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Vorbereitung auf den Kall von Riga.

Berlin, 24. Okt. Aus Kopenhagen melde! dasBerliner Tageblatt":Rußki Invalid" be­reitet in einem offenbar inspirierten Arlikel auf den Fall non Riga vor. Das russische General­stabsblatt versichert, auch nach Rigas Fall könne der rechte russische Flügel sich an der Rigaer Bucht anlehnen. Der Besitz Rigas bedeutet für die Deutschen wenig, solange die russische Flotte die Bucht beherrsche.

Sonntagsruhe für die Kriegsgefangenen aller Staaten

Rom, 25. Okt. DemOsservatore Romano" zufolge Hai der Papst von sämtlichen Kriegführen­den die formelle Zusicherung erhalten, daß den Kriegsgefangenen Sonntagsruhe gewährt werden wird.

Eine Unterredung mit Radoslawow

Berlin, 23. Okt. Der bekannte Schriftsteller Kurt Aram, der als Kriegsberichterstatter vom Lokalanzeiger" nach dem serbischen Kriegsschau­platz entsandt worden ist, wurde dieser Tage von dem Ministerpräsidenten Radoslawow in Sofia empfangen. Dem Bericht, den er über diesen Empfang seinem Blatt sandte, entnehmen wir fol­gendes: Padoslawow sieht dem Kommenden ohne jede Nervosität in ruhiger Sicherheit entgegen. Die Bulgaren haben alles getan für einen glücklichen Ausgang. Sie sind ja auch nicht unbescheiden, ihr Ziel ist Mazedonien. Niemand denkt daran, Griechenland oder Rumänien zu nahe zu treten. Beider Neutralität erfüllte den Ministerpräsidenten mit großer Genugtuung. Er lächelte, als der Besucher von Saloniki sprach und sagte: Vor den inter­nationalen Truppen haben wir keine Angst; auch vor einem Angriff englischer und französischer Truppen an anderer Stelle fürchtet er sich nicht. Hört man seine Angaben über die auch an anderen Stellen bereiten bulgarischen Tcuppenverbände, so ist man ebenfalls beruhigt in der Gewißheit, daß Bulgarien für alle Eventualitäten gerüstet ist.

Besonders erfreulich ist das gute Einvernehmen mit der Türkei:Wir waren immer tolerant, auch gegen die 600000 Mohammedaner in unserem Lande. Nun ernten wir die Frucht davon." Mit besonderem Behagen erzählte er, was der bulgarische Gesandte in Konstantinopel, der gerade hier ist, ihm soeben berichtet hat, von der Sympathie und den Kundgebungen für Bulgarien in Konstantinopel. Mit großer Bestimmtheit spricht er von dem bal­digen Zusammentreffen bulgarischer und. deutsch­österreichischer Truppen. Es ist für ihn nur eine Frage ganz kurzer Zeit.

Der Kapitän des bulgarischen Staatsschiffes weiß sich auf guter Fahrt mit sicherem Ziel im Bund mit den Zentralmächten. Diese Stimmung des Ministerpräsidenten teilt das ganze Volk.

Uesküb erobert.

Berlin, 24. Okt. Die bulgarische Gesandt­schaft teilt mit: Ein soeben hier eingetroffenes, durch Funkspruch übermitteltes amtliches Telegramm aus Sofia vom 23. Oktober abends meldet: Die bulgarischen Truppen haben Uesküb vollständig erobert.

Nach der Eroberung von Üsküb.

Berlin, 25. Okt. Verschiedenen Morgenblättern zufolge sind die Serben nach dem Verlust von Üsküb nunmehr von den Ententetruppen vollstän­dig abgeschnitten. Die Bulgaren haben bisher 5000 serbische Gefangene gemacht. Die Operatio­nen werden durch die Witterung oft beeinträchtigt. Die Stimmung der bulgarischen Truppen ist vor­trefflich.

