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Rundschau.

Freudenstadt, 19. Juli. In vergangener Nacht zwischen 12 und 2 Uhr ist die bei Schwarzenberg direkt 'an der Murk gelegene Brucksägmühle, die vier Schwarzenberger Bürgern gehört, brs auf den Grunde niedergebrannt. Das Feuer, das seinen Herd im Triebwerk gehabt zu haben scheint, verbreitete sich so rasend, daß die zahlreichen Bewohner nur mit knapper Not ihr Leben retteten. Auch das Vieh wurde mit Ausnahme des Hundes und der Hühner in Sicherheit gebracht, während das ganze Mobiliar verbrannte. Für den ganz nahe gelegenen Wald war die Gefahr eine sehr große und nur der völligen, Windstille, ist es zu danken, daß 'ein unabsehbares Weitergreifen des Feuers ver­hindert wurde. Die Besitzer der Sägmühle er­leiden beträchtlichen Schaden, da die Holzvorräte nicht versichert waren.

Heilbronn, 20. Juli. Das anläßlich des Heilbrouuer Strafprozesses Kaiser und Otto infolge einer Anzeige des verurteilten Fabrikanten Otto gegen den Militärintendanten des Armee­korps, Wunderlich, eingeleitete gerichtliche Er­mittelungsverfahren ist, wie man dem Staats- anz. mitteilt, durch Beschluß des Gerichts der 26. Division eingestellt worden, nachdem die Untersuchung die völlige Grundlosigkeit der gegen

Wunderlich erhobene Beschuldigung der fahr­lässigen Verletzung der Eidespflicht ergeben hat.

Stuttgart. Zum badischen Verfaßung§- kampf erhältDer Beobachter" aus Karlsruhe folgende Postkarte:

Lieber Schwab'!

Unsere Standesherrn haben im Budgetrecht nachgegeben. Daß unsere badischen Standesherrn von Haus aus klüger seien, als die schwäbischen, kann ich schon darum nicht behaupten, weil es zu einem Teil die gleichen sind. Aber die württembergische Protestbewegung hat ihnen übel in den Ohren gesaust und sie zur Einsicht ge­bracht. Sie haben im letzten Augenblick den Bogen nicht so straff gespannt, wie die Euer«. Die Badenser danken das den Württembergern! Zu Gegendiensten stets gern bereit

Mit herzlichem Dank Ein Badischer.

Stuttgart, 19. Juli. Die Feuerbestattung ist auch jetzt in Württemberg zugelassen worden. Wie dieFlamme" mitteilt, hat bas Ministerium des Innern der Stadt Heilbrvnn den Bau und den Betrieb eines Krematoriunis gestattet, der Bau eines zweiten in Stuttgart soll nun un­verzüglich in Angriff genommen werden.

Cannstatt, 20. Juli. Die Vereinigung von Cannstatt, Wangen und Untertürkheim mit Stuttgart wird am 23. Juli in einer Amtsver­sammlung Gegenstand der erneuten Beratung

sein. Am 19. Juli wurde die Stuttgarter Vorlage bezüglich der Eingemeindung Cannstatts den hiesigen bürgerlichen Kollegien vorgelegt. Allem Anschein nach werden in diesen Tag- ungen die langjährigen Verhandlungen über diese Frage zum endlichen Abschluß gelangen.

Dürrenzimmern, 16. Juli. Hoher Preis. Heute wurden hier 13a 98 gm Weinberg im Berg für 3229 Mk. verkauft. Der Morgen steht somit auf 7280 Mk.

Herrenberg, 18. Juli. Zwischen Ober­und Unterjettinger Burschen kam es Sonntag Nacht zur Rauferei. Eiu 19jähriger Schreiner von Unterjettingen versetzte dem Karl Renz von Oberjettingen einen Stich zwischen Herz und Lunge. Rasch trat der Tod ein. Der Täter ist verhaftet.

Reutlingen, 15. Juli. Die Mitglieder der Ausschüsse für das Kreisturnfest versam­melten sich gestern abend in der Bundeshalle. Oberbürgermeister Hepp bot ein interassantes Bild der Arbeiten. Die ganze Summe der Einnahmen würde sich auf etwa 26 200 Mar! belaufen. Anmeldungen liefen bis jetzt von 3356 Festteilnehmern ein, welche 211 Vereinen angehören. Am Einzelwettturnen beteiligen sich rund 735 Mann, 377 am Sechskampf, 399 am Fünfkampf. Von 143 angemeldeten Vet- einsriegen in der Stärke von 660 Mann