ostmontenegrinischen Bergen wurden etwa 2500 Gefangene eingebracht.
Oberste Heeresleitung.
Mittwoch, 15. Dezember.
Westlicher SriegAschauplatz.
An der Front hat sich nichts Wesentliches ereignet.
Ein am 12. Dez. auf der Höhe von La Panne auf Grund geratener englischer Dampfer wurde gestern von unsere» Flugzeugen mit beobachtetem Erfolg angegriffen.
DerFeind, der mehrereFlugzeuggeschwader gegen Bapaume, Peronne nach Lothringen und auf Müllheim (in Baden) angesetzt hatte, büßte im Luftkampfe oder durch Feuer unserer Abwehrkanonen 4 Flugzeuge, darunter ein großes Flugzeug mit zwei Motoren, ein.
vestlicher Kriegsschauplatz.
Nichts Neues.
Battaukriegsschauplatz.
Südwestlich von Plevlje ist der Feind über die Lara und weiter östlich über die Linie Grab- Brodarevo zurückgeworfen. Mehrere 100 Gefangene wurden gemacht.
Oberste Heeresleitung.
KriegsnachrichLen.
Unruhe» in Petersburg?
Kopenhagen, 14. Dez. (TU.) Hier gehen Gerüchte um von großen Unruhen in Petersburg und im übrigen Rußland. Großes Aussehen erregt ein Artikel des Regierungsorgans „Politiken", der von ernsten Vor- gängen in Rußland spricht.
Attransport der russischen Truppen in Bessarabien.
Bukarest, 14. Dez. (TU.) Nach sicheren Informationen transportieren die Russen den größten Teil der an der Grenze Bessarabiens gegen Rumänien aufgestellten Formationen ab. Seit vorgestern ist zwischen Rumänien und Rußland die bisher regelmäßig funktionierende Drahtverbindung eingestellt. In Rumänien wird die Entlastung der Grenze angenehm empfunden und hauptsächlich auf die entschlossene Haltung der Regierung, den Durchmarsch der ruffischen Truppen nicht dulden zu wollen zurückgesührt.
2 englisch« Kreuzer gesunken.
Nthrn, 12. Dez. (TU.) Aus Mithilene wird gemeldet: Einige Seemellen von der Insel entfernt stieße» zwei englische Hilfskreuzer, die Patrouillendienst« versehen, auf Minen auf und find mit der Besatzung gesunken.
Zur Stimmung in England.
Bo» der holländischen Grenze, 14. Dez. (TU.) Das englische Unterhausmitglied Hodge, einer der Führer der Arbeiterpartei, erklärte, wie die „Köln. Ztg." berichtet, in einer öffentlichen Versammlung in' Birmingham, ein voreiliger und ungenügender Friede würde beinahe ein ebenso großes Unglück wie der Krieg selbst bedeuten. Es wäre besser, wenn
bereits fast Windstille, so daß wir den Ausstieg ohne Verzug beginnen konnten. Eine gute Stunde blieben wir beisammen, dann bog der Träger rechts ab, um mein geringes Gepäck nach einer zum Standquartier ausersehenen hochgelegenen Almhütte zu schaffen, während ich mit Loisl gegen die Schodenschaar emporstieg.
(Fortsetzung folgt.)
Werfchieöenes.
