Ans Stadt und Umgebung.
* Letzten Samstag, den 15. April, war Schluß der hiesigen Frauenarbeitsschule, nachdem sie am 15. Oktober begonnen hatte. Der Besuch ist dieses Jahr von hier nicht so gut gewesen wie in früheren Jahren; dagegen hatten sich viele Töchter von auswärts eingefunden, namentlich von Calmbach und Höfen. Mit Freuden begrüßen wir, daß sich der Segen dieses Instituts nicht nur auf Wildbad beschränkt, sondern nach und nach auch über das ganze Enztal sich ergießt. Möge die Erkenntnis immer noch mehr kommen und in die weitesten Kreise dringen, daß das beste Gut, welches ein Mädchen mit in das spätere Leben nimmt, darin besteht, daß es in den so unerläßlich notwendigen Näp- und Handarbeiten ausgebildet ist. Das ist mehr wert, als einige Tausend Mark Heiratsgut; denn wieviele Mark können dadurch im Hause bleiben, welche sonst zur Nätherin, zum Kaufladen u.s.w. wandern müssen! Es ist ja eine leidige Tatsache, daß allerdings heutzutage mehr gefragt wird, was ein Mädchen hat, statt was sie kann. Das Leben aber lehrt uns, daß in den meisten Fällen das „Kann" weiter vorankommt als das „Hat." Nicht wahr, ihr versteht den Schreiber schon? Mit Bedauern haben wir gehört, daß dieses Jahr keine öffentliche Ausstellung ist, um zu zeigen, was diesen Winter wiederum geleistet wurde. Einen Grund hierfür können wir nur darin erblicken, daß der letztjährigen sehr schönen und gediegenen Ausstellung so wenig Interesse entgegengebracht worden ist. Dennoch möchten wir nicht unterlassen und
handeln wir sicherlich im Sinne von Schülerinnen und Eltern, wenn wir an dieser Stelle der Lehrerin Frl. Luise Schwäble für die opferfreudige Hingabe, den eisernen Fleiß und das bewährte methodische Geschick volle Anerkennung und Dank aussprechen. Möge der Unterricht nächsten Herbst mit einer vollen Teilnehmerzahl wieder beginnen.
Letzte Nachrichten.
Derdingeri, 17. April. Der Witwe Kunzmaier ist telegraphisch mitgeteilt worden, daß ihr Sohn, der in Südwestafrika mitkämpite, gefallen ist. Die Frau hat erst vor kurzem ihren Mann verloren.
Biberach, 17. April. Aus der Station Gerberts- hausen, wo zurzeit das zweite Geleise gebaut wird, hat sich laut Anzeiger vom Oberland, heute ein schweres Unglück ereignet. Beim Anfahren eines Materialzuges kippte die Lokomotive plötzlich um und begrub den Maschinisten, der als Leiche hervorgezogen wurde.
Memel, 17. April. " Einige kurländische Fischer, die am Sonntag abend in See gegangen waren, sind ertrunken Zwei Leichen sind geborgen worden.
Tokio, 17. April. Ein amtliches Telegramm meldet: 5 Schwadronen feindlicher Kavallerie zogen in der Nacht vom 15. ds. in Sanyenching auf der Fakumen-Fengkuan- straße ein. Die japanischen Truppen machten einen Nachtangriff und schlugen den Feind nach Norden zurück.
Hongkong, 17. April. Der deutsche Dampfer Brunhilde, der heute morgen hier eingetroffen ist, hat am 14.
ds. 30 Seemeilen nördlich von Padaran, an der KG von Chochinchina, russische Kreuzer gesehen.
Barometer. Stand 10 Uhr vormittags.
gestern
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740.
730,
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690.
heute
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Sehr trocken
Schön
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Veränderlich
.720
.710
Regen
.700
.690
Stürmisch
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K. Forstamt Neuenbürg.
Puck Mid Nadelhiih- Slammhiihverkouf.
Bei dem am Samstag den 22. April 1905, vorm. 10 Uhr in Neuenbürg ^Rathaus) stattfindenden Verkauf kommt das Holz aus Staatswald Dennacherberg, Hohriß, Lindenberg, Daxbau, Horntannkopf, Erdfall und Fuchsloch zum Verkauf
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Neuenbürg, 15. April 1905. K. Oberamt
Hör nung.
Schlächtereiaiiiage.
Der Metzger Johannes Hetze! in Conweiler beabsichtigt die Errichtung einer Schlächterei in dem Gebäude Nr. 128 der Hauptstraße Nr. 2 daselbst.
Einwendungen gegen dieses Unternehmen sind binnen 14 Tagen, vom Tage nach Ausgabe dieses Blattes an gerechnet, beim Oberamt schriftlich anzubringen oder zu Protokoll zu erklären. Nach Ablauf dieser Frist finden Einwendungen im gewerbepolizeilichen Verfahren keine Berücksichtigung mehr.
Pläne und Beschreibung können auf der Oberamtskanzlei eingesehen werden.
Neuenbürg, den 15. April 1905. K. Oberamt.
Amtmann Gaiser.
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Druck und Verlag der Beruh. Hbfwaim'jchcn Buchdruckern in Wildbad. Verantwortlicher Redakteur E. Reinhardt daselbst