diese in kläglichem Zustande, auf dem Rückzuge nach der griechischen Grenze und über dieselbe.

Die Verluste des Feindes an Menschen, Waffen und Material aller Art sind nach den Berichten unserer Verbündeten, außergewöhnlich große.

Montag, 13. Dezember.

Westlicher Kriegsschauplatz

ES ist. nichts von Bedeutung zu berichten, östlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Hindenburg.

An verschiedenen Stellen der Front fanden kleinere Gefechte vorgeschobener Postierungen mit feindlichen Aufklärungsabteilungen statt. Dabei ge­lang es den Russen einen schwachen deutschen Posten aufzuheben.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prinz Leopold von Bayern.

Ein vergeblicherAngriff auf unsere Stellung bei Wulka (südlich des Wygonowskoje-Sees) kostete den Russen etwa 100 Mann an blutigen Verlusten und an Gefangenen.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen.

Nichts Neues.

Balkankriegsschauplatz

Die Lage ist nicht wesentlich verändert. Bei der Armee des Generals von Koeveß wurden gestern über 900 Mann Gefangene eingebracht. Bei Jpec sind 12 moderne Geschütze erbeutet, die die Serben dort vergraben hatten. Hinter unserer Front wur­den in den letzen Tagen über 1000 versprengte Serben festgenommen.

In Mazedonien hat die Armee des Generals Todorow die Orte Doiran und Gewgheli genom­men. Kein Engländer und Franzose befindet sich in Freiheit auf mazedonischem Boden' Nahezu zwei englische Divisionen sind in diesen Kämpfen auf­gerieben worden.

Oberste Heeresleitung.

Krlegsnucyr lchten.

Rückberufung der Attaches von Boy-Ed und Pagen aus Washington.

Rotterdam, 11. Dez. (TU.) Aus Washington be­richtet Reuter: Der deutsche Botschafter Graf Bern- storff teilte dem Staatssekretär Lansing mit, daß seine Regierung die Attaches von Boy-Ed und von Pagen zurückberusen habe und ersuchte gleichzeitig um freies Geleit für diese Herren.

Die befreiten österreichischen Gefangenen.

Berlin, 11. Dez. (TU.) DerB. Z." wird aus dem K. und K. Kriegspressequartier gemeldet: Die Zahl der befreiten Kriegsgefangenen aus Oesterreich- Ungarn dürfte 20 000 bis 25 000 betragen. Viele Kriegsgefangene sollen in der einjährigen Gefangen­schaft namentlich durch Epidemien gestorben sein. Das Schicksal von zahlreichen Kriegsgefangenen ist noch ungewiß. Nach Berichten bulgarischer Offiziere haben die Serben in den Tagen der Katastrophe die Kriegsgefangenen schonungslos mißhandelt, ohne Nahrung gelassen und an verschiedenen Orten ohne Grund niedergemacht.

Sperrung des telegraphischen Verkehrs zwischen Pe­tersburg und Finnland.

Kopenhagen, 12. Dez. (TU.) Die vorgestern aus Finnland eingetrosfenen Nachrichten besagen, man sei überzeugt, daß der Plötzliche Abbruch des tele­graphischen Verkehrs zwischen Petersburg und Finn­land auf ernste Unruhen zurückzuführen sei, die anläßlich der Aussetzung der Duma in Petersburg stattgefunden hätten. Petersburg erhalte beständig Telegramme, die aber nicht beantwortet werden dür­fen. Der Zustand dauert jetzt schon über eine Woche, ohne daß eine amtliche Aufklärung von Peters­burg erfolgt wäre.

Französische Gewehre für die russische Armee.

Bern, 11. Dez. (TU.) Wie der Genfer Korre­spondent derNeuen Züricher Zeitung aus ver­trauenswürdiger Quelle erfahren haben will, hat Frankreich jüngst seinen gesamten Vorrat an Ge­wehren der veralteten Modelle Gras und Chassepots mit der entsprechenden Zahl von Bajonetten nach Rußland geschickt.

Zur Friedensfrage.

