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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Leleton Dr. 41.
Amtsblatt für die Stadt Dildbad.
verkündigungsblatt
der Rgl. ^orstämter Vildbad, Meist««, Lnzklösterle rc.
Zeitung für Politik, Unterhaltung und Anzeigen.
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A. 68
Hammerstei».
Ter plötzlich verstorbene preußische Minister von tzammerstein hat ein Alter von 62 Jahren erreicht. Er ist im Jahr' 1901, aus der üblichen preußischen Beamtenlaufbahn heraus, Minister- geworden. Sein Vorgänger Var Freiherr v. d. Recke, der bekanntlich über den „Lausc- knal" gestolpert war.
Tie damalige Ernennung HammersteinS war einige Überraschung. Tie Einsichten gingerr auseinander. Tie einen erklärten Hammerstein für einen Reaktionär mit autolratischen Neigungen. Andere rühmten ihm moderne Anfchaumrgen nach. Schwankend wie sein Bild nach diesen Beurteilungen ist auch seine Ministertätigkeit gewesen. Er war kein starker Mann, wenigstens nicht gegen die Konservativen, und wenn er bei diesen auf offene Antipathieen stieß, so lag das daran, daß er nicht einer aus den Kreisen der preußischen Junker war. Andererseits war er kein Reaktionär schlechthin, sondern zeigte hie und da sogar liberale Anwandlungen, freilich so schwach und flüchtig, daß sie keinen Eindruck machten, und sie wurden zudem verwischt durch den reaktionären Polizeigeist, der unter seiner Regierung hervortrat. Tie Kanalvorlage ist während seiner Ministcrtätigkeit unter Tach und Fach gebracht worden, aber in einer Form, die von dem ursprünglichen Projekt gerade die Hauptsache vermissen läßt und kaum noch als Verkehrssortschritt zu bezeichnen war.
Tie Verwaltung des Ministeriums des Innern bc hielt den reaktionären Grundzug, und auch bei den Wahlen, bei denen manche Leute vielleicht geglaubt hatten, daß > die preußische Regierung versuchen werde, sich von der konservativen Gewaltherrschaft zu befreien, wurde kein Versuch nach dieser Richtung unternommen. Ter Minister verhielt sich passiv, und die Landräte besorgten die Wahlagitation für die Konservativen in der üblichen Weise. Ein kleines Entgegenkommen gegen liberale Forderungen ' zeigte der Minister inbezug auf das Vereinsrecht. Ten polizeilichen Mißgriffen abzuhelfen, hat er oft versprochen. Mit diesem Entgegenkommen kontrastieren die in seine Amtszeit fallenden polizeilichen Maßnahmen gegen unbequeme Ausländer, die Zulassung des russischen Spitzelsystems gegen angeblich russische Anarchisten, die Ausweisungen mst Abschiebungen an die Heimat- Krenzen, die Bedeutung von Auslieferungen hatten. Unter ihnen ist zum erstenmale die Präventivhaft angewandt und entgegen dem Urteil von Rechtslehren für zulässig erklärt worden, ebenfalls wieder in übergroßer Gefälligkeit gegen Rußland, die die Ausländer in Preußen einfach vogelfrei macht. An dem Königsberger Prozeß trägt auch das Ministerium des Innern seinen Anteil. Nun wird ein Anderer den konservativere Faden weiterspinnen. >
Die Diamanten des Sultans.
Kriminalroman von Louis Tracy.
Nachdruck v-rbal-n.
Fortsetzung.
„Auf Ehre!" schmunzelte der Lord, „Sie fassen die Sache gemütlich an. Es sind die ersten freundlichen Worte, die ich seit vierundzwanzig Stunden vernommen habe." Er ließ sich auf einem Sessel nieder, durchsuchte seine Taschen und zog schließlich eine Karte hervor, die den Namen des Unterstaatssekretärs vom Ministerium des Aeußeren trug.
„Sie haben gewiß schon von der fatalen Geschichte am Alberttor gehört-," sagte er, die Karte auf den Schreibtisch legend.
„Sie meinen dies?" fragte Brett, indem er Fairholm« den Zeitungsausschnitt hinhielt. Ter Lord warf twr einen flüchtigen Blick darauf. „Ganz recht," nickte ck „Nun sehen Sie, Edith — ich meine Fräulein Tal- dch — hat geschworen, mich nicht eher zu heiraten, als ms dies« mysteriöse Sache aufgeklärt worden ist. Natürlich wissen wir alle, daß Jack nicht mit den Diamanten davongelaufen ist. Entwirr hat man ihn irgendwo ein- Asperrt oder ermordet. Weshalb das aber Edith hindern wüte, die Meine zu werden, ist mehr als ich zu be- Amstn vermag. ES hilft mir aber nichts; Edith beharrt ouf ihvsm Entschluß und" — er seufzte leist — „sie kann
Wilddad, Mittwoch de« 2S. März
Politische »««Vfcha».