(Die Flaschenpost der französischen Expeditionstruppe».) Zu den vielen Mängeln und Fehlern der französischen Heeresverwaltung, über die fortdauernd in der Pariser Presse Klage geführt wird, gehört auch die Unzuverlässigkeit der Feldpost. Wie weit die Mangelhaftigkeit dieser Einrichtung gediehen ist, läßt sich aus einer Mitteilung des „Oeuvre" über die Flaschenpost der französischen Expeditionssoldaten ersehen. „Da das Schicksal der Briefe, die unsere Soldaten in Saloniki und an den Dardanellen der Feldpost anvertrauen, sehr ungewiß ist, sind unsere Expe- ditiouStruppen auf den Einfall gekommen, ihre Briefe auf höchst direktem Seewege zu befördern: sie stecken nämlich die sorgfältig adressierten Briefe in Flaschen und werfen diese ins Meer, in der Hoffnung, daß sie einen heimatlichen Hafen erreichen. Tatsächlich sind solche Flaschenbriefe im Mittelmeer aufgefijcht worden und durch Vermittlung der italienischen Post nach Frankreich gelangt." Der Phantastereichtum der französischen Soldaten läßt sich in diesem Falle wirklich nicht abstreiten. Wenig Lob aber verdient eine Verwaltung, die so schlecht ist, daß man sich lieber auf die Ungewißheit der Meeresströmung verläßt.
man zur Dienstpflicht Zuflucht nehmen würde, als die Freiheit Englands in Gefahr zu bringen.
Krkegsmüdigkeit der englischen Truppen.
Amsterdam, 14. Dez. (TU.) Eine große Anzahl Lords, meist Mitglieder des Oberhauses haben von der Regierung die Erlaubnis erhalten, demnächst die englischen Truppen an der Westfront zu besuchen. Man spricht in England viel davon, daß die Truppen kriegsmüde seien und dies ihren Angehörigen in England durch Briefe kundgeben. Wenn die Soldaten an der Westfront durch den Stillstand der Operationen kriegsmüde werden, sollen sie mit den Truppen der anderen Kriegsschauplätze wechseln, wo eine größere Tätigkeit herrscht. Die Lords wollen von den Truppen selbst die Gründe ihrer Friedens- sensucht erfahren. — Die englische Regierung beabsichtigt, allen Kriegsteilnehmern der unteren Chargen bis zum Offizier eine Lebensrente zu gewähren, die exwa ein Viertel ihres bisherigen Arbeitseinkommens betragen soll. Eine solche Vorlage beschäftigt augenblicklich das Ministerium und man hofft, durch Annahme dieses Gesetzes großen Einfluß aus die Werbung auszuüben.
Die englischen Werbungen.
London, 14. Dez. (GKG.) Der „Matin" vernimmt nach den letzten Nachrichten aus London sei es Lord Derby gelungen, ungefähr 2 Millionen Mann anzuwerben. — Man beachte die Quelle: „Matin".
Frankreich hat genug getan. Wie die englisch-französische Einigkeit aussieht.
Bern, 14. Dez. (TU.) Campalonghi meldet dein „Secolo" aus Paris, die Balkanexpedition habe wegen der Ausflüchte der Engländer und der Langsamkeit anderer Alliierten ihren Zweck nicht erreicht. Jetzt handle es sich um Fortsetzung oder Aufgabe der Expedition. Frankreich sei einer Fortsetzung günstig gestimmt, wünsche aber, daß eine größere Leistung von den Herren derjenigen dargebracht würde, die keine Sorge um ihre nationalen Grenzen hätten. Frankreich sei der Meinung, bereits genug getan zu haben, und möchte nicht, daß ihm auch in diesem Falle die größte Leistung zugemutet werden würde. Kitchener, wenn nicht die ganze englische Regierung, sei mehr für Aufgabe der Balkanexpedition. Kitchener sei in dieser negativen Ueberzeugung nach seiner Reise fester als je und wolle eine Expedition nach Kleinasien organisieren. Frankreich verspüre jedoch wenig Lust, Kitchener hierbei zu folgen. Frankreich wolle sich nicht an einem Eroberungskrieg im Orient beteiligen, der den Kriegszwecken und den französischen Bestrebungen fern liege. Diese beschränkten sich immer mehr auf das westliche Becken des Mittelmcers und ließen England und Italien immer mehr freie Hand im östlichen Becken. Wenn also die Expedition nach Kleinasien unternommen werden soll, müßten fast ausschließlich England und Italien die Streitkräfte stellen, falls letzteres sich den Plänen des englischen Ministers anschließe.
