Balkankriegsschauplatz
Die Kämpfe in Nordmontenegro werden mit Erfolg fortgesetzt. Die österreichisch-ungarischen Truppen, stehen nahe vor Bijelopolje.
Oberste Heeresleitung.
Freitag, 17 Dezember- Westlicher Kriegsschauplatz.
Südlich von Armentiers stießen gestern vor Hellwerden eine kleine englische Abteilung überraschend bis in unseren Graben vor, und zogen sich in unserem Feuer zurück.
Weiter südlich wurde ein gleicher Versuch durch unser Feuer verhindert. Sonst blieb die Gefechts- tätigkeit bei vielfach unsichtigem Wetter auf schwache Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe beschränkt.
Östlicher Kriegsschauplatz.
Russische Angriffe zwischen Narosz uvd Miadziolsu brachen nachts und am srühenMorgen unter erheblichen Verlusten für den Feind vor unserer Stellung zusammen. 120 Mann blieben gefangen in unserer Hand.
Bei der
Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prinz Leopold von Bayern.
und der
Heeresgruppe des Generals von Linsin gen
Keine wesentlichen Ereignisse.
Balkankriegsschauplatz.
Bijelopolje ist im Sturm genommen, über 700 Gefangen» sind eingebracht.
Oberste Heeresleitung. .
Kriegsnachrichten.
Feldmarschall Kreuch.
Berlin, 16. Dez. Aus London wird gemeldet: Feldmarschall French wurde auf eigenes Ansuchen seines Postens enthoben und zum kommandierenden Feldmarschall der Truppen des vereinigten Königreiches ernannt. Der König verlieh ihm die Würde eines Viscount.
Zu seinem Nachfolger als Befehlshaber in Frankreich und Flandern wure Sir Douglas-Haig ernannt.
Englisch-französische Verstimmung gegen Italien.
Brüssel, 16. Dez. ('(MG.) Die englische und französische Presse verhehlt nicht länger die Mißstimmung gegen Italien, dessen zögernder Haltung ittau das Mißlingen der Unternehmungen an den Dardanellen und in Saloniki zuschreibt. Man sagt in London und Paris, daß die Sache dort für die Verbündeten eine ganz andere Wendung genommen hätte, wenn Italien 400 060 Mann, die es angeblich sehr leicht ausbringen könnte, nach den Dardanellen geworfen hätte. 'Verschiedentlich tritt sogar der Verdacht ans, daß auf Italien kein Verlaß sei, denn wie es die früheren Bundesgenossen, so könne es auch die neuen Bundesgenossen verraten. Von dem geplanten Zug üer Italiener nach Albanien hält man in Paris und London nicht viel. Man glaubt vielmehr, daß er zu spät kommt und daß die Ocstereicher den Italienern zuvorkommen werden. Aus dem gemeinsamen Kriegsrat in Paris, der jetzt Tag und Nacht über die kritische Lage der Verbündeten berät, spielt der italienische General Porro eine ebenso untergeordnete Rolle, wie die Vertreter Belgiens und Serbiens. Jof-sre und Kitchener üben einen ausschlaggebenden Einfluß aus.
Die Explosionskatastrophe in Le Havre.
Gens, 16. Dez. (TU.) Nach Lyoner Zeitungsdepeschen wurden bei her letzteil Munitions-Explosion in Le Havre 530 Tote, fast sämtlich Belgier und 1250 Verwundete gezählt.
Das gefährliche Abkommen.
Bern, 15. Dez. (TU.) Das „Berner Tageblatt" schreibt zum Londoner Abkommen: „Wir möchten unsere Leser auf die furchtbaren Folgen dieses Abkommens noch besonders aufmerksam machen. Die
Triumphlaut störte seine hehre Größe, in demütiger Ruhe nahm die Erde das Köstliche Geschenk ihrer allmächtigen Schwester entgegen.
Loisl hatte mir gleich nach unserer Ankunft im Flüsterton seinen Plan auscinandcrgesetzt. Rechts und links der Scharte in geschützten Gräben Pflegte stets je ein starkes Gemsrudel zu stehen, und der Wechsel zwischen diesen beiden Eiuständeu führte etwa hundert Schritte von unserem Standplatz entfernt über die breite Scharte, nach deren schneefreien Stellen das Wild an windstillen Tagen gerne zur Aesung emporzog.
(Fortsetzung folgt.)
Benstimmungcn dieses Vertrages sind so eng und bindend Maßt, daß nun gar keine Aussicht mehr besteht,'daßhder eine oder andere Staat vor Erschöpfung sich gezwungen sehen könnte, Frieden zu schließen. Selbst wenn Rußland oder Frankreich völlig am Boden, lügen, könnten diese Länder nicht 'Frieden schließen, wenn es England nicht gefiele. Damit müßte der Krieg ins Unendliche verlängert werden. Wie es Neutrale geben kann, die diesem Vertrage zujubeln, ist uns unerfindlich. Der Vertrag ist ein neuer Fluch, der über die Menschheit gekommen ist, und jeder, der offenen Auges über die Ergeinisse verfolgt wird erkennen, daß Europa dadurch weiter als je vom endlichen Frieden entfernt ist."
