2S40 Maschinengewehre, einen
Minenwerfer in unserer Hand.
Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prinz Leopold von Bayern Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen.
Wiederholte Angriffe gegen unsere Kanalstellung südlich des Wyognowskoje-Sees wurden abgewiesen. Im Gegenstoß wurden 2 Offiziere, über 300 Mann gefangen genommen.
Westlich von Czatorysk sind feindliche Stellungen bei Komarow genommen; vielfache russische Gegenangriffe wurden abgeschlagen, 458 Mann sind in unserer Hand geblieben.
Balkankriegsschauplatz
Von der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen warf die Armee des Generals von Köveh östlich der Lucavica die Serben weiter in südlicher Richtung zurück.
Die Armee des Generals v. Gallwitz hat bei Palanka das Südufer der Jasenica gewonnen, weiter östlich die Linie Rapinac, nördlich Petrovac- Ranovac gegen teilweise sehr hartnäckigen Widerstand der Serben erreicht. Die große Zahl der von unseren Truppen beerdigten Serben läßt auf die Schwere der Verluste des Feindes schließen.
Bei Orsova ist die Donau überschritten, die Höhe der Slava Bozija gewonnen. 3 Offiziere, 70 Mann wurden gefangen.
Die Armee des Generals Bojadjeff hat in Prahovo (an der Donau nordöstlich von Negotii,) ein russisches Munitionslager erobert und hat halbwegs Zajecar-Knjazevac das Westufer des Timok besetzt. Von den übrigen bulgarischen Heeresteilen liefen keine neuen Meldungen vor.
Oberste Heeresleitung.
Montag, den 25. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz.
In der Champagne griffen die Franzosen bei Tahure und gegen unsere nördlich von Le Mesnil vorgeschobene Stellung nach starker Feuervorbereitung an. Bei Tahure kamen starke Angriffe in unserem Feuer nicht zur vollen Entwicklung. Am späten Abend wurde an der vorspringenden Ecke nördlich von Le Mesnil noch gekämpft.
Nördlich und nordöstlich von Le Mesnil wurde der Angriff unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen.
Oeftlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Hindenburg.
Südlich von Kekkau (südöstlich von Riga) wurden russische Vorstöße abgewiesen. Gegenangriffe gegen die von uns am 23. Okt. gewonnene Stellung nordwestlich von Dünaburg scheiterten. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich auf 22 Offiziere, 37ttS Mann und die Beute auf 12 Maschinengewehre und 1 Minenwcrfer
Schwache deutsche Kräfte, die nördlich vo» Jlluxt über den gleichnamigen Abschnitt vorgedrungen' waren, wichen vor überlegenem Angriffe auf das Westufer aus.
Nördlich des Dryswjatysus-Sees blieben russische Angriffe gegen unsere Stellung bei Gateni-Grenz- tal erfolglos.
Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall
Prinz Leopold von Bayern.
Die Lage ist unverändert.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen.
Westlich von Komarow sind österreichische Truppen in die feindlichen Stellungen auf 4 Vs Kilometer Breite eingedrungen.
Balkankriegsschauplatz.
Bei Zisegrad ist der gewonnene Brückenkopf erweitert. Westlich der Kolubara wurde die Tam- nava-Übergänge nordwestlich von Ub in Besitz genommen.
Die Armee des Generals von Koeveß hat d,e allgemeine Linie Lazarevac, nördlich von Arangje- lovae-Robrovac (westlich von Ratari) erreicht.
Die Armee des Generals von Gallwitz hat südlich der Jasenica die beherrschende Höhe östlich von Banicina gestürmt, hat in der Morawa-Ebene in heftigem Kampf Dl. Livadica und Zabari gewonnen und ist östlich daran bis zur Linie Presedna-Höhe südlich von Pretovac, westlich von Meljniea gelangt. Im Pektale wurde die Höhe westlich und nordwestlich von Kucevo besetzt.
Die bei Orsova übergegangenen Truppen sind weiter nach Süden vorgedrungen und haben mit ihrem linken Flügel Sip (an der Donau) erreicht.
Die beiden Armeen des Generals Bojadjeff haben den Kamm zwischen den Gipjeln Drenova-
glava und des Mirkovac (20 Kilometer nördlich von Pirot) gewonnen.
Oberste Heeresleitung.
Kr iegsnach richten.
Ein deutscher Kreuzer versenkt
Berlin, 25. Okt. Am 22. Oktober wurde der große Kreuzer „Prinz Adalbert" durch zwei Schüsse eines feindlichen Unterseebootes bei Libau zum Sinken gebracht. Leider konnte nur ein kleiner Teil der Besatzung des Schiffes gerettet werden.
