Ausweis über geleisteten Beitrag zur Wanderarbeitsstätte" gegen einen jährlichen Mindestsatz von 1 -4t abgegeben werden. Diese Täfelchen verbleiben im Eigentum der Amtskörpersckaft und werde« zurückgezogen, sobald der jährliche Beitrag eingestellt wird.
Die Gemeindebehörden werden ersucht, eine Sammlung zu genanntem Zweck in die TNoae zu leiten, die ersam- melken Beträge an die Oberumtspjlege abzuliefern und dem Oberamt bis spätestens 31. Januar 1920 von dem Ertrag der Sammlung Kenntnis zu geben.
Bei dieser Gelegenheit mcHe ich an die gesamte Vezsrks- bevölkernng wiederholt die dringende Bitte, die Bestrebungen der Wanderarbeitsstätte dadurch kräftig zu unterstützen, daß jeder Bettler ab und an die Wandsrarbeitsstötte gewiesen wird. Oberamt:
Calw, den 23. Dez. 1919._ Gös.
Oberamtliche Bekanntmachung.
Die Herren Ortsvorsteber werden ersucht, das Verzeichnis der in dem Quartal 1. Oktober bis 31. Dezember 1819 von dem Ortsvorsteher angesetzten Sporteln alsbald an das Ob er amt ernzuscndeil. Sind in dem abgelaufenen Vierteljahr keine Sporteln angefallen, !o ist Fehlanzeige zu erstatten.
Calw, den 30. Dez. 1919 Oberamtmann: K ö s.
deutschen Industrie für das Reichsnotopfer und gegen die Zwangsanleihe ausgesprochen hätten. Entscheidend für die Stellungnahme der deutschen Industrie gegen das Reichsnotopfer ist aber nicht sowohl seine Steuerwirkung als vielmehr die Tatsache, daß auch heute »och keine Sicherheit für die Verwendung des Ergebnisses zum Nutzen der Neichsfinanzen belebt. Solange damit gerechnet werden muß. daß dieses E" ,-dnis von den Gegnern lediglich als Abschlagszahlung auf :ne hohe noch unbestimmte Entschädigungsforderung in Anspruch genommen wird, kann einem solchen Eingriff in den Bestand unseres Produktionskapitals nicht scharf genug wider- iprochen werden.
Die Neujohrsnacht in Berlin.
VrrUn, L. -Jan. Wenn auch allgemein in den Morgenblättexn eia ruhiger Verlauf der diesmaligen Sylveskrnacht in Groß-Berlin festgestellt wird, so fehlt es doch nicht an Hervorhebungen einzelner Erscheinungen, die beklagt wurden. Der „Bert. Lok.-Anz." tut es bezüglich des Schicßunfuges, der in solchem Umfang noch nicht beobachtet worden sei. Nach der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" brachten die Soldaten eine neue Note in die Silvesternacht, indem sie vieljährige Schützengrabengewohnheiten nach Berlin verpflanzten. Tie „Vossische Zeitung" unterstreicht, daß der Hauptbetrieb diesmal sich im Osten und im Noroen der Stadt abspielte. Auch die großem Zahl von EigentumSvergehen in der Nacht wird als bemerkenswert hingcstclll
Beginn des Abtransports der Gefangenen aus Japan.
Berlin, 2. Jan. Nach einer von der schweizerischen Gesandtschaft in Tokio cingegangencn telegraphischen Meldung hat der erste
Heinischaffungstransport von Kriegsgefangenen aus Japan am 28. Dezember auf dem Dampfer „Knsuku Maru" Kobe verlassen. An Bord befinden sich 43 Offiziere, 72 Unteroffiziere und 826 Mannschaften. /Der Transport, dessen Führer Kapitän z. S. Vallcrthun ist, umfaßt die Mehrzahl der Kriegsgefangenen aus den Lagern Narashino und Konogahara, darunter die österreich-ungarischen Kriegsgefangenen. Die Reise, auf der Tsingtau, Singapore, Sa- bang und Port-Said angelaufen werden sollen, dauert ungefähr 40 Tage.
