Wasser und ist von jeder Verbindung abgeschlossen. Tie Kleinbahn Greifswald-Wolgast mußte den Betrieb ein­stellen, weil der Bahndamm auf eine Strecke von l.1/2 Kilo­meter unterwaschen ist. Tie Fischerdörfer erlitten groß «Schäden; das Wasser stieg so plötzliche daß niemand Zeit hatte, die Boote in Sicherheit zu bringen.

Greifswald, 31. Tez. In Wieck bei Eldena stürzte infolge Hochwassers das Armenhaus ein, wobei drei Frauen und vier Kinder ums Leben kamen

8 Swrnemünde, 31. Tez. Wegen Hochwassers wurden in der vergangenen Nacht einige Kellerwohnungen in der Königs- und Lotsenstraße geräumt. Tas Familien­bad ist halb fortgerissen. Tie Straßen am Boll­werk sind noch unpassierbar.

Kiel, 31. Tez. Das Hochwasser, das heute vor­mittag 2^/2 Meter höher stand als gewöhnlich, breitete sich heute mittag auf die Hauptverkehrsstraße der Stadt, die Holstenstraße, aus und- ebenso auf die am kleinen Kiel gelegenen Straßen. Ter Fußgängerverkehr rstgänzlichunmö. glich. Tie elektrische Straßenbahn mußte den Verkehr zum Teil einstellen. Tie neuange- Lgte Straße, der Brückensteig, senkte sich infolge des andringendep Wassers und eines dadurch verursachten Sielbruchs erheblich. Sie ist nun teilweise gesperrt. Im Hafen sind zahlreiche Fahrzeuge durch die Flut zerschellt worden. Bei Labö sind sechs Fischer­boote gesunken, die Besatzung wurde gerettet.

Flensburg, 31. Tez. Ter gestern nachmittag herrschende Sturm hatte ein rasches Steigen des Wassers mr Folge. .Seit Vormittag ist der ganze unter«! Stadtteil unter Wasser. Ter Schiffsverkehr und der Perkehr auf der Eisenbahnstrecke Flensburg-Kiel ist unterbrochen

Ha der sieben, 31. Tez. Das Hochwasser verur­sachte einen Wasserstand, wie er hier seit 1872 nicht beobachtet wurde. Tie niedergelegenen Stadtteile liege»! unter Wasser. Von der Insel Aarö wird ge- meü«t, daß der untere Teil der Insel völlig unter Wasser stehe und daß bei weiterem Steigen des Was­sers Gefahr für den Ort besteht.

Saßnitz, 31. Tez. Ter durch den Sturm hier angerichtete Schaden ist erheblich. Die Strandpromenade ist vollständig weg gespült. Tie Hafenbahnen sind unterspült und zum Teil weggeschwemmt. Im Hafen ging ein Schiff unter, während zwei andere auf das Wrak austrisben.

8 Wien, 31. Tez. In der vergangenen Nacht wütete hier ein orkanartiger Sturm.

Vom ostasiatifch«» K»teg.

Zur Lage.

Ter japanische Marineminister veröffentlicht einen den Japanern in die Hände gefallenen Brief eines Offi­ziers derSewastopol". Tiefer Brief besagt, daß die Belagerten die Hoffnung aufgegeben haben, daß Port Arthur entsetzt werde. Port Arthur könne über Dezember hinaus nicht gehalten wer­den. Ter Vormarsch der Japaner sei unwidersteh­lich. Tie von den Belagerern gemachten Fortschritte seien den Belagerten in ihrer vollen Ausdehnung unbe­kannt. Tie Belagerten seien enttäuscht, daß die baltische Flott« nicht eingreife. Jeder Tag bringe sie der Kata­strophe näher. Tie Uneinnehmbarkeit der Festung sei eine Myte. Der Verlust des 203 Meter-Hügels werde den Verlust Port Arthurs unvermeidbar machen, wie stark der Festungsgürtel auch sei. Tie neue Stadt liege der Wirkung der japanischen Artillerie offen, die alte Stadt a llein könne noch verteidigt werden. 2/z der Kämpfer des 203 Meter-Hügels seien zugrunde gegangen. Tis Sewastopol" sei verloren. Ihre Schäden-seien nicht aus­zubessern. Es fehle an Brennmaterialien. Ein Verkehr durch drahtlose Telegraphie mit der Außenwelt sei un­möglich gemacht; unmöglich sei es auch, den Blockade­brechern, Munition zu bringen. Ter DampferKönig Arthur" sei jüngst mit Gerste angekoinmen. Tie japani­schen Torpedoboote kämen so furchtlos- und ^rahe an die Sewastopol" heran, als ob sie in Friäenszeiten mg.növtz- rierben. Tie Persönlichkeit, die .haß Port Arthur drohende Schicksal verantwortlich fei- sei dieselbe,.,die kehre Weisung zur Verhinderung der Lochung dpr Japaner auf der Halbinsel Liautang gegeben habe. Titz-Wfizissrei pnd Mannschaften derSewastopol" seien eher be,rsi.tizw sterben, als die Tenmtigung zu erdulden, -infolge. Hungers kapitulieren zu müssen