Deutschland. Die Nachtragsetats. Die dem Reichstage zugegangenen beiden Nachtragsetats für 1904 und 1905 enthalten insgesamt Mehrforderungen im Betrage von 62 774 192 Mark, wovon 61610500 Mk. durch Anleihe, l 163692 Mk. durch Matrikularbeiträge zu decken sind. Ter Nachttagsetat für 1904 — es ist der dritte, der im Laufe dieses Rechnungsjahres an den Reichstag gelangt ist — fordert 27353000 Mk. für Südwestafrika und 256000 Mk. zur Verstärkung des Fonds für den Beteranensold. In der Budgetkommission war es getadelt worden, daß im letzten Quartal des Rechnungsjahres 1904 nicht alle Anwärter, die die Voraussetzungen zum Empfang des Ehrensoldes erfüllten, den <Ä>ld bekommen hatten. Tic Regierung beantragt nuu eine Erhöhung des Fonds üm 256000 Mark. Ter Ergänzungsetat enthält eine durch Anleihe zu deckende Forderung für Südwestafrika im Betrage von 34 257 000 Mark. Tie Summen für Südwestafrika machen in beiden Etats bei weitem den größten Teil des Gesamtbetrages der nachttäglichen Forderungen aus. 61610500 Mk. werden jetzt zur Niederwerfung des unglückseligen Aufstands nachgefordert. Tie bereits früher bewilligten Summen belaufen sich auf rund 122 Millionen. Durch die jetzigen Forderungen erhöhen sich die Aufwendungen für 1904 auf Wer 100 Millionen, für 1905 auf über 80 Millionen, die gesamten Aufwendungen auf über 180 Millionen! Eine rentable Kolonial- polittk!!
Tie Verstärkungen für die Schutzttuppe belaufen sich, abgesehen von den periodischen Ergänzungsttans- porten, auf 308 Offiziere etc. und 5298 Unteroffiziere und Mannschaften. Damit wächst die Schutztruppe ohne Marine-Expeditionskorps und Reservisten, sowie unter Berücksichtigung eines Abganges von etwa 700 Köpfen durch Tod und Heimsendung auf rund 13,400 Mann!
Schweiz. Eine schweizerische demokratisch e P a r t e i. Eine zahlreich besuchte demokratische Ver- ttauensmännerversammlung aus den ostschweizer Kantonen beschloß die Gründung einer schweizerischen demokratischen Partei. Tas Zentralkomitee wurde beauftragt, zur Durchführung des neuen demokratischen Programms mit dien anderen Parteien in Verbindung zu treten und die Revision der Bundesverfassmrg anzustteben. An Nationalrat Curti in Frankfurt a. M. wurde eine Spm- pathieadressc gerichtet.
Venezuela. Zu Frankreich Italien. Aus Befehl des Präsidenten Castro sind die Guania-Vori-Coal- Kohlenbergwerke bei Barcelona, die von der Regierung
halsstarrig sein wie ein junges Füllen. Was soll ich
da tun? Jack muß um jeden Preis — t r oder lebendig — gesunden und von allem Verdacht befv it werden."
„Ties wird geschehen," nickte Brett, nachdenklich in die Flammenglut blickend. Sein zur rsichtlicher Ton schien die Erregung des jungen Lord zu beschwichtigen, denn er unterbrach seinen Redefluß und begann die Zeitungsnotiz zu lesen.
„Sie müssen mich für sehr einfältig halten, Herr Brett," sagte er dann, „daß ich Ihnen da allerhand von Leuten vorschwatze, die Sie gar nicht kennen."
Ter Advokat mußte unwillkürlich lächeln. „Ich würde mich allerdings besser orientieren können," gab er zu, „wenn Sie versuchen wollten, in logischer Reihenfolge zu erzählen."
Fairholme antwortete nicht gleich. Er zog die Augenbrauen zusammen, als dächte er nach und blies «ine dichte Rauchwolke in die Luft.
