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mit Erzähler vom Schwarzwald.

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Amtsblatt für die Stadt Vildbad.

Verkündigungsblatt

der Itgl. Forstämter wildbad, Meistern, Lnzklösterle rc

Zeitung für Politik, Unterhaltung und Anzeigen.

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Oftasien ist für unsere Militärs eine unerschöpfliche >grube von Beweisgründen zur Vermehrung un- -er Wehrkraft! Die guten und die bösen Beispiele, die sich aus dem russisch-japanischen Kriege ziehen und zur Nutzanwendung auf das Deutsche Reich verwerten lassen, erstrecken sich nachgerade auf alle Waffen­gattungen. Japan hat mit einem Torpedoan griff die russische Motte überrumpelt, folglich sind Torpedo­boote sehr wichtig für unsere Marine. Die russischen Schlachtschiffe, haben auf offener See zeitweilig die japanischen Torpedoboote und Kreuzer zurückgedrängt, folglich müssen wir mehr Kreuzer und besonders viele Schlachtschiffe haben. Auch die Küstenverteidiger und das Seeminen wesen ist nicht zu vernachlässigen, und wenn man hört, daß die Russen Unterseeboote verwenden wollen, so ergiebt sich die Lehre, diese furcht­bare und noch sehr geheimnisvolle Waffe uns ebenfalls zuzulegen. Die japanische Infanterie hat am Jalu > am Schaho bisher den Ausschlag gegeben, ergo wollen wir unsere Infanterie auf "der Höhe halten, und km Knopf darf fehlen. Wie tapfer haben die Russen Pott Arthur gehalten, ein Fingerzeig, dass die Fe st- ungen nicht abgeschafft, sondern ausgebaut werden sol­len. Und dann die japanische Belagernngsarmee und das Pionierwesen! Besonders zu beachten!.

Eine japanische Waffe hat man uns bisher noch nicht sis Muster-vorgeritten", obwohl es gerade die Rei­terei war. Japan hat keine Kavallerie, hieß es an­fangs. Die russischen Kosaken werden den Japanern schwere Sorge bereiten! In Korea sah man die russische Kavallerie schonim Rücken der Japaner" spuken, Port Arthur hätten die Kosaken beinahentsetzt", und dann die gewaltigen Marschbewegungen, kurzum, Reiterei muß man heutzutage haben, massenhaft, wenn man Krieg führen will. Was aber geschah in Wirklichkeit? Wo die Kosaken als Reitergeschwader die Infanterie angrisfen, wurden sie abgeschlagen, und wenn sie zu Fuß fochten, gelang ihnen noch weniger irgendwas Entscheidendes. Tie mangelhafte und wenig zahlreiche berittene Macht der Japaner hat ausgereicht, den Aufklärungsdienst und dm Meldereiterdienst zu versehen, und bis jetzt haben die japanischen Infanteristen mit ihren flinken Beinen, scharfen Schützenaugen und tapferen Herzen, die auch im Handgemenge dem großberühmten russifttM Bajonett er folgreich standhielten, die russische Armee ans allen festen Stellungen geworfen.

Trotzdem hat der preußische Kriegsminister v. Einem, als er in der Budgetkommission des Reichs­tags die Vermehrung der deutschen Kavallerie befür­wortete, wieder auf Ostasien hingewiesen! Hoffentlich läßt sich wcker die Kommission noch der Reichstag durch alle diese Manöver aus der kritischen Reserve heraus­bringen, die den Kavallerieforderungen gegenüber geboten ist. Mindestens muß man bei solchen Gelegenheiten auf Kavallerie-Reformen bedacht sein, nach den Vorschlägen alter Reitcroffiziere, die den Meldereitertypus und den berittenen Vorposten besser ausbilden wollen, statt des Paradereiters und des Massenattackenkavalleristen.

JmPlenum des Reichstags hat die Mausende Woche aus Anlaß der Beratung des Etats des Reichs­amts des Innern sozialpolitische Erörter ungen gebracht. Staatssekretär Graf Posadowsky ent­wickelte dabei es war vorgestern interessante und wichtige sozialpolitische Abfichten. Wir haben wieder­holt und neulich in einer Versammlung des Freien Arbeitervereins die Auffassung vertreten, daß unsere ganze Persicherungsgesetzgebnng viel zu kompliziert ist und viel M viel Berwaltungskosten verursacht, um ihren Zweck nchtig erfüllen zu können. Wir halten eine Vereinheit­lichung und Vereinfachung für dringend erforderlich; und ist es erfreulich, daß diese Erkenntnis auch in mah­nenden Kreisen immer mehr durchzudringen scheint. Posadowsky hat es acceptiert, daß man ihn denLoko­motivführer der sozialpolitischen Bewegung" nenne. -Her er hat davor gewarnt, den Zug zu überlasten, da dadurch das Tempo verlangsamt werde. Der Staats­sekretär glaubte es beklagen zu müssen,daß jetzt Tausend« um jeder Kleinigkeit willen, die man früher kaum be-

