Serbien. - Eine Zusammenkunft des Königs Peter mit dem Fürsten Ferdinand fand in Belgrad auf dem Bahnhofe statt. Tiefer Begegnung mißt man eine größere politische Bedeutung bei.

Marokko. Ter Konflikt beigelcgt. In Tanger ist ein Kurier mit »er Anttvort des Sultans auf die französische Beschwerde eingetroffen.. .Ter. Sultan sagt, daß er die französische Militärmission nur aus Grün­den der Ersparnis entlassen wollte, daß er jedoch die Maßregel zurückziehe, falls Frankreich in ihr eine Verschlechterung der gegenseitigen. Beziehungen erblicke. Man sieht den Konflikt als beigslegt am.

s HelsingforS, I . Jan. Die 4 Stände des Land­tages haben einen Kompromißanträg"'archenommen, der besagt, daß die Stände utiter Brrvnung der Notwendigkeit, daß die Ausschreibung für die Wehrpflichtigen sofort ein­gestellt und die Verordnung vom 2. Apeit 4M3 mit den water noch erlassenen Bestimmungen aufgehoben werde, dem Kaiser das Gesuch unterbreiten, Maßregeln zu treffen, welche notwendig sind zur Wiederhellung der gesetzmäßigen Zustände. ' . ,

Der Kolonialkrieg in Süöwestafrika.

)( Berlin, 1. Jan. Amtlich.''"An Typhus ist ge­storben: Aoam Wildert.irn Lazarett zu Windhuk. An Typhus und Malaria ist gcstorbsrch Unteroffizier August Gerber am 29. Tez. im Lazarett zu Waterberg.

vo« «ftastalische»'Krieg.

Der Kampf um Port Arthur.

Reue japanische Erfolge.

)-< Tokio, l. Jan. Tie Japaner nähmen heute laut amtlicher Meldung das FortH" und das neue Fort bon Panlungschan sowie die Höhen im Süden von Hansanyantao.

)-( Tokio, 1. Jan. Amtlich. Von der Belager- llngsarmse vor Port; Arthur wird gemeldet, daß die Japaner die Brustwehr des Forts Sungsuschan am 31. Dezember in die Luft sprengten und dann nach einem Sturm das ganze Fort besetzten. Ein Teil der Russen floh nach den südlich vom Fort gelegenen Höhen, während der Rest unter den durch die Explosion aufgeworfenen Erdmassen begraben wurde.

)-( Tokio, 1. Jan. Tie durch die Explosion am Sungsuschan-Fort aufgeworfenen Erdmassen wurden durch die Japaner beseitigt und dabei 2 russische Offiziere und IM Mann, die verschilftet waren, aufgefunden und zu Gefangenen gemacht.. Sie sagten, daß noch etwa 150 Russen durch die Explosion verschüttet seien. Tie ja­panische Abteilung, welche gegen das Ostfort von Paw- lungschan tätig ist, zerstörte Samstag abend durch eine Explosion einen Teil der alten Umwallung.

._Die Uebergabe Port Arthurs?

)-( Tokio, 2. Jan. General Nogi berichtet, er habe von General Stössel einen die Uebergabe Port Arthurs betreffenden Brief erhalten.

Tschifu, 2. Jan. Heute früh 7 Uhr sind die russischen Torpevobootszerstörer und 1 Kanonenboot aus Port Arthur mit Tepeschen hier eingelaufen, die an ^ Land gebracht wurden. Eüi russischer Kommandeur er­klärt. die Fahrzeuge hätten Port Arthur verlassen, weil es nach Einnahme des 203 Meter-Hügels durch die Ja­paner für die russischen Schiffe unmöglich geworden sei, im Hafen zu bleiben.

Tages-Rachrichten.

G Birkenfeld» 1. Jan. Zu einer Rauferei kam e» am Bahnhof. Ein junger Mann Namens Friede. Müller erhielt einen Stich in de» Unterleib, so daß die Eingeweide hrrauStraten.

s Stuttgart, 31. Dez Der Sturm Hw heute früh sämtliche Verbindungen mit Berlin gestört.

Cannstatt, 31. Dez. Bei der Bürgerausschuß­wahl haben von 2523 Wahlberechtigten 1248 abgestimmt. Gewählt wurden sämtliche Kandidaten der bürgerlichen Parteien mit 787 bis 832 Stimmen; die Sozialdemokraten rrhiecken 414 bis 458 Stimmen.

x Dethlingen- 2. Jan. Ein gestürzt ist die 20 Meter hohe Giebelwand am Neubau von Muschenborn. Außer dem Materialschaden ist kein Verlust zu beklagen.