Bon den Kämpfen am Wardar.
Lugano, 14. Dez. (TU.) Magrini meldet dem „Secolo" aus Saloniki: Um Mitternacht fanden heftige Kämpfe nördlich von Gewgheli bei dem von den Franzosen zur Deckung ihres Rückzugs errichteten Brückenkopf und nördlich von Doiran mit den Engländern statt. Diese mußten Doiran räumen. Man glaubt nicht, daß die Bulgaren bei Monastir und Demir Hissa griechisches Gebiet betreten werden. Weitere englische Truppen sind in Saloniki gelandet.
Aus der Schweiz, 14. Dez. (GKG.) Der Berichterstatter Magrini meldet laut „Köln. Volksztg." aus Saloniki vom 12. Dez.: Das bulgarische Heer überschreitet die griechische Grenze bei Gewgheli und Doiran und bleibt mit den fliehenden Truppen der Verbündeten in Berührung. Das Verhältnis Griechenlands zum Viervevband scheint sich zu bessern, wenigstens hätten die Franzosen und Engländer mit den Verteidigungsarbeiten Salonikis begonnen. (Die Grenzüberschreitung durch die Bulgaren ist möglich, trotzdem muß die Nachricht mit aller Vorsicht ausgenommen werden. D. R.)
Saloniki vor der Belagerung.
Lugano, 14. Dez. (GKG.) Nach „Nea Himera" wird das griechische Korps, das zwischen Doiran und Saloniki stand, nach Osten verschoben, damit es nicht zwischen beide Kriegführende gerät. Nach einem Telegramm Magrinis besetzten die Engländer bereits das Zollamt und einen Teil des Kais von Saloniki. Sie haben auch mit den Befestigungsarbeiten begonnen, da die baldige Einschließung der Stadt erwartet wird. Der Militärkritiker des „Corriere della Sera" betont die Schwierigkeit, die Ausdehnung des Kriegsschauplatzes auf griechischem Gebiet vertragsmäßig zu umgrenzen. Es besteht die Möglichkeit, daß die Verfolger die Zweigbahn Saloniki—Dedeagatsch für ihre Zwecke übernehmen und Kavalla und Serres mit Umgebung Provisorisch besetzen könnten. Er nimmt an, daß die Verteidigung Salonikis 10—12
Kilometer vor der Stadt erfolgt, so daß die Belagerung alle Landverbindungen zwischen West- und Ostgriechenland unterbrechen würde.
Die Haltung Griechenlands.
Berlin, 14. Dez. (GKG.) Griechenland lehnte abermals die geforderte Demobilisierung ab. Griechenland gibt entgegen dem Reuterbericht keine neuen Zugeständn.sse.
Der Vierverbandsdruck auf Griechenland.
Wien, 14. Dez. (TU.) Hier liegen keine Meldungen darüber vor, ob der Vierverband tatsächlich ein Ultimatum an Griechenland überreicht hat; dagegen steht fest, daß die Diplomatie des Vierverbandes in Athen neuestens eine außerordentlich schroffe Sprache führen. Vorderhand hält die griechische Regierung trotzdem an dem unbedingten Entschluß fest, die Neutralität aufrecht zu erhalten. Die Situation gibt keinen Anlaß, eine günstige Wendung für den Vierverband zu erwarten.