Amsterdam, 11. Dez. (TU.) Der Pariser Korres­pondent derTyd" erklärt, in politischen neutralen Kreisen hält man es nicht für ausgeschlossen, daß im Anschluß an die Rede des Reichskanzlers Verhand­lungen geführt werden können, beginnend mit einer Anfrage nach unverbindlichen Auskünften.

Leeres Geschwätz.

Brüssel, 11. Dez. (TU.) In einer vertraulichen Sitzung des Kammerausschusses hat sich der franzö- sische Kriegsminister Gallieni in längerer Darlegung

lichen Schlägen, breiten Orgelchorälen, aufgischteu-

dem Brausen, übertönt von schmetternden Hornfan- saren, grellem Jammerkreischen, knirschendem Ge­klirr und gequältem Gewinsel.

^ (Fortsetzung folgt.)

über die gegenwärtige Kriegslage ausgelassen und den Abgeordneten wieder etwas Verheißung auf die Zukunft gemacht. Er berichtete,die große Offen­ste»)" der Engländer und Franzosen, auf die man be­kanntlich in Frankreich schon so lange wartet, wird bestimmt" im Frühjahr 1916 erfolgen. Die Sep­temberoffensive JosfreS war nur eine General­probe gewesen, mit der man zufrieden sein könne. >sie habe erwiesen, daß der französische Soldat dem deutschen weit überlegen sei. Dieses Geschwätz wurde von dem Ausschuß stillschweigend angehört.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 11. Dez. (WTB.) Amtlicher Bericht vom 9. Dezember: Unsere Verfolgung zu beiden Seiten des Wardar und südlich von Kostuino dauert fort. Die Franzosen leisten mit starker Artillerie und zahl­reichen Maschinengewehren auf jeder Stellung ver­zweifelten Widerstand. Da sie jedoch dem starken Druck unserer Truppen nicht standhalten können, ver­lassen sie rasch ihre Stellungen und gehen zurück. Un­sere an beiden Usern des Wardar verfolgenden Ko­lonnen haben bereits den Südausgang des Eng­passes bei Demirkapu verlassen und sind bis südlich der Bahnstation Mirovosac gelangt. Am rechten Wardarufer machten sic Gefangene von den franzö­sischen Regimentern 421, 448, 48 und 84. Unsere südlich von Kosturino vorrückenden Truppen erreich­ten den Kojludere-Flnß und besetzten die Dörfer Cal- kali, Tatarei, Rabrovo, Valandovo und Hudovo, wo der Standort des Hauptllnartiers von General Ear- rni! war. Die Franzosen haben die Bahnhöfe von Hudovo und Mrovosac in Brand gesteckt. Wir er­beuteten von den Franzosen in dem Bahnhof Hudovo 1100 Kisten Patronen, viel Proviant und Sanitats- material, sowie viel anderes Material, beim Bahn­hof Mirovosac 30 000 Kilogramm Weizen, Fässer mit Kokosbutter, Wein und vieles andere, ferner von den Engländern 5 Masch'nengewchre und viele Gewehre, Telegraphen- und Kriegsmaterial zerstreut liegen ge­blieben, in den englischen Stellungen eine Menge Bettdecken. Unsere Verluste sind unbedeutend, die des Gegners ungeheuer. Das Kampfseld ist besät mit englischen und französischen Leichen und zurückgelas­senen Verwundeten, von denen viele seit 3 bis 4 Tagen noch nicht verbunden sind. S'e erzählen, daß ihre Aerzte schon beim Beginn der Kämpfe davonge- laufcn seien. Bei ihrem Rückzug nahmen die Eng­länder und Franzosen die ganze Bevölkerung mit sich. An der serbischen Front rückten unsere Trup­pen nach der Einnahme von Ochrida am Norduser des Ochridasecs gegen Struga vor. Die östliche Hälfte der Stadt am rechten Ufer des Drm ist bereits in unserer Hand. Der Gegner hat die Brücken in der Stadt zerstört und leistet auf dem linken Flußufer Widerstand.

Die Einnahme von Gradez durch die Bulgaren.