Zwei engl. Trausporrdampfer versenkt
Athen, 25. Okt. (Telegramm des Correspondent des W. T.-B.) Hiesige Zeitungen melden: Der englische Transportdampfer „Marketti" mit 1000 englischen Soldaten, Maultieren, Munition und Krankenpflegern an der Südostküste von Saloniki versenkt. 83 Mann wurden gerettet.
Köln, 25. Okt. Die Kölnische Zeitung meldet von der holländischen Grenze. Am 20. Okt. wurde ein englisches Transportschiff bei der Insel Wight durch ein deutsches Unterseeboot torpediert. Der Dampfer legte sich über und sank. Zahlreiche Soldaten sprangen über Bord.
Ein englisches Kriegsschiff vermißt.
Berlin, 23. Okt. Aus Budapest meldet der „Lokalanzeiger": „A Vilag" meldet aus Saloniki: Seit 2 Tagen ist ein großes englisches Kriegsschiff, das in dem hiesigen Hafen erwartet wurde, überfällig. An Bord des Schiffes, das von Mudros nach Saloniki abgegangen -war, befanden sich auch 2 französische und 4 englische Generäle. Die Ausfahrt des Schiffes war der Truppenleitnng in Saloniki gemeldet worden. Seitdem aber lief keine Nachricht mehr ei». Das englisch - französische Offizierskorps in Saloniki befindet sich in großer Erregung. Man befürchtet, daß das Schiff durch ein feindliches Unterseeboot oder eine Mine versenkt worden ist. Zur Suche entsandte Hilfskreuzer kehrten ohne Erfolg zurück.
Die Schäden ves jüngsten Zeppelinangriffs auf London
Berlin, 24. Okt. Aus Christiania meldet die „Vossische Zeitung": „Sozialdemokraten" berichtet: Der gestern aus England angekommene norwegische Dampfer „Canis" lag während des letzten Zeppe- linbombardements an, Sonntag den 17. Oktober in London. Nach dem Bericht der Besatzung wurde London von 2 Zeppelinen bombardiert. Das erste Luftschiff traf um 7V- Uhr ein, das andere um Mitternacht. Die Bomben explodierten und die Kanonen donnerten. An Bord der „Canis" wurde man durch das heftige Schießen aufgeweckt. Unter vielen andern Häusern wurde auch ein belgisches Hotel getroffen, joivie eine Bank, die einfach vom Erdboden weggefegt wurden. Überhaupt sollen diesmal sehr große Schäden und große Verwüstungen in London angerichtet worden sein.
Der mangelhafte Schutz gegen Zeppelinangriffe auf London.
London, 24. Okt. Die gestrige „Daily Mail" schreibt: Die Londoner erfahren mit peinlicher Überraschung aus dem Parlamentsbericht, daß sie bisher so gut wie schutzlos gegen Luftangriffe waren- Die Hilflosigkeit, die die Erklärungen Balsours und Simons enthüllten, lassen die wachsende Überzeugung aufkommen, daß die Luftverteidigung des Landes nicht ein vernachlässigter nebensächlicher Zweig der Regierungspslicht bleiben kann, sondern einer besonderen Behörde unter einem erprobten Soldaten anvertraut werden muß. Der Schutz harmloser Zivilisten ist eine Sache von ebenso großer Bedeutung wie die genügende Herstellung von Munition. Weder Balfour noch Simon vermochten den Eindruck zu erwecken, daß irgend etwas bisher geschehen ist oder geschieht. Das Beste, was der Staatssekretär des Innern versprechen konnte, war, daß die Engländer und Engländerinnen Tod und Verstümmelung und die Vernichtung von Häusern ruhig, mutig und entschlossen tragen würden. „Daily Mail" bemerkt in diesem Zusammenhang, daß der Premierminister am nächsten Mittwoch gefragt werden wird, ob die Sitzungszeit des Parlaments nicht in die Stunden des lichten Tages verlegt werden könnte.
Kür einen Regierungswechsel in England.
England, 24. Okt. Der parlamentarische Korrespondent der Times meldet: Die Zahl der Abgeordneten, die einen Regierungswechsel wünschen, wächst täglich.
WehrpflichtsflUchtlinge.
London, 24 Ott. „Daily Mail" berichtet: Schiffsagenten in Glasgow erklärten, daß in der letzten Woche 3000 Männer in militärischem Alter
Karten nach Irland, den Vereinigten Staaten und Kanada kauften.
