rung hat das von Rußland angekaufte SchiffMar­gareta" beschlagnahmt. Das Schiff ankerte mit seiner russischen Besatzung im Hafen von Galatz. Gestern nachmittag versuchte der russische Kapitän mit fünf Schleppern unter dem Schutze der griechischen Flagge nach Reni zu entkommen. Die Hafenpolizei bemerkte jedoch den Fluchtversuch und hielt das Schiff an. Die russische Besatzung wurde sofort durch rumänische Seeleute ersetzt.

Zwei russische Dampfer durch rumänische Kriegs­schiffe angehalten.

Bukarest, 12. Dez. (TU.) DerUniversal" meldet aus Sulina: Die von der russischen Regierung ge­kauften DampferKönig Albert" undTigris" ver­ließen vorgestern mit der Bemannung den hiesigen Hafen, um nach Odessa zu fahren. Vor dem Verlas­sen der rumänischen Wasserzone wurden sie von ru­mänischen Kriegsschiffen augehalten. Beide Dampfer sind nach Sulina zurückgebracht.

Letzte Nachrichten.

Eine Äußerung Mtcheners Berlin, 13. Dez. Aus Wien meldet dieDeut­sche Tageszeitung": DasNeue Wiener Tage- blatt"läßt sich aus Athen drathen: Das Regierungs­organNeosti" teilt eine Äußerung mit, die Lord Kitchener in Athen getan haben soll. Danach sag­leer, daß dieVerbündele» bisher schlecht gerüstet wä­ren. Der wirkliche Krieg werde erst im März be­ginnen uud 2 Jahre dauern. Das genannte griechische Blatt bemerkt hiezu, daß diese Äußerung genüge, um die von Griechenland verfolgte neutrale Politik zu rechtfertigen.

Erklärungübcr denRilckzug inMazedonicn Berlin, 13. Dez. Aus Rotterdam meldet die Deutsche Tageszeitung": Die Meldungen über die letzten Vorgänge in Mazedonien aus Entente Quellen versuchen, den offenbar ununterbrochen andauernde» Rückzug der Franzosen und Engländer zu beschönigen und erklären, daß die Verluste der Bulgaren offenbar viel schwerer seien als die der Engländer und Franzosen.

Landuug neuer englischer Truppen in Saloniki

Köln, 13. Dez. Laut derKöln. Ztg." meldet ReutersBüro aus Saloniki, daß am Freitag wieder neue englische Truppen ausgeschifft seien. Die Verbündeten sind, wie Reuter aus diplomatischer Quelle erfährt, entschlossen, sich nicht aus Saloniki zurückzuziehen. Nach einer Pariser Meldung setzten die Truppen den Rückzug fort, von den Bulgaren weiter nicht behindert.

Lokales-

Wildba-, 10. Dez. Die durch den Krieg hervor- gerufene Arbeitslosigkeit hat die hiesige Stadtge­meinde zu verschiedenen Maßnahmen veranlaßt. Gleich nach Ausbruch des Krieges fand eine größere Anzahl Arbeiter bei den städtischen Weg- nnd Waldarbeiten, die im Verhältnis zu früheren Zähren in ausgedehnterem Maße vorgenommen wurden.