„Hm," meinte er endlich, „Ihre Idee ist gut. Werde also von vorn anfangen. Edith — das heißt meine Braut — ist die Tochter des verstorbenen Admirals Talbot. Ihr Bruder Jack und sie leben bei einem Onkel, General Hubert Fitzjames, Ulstergarten 118. Jack gehört dem Auswärtigen Amt an. Er ist, gerade wie Edith, furchtbar gescheit und bereits Sekretär im Ministerium. Vor etwa vier Wochen tauchte da einer aus Konstantinopel auf — so eine Art Spezialbevollmächtigter des Sultans, der dem Minister des Aeußern erklärte, er
1905.
an eine italienische Gesellschaft verpachtet waren, von Truppen besetzt worden. Der italienische Geschäftsträger hat Protest erhoben.
Minister von Hamnrerstet» -s.
X Berlin, 20. März Das Befinden des an Asthma mit Herzschwäche erkrankten Ministers des Innern, Freiherr von Hammerstein, hat sich km Lauf des heutigen Vormittags noch verschlimmert.
Q Berlin, 20. März. Freiherr o. Hammerstei« ist an Herzschwäche gestorben.
Frankreich nnd Venezuela.
Newyork, 20. März. Frankreich benachrichtigte die Regierung der Vereinigten Staaten, daß cs wegen der Angelegenheit der französischen Kabelgcsellschaft von Venezuela Genugtuung verlangen werde, falls die Bereinigten Staaten nicht einschreiten würden.
Reichstags-Brief.
O Berlin, 20. März.
Tas Haus beriet zunächst den Gesetzentwurf betr. die Friedenspräsenzstärke des Heeres. Tie Debatte eröffnete Herr Bebel, der die schon mehrmals gehauene Rede wiederholte, ohne im Hause dafür einen rechten Resonanzboden zu finden. Tie regierungsfreundlichen Parteien liehen im Gegensatz zu dem ihre Zustimmung zu der Vorlage ausdrücken. Nur die Freisinnige Volkspartei lehnte die Heeresvermehrung durch Herrn Müller-Salan ab. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und die der Mitglieder der Freisinnigen Volkspartei wurde der Gesetzentwurf angenommen. Es folgte die Beratung des Gesetzes betr. die gesetzliche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit bei der Infanterie. Ter sozialdemokratische Antrag will die zweijährige Dienstzeit auch auf die Kavallerie und Artillerie ausdehnen und das Institut der Einjährigen-Freiwilligen beseitigen. Tie Resolution der Freisinnigen Volkspartei will die Vorbedingungen für die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst anderweitig regeln. Tie Vorlage wurde glatt, die freisinnige Resolution mit schwacher Mehrheit angenommen. Ter Antrag der Sozialdemokraten wurde abgelehnt.
Die Lage in Rußland.
Die Verhaftung des Pagen.
Ter verhaftete Page am Hose des Aaren in Zarskoje- Selo ist ein Sohn des Admirals Werchowskij. Ter junge Mann hatte sich durch ultra-liberale Ansichten verdächtig gemacht und es wurde darauf in den von ihm bewohnten Räumen eine Haussuchung veranstaltet, wobei man eine große Menge verbotener Literatur, einschließlich von
führe einen Haufen ungeschliffener Tiamanten von fabel- haftem Wert bei sich. Einer derselben, von der Größe eines Hühnereis, sei überhaupt unschätzbar. Sie verstehen mich?"
„Vollkommen."
„Schön. Nun sehen Sie — ich kann Ihnen das nicht so erklären, weil ich's selbst nicht weiß, — aber mit den Steinen muß es irgend eine politische Bedeutung gehabt haben, denn der Sultan verwickelte unser Auswärtiges Amt hinein, das dann Jack mit der Angelegenheit bettaute. Er brachte die türkischen Abgesandten in dem Hause am Alberttor unter, ließ die Schleifer aus Holland kommen und sorgte für eine strenge polizeiliche Bewachung. Soll ich Ihnen sagen, was das Ende von der Geschichte war?"
„Nun?"
,Zn der vergangenen Nacht wurden der Bevollmächtigte, seine zwei Sekretäre sowie ein alter Diener ermordet und die Tiamanten gestohlen. Jack selbst ist verschwunden — als habe ihn der Erdboden verschlungen — spurlos verschwunden. Gestern schickte Edith nach mir, nannte mich den besten Menschen unter der Sonne und erklärte mir schließlich mit ttänenvollen Augen, sie könne mich nicht heiraten."
Fairholme hatte in steigender Erregung gesprochen, und da Brett in der Sache zu wenig orientiert war, um ihm ein beruhigendes Wort zu sagen, so versucht? er, den Gedankengang des jungen Manu-- :? ?li?ec-