Berlin, 3. Jan. Wie dem „Berliner Tageblatt" aus Königsberg gemeldet wird, hat in Elbing die Schisfsbaufirma Schichau zur Bekämpfung der zunehmenden Arbeitsunlust, die noch durch dauerndes Politisieren in der Arbeitszeit verstärkt wird, sowie zur Bekämpfung des Ueberhandnehmens des Stehlens eine öffentliche Mahnung an ihre Arbeiterschaft erlassen. Die Firma hin, daß. wenn k-i»- Besserung der Verhältnisse eintrcten sollte, eine anderweitige Regelung unvermeidlich sei. Schon vor einiger Zeit wurde von ihr auf eine eventuelle Schließung des Betriebs hingewiesen.
(WTB.) Berlin, 30. Dez. Das Kabinett hat sich heute mit der Frage der Titelverleihungen befaßt und sich dahin scb gemacht, die Angelegenheit in der Besoldungsvorlage unter Neuregelung der Amtsbezeichnungen ihrer Lösung zuzuführen. Den Beamtenorganisationcn wird Gelegenheit gegeben werden, zu der Frage Stellung zu nehmen, umsomehr, als sie an den Beratungen zur Besoldungsvorlage aufs engste beteiligt sind.
D«S Ctad! Md L«d-
Calw, den 3. Januar 1920
Nochrrml eLuras über Hochwasser.
In Nr. 302 dieses Mattes werden von einem Nagoldanlieger (Oivis) Betrachtungen über die Ueberschwemmung in den Weih- nacWfeiertagen angesicllt. Der Herr Einsender scheint aber das Hochwasser von 1882 persönlich nicht miterlebt zu haben, sonst würdt er es nicht in das Jahr 1881 zurückvcrlegen und es zugleich in Verbindung mit einem Eisgang bringen, von dem hier niemand etwas weiß. Die Feststellung, ob das Nagoldbeit im Laufe der letzte« Jahrzehnte sich soweit verändert hat, daß dadurch die Höhe des Wasserstandes bei einer Ueberschwemmung, wie sie unmittelbar hinter uns liegt, wesentlich beeinflußt werden könnte, mag den zuständigen Technikern überlassen bleiben. Wer die Verhältnisse als Laie näher kennt wird dargii ni-c-t Dlc „grotzen sandvünke" auf dem
linken Ufer der Nagold unterhalb der Waldhornbrücke rühren lediglich von d:n Wolkenbruch-Katastrovhen in» Schicßbach her; im übrigen ist das Flußbett, sowohl auf der Waldhornseite als auch heim alten Schlachthaus, in der ganzen Breite der rechten und linken Brückenbogen allezeit sehr seicht gewesen.
Gegen derartige Hochwasser-Katastrophen, wie wir sie jetzt erlebten, kann man sich nicht schützen, auch nicht mit Borwürfen gegen die Flußpolizei. Die Ueberschwemmnngen von 1851 und 1882 zeigten einen 70 resp. 20 Centimeter höheren Wafferstand als den jüngsten und doch waren nach Ansicht von „Ovis" die Flußbett- Verhältnisse damals noch viel günstigere!
Das Wrack.
6j Erzählung von Friedrich Eer stacker.
Dis Einfahrt selber zeigt dann nur ein schmaler Streifen dunkles und ruhiges Wasser, das aber, wenn auch links und rechts von einer bünmenden Woge abgeschlossen, doch eine vollkommen sichere und tiefe Bahn bietet — einen Kanal, der sich hindurchzieht und im Innern dann wieder ausweitet. Im Innern aber ist daftir auch wieder leicht Ankergrund zu finden, ja . an vielen Stellen dis Passage kaum mehr als fünf Faden, also etwa dreißig Fuß tief. Nur die eine Nördpassage, die aber auch schwieriger zu finden ist, soll tieferes Fahrwasser haben.
Alts Seekapitäne haben aber in der Auffindung solcher Stellen ein Gefühl, das man fast Instinkt nennen könnte, und mit nur Brise genug, daß sie ihr Schiff in der Gewalt behalten, wie einer genauen Kenntnis desselben. was es zu leisten vermag, und wie nahe sie sich an eine Leeküste hinein wagen dürfen — das heißt, wie dicht am Wind sie im schlimmsten Fall wieder absegeln *Snnen — steuern sie ihr Schiff oft und unerschrocken in : schwierigsten Passagen hinein.