A Conweiler, 31. Dezbr. Mit einem Revolver schoß sich der Forstgehilfe Wilhelm Fieß eine Kugel in die Brust und war bald darauf eine Leiche.

rr Rottenburg. l. Jan. In Seebronn stach in der Hirschwirtschaft rin Handwerksbursche einen jungen Mann.

.re Tuttlingen. 31. Dez. Die Schuhfabriken in Tuttlingen sehen sich durch die erhöhten Preise für Leder und andere Schuhsabrikationsbedarfsartikel »eranlaßt, für Schuh­waren einen Preisaufschlag um 5 Proz eintreten zu lassen.

Tuttlingen. 31. Dez.Ein treuer Knecht." Der Mehtreibrr Gustav Hecht wurde von seine« Dienstherren dem Viehhändler Rotschild in Caunstatt, mit S50 Mark nach Pfullingen geschickt, um Hieh zu kaufen und Zahlungen zu machen. Statt aber solches zu tu«, ging er lt.Gränzbote" mit einem in Pfullingen getroffenen Komplizen, über Reut­lingen nach Hechingen und von dort hieher. Beim Betreten der Stadt wurden die beiden abgefaßt. Von den S50 Mt. hatten die Guiedel etwa 130 Mk. schon verbraucht.

X Biberach a.R, 1. Jan. Niedergebrannt ist die Kunstmühle von Robert Straub im benachbarten Wart­hausen. Als Entstehungsursache wird das Warmlaufen eines Mahlgang» vermutet.

W Ulm, 1. Jan. Neuwahl. Nach demU. Volks- bote" ist die Beförderung des Reichs und Landtagsabge­ordneten Landgerichlsrat Gröber in Heilbronn, in eine höhere Stelle in nächster Zeit zu erwarten, so daß Neu­wahlen im 15. württ. Wahlkreis für den Reichstag und tm Oberamtsbezirk Riedlingcn für den Landtag nächstes Jahr in Aussicht zu nehmen sind.

Frankfurt a. M., 2. Jan. Ein steckbrieflich verfolgter Geistlicher. Hinter dem flüchtigen ka­tholischen Pfarrer Karl Golbach! von der Pfarrei Haus-« wnrz, der, wie wir meldeten, in Begleitung seiner Haus­hälterin kürzlich das Weite gesucht hat, ist nunmehr seitens, der zuständigen Staatsanwaltschaft in Fulda ein Steck­brief erlassen. Ter Flüchtige hat vor seiner eiligen Ab­reise einen Schrank gewaltsam geöffnet, in dem Wert­papiere des Kirchenvermögens ausbetvahrt wurden, von denen er sich für etwa 23 000 Mark aneignete; außerdem soll er Privatpersonen gehörige Wertpapiere in Höhe von 34 000 Mark mitgenommen haben, die er auf der Durch­reise hier rmttv-echseln ließ. Tie mit ihm geflohene Haus­hälterin ist inzwischen freiwillig nach Fulda zurückgefehrt und in einem dortigen Hotel abgestiegen.

Dresden/' 31. Dez. Gräfin Montiguoso. Das Dresdener Journal schreibt: Die in verschiedene Tages- blätter überzegangene Nachricht, nach der der Gräfin von Montignoso vom sächsischen Hof in feierlicher Weise das Versprechen gegeben worden sei. ihre Kinder von Zeit zu Zeit sehen z« dürfen, ist. wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, als in jeder Beziehung unzutreffend zu bezeichnen.

M Berlin, 1. Jan. Der Kaiser ernannte General­oberst Graf Häseler, v. Hahnke und v Lor zu General- feldmarschällen.

Aus Oberschlesien, 30. Dez. Wider den Pfarrer Lissek in Groß-Chelm, über dessenEhe- Irrung" wir berichtet haben, ist nunmehr vom fürst­bischöflichen Konsistorium in Breslau die förmliche kano­nische Untersuchung eingeleitet worden, lieber die Affäre selbst gelangen noch eine Menge Details in die Oeffentlichkeit. Danach steht der Pfarrer etwa in der Mitte der dreißiger Jahre, die von ihm beglückte Frau Anfangs der Vierziger; sie ist Mutter zweier Töchter im Alter von 16 und 18 Jahren. Tie Pfarrstelle in Groß-

MM

iL

M i

..«iE

Chelm gilt als eine der besten in Overschlesien, das da­mit verbundene Jahreseinkommen wird mit ca. 20000 Mark beziffert. Besonders den Bemühungen des AmtS- vorstehers, dessen Ehe- und Familienglück er auf immer zerstört hat, hatte es der Pfarrer zu verdanken, daß ihm diese Stelle übertragen wyrde. Tie Zentrumspresse drückte sich bisher um die ganze Angelegenheit mit Schimpfereien gegen die freisinnigen Blätter herum, die die Sache an die Oeffentlichkeit brachten; Pfarrer Lissek selbst droht den betreffenden Blättern mit der Staats­anwaltschaft.