Die Stimmung in Griechenland. """
Budapest, 15. Dez. (Meldung der TU.) Der „Pester Lloyd" meldet von der griechisch-bulgarischen Grenze: Infolge der noch immer völlig unklaren und sich viel widersprechenden Nachrichten über die Aussichten der Entente hält die Erregung unter der Bevölkerung an, doch wird bemerkt, daß die griechischen Offizierskreise, besonders die Generalstäbler, eine vollkommen ruhige Haltung an den Tag legen, woraus deutlich hervorgeht, daß in diesen Kreisen die Lage ^
keineswegs pessimistisch aufgefaßt wird. Man be- s
trachtet die Forderungen der Entente als ein Zeichen großer Furcht, die dort vorherrsche und will Beweise dafür gesammelt haben, daß die Ententemächte vollkommen den Kopf verloren und von einem Extrem in das andere verfallen, nur in der Hoffnung die Situation noch retten zu können. Die griechische Regierung wartet aber ruhig den Gang der Ereignisse ab. Man ist auf alles vorbereitet und glaubt, daß die Entente sich wohl hüten werde, weitere Gewaltmaßregeln gegen Griechenland in Anwendung zu bringen.
Saloniki englischer Besitz?
Vorn Balkan erhalten wir die Nachricht, Saloniki sei von den Endländern annektiert worden. Trotzdem zu erwarten war, daß diese über kurz oder lang diesen oder einen ähnlichen Bubenstreich ausführen werden, kommt die Nachricht doch wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel — trotzdem der Himmel, zumal der politische, gegenwärtig alles an- ! dere als heiter ist. Die Nachricht ist in sehr bestimm- ter Fassung gehalten, sodaß sie den Anschein erwecken - ^ muß, als handle es sich um eine bereits feststehende Tatsache. Daran aber wollen wir noch nicht glauben, wenigstens so lange nicht, als bis das Zugeständnis der griechischen Regierung zu diesem neuen englischen „Sieg" vor uns sehen. Denn daß die Griechen mit sich umspringen lassen wie die Aegypter, die Indier oder die Zulukaffcrn, getrauen wir uns gar- nicht zu glauben. Zudem klingt die Nachricht, als ob die Stadt und das dieselbe umgebende Gebiet im Besitz der Engländer bleiben soll, wenig glaubhaft. ! Niemals wird Griechenland , nach unserem Ermessen diese wichtige Hafenstadt, die sie bis vor 3 Jahren mit so viel Opfern und griechischem Blut erkauft §
hat, den Engländern als reife Frucht in den Schoß !
fallen lassen. Vielleicht handelt es sich wieder einmal um einen jener genialen Bluffs oder Schreckensschüsse und man will uns einschüchtern, als ob von Saloniki aus unsere Verbindung mit Konstantinopel gestört oder unterbunden würde. Natürlich soll damit auch ein Druck auf Griechenland ausgeübt werden und die schlauen Engländer glauben wohl wieder einmal, zwei Fliegen auf einen Klapps getroffen zu haben. Mag auch sein, daß man mit dieser „Eroberung" Salonikis die anderen Schlappen ver- decken will, eine neue Basis für den Feldzug gegen die Türkei und auf Gallipoli schaffen. An solchen Basen besitzt jetzt England im Aegäischen Meer wohl über ein halbes Dutzend. In jedem Falle handelt es sich um griechische Besitzungen, seien es das Festland oder Inseln. Der Druck auf Griechenland wird immer stärker und man darf einigermaßen gespannt sein, zu erfahren, in welcher Weise sich schließlich der Gegendruck fühlbar machen wird. Auf jeden Fall in einer solchen Weise, wie es die Engländer niemals geglaubt hätten oder gehofft haben. Verwunderlich ist es dann auch, daß es den Engländern gar nicht gelingen will, eine Basis auch auf türkischem oder bulgarischem Boden zu schaffen. Würde ihnen das gelingen, dann wären sie imstande, uns einigen Respekt abzunötigen, aber dem kleinen Griechenland ein Stück nach dem andern wegstibitzen, das sind Bubenstreiche und keine Heldentatenf'an deren Erbärmlichkeit auch die Tatsache nichts ändert, wenn man laut und triumphierend in die Welt hinausposaunt, daß die ehemalige griechische Hafenstadt in einer Weise befestigt werden soll, wie noch keine Stadt vor- l her befestigt war. Bisher galt Antwerpen für die