Auch für Cadorna cm neues Postchen. „ -
Mailand, 16. .Dez. '(TU.) General Cadorna wird zum Oberbefehlshaber-sämtlicher italienischer' Streitkräfte ernannt werdeih um so der überragenden Stellung Joffres ein Gegengewicht zu bieten.
Die Gefangenen des Valkanfeldzuges.
Wien, 16.-Dez. (GKG-.) DasDeutsche Volks- blatk"'ineldet aus dem KriegsprLsfeguartier:' Die Gesamtzahl '"der serbischen und montenegrinischen Kriegsgefangenen hat am 14. Dezbr. 200 000 Mann erreicht.
Die Gefangenen in Küstendil.
Sofia, 16. Dez. (TU.) In Küstendil wurden gestern 230 gefangene Argländer und Franzosen eingebracht. In Küstendil sind mehr als 50 gefangene serbische Off'ziere, darunter Oberst Jankowitsch, untcrgebracht. Sie sind seelisch gebrochen und sprechen nicht. Einige unter ihnen, die ans Leskovac und Pirot sind, sprachen den. Wunsch aus, in die bulgarische Armee c-intretcn zu dürfen. Sie ließen ihre Frauen und Kinder Nachkommen.
Serbien hat noch nicht genug.
Lugano, 16. -Dez,. .(TU.) Wie über Mailand gemeldet wird, hat auch Serbien den Ententemächten den Wunsch ausgesprochen, sich dem Londoner Abkommen über einen gemeinsame» Friedensschluß anzuschließen.
Schicksale der Serben in Albanien.
Pest, 16. Dez. (TU.) „Az'Es!" meldet aus Sofia: Die serbischen Truppen, welche von. Moüastir über Ochrida und Siruga nach Albanien.flüchteten, würden an der Scharzen Dr'na neuerdings schwer geschlagen. Die Sympathie» der albanischen Bevölkerung für die bulgarische Armee wachsen ständig und in immer größerem Umfang schließen sich die Albaner den bulgarischen Truppen an. T'e Italiener werden in Valona baldigst ernsterer Gefahr ausge- setzt sein: Ans den Straßen stößt inan überall aus versprengte serbische Truppen. Die Beule an Kriegsmaterial wächst, ebenso wurden viele interessante Gegenstände aus dem Privatbcsitz des Mn'gs unk der Minister gefunden.
Berlin, i6. Tcz. (TU.) .Die „Nordd. Mg. Ztg." schreibt: Die bulgarische Regierung hat in einer Note vom 24. Nov. bei der deutschen Regierung zur Sprache gebracht, daß die französischen Truppen in den Kämpfen bei Krivvlac und Karasu gegen die bulgarische Armee fast ausschließlich Gebrauch von Dum- Tum-Geschosscu gemacht haben. Die bulgarische Regierung erhebt gegen die barbarische u. völkerrechtswidrige Kampfcsweise der französischen Truppen erneut Protest und . droht Repressalien ein, falls die Verwendung von Dum-Tum-Geschossen fortgesetzt werden soll:«.
Die Bedingung;«.
Gens, 16. Dez. (MG.). Der Wortlaut der zwischen General Snrrail und dem griechischen Oberst Pallis getroffenen Abmachung ist nach Lyoner Blättern folgender: l) Die griechischen Truppen'entfernen sich einstweilen, um die deutsch-bulgarische Armee durchzulassen; .2). die Verbündeten sind ermächtigt, in Saloniki zu bleiben und sich dort zu befestigen. Die griechischen Truppen in Saloniki werden auf 1 D Vision herabgesetzt: 3 ) Griechenland verringert die Besatzung der Forts mch Batterien, die den Eingang der Bucht von Saloniki beherrschen.
Die Spannung.
Parts, 15. Dez. (T11.) Ein allgemeiner Boykott der griechischen Waren in Frankreich hat begonnen. Tie Pakiser Zeitungen lassen sich aus Athen , melden, die Spannung sei aufs höchste gestiegen und der Ministerrat läge ohne Unterbrechung. Anzeichen seien vorhanden, daß die griechische Regierung dem Sirr- verband offen en-gegenzutreten entschlossen sei.
Athen, 16. Tez. (TU.) Schweizer Blättern zufolge haben die Griechen, die in Aegypten niedergelassen waren, die Aufforderung erhalten, nach Griechenland znrnckzukehren.
Die Haltung Griechenlands.