Haag, 12. Dez. (TU.) DerNieuwe Notterdam- sche Courant" nieldet aus Sofia: Nach der Einnahme von Gradez ist der Demir Kapu-Paß vollständig in der Hand der Bulgaren. Damit muß die Expedition der Verbündeten als endgültig gescheitert angesehen werden. Die ausländischen Offiziere bei der Armee Tschekoff bewundern diese Operation als ein strategi­sches Meisterstück und heben besonders die Leistungen der Truppen und ihren Heldenmut hervor.

Die gefangenen Offiziere.

Sof.a, 11. Dez. (TU.) Unter den in den serbi­schen Kämpfen von bulgarischen Truppen gemachten Gefangenen befindet sich außer serbischen und fran­zösischen eine große Anzahl englischer und russischer Offiziere.

Das Elend der serbischen Heeresreste.

Lugano, 11. Dez. (TU.) Magr'ni drahtet unterm 9. Dez. aus Saloniki: Halb verhungert, zu Skeletten abgemagert, wie Ueberlebende aus einem Schiffbruch treffen die serbischen Flüchtlinge über Albanien in Saloniki ein. Ihre Erzählungen sind grauenhaft, Schwärme von Adlern, Geiern, Raben und Wölfen ergötzen sich an den Leichen der Menschen, Ochsen Pferden und Maultieren. Die Frauen der serbischen Minister Draskowitsch, Dschutischilsch und Jovano- witsch mußten den Weg von Ljuma bis Dibra fast ganz zu Fuß znrücklegen.

Budapest, 11. Dez. (TU.)Pesti Hirlap" läßt sich lautD. T." aus Saloniki berichten: Serbische Trup­pen haben d e griechische Grenze überschritten. Zwi­schen General Sarrail und dem Obersten Wasitsch wurde vereinbart, daß jene serbischen Truppen, die weder nach Albanien, noch nach Rezna flüchten kön­nen, ihren Weg über griechisches Gebiet bis nach Sa­loniki zu nehmen haben, wo sie nach entsprechender Rast als Ergänzungsbestandteile der englisch-fran­zösischen Armee in besonderen serbischen Abteilungen eingereiht werden.

Lugano, 11. Dez. (TU.) Aus Saloniki wird ge­meldet, daß die Engländer zurückgehen mußten, wäh­rend die Franzosen sich beim Bahnhof Strumitza noch halten. Man nimmt an, daß die im Gange be­findliche Schlacht sich auf griechisches Gebiet hinüber­ziehen werde. Die gesamten englisch-französischen

Streitkräfte erreichen höchstens 11Ö0Ö0 Mann, än­dere 10 000 Manu stehen in Saloniki. Der serbi­sche Generalstab ist in Skutari angekommen, wo sich bereits die Regierung und der König aufhält. Die angekommenen serbischen Truppen werden zwischen Skutari und Durazzo Lager beziehen, für dessen Ver­pflegung Italien sorgt, lieber das Los der öster­reichisch-ungarischen Kriegsgefangenen werden haar­sträubende Einzelheiten berichtet. Die Aermsten ver­hungern buchstäblich am Wege oder stürzen sich aus Pserdeleichen, um sich zu sättigen.

Die Herren von Saloniki.

Budapest, 12. Dez. (TU.)Az Est" meldet aus Sofia: Die Engländer nahmen Saloniki in Besitz. Sie besetzten das Post- und Telegraphenamt und die übrigen Verkehrsanstalten und verfügten den Bela­gerungszustand über die Stadt. Die englisch-franzö­sischen Truppen verschanzen sich immer mehr in Sa­loniki.

Der Eindruck der bulgarischen Siege in Griechenland.

Sofia, 12. Dez. (TU.) Laut hier eingetrosfenen Meldungen aus Athen hat der bulgarische Sieg über die Truppen der Entente unter der griechischen Be­völkerung große Befriedigung ausgelöst. Von Grie­chenland wird erwartet, daß es weitere Truppen­transporte verhindern werde, was seitens Griechen­lands höchstwahrscheinlich auch geschehen wird.

Zur Lage in Saloniki.