Tokio, 2. Jan. Es verlautet, die Feindselig ketten in Port Arthur seien heute eingestellt worden; Die russischen und japanischen Befehlshaber beratest NaH- mittags di« Uebergabebediugungerr?-JnEnsnr iBvies Än Nogi erklärt Stöffel, daß jeder Widerstand jetzt unnüA Der Mikado sprach in einem Telegramm an Nogi Anerkennung für Stössel aus und wies Nogi an, Besatzung von Port Arthur alle Ehren zu erweisen.

«eh»f»cht.

In der Züricher Post veröffentlicht Irma Soeringer folgend« gedankenvolle Dichtung:

Sehnsacht

Da sie ein kleine» Mädchen war, da» abend» aus dem Schoß der Mutter saß und die Sterne zählte, wünschte ste nicht» sehnlicher, al» daß jeder Stern ein schönet Bstnre» Spielzeug wäre und daß alle Sterne ihr gehörten, ihr ganz «Sei«. Dann, dachte sie, würde ihr nicht» «ehr zu wünschen übrig bleiben, dann würde sie immer artig sein.

Da» Leben hörte diesen Wunsch und lächelte: den tonnte «» nicht erfüllen.

» ^

Da sie ein großes Mäd ch e n war und abend» in ihrem

jemals verdunkeln möchte. Dann, dachte sie, würde ihr nicht» mehr zu wünschen übrig bleiben, dann würde sie immer glücklich sein.

Da» Leben hörte diesen Wnnsch und lächelte: den konnte e» nicht erfüllen.

» *

Hr

Da sie eine reife Frau war mit traurigen Augen und voll Erkenntnis, wünschte sie nicht» sehnlicher, als daß ihre Kinder, die sie unter opfernden Schmerzen zu frohen Men- 'chen erzogen hatte, von ihrer Erfahrung lernten und die Irrwege vermieden, die sie gewandelt war. Mit dem Blute ihrer Wunden wollte fie die Kinder freilösen von Schuld und Leid. Dann, dachte sie. würde ihr nicht» mehr zu wünschen bleiben, dann würde ste immer gläubig und dankbar sein.- Da» Leben hörte den Wunsch und lächelte: den konnte e» nicht erfüllen.

* ch *

Al» fie eine Frau mit grauen Haaren war, gefestigt von Sorgen und Weh wünschte fie nicht» sehnlicher, al» den Menschen, die zu ihr kamen, Lasten zu erleichtern, ihre Seelen zu stärken Eintracht zu säen und reine Freude zu ernten Dann, dachte ste, würde ihr nicht» mehr zu wünschen übrig bleiben, dann würde fie immer zufrieden sein.

Da» Leben hörte ihren Wunsch und lächelte: den konnte e» nicht erfüllen.

* *

*

Da fie eine Frau war mit w etßen H aaren und müde vom Tage, wünschte fie nicht» sehnlicher, als Frieden zu haben, tiefsten Frieden und Ruhe, unstörbare Ruhe. Dann, da» wußte sie, würde ihr nicht» wehr zu wünschen bleiben.

Da» Leben hörte diesen Wunsch und lächelte : den konnte es nicht gewähren.

Da kam der Tod und brachte ihr die erste Erfüllung einer großen Sehnsucht.