Wildbwd, Ea«-tag de» 4 März

achtet haben würde, die Krankenkassen in Anspruch neh­men." Ein Drittel aller Krankengelder werde nicht für wirkliche Krankheiten gezahlt. Noch vor dreißig Jahren war Hysterie eine Frauenkrankheit, heute zähle man Tausende von hysterisch-willenskranken Arbeitern. Damit häng« eng zusammen das Anwachsen der Rente. Die tatsächliche Steigerung der Beitragseinnahmen be­trug 1903 gegen die Vorjahre durchschnittlich vier bis fünf Prozent; die Zahl der neubewilligten Invaliden­renten ist aber bei sämtlichen Versicherungsanstalten im äbgelaufenen Jahr 1904 von 152873 aus 140112 zu­rückgegangen, naivem vorher eine ganze enorme Stei­gerung erfolgt war. Das ist zurückzuführen auf die Revisionsverhandlungen, die im Aufträge des Reichsver­sicherungsamtes stattgefunden haben. Bei diesen Unter­suchungen hat sich herausgestellt, daß sehr häufig bei der Behandlung der Sache nicht scharf genug unterschieden wird zwischen der Bernssin Validität und der reichsgesetzlichen Invalidität. Ferner hat sich ergeben, daß die Lokalbehörden mit Arbeit überlastet sind. Tics« Beobachtungen führten zu dem Schluß, daß die jetzige Verfassung unserer gesamten sozialpolitischen Ge­setzgebung nicht auf die Länge so bestehen bleiben könne. (Äbhafte Zustimmung.) Wir haben einen Koloß auf- gebaut und die Geschäfte des Reichsversicherungsamtes haben in einer geradezu entsetzenerregenden Weise zu­genommen. Wir haben fortgesetzt mit großen Rück­ständen zu kämpfen. Der Hauptfehler unseres jetzigen sozialpolitischen Verfahrens ist der, daß wir einen kolossalen Oberbau, aber keinen entsprechenden Unterbau haben. Heute würde kein vernünftiger Mensch daran denken, eine besondere Organisation für die Krankenpflegeversichernngen, eine besondere für die Invaliden- und Altersversicherung zu schaffen. Es würde nicht der geringste Streit darüber bestehen, daß eine einheitliche Organisation geschaffen wer­den muß. (Sehr richtig!) Die jetzige Zersplitterung führt zu zahllosen Friktionen und Rcchtsstreitigkeitcn, die den Gang der Maschine wesentlich aufhalten. Es muß daher augestrebt werden, diese drei Ver­sicherungsarten in eine einheitliche Form zu bringen. (Beifall.) Dabei muß unsere ganze Ver­sicherung eine festeres Gerippe als bisher bekommen. Ich glaube, daß man einen Unterbau unter berufsmäßiger Leitung schaffen muß, in dessen Händen die Ausführung der sozialpolitischen Gesetzgebung in beschränkten Ver­waltungsbezirken in erster Instanz liegt. Ich kann mir nur denken, daß einem solchen selbständigen Unterbau dann auch der Gewerbebeamte und der Kreis­arzt angegliedert werde. Dieses große Werk zu schaffen, würde fast die Kraft eines Diktators beanspruchen. Ich weiß nicht, ob mir das Schicksal Amtsdauer, Leben und Lebenskraft genug geben wird, um dieses Werk aus­zuführen, aber wenn die Sozialpolitik auf eine wirksame sozialpolitische und finanziell geordnete Grundlage gestellt werden soll, so wird nichts übrig bleiben,.wie an eine solche große Reform heranzutreten. (Leb­hafter Beifall.)

In Norwegen ist eine Ministerkrise ausge­brochen, der eine ernstere Bedeutung bcizumessen ist. Es handelt sich um die prinzipielle Festlegung von natio­nalen Forderungen der norwegischen Hälfte der schwe­disch-norwegischen Union. Norwegen strebt schon seit längerer Zeit eine selbständige diplomatische und konsularische Vertretung an. Nach langen Verhand­lungen hatte man auch im März 1903 eine mittlere Linie gefunden Trennung des Konsulardienstes lind die Mög­lichkeit für Norwegen, den Minister des Aeußern stellen zu dürfen als Schweden diese Zugeständnisse wieder leid wurden. Es verlangte weitere Kompensationen, die in der Preisgabe gewisser Rechte der norwegischen Volks­vertretung zugunsten der königlichen Macht bestanden. Aber die Norweger sind ein hartes knorriges Volk und gaben nicht nach. Am 7. Februar ds. Js. kam es in einer gemeinsamen Sitzung des schwedischen und des nor­wegischen Ministeriums zu einem völligen Bruch. Der greise König Oskar fühlte sich der schwierigen Lage nicht mehr recht gewachsen und zog es vor, die Regierung zeitweilig in die Hände seines Sohnes zu legen. Aber

1905

auch dieser vermochte die beiden widerstrebenden Union­staaten nicht wieder zusammenzubringen und da sich dem norwegischen Ministerium kein Ausweg auf dem Kon­flikte zeigte, trat es vom Amte zurück. Damit ist aber die schwedisch-norwegische Frage nicht gelöst, sie ist vielmehr auf einem totenPunkt angelangt, der aller Voraussicht nach nur durch Nachgiebigkeit von schwedischer Seite über­wunden werden kann.