Arbeit und Verdienst. Von Mitte September 1914 ab wurde dann die Verbesserung und Chaussierung des Blöcher- und Grundwegs in verschiedenen Ab­schnitten mit einem Aufwand von etwa 20000 Mk vorgenommen. Diese Arbeiten zogen sich bis ins Frühjahr 1915 hin. Gleichzeitig bemühte sich die Stadt um die Inangriffnahme der Korrektion der beiden Zufahrtsstraßen vom Enztal nach Sprollen­haus behufs Beschäftigung der Arbeitslosen der Parzellen Sprollenhaus und Nonnenmiß. Zu diesen von der Staatsforstverwaltung mit einem Aufwand von über 20000 Mk. nuszuführenden Straßenbauten, die jetzt ihrer Vollendung entgegengehen, gab die Stadt einen Beitrag von 4000 Mk. Im Früh­jahr 1915 kam außerdem der Neubau derHinden- burgbrücke" mit 5000 Mk. Bauaufwand. Im Herbst dieses Jahres erfolgte dann seitens der Heeresverwaltung nach einem Abkommen mit der Stadt diö Ausführung dos Zufahrtswegs zu dem Neubau der Militäcanstalt und die Inangriffnahme des letzteren Neubaues seist, der allen hier verfüg­baren männlichen Arbeitskräften lohnende Beschäf­tigung auf 12 Jahre bieten wird. Da die hiesigen Arbeitskräfte nicht zureichen, müßten bei der kurz bemessene» Bauzeit sogar noch eine Anzahl Gefan­gener zugezogen werdeu. Der Sorge um die Be­schäftigung der männlichen Arbeiter ist unsere Slavt- gemeinde für kommenden Winter enthoben, anders steht es aber um die weiblichen Arbeitskräfte. Nach einer vom Sladtvorstand im September ds. Js. angestellten Erhebung waren hier über 100 weibliche Arbeitskräfte ohne Arbeit. Es gelang ihm hierauf, die Firma G u.M Benzinger in Mannheim zu veranlassen, hier eine Zigarrenfabrik zu errichten. Nach der mit der Firma getroffenen Vereinbarung wird ihr die Stadt auf dem städt. Grundstück an der Löwenbergstraße ein Fabrik­gebäude zu erbauen, und es an sie zunächst ans 5 Jahre zu vermieten. Der Mietzins ist auf 5"/o der Baukostensamme zuzüglich eines Zuschlags für das Baugelände festgesetzt und es ist der Firma ein Vorkaufsrecht emgeränml worden. Bis zur Fertigstellung des Fabrickgebäudes, das unsere» Handwerksleuten Arbeit bringen wird, hat sie Fabrikräume im Gasthaus zum Schmarzwald genrietet Der Erfolg dieser Maßnahme oarf jetzt schon als ein erfreulicher bezeichnet werden, da in der Zignrren- fabrik jetzt nach kurzem Bestehen etwa 45 Mädchen und Krauen beschäftigt werden. Neben einer Arbeits­gelegenheit für die Bevölkerung wird sich abei unsere Slavt in dieser neuen, den Badebelrieb nicht störenden Industrie für die Zukunft "ine gute Steuert aft schaffen Zu der Einführung einer Ar­beitslosenversicherung konnte sich die Stadlgemein- de nicht entschließen, da sie es vom volkswirtschaft­lichen und erzieherischen Standpunkt ans für rich­tiger hält, den Erwerbslosen für Arbeit zu sorgen, als ihnen Geldunterstützungen aus öffentlichen Mittel» zu verwilligen und damit neben den wirklichen Arbeitswilligen auch die Trägen zu unterstützen. Dagegen hat sie mit Wirkung vom 1. Nov. ds. Js. für die infolge des Krieges unverschuldet Erwerbs­losen eure den Charakier einer öffentlichen Armen­

unterstützung nicht tragende Krankenfürsorge einge­richtet, indem sie ihnen und ihren Angehörigen in Krankheitsfällen Beiträge bis zu öO"/» zu den Arzt,- Apotheker,- Krankenhaus- und Beerdigungs­kosten gewährt und außerdem für ihre Weiterver- sicherung gegen Krankheit durch Übernahme der Beiträge Sorge trägt. Man sieht, daß der Krieg aneh unserer Stadtverwaltung neue unvorhergesehene Ausaben brachte, und daß sie es sich angelegen sein läßt, sie auf möglichst praktische Weise zu lösen.

WttSbad, 14. Dez. In unserem Rathaussaal herrscht abends zur Zeit reges Leven. Etwa 80 bis 100 Frauen unter der Leitung der Frau Stadt­schultheiß Bätzner stricken dort Abend für Abend an den 500 Paar Socken, die in den nächsten Tagen von der Stadt mit verschiedenem Eßbaren an unsere im Feld stehenden Mitbürger als Weihnachtsge­schenk der Stadt abgehen sollen. Es ist dies die vierte Liebesgabensevdung, welche die Stadt hinaus­gehen läßt. Bei der große» Zvhl der Ausmarschier­ten werden sich ihre Kosten aus über 2000 Mk. stellen. Die früheren 3 Sendungen ,'vcrursachten eine» Aufwand von 2500 Mk. Dabei läßt es aber die Stadt in der Fürsorge für ihre F.ldgrauen nicht bewenden. Sie gibt jedem zum Heere Ein- rückenden zu seiner Equipierung eine Gabe von 20 Mk.; der Aufwand hiefür beträgt bis jetzt 12500 Alt. Das ergiebt 625 Wildbader, die am Weltkriege teilnehmen. 67 hievon sind bis jetzt mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet worden, 43 haben die silberne Verdienstmedaille und 10 außerdem höhere Auszeichnungen. Die Stadt Wildbad darf mit Stolz auf ihre im Felde stehenden Söhne blicken.