Kei» Hutabnehmen «ehr. Einen edelmütigen Be­schluß haben soeben, wie man im .GauloiS" liest, die Damen der guten Gesellschaft in Haparanda gefaßt. Sie haben einstimmig beschlossen, die Männer davon zu dispensieren, den Hut abzunehmen, wenn fie fie grüßen, wenigsten» solange die strenge Kälte herrscht. Sie werden sich vielmehr während der Wintermonate mit dem einfachen militärischen Gruß begnügen. Dieser Beschluß wurde den Frauen durch eine medizinische Statistik nahe- gelegt, die die Tatsache seststellte, daß da» starke Geschlecht dreimal mehr an Erkrankungen wie Katarrh, Neuralgien, Zahnreißen. Influenza, starkem Schnupfen leidet al» da» schwache Geschlecht, nnd den Schluß nahelegte, daß diese Schwächen zum großen Teil dem Umstand zuzuschreiben seien, daß die Männer beim Grüßen auf der Straße den Hut abnehmrn müssen. Man kann sich vorstellen, welche Freude und welche Dankbarkeit bei den Kahlköpfen von Haparanda ob diese» hochherzigen Entschlüsse» herrscht.

)!( Warenhäuser als Bankiers. Ueber eine beachtens­werte Steuerung in amerikanischen Warenhäusern wird dem Kons" au» Newyork geschrieben, I« Gegensatz zu den anderen großen Warenhäusern, in denen der smarton Amerikanerte anstandslos kreditiert wird monatliche Ab­rechnung, haben einige der größten Häuser zur Bequem­lichkeit ihrer Kundschaft eiye Art Banken in ihren Ge- schäften errichtet, in die da» Publikum beliebigen Summen einzahlt, da» mit V» Prozent mehr al» in anderen Banken verzinst wird. Da» veranlaßt natürlich viele, diesen Banken größere Summen zu übergeben. Alle Einkäufe gehen nun von diesem Konto ab: Der Kredit hört auf, sobald da» Depot verbraucht ist. Diese- System soll in New-Aork recht schnell beliebt geworden sein.

Einer, her sich selbst zu« RegimeutSirihaber erueunt. Das in Sydney km 21. Noo. ausgegebeue Amts­blatt der Bundesregierung meldet:

Seine Exzellenz der Generalgonverneur haben auf Vorschlag de» Bundes-Exekutio Rais die nachstehende Ernennung zu genehmigtu geruht:

Se. Exzellenz der sehr Ehrenwerte Henry Stafsord, Baron Northevte, Großkreuz de» Michael und GeorgSorden», Großkreuz des indischen Reichsorden», Ritter de» Bath- orden», Generalgouverneur de» Sommonwealth von Australien, wird zu« Oberstinhaber de» Ersten Australischen Jnfanterte-Regiment» ernannt."

ch»«bel a«d Verkehr.

Fruchtschranne Balingen vom 31. Dezbr. IVOS, höchster mittlerer niederster

Dinkel M. 7.20 M.M.

Hab« , 7.80 . 7.40 , 7.30

Tchwettremarktzufuhr 180, Stück. Erlös pr. Paar 2884 Mk. o, ! «^^tschranne Mengen vom 31. Dez. 1904.

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en neu 9 28 'te 9 20 7 20

Ves.-Betr- Heute vert. I« Rest

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ifterl. S»mmr

867

-rSlutt-art, 31. Dezbr. Schlacht-Viehmark.1.

KL, VLS' »--s-L.-

Mgetrteben: 38 80 79 78 440

ierkaust: 35 48 36 78 377

Unverkauft:' 34 43 63

Erlös '/» Kllogr. Schlachtgewicht.

Farren (Bullen)'a) vollfleisMe, höchsten Schlachtwert« 8960 Pf.; L).Mäßig genährte jümzere, gut gmährt« ältere 86-HAHßg-. - ^ ,

Kalbeln, KÄche>L)vollfletschtge, auSgenr. Kalbeln. höchste» Schlachtwert- LS70 Pf.-,- dl ältere auSgernäMe MH« und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 676tz Mg- .o). mäßig genährte Kalbeln u. Kühe 5? bi» 89 Pfa., M aerttw. «mährte Kalbeln Kühe 3848 Pf. Kälber: ai Dollmllchmast) und best«

SarMM'ev 82^85 Pfg 8) uMexx Mastkälber und und gute Scäitzkälber 79^82 Pf. c Sch weine: a). MWttschige feinererr'Raflen u. Kreuz- S zu IV. Jahr 63-64 Wg.. d) fleischige 60

ungen bi» bi» 62 Pfg.

Verlauf de» Marktes : Verkauf ryttte"

-S-

Mitglieder auf 3 Jahre:

1

1

Die Neuwahlen vyn^ Mitgliedern zu den HandelSkäm- mern find auf die nachstehenden Lage- anberaumt worden:^ Reutlingen: Dienstag ^>en L4. Harygav 1905» Ravensburg DonmrStag den 19. Jan.,M8Meil: Möniäg den 23. Jan., Talw: Montag den 16. Januar- .