Haag, 11. Dez. (TU.) In Saloniki forderten der deutsche, türkische, österreichisch-ungarische und bul­garische Konsul ihre Landsleute auf, sich zum baldi­gen Verlassen der Stadt bereit zu halten.

Griechenland und die Entente.

Rotterdam, IE Dez. (TU.) Ans Athen wird be­richtet: Hinsichtlich der Meldung der Ereignisse in Mazedonien dringen die Gesandten der Entente bei dcr griechischen Regierung darauf, uuverweilt den dortigen unklaren Zustand aufzuklären. Man hält cs für außerordentlich wichtig, daß die Ententctrup- "-'n "olle Bewegungsfreiheit haben. Die Stimmung aückt. Da aber wieder neue Berichte aus London und Paris eingetroffen sind, weisen die Ge­sandten auf die entschlossene Haltung dcr Entente- Regierungen hin. Solange die militärischen Bespre­chungen in Saloniki keine Ergebnisse bringen, kann von neuen Schritten keine Rede sein. Die Gesandten balten die Lage für nicht beunruhigend.

Griechische Transportschiffe von den Engländern torpediert.

Budapest, 11. Dez. (TU.)A Vilag" meldet aus Athen die griechische Negierung stellte fest, daß im Hafen von Argos griechische Transportdampfer tor­pediert wurden.

Gedrückte Stimmung.

London, 12. Dez. (TU.) Dw Blätter beschäftigen sich mit der schwierigen Lage in Saloniki und beto­nen, daß die ungewisse Haltung Griechenlands uner­träglich sei.Daily Chronicle" spricht von Anzeichen unzweifelhafter Feindseligkeit Griechenlands. Prinz Andreas habe öffentlich die Truppen der Alliierten -oquviqrvnK assiochuvM" -putpwLoq upjisg) Z>v SZ 'uoqamu uojwrbuv uoprouM Ziq stj sivq Gopvq uRpo-ustob uaavq o.un?!si 2 stplilpmab stvq 'pstpir seien verschiedene militärische Vorbereitungen gegen die Alliierten getroffen worden.

Zur Haltung Rumäniens.

Bukarest, 11. Dez. (TU.) Viktor Estimiu, ein be­kannter rumänischer Dramatiker, schrieb nach stem Roman Carmen SilvasJlda" ein Theaterstück. Dcr Autor las dieses Stück dem königlichen Hofe vor. Das Drama gefiel der Königin-Witwe außerordentlich; sie gab dem Wunsche Ausdruck, daß das Stück auf dein Bukarester Rationaltheatcr aufgcführt werde und ersuchte den Autor, nach Berlin zu reisen und dort die Dekoration zu bestellen. Estimiu erklärte sich hier­zu bereit, gab jedoch der Besorgnis Ausdruck, ob das Stück noch vor dein Eingreifen Rumäniens in den Weltkrieg zur Aufführung gelangen könnte. König Ferdinand beruhigte den Autor und sagte lächelnd: Sie können ganz ruhig ihr Stück vorbereiten, b>s Ende April bleibt Zeit genug."

Die Politik des rumänischen Königs.

Bukarest, 11. Dez. (TU.) Das Blatt Take Jo- nescns,Aktionen", veröffentlicht einen Leitartikel d. Knmmermitglieds Ernaudu, der sich mit dcr Politi­schen Ueberzeugung des Königs befaßt und zu fol­genden wichtigen Feststellungen gelangt: Wir alle ha­ben den Eindruck, daß die Politik der Regierung Bratianus im Standpunkte der Krone ihre Berech­tigung findet, vor allein in der starken Ueberzeugung die der König von der Unbesiegbarkeit der Zentral­mächte hegt. König Ferdinand verheimlicht diese Gefühle auch nicht, jeder Politiker, der mit ihm spricht kann sie offen hören. Es ist daher natürlich, daß der König auf die Regierungspolitik einen großen Ein­fluß ausübt.

Beschlagnahme eines russischen Schiffes durch Rumänien.

Bukarest, 11. Dez. (TU.) Die rumänische Regie-