Berlin, 16. Dez. (GKG.) Es ist in den letzten Wochen in den Erörterungen über die Lage und die Haltung Griechenlands wieder darauf hingcwiesen worden, daß dieses Land unter den Drohungen und
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dem Drucke der Entente-Mächte, die ihm auch die Nahrungsmittelzusuhr erschweren können, unter ecchtz schwierigen Verhältnissen das eine Ziel festge- hal.en (hat, nicht in den Krieg hineingezogen zu werden. In diesem sehr eng 'begrenzten Sinne war es bemüht, seine Neutralität zu wahren. Andere Rechte and Pflichten, eines neutralen Staates hat es, der Macht der Tatsache weichend, allmählich aufgeben müssen und cs ist in den Erörterungen von uns immer wieder betont worden, daß die weitere Enj- wicklung dieser gehr -komplizierten Verhältnisse, in eie Griechenland geraten ist, in der Hauptsache vom Gange der- inilirärischen Ereignisse bestimmt werden würde. So ist es gekommen. Von der sieg- IH.chcn bulgarischen Armee ist der letzte Engländer sind.Franzvse von mazedonischem Boden vertriebe» und.die verbündeten Strritkräfte stehen nun nur auf griechischem Boden. Griechenland mag und kann sie nicht entwaffnen, wie es eigentlich seine Pflicht wäre, es kann auch nicht hindern,, solange es in den Krieg-nicht milverwickelt'sein will, daß England und Frankreich sich in und um Saloniki einrichten, aber es wird auch nach allen vorliegenden Nachrichten nicht darauf rechnen, daß die Mittelmächte und die Bulgaren tatenlos Zusehen, wenn auf diesem griechischem Böden ihre Feinde sich häuslich einrichten und befestigen und Aussallstore zu neuen Vorstößen zu errichten versuchten. Griechenland zieht sogar in Erwartung dessen, was kommen kann, seine Truppen zurück. Die. „Daily News" vermutet ganz richtig :n einem Telegramm aus Rom, daß diese Zurückziehung der griechischen Truppen aus der von deu Ententelruppen besetzten Zone nicht aus eine Rücksich: na hm?. gegenüber den Wünschen der Entente beruht-, sondern auch darauf, daß Griechenland nicht wünscht, die Enlentetruppen zu unterstützen, falls sie angegriffen werden. Daß es über kurz oder lang zu kiieü-m Angriff kommen muß, falls Frankreich und England etwa nicht zu der Einsicht gelangen, daß cs 'das-best? jei, ihre Truppen selbst zurückzuziehen, ist in hohem Grade wahrscheinlich. Die Bulgaren haben an der griechischen Grenze Hält gemacht, gewiß nicht nur aus miltär'schen Gründen, sondern um jeden Verdacht gegen Griechenland zu zerstreuen, als ob sic Eröbcrungsabsichtcn gegen Griechenland hätten. S:e erwarten aber, dgß Frankreich und England dieses griechische Gebiet verlassen, wie der Minister Pet-' low -in einer Unterredung erklärt hat. Ob sie in Gutem' ober' -Mit Gewalt äbziehen, darüber werden nach der Meinung dieses bulgarischen Ministers die verbündeten Mittelmächte entscheiden. Der Minister wird recht haben, um eie weitere Entwicklung wieder von militärischen Maßnahmen abhängig-sein, die" man zum Zwecke von Verhandlungen mit Griechenland verzögern, aber nicht dauernd anfschieben kann. Je weniger dann griechische Truppen in der Nähe k s Trtcs der Handlung sind, desto leichter werden Verhandlungen vermieden, und desto leichter wird cs -Griechenland, sein Hauptziel durchzuhalten, nämlich in keinen Krieg verwickelt zu werden.
Italienisches Mißtrauen gegen Griechenland.
Von der italienischen Grenze, 16. Dez. (GKG.) Nach Berichten ans Rom in der „Köln. Ztg." hält man in Italien an dem dort bestehenden scharfen Mißtrauen gegen Griechenland fest, Die griechische Neutralität scheine deshalb in Italien nach wie vor fragwürdig und voll Hintergedanken, die mit dem Forischriten des Vormarsches der Deutschen, Oester- reicher und Bulgare!! immer stärker h'ervortrete»
Würden. Eigentümlich^nimmt sich dabei die Entrüstung der italienischen Blätter darüber ans, daß Griechenland der Verletzung seiner Grenzen durch die Teütseyen und ' Oesterre'-cher nicht mit bewaffneter Hand enigegentreten wolle. Mcigrini gibt im „Sc- evlo" eine Aeußernng des ehemaligen, griechischen Ministers wieder, der in Uebereinstimmung mit dem bulgarischen Gesandten, M Athen einem Berichter- , stmtcr gegenüber erklärt haben soll, die griechische (Nenze werde nur von den deutschen und österreichischen Truppen überschritten werden. Französische und italienische Blätter berichten, daß die griechischeil Truppen Saloniki bis auf einen kleinen Teil geräumt hätten.
Athen, 15. Dez. (TN.).Mehrere griechische Blätter greifen die italienische Regierung an, weil sie 2 Kriegsschiffe im Hasen der kürzlich von den Engländern besetzaen Insel Milos stationiert hat. Das Blatt „Neon Asty" greift auch England an, das mit der Herbeirusung der Italiener dem griechischen Volk einen Faustschlag versetzt habe.
Griechenland.
Pest, 16. Tez. (TU.) Einer Meldung der „Rat. Ztg." ans Saloniki zufolge hat die Griechische Heeresleitung zu Manöverzwecken starke Truppen in Attika znsammengezogen.
Verzweifelte Hilferuse.
Lugano, 16. Dezember. (TU.) Der Pariser Berichterstatter des „Seeolo", bekannt durch seine Beziehungen zur französischen Regierung drahtet einen