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Donnerstag, den 16. Dezember

vorm. 8-12 Uhr.

für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1915 einschl.

Ohne Vorzeigen des Kartenumschlages, welcher als Ausweis zu dienen hat, werden keine Mehl- und Brot- Karten abgegeben.

Wildbad, 14. November 1915-

Die Abgabestellen:

Bergbahn- u. R e a l s ch u l-G e b ä u d e.

Eierj-Verkaus.

am Donnerstag, 16. Dez., nachm von 1S Uhr

in der Turnhalle. Die Cierabgabe für einzelne Familien ist auf das Höchstquanium von 30 Stück und der Preis pro Stück auf 17 Pfennig festgesetzt. Die einzelnen Familien haben ihren Bedarf durch ihre eigenen Fannlien- angehörigeu selbst oder durch ihre mit Ausweisen versehenen Dienstboten abholen zu lassen. Das Geld ist abge­zählt bereit zu halten.

Nach Schluß des Eierverkaufs kommen

10 leere Eicikisteil

zur öffentlichen Versteigerung.

Wildbad, den 14. Dezember 1915.

Städt. Berkaufskommifsion.

K. Forstamt Meistern.

im schriftlichen Aufstreich Am Mittwoch, 29 Dez, Vorm. 16 Uhr in Wildbad auf dem Rathaus aus Staats­wald Abt. 2l Pnulinenböhe, 31 Slaßkittelsschwenke.37 U»l. Scheiblesweg, 48 Bord. Staß- kittelsberg, sowie Scheidholz vom ganzen Forstbezirk: Lang­holz normal und Ausschuß: Forchen u. Tauneu: 788 St. mit 201 Fm. I. Kl., 236 II., 263 III., 84 IV. u. 121 Fm. V. Kl. Abschnitte: 109 Stück 791., 41 II., n. 6 Fm. III. Kl. Dns Ausschußholz ist zum vollen Taxpreis berechnet. Die bedingungslosen verschloffenen Angebote auf die einzelnen Lose in ganzen oder 1/10°/» der Taxpreise wollen unter­schrieben und mit der Auf­schi istAngebot ans Nadel- stammholz" bis spätestensMitt- woch, den 29. Dez. 1915, vormittags '/-IO Uhr beim Forslamt Wildbad eingereicht we»de». Die Eröffnung der Angebote, der die Bietenden anwohnen könne», findet um 10 Uhr im Rathaus statt. Losverzeichnisse und Angebots- formulare vom Forstaml er­hältlich.

Ginl'ndung.

Zur Lösung von

Ncujahlswuiischenthebungskarten

wird auch Heuer wieder eingeladen.

Die Karten könne» beim Amtsdiener und den Schutz­leuten in Empfang genommen werden.

Die eingegangenen Beträge werden auf Neujahr zur Unterstützung von Armen, namentlich solcher, die nicht in öffentlicher Armennnterstütziing stehen, verwendet werden.

Die Namen der Kartenlöser werden noch vor Neujahr bekannt gegeben mit dein Hinweis, daß derjenige, welcher eine solche Karte erwirbt, auf diese Weise seine Neujahrs- gratulalion darbrivgt und auch seinerseits auf Besuche oder Kartenznsendungen verzichtet.

Wir laden zu zahlreicher Beteiligung ein.

Wildba-, de» 8. Dezember 1915.

Sla tfchultheifj Äactzner.

Ev. Stadtpfarrer: Kath. Ltadtpfarrer:

Rösler. Fi s ch e r.

Vtzirtsgctreldcp.lle Neuen bürg.

Futtr rmittelangebot

Es werden angebote»:

1. Repskachcn ' Preis ca. 18.- Mk. per Ztr.

2. Wicken für Pferde 20.20

3. Mais igavz) 24.- ..

4 Hackfclmelaffe 8 50

Bestellungen auf diese Futtermittel können nur bei den Ortsvorstehern gemacht werde». Anspruch auf Futtermittel haben nur die Selbstverbraucher. Wiederverkäufer sind ausgeschlossen.

Zufolge vorstehenden Angebots können Bestellungen auf die Futtermittel bis spätestens 16. Dez. ds. Js. auf dem Rathaus (Meldeamt) geinacht werden.

Wildvcd, de» 13. Dezember 1915.

Stadtfchultheitzeuamt: Baetzner.