Man glaubte in den letzten Tagen, daß die Arbeiter- ausstände in Rußland endlich zur Ruhe kämen. Nun sind aber von Neuem schwere Streiks ausgebrochen. An der Bahnlinie Moskau-Nischni-Nowgorod haben allein 60000 Mann auf einen Schlag die Arbeit niedergelegt, in Reval sind die meisten Werkstätten- und Fabrikarbeiter, in Rostow die Truckereiarbeiter ausständig geworden. In letzterer Stadt ist es sogar zu einem blutigen Zu­sammenstoß mit dem Militär gefommen, bei dem mehrere Leute verwundet wurden. Auch von Batum wird gemeldet, daß die Güterablader streiken, sogar in einer Vorstadt Petersburgs sind aufs Neue 10000 Arbeiter in den Ausstand getreten. Den Gsenbahnbeam- ten hat man allerdings den Streik dadurch, unmöglich gemacht, daß man sie unter das Militärgesetz stellte. Großes Aufsehen erregte es zu Beginn der Woche, daß der Landwirtschaftsminister den Mut hatte, in einer Denkschrift für den Kaiser festzustellen, daß normale Ver­hältnisse und eine Beruhigung der Gemüter in Rußland nur durch Einführung einer Konstitution und Berufung von Vo lks v ertre ter n zu erhoffen sei. Und dazu muß es noch kommen, wenn der Anarchie nicht wiederum Anlässe zum Eingreifen gegeben werden, und der Sonntag vom 22. Januar sich nicht wiederholen soll. Was will es gegenüber den massenhaften Aus­ständen, die doch alle ein Protest gegen die herrschenden Verhältnisse sind, bedeuten, daß einige Vertreter der Mos­kauer Börse letzter Tage an den Kaiser eine Ergebenheits­adresse mit dem Ausdruck der Anhänglichkeit an das Prinzip der Selbstherrlichkeit gerichtet haben?

In der Mandschurei ist es plötzlich wieder lebendig geworden. Und zwar sind es diesmal die Japaner, die die Offensiven ergriffen. Zwar, das hinter dem Schaho stark verschanzte russische Gros griffen sie nicht an. Das hätte ihnen zu viele Verluste gekostet. Sie zogen es vor, gleichzeitig zwei Umgehnngsbewegungen auszu­führen: Nogi im Westen, Knroki im Osten. Nogi ist nach den letzten über ihn vorliegeirden Nachrichten bis in die Nähe von Tieling vorgedrungen und hat nördlich von diesem Ort die Eisenbahnlinie zerstört. Das kann sehr schlimm für die Russen werden, denn sie sind in der Zufuhr auf die Bahn angewiesen, wenn auch nicht anzunehmen ist, daß Nogi soviel Truppen besitzt, um das russische Zentrum im Rücken anzugreifen. Auch auf dem linken russischen Flügel haben die Japaner Er­folge gehabt. Kuroki soll dort den Russen eine schwere Niederlage bereitet haben und langsam aber stetig nach Norden vordrängen. Hier galt der Kampf vor allem dem in den Händen der Russen befindlichen Putilow- hügcl und der in seiner Nähe liegenden Schaho-f brücke. Letztere wollen die Russen den Japanern ab­genommen haben, aber aus neueren Nachrichten ist zu schließen, daß die Japaner die Russen wieder von ihr Vertrieben.

A«S de« Reichstag.

Aus der vorgestrigen Rede des Grafen Posadows­ky seien noch folgende Stellen angeführt:

Tie Ausdehnung der Arbeiterversicherung auf die Heimarbeiter ist außerordentlich schwierig. Wir sind mit der Mage beschäftigt und hoffen, daß wir zu einem Resultat kommen werden. Tic Arzneitaxe, die keine Reichssache ist, sondern auf Vereinbarungen der einzelnen Regierungen beruht, überläßt es ausdrülckich den Bundes­staaten, Vorzugspreise für kleine Kassen usw. vorzusehen. Was die Einführung des Pro porteo n a lw a hl- systcms für die Krankenkassen anlangt, so warten wir zunächst die Wirkung dieses Systems bei den Kauf­mannsgerichten'ab. Daß die freien Kassen zu be denklichen Gründungen geführt haben, ist .:ckt g. Ein