Ein neutrales Urteil über die Lage im Westen
Frankfurt, 25. Oktober. Von der Schweizer Grenze wird der „Frankfurter Zeitung" berichtet: Der militärische Mitarbeiter der ,Baseler Nachrichten' faßt sein Urteil über die Lage im Westen wie folgt zusammen: Aus den Ereignissen der letzten Woche geht hervor, daß die große englisch-französische Offensive vorläufig eingestellt ist. Immerhin weisen einige Anzeigen darauf hin, daß sie vielleicht in kurzer Zeit wieder ausgenommen wird, obwohl das Ergebnis der letzten Angriffe für weitere Durchbruchsversuche nicht ermutigend ist. General Joffre hat zwar mit Recht den tapferen französischen Truppen seine Anerkennung ausgesprochen, denn sie haben mit großer Selbstaufopferung gekämpft, starke Verluste ertragen und vermutlich auch den Deutschen schwere Verluste beigebracht. Das darf aber nicht hindern, sich Rechenschaft zu geben, daß der Aufwand an Kräften in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis steht. Nach Einsatz von 78 Divisionen mit 5000 Kanonen sind in harten Kämpfen ein paar Dutzend Quadratkilometer Boden gewonnen worden, aber von einem Durchbruch ist keine Rede, geschweige denn von einer entscheidenden Niederlage der Deutschen. Trotz der unzweifelhaften Uebermacht der englisch-französischen Streitkräfte an den Angriffsstellen haben die aufeinanderfolgenden Stöße es nicht fertig gebracht, die deutsche Widerstandskraft zu zertrümmern. Um sich über den Zeitpunkt und die Aussichten einer erneuten Offensive der Verbündeten klar zu werde», ist es notwendig, sich zu erinnern, daß die Deutschen gegenivärtig auf einen Angriff auf dem westlichen Kriegsschauplatz verzichten müssen, während die Engländer und Franzosen alles Interesse daran haben, so schnell als möglich dort eine Enlscheidung zu ihren Gunsten herbeizuführen, solange starke deutsche Kräfte in Serbien und Rußland sestge- halten sind.
Französische Rteseukanouen.
Berlin, 24. Okt. Der „Lokalanzeiger" meldet aus Zürich: Die „Neue Züricher Zeitung" erfährt, daß gegenwärtig in Frankreich neue Kanonen hergestellt werden, deren Kaliber 44 Zentimeter beträgt. Diese Kanonen sollen aber nicht nur mit Bezug auf Kaliber eine Neuheit darstellen, sondern auch wegen des Geschosses, für das man eine der neuesten Erfindungen nutzbar machte. Die Kanone sei bereits erprobt worden und habe ein durchaus befriedigendes Ergebnis geliefert.
Der Durchzug russischer Truppen durch Rumänien verweigert.
Berlin, 24. Okt. Aus Bukarest meldet die „Deutsche Tageszeitung": „Universul" teilt mit, daß in rumänischen Regiecungkreisen mit Eifer Einspruch dagegen erhoben werde, daß Rumänien das Russische Kabinett davon unterrichtet habe, es werde den Truppen Rußlands den Durchzug durch Rumänien gestatten. Die Vertreter des Vixrver- bandes hätten wohl wiederholt sondiert, unter welchen Bedingungen ein Zusammengehen mit Rumänien möglich sei, aber die rumänische Regierung wehrte entschieden ab.
Russische Zustände.
Kopenhagen, 25. Okt. Nach einer Meldung des „Rjetsch" hat der Ministerrat anstatt der von den Semstwos geforderten und bereits veranschlagten 33 Millionen Rubel für Zwecke der Krankenpflege nur 4 Millionen bewilligt. — Ferner meldet das Blatt, die Petersburger Stadtverwaltung versuche, 1 Million der Einwohner und Flüchtlinge abzuschieben, um dadurch die Verpflegung der übrigen zu erleichtern. — Wie schlimm übrigens die Zustände sind, zeigt eine weitere Meldung, daß die Wagenanzahl bei der Petersburger Straßenbahn hat vermindert werden müssen, weil Ersatzteile für Reparaturen fehlen. Daher seien die verkehrenden Wagen stets überfüllt. — Aus Riga berichtet der „Rjetsch", die lettische Presse verlange die Rückkehr der massenweis geflüchteten lettischen Intelligenz als unbedingt erforderlich zur Herstellung geordneter Zustände. In Riga herrsche großer Mangel an Papier, sodaß manche Zeitungsbetriebe nach anderen Orten verlegt worden seien.
Landung russischer Hilfstruppen für Serbien?
Berlin, 24. Okt. Aus Peterburg wird über Kopenhagen der „Vossischen Zeitung" gemeldet: Mit großer Bestimmtheit verlautet: Die russische Hilfsaktion für Serbien wurde bereits am vergangenen Freilag eingeleitet. Nähere Einzelheiten sind unbekannt. Jedoch erwartet man jeden Augenblick die Mitteilung von der Landung russische Truppen an der bulgarischen Küste des Schwarze» Meeres (??).
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