Hamburg, 1. Jan. Der Hochsee fischeret- dampfer -Rathmann und Sohn" traf gestern bet Helgo­land das KüstenfahrzeugNeptun". Anscheinend war die Besatzung über Bord gespült und ertrunken.

H Rom, 0. Jan. Die Seligsprechung der Ka­puziner Agalange und Cassian wurde heute verkündet. Sie haben beide in Abessinien den Märiyrertod erlitten.

Petersburg, 1. Jan. Als vollständige Er­findung bezeichnet ein Telegramm des Berl. Tagebl. die Nachricht der Spionage-Affaire der englischen Bonne am Zarenhofe, welche wichtige Dokumente vom Schreibtische des Zaren kopiert und an England verkauft haben und kürzlich über die Grenze geschickt worden sein soll. Das Blatt fügt hinzu, die Bonne wurde vor einem Vierteljahr wegen ungebührlicher Redensarten ent­lassen, verlor aber nicht cne Achtung des ZarcnpaareS.

Moskau. 31. Dezbr. Die Kälte erreichte 27 Grad. Infolge von Frost sind heute alle Lehranstalten geschlossen.

Kattowitz, 31 Dez. Ein russischer Revolutionär wollte über die österreichische Grenze nach Rußland Massenbroschüren schmuggeln. Nachdem ihn andere Schmuggler verraten hatten, überfielen ihn Gendarmen. Er wehrte sich, erschoß einige Russen und entfloh.

Sydney, 2. Jan. Tie Tonga'sche Staats­kasse ist nach derFrkf. Ztg." leer. Tie Europäer erhoffen eine englische Verwaltung. Tie nach den Fidsch- inseln gebrachten Minister werden als Staatsge­fangene angesehen. Turch die große Hitze entstanden gewaltige Waldbrände. Ter Schaden der Ansiedler ist groß.

San FranziSko» 3l. Dez. AuSbrecheude Sträf­linge. Gestern versuchten 300 im Gefängnis von Folsom (Kalifornien) befindlichen Sträflinge gemeinsam aus zu brechen.. Sie arbeiteten in Steinbrüchen und stürzten plötzlich auf ein gegebenes Zeichen mit ihren HandwerkS- zeugen auf die Wachen, welche auf die Sträflinge feuerten und sieben von ihnen töteten. Schließlich gelang es den Wachmannschaften, die Ruhe wieder herzustellen.

Hochwasser und Sturm.

Ter Sturm am Samstag, dessen Stärke wir z. Teil auch hier in Ebingen verspüren mußten, hat besonders in Norddeutschland, an der Ost- und der Nordsee, ge­wütet. Dadurch, daß der Wind an der Küste die Wasser gegen das Land zntrieb, sind vor allem große Ueber- schwemmungen eingetreten. Aus den uns vorliegen­den zahlreichen Nachrichten über Sturm- und Hochwasser­gefahr geben wir die folgenden wieder:

8 Lübeck, 31. Dez. Bei starkem Nordoststurm trat heute früh große Hochwassergefahr ein. Seit 4 Uhr morgens erschollen allstündlich Warnungs­schüsse von der Hafenbatterie. Tas Wasser steht mehr als 2 Meter über Normal.

Lübeck, 31. Tez. Der Berliner D-Zug mußte 5 Stationen vor Lübeck wegen Ueberflutung des Dammes liegen bleiben.

8 Greifswald, 31. Tez. Seit heute Nacht wütet an der hiesigen Küste ein orkanartiger Nordoststurm, ver­bunden mit Schneetreiben, der eine aroßeSturmflnt rur Folge hatte. In der Stadt sind die Straßen über­schwemmt. An einigen Stellen ist der Tamm der Hafenbahn unterbrochen. Tas Dorf Wieck steht unter

Ui

Di« Japaner var Part Arthur: Arttürri )«« het« tz« - eines yterz»i-Beta-er»»O*a«schdtz«».