' , .wählen find: ^

Handelskammer: MMitglieder auf

2' d Jahre:

Reutlingen- 8

Lalw ^ . 5

Ravensburg ^ - 'S k

Rottweil i 6 ' -

Ernannt: oie Etsenbähnpraktikartter, -7. Kl. zu Eisen­bahnassistenten Wieland in Rottwell,' Fischer in Rottwell, Bauer in Rottwell und Ranz in Tuttlingen. , . "

Uebertragen: die vierte SchuWlle in norch dem Schull Müller in Altenstadt (Geislingen); infolaedeffen rücken die Schull.?Etu, Gerlach unttSchuvr je auf die nächste Stelle vor. .W- ^

Am 1. Januar 1W5 tritt für, den deutschen Levante- ' Verkehr Wer Hamburg . seewärts.i(nach.- Hafcnplätzen der Levante) , Stelle des GütKtärifs' öüm l. Oktober 1901 ein neuer GütertcM.Ht Kraft.. Der nette Tarif Mm durch die Dienststelle MKn werden. . v ' ^

Regierungsblatts Nr. 32 enthält: Bekanntmachung betreffend die Vollstreckbarkeit von Mtstheidüllgrkr deutscher Gerichte in Oesterreich unds österreichisch« Gepichte in Deutsch­land. Anlage: Verordnung»««» Oktober 1904, wdmit Bestimmungen zur HerstellunMMe^AeaeHsestigkst gegenüber dem Deutschen Reiche in PKW *oer Vollstreckung der dort ^ errichteten Akte und Urkundett)Mtt>ffeck^verden. Bekannt- ' machung betreffend des Verzeichnisse» der Herkunft» und Bestimmungsländer, Anlage 1 her Ausführung»bestimm- ungen zum Gesetze, betreffend chie Statfftik des Warenver­kehrs de» deutschen ZollgMM irtir dem Ausland, vom 20. Juli 1879. Verfügung betroffend dje Umlage de» Ge- bäudebrandschaden» für da» Bekanntmachung,

betreffend den Bestand det SichDiE -

vrirfkafte»..

I. W. Wird ein Handlungsgehilfe durch unver­schuldete Krankheit an der Le istung ,keiner Dienste verhindert, so behält er während der erstenTeck» Wochen der Krankheit seinen Anspruch auf Gehcckt HiibMy-v pchch dann, westn die Krankheit eine erhebliche Zeit in Mnspruch nimmt und dem Prinzipal nach § 72' de» HandelMKtzbuch»/LE Recht xu­steht, dem HandlungSgehllfe» soforr oylle Elnhattung einer Kündigungsfrist zu kündigen. De» wetteren'ist der erkrankte HandlungSgehllfe nicht verpflichtet, fiW die Unterstützungen au» einer Kranken- oder Unfallversicherung anttchnen zu lassen, d. h. er braucht sich nicht vom- Gehalt daS nbztehen zu lasten, wa» ihm während der ersten sechs KrankhettS- machen au» einer Krankenversicherung rc. zukommt. Dem entgegenstehende Vereinbarungen sind nichtig.

A. M. Sie fragen an, ob Arbeiter und Wzrkführer, welche vom 1. Januar an e.nen JahreSlohn' vvü^Lber 2000 Mark beziehen, auch weiterhin der Ltvalldenverstcheruna anzugehören haben? .Arbeitet^Und^WekkfüHrer" stehen sich bezüglich der BerficherungSpflkcht nicht gleich., ein Ar­

beiter ist nämlich verficherüngSpfltchtig, auch

er einen

vureLämirsi.

Arbett»verdienst von über 20Ö0 Mk. b«^«cht, ,-ein Werkführer aber nur, wenn sein Jahresarbeit-Verdienst- weni g er al« 2000 Mk. beträgt. Erster«: Pxr Arbetter muß daher auch weiterhin in der JnoAtdettverstcheruttg «ttbleibyr, während letzterer der Werksührer» von selbst au» d« i BerficherunASpflicht scheidet^ jedoth berechtigt ist, sich freiwillig >

wetterzuversichern, da jeh^Pttckön, ^welche einmal versicher­ung-pflichtig war, da» - R?cht. E. Weittrvrrficherung in einer beliebigen Lohnklaffe hat. r .

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