Kapitän Wilkie von der „Betsy Ann", obgleich das ganze gefährliche Terrain vollkommen unbekannt ließ denn auch seine kleine gewandte Brigg ruhig gegen die Klippenreihe — die bis jetzt für das ^ ur einen ununterbrochenen Schaumgürtel bildete — n- . und mit der Karte neben sich, das Teleskop in n Fand, stand er jetzt vorn auf der Back und reckck*- die vollen Gischtberge voraus.
he die Einfahrt. Kapitän," rief der Steuer- K gn oben herunter.
„Wo. Air. Brown?"
„Ganz gerade voraus. Wir segeln genau daraus zu."
Ein Lächeln flog über die wetterharten Züge des Seemanns. daß er den Punkt so getroffen, denn er wußte wohl, welchen guten Eindruck das auf die Leute machte, wenn sie.volles Vertrauen auf die Führung ihres Vorgesetzten haben durften. Er stieg aber jetzt wieder zu seinem Steuermann, um von hier aus das Schiff besser zu dirigieren, und nach kaum einer Viertelstunde weiterer Fahrt lag die Mündung des Kanals so klar und deutlich vor ihnen, daß sie kaum noch etwas Weiteres zu tun hatten, als Kurs zu halten.
Jetzt aber wandte der Mate auch seine Aufmerksamkeit wieder dem Wrack zu, das indessen ebenfalls nahe gekommen war und durch das gute Glas dicht vor ihnen lag. Es war ein Barkschifs, mit allen Segeln auf, aber dicht beschlagen an den Naben, sonst aber mit keinem lebenden Wesen an Bord. Das Wrack lag vollkommen fest und sicher zwischen den Klippen, in die "s jedenfalls eine der Brandungswellen hineingehoben hatte, und aus denen es Menschenkrast nie wieder befreien konnte. Die Mannschaft mutzte übrigens volle Zeit behalten haben, sich zu retten, denn auf einer dicht dabei liegenden kleinen Insel ließen sich jetzt mehrere rasch aufgeführte Hütten erkennen, die zur Genüge bezeugten, daß sich die Schiffbrüchigen dort wenigstens eine Nacht aufgehakten. Hinten am Heck hing dabei noch die kleine Jolle, alle übrigen Boote fehlten aber, und sehr wahrscheinlich hatten sich die Leute damit in die Nisse hineinbegeben, da sie in dem ruhigen Wasser derselben ganz leicht Neu-Guinea oder selbst die nächsten Inseln des Ostindischen Archipels erreichen konnten. Außerdem war es auch möglich, daß sie schon im Indischen Ozean ein Schiss antrefsen mochten.
Das Verunglücken Ves Fahrzeuges konnte aber ebensogut vor wenigen Tagen, wie vor Wochen und Monaten geschehen sein — von »hier aus ließ sich das keinensalls beurteilen, und wenn nicht einmal ausnahmsweise in dieser Breite ein tüchtiger Sturm, losl : - so war es recht gut möglich, daß das so eingekeilte Schiss dort noch jahrelang zwischen den Klippen eingepreßt sitzen bleiben konnte.
„Wissen Sie wohl, Kapitän." brach da der Steuermann endlich das Schweigen, „daß es jammerschade ist. an dem Wrack da drüben so ruhig vorbcizusahren? — Liegt gewiß noch eine Masse von Dingen an Bord, die man mit Vorteil bergen könnte."
„Im Wrack. Mr. Brown?" erwiderte der Kapitän, ohne aber einen Blick dort hinüber zu werfen, 'denn er war noch^msig bemüht, das jetzt im Innern der Einfahrt sichtbar werdende Terrain mit seinem Glas abzusuchen — „wohl möglich — können uns aber nicht damit aushalten."
„Wenn wir nun ein Boot hinüberschickten?"
„Ich will Gott danken, wenn ich mit meinen Booten innerhalb der Nisse bin, Mr. Brown. Der Platz hier gefällt mir gar nicht, er sieht häßlich genug aus. und schliefe uns der Wind jetzt ein — und es weht kaum noch eine Mütze voll — so brauchen wir nachher kein Boot äus- zusetzen, um ein Wrack-zu besuchen."
„Bah, der Wind hält," sagte der Mate, der einen Blick nach Osten hinüber geworfen hatte, „ja, ich glaube eher, daß wir gegen Abend wieder ein steife Brise bekommen, denn die Wolkenstreisen dahinten sehen mir gerade danach aus."
„Möglich — aber kein Mensch kann's vorher sagen."
„Meine Hühneraugen tun mir auch wieder weh; das bedeutet immer Wind."
(Fortsetzung folgt.)