BefchrÜnkung auf die Defensive auf Gallipoli

Berlin, 24. Okt. Aus Wien meldet dieB.Z.": Nach einer Konstantinopler Meldung ziehen die militärischen Kreise aus vielen Anzeichen den Schluß, daß im Lager der Engländer und Franzosen auf Gallipoli die Absicht besteht, für die nächste Zeit sich nur auf die Defensive zu beschränken. Die Vorkehrungen, welche die Alliierten für die Defen­sive zu treffen suchten, wurden von den türkischen Streitkrästen vereitelt.

Kein griechisch-bulgarisches Abkommen

Athen, 24. Okt. Agence Havas meldet: Der Minister des Äußern erklärt die Nachrichten von dem Abschluß eines griechisch-bulgarischen Abkom­mens, sowie die Meldungen über Unterhandlungen m dieser Angelegenheit für unrichtig.

Aufforderung zur Anwendung von Ge­waltmitteln gegen Griechenland

London, 23. Okt. Dr. Dillon telegraphierte demDaily Telegraph" aus Rom: Weder die volle Enthüllung unveröffentlichter diplomatischer Tat­sachen, noch die offene Besprechung veröffentlichter

würden den^ alliierten Regierungen nützen, die jetzt gewissenhaft versuchen, sich äus dek internationalen Patsche herauszuziehen. Die britischen Minister haben recht,, wenn sie die Lage als wirklich ernst bezeichnen. Hiesige Ententefreunde hoffen, d' die Großmut, die die'Alliierten Bulgarien Itzigten, Griechenland gegenüber nicht widderholt Wörde. Die außerordentlichen Freundschaftsbeweise-der Alli­ierten gegen Griechenland stimmen das nichtamtliche Italien nachdenklich, um nicht zu sagen beunruhigt. Das Publikum ist niedergeschlagen wegen der Groß­mut gegen Griechenland, verglichen mit der ge­schäftsmäßigen Festigkeit gegen Rumänien im letzten April und gegen Italien die ganze Zeit über. Dillon fährt fort: Privattelegramme besagen, daß die griechische Regierung sich geweigert habe, russische Telegramme über Saloniki zu befördern.

Die italienische Kriegserklärung an Bulgarien sagt Dillon weiter, sollte die Einmütigkeit des Vier­verbandes erweisen, aber sie kann die diplomatische und militärische Ballanlage nicht unmittelbar be­einflussen, da sie ein rechtzeitiges Eintreffen zu­reichender Streikkräfte auf dem Kriegsschauplatz nicht verwirklichen kann. Griechenland und Ru­mänien werden ihre Haltung nicht ändern, solange Zwangsmaßregeln im Arsenal der alliierten Dip­lomatie immer noch fehlen.

Der griechische Widerwille gegen italienische Landungsabsichtc«.

Frankfurt, 23. Okt. Aus Budapest meldet dieFrankfurter Zeitung": Nach einer Athener Meldung des BlattesVilag" verständigte der italienische Gesandte den Ministerpräsidenten Zaimis, daß Italien zur Unterstützung der Entente vor­läufig 80 000 Mann in Saloniki und Kavalla zu landen beabsichtige. Zaimis gab darauf die kate­gorische Erklärung ab, Vaß die eine Landung etwa versuchenden italienischen Truppen dem Widerstand der griechischen Küstengeschütze begegnen werden.

Aufsehen erregt das Eintreffen eines italienischen Generals in Saloniki. Er hatte längere Konferenzen mit den anderen Ententegenerälen und den Ver­tretern der Entente in Athen. Der Stadtpräsident forderte den italienischen General auf, seinen Reise­paß zur Visierung zu übersenden, da der Aufent­halt auf griechischem Territorium nur durchreisenden Fremden gestattet werden könne.

Die Ententetruppen von den Griechen nach Serbien nicht durchgelassen.

Frankfurt, 25. Okt. Nus Budapest meldet dieFrankfurter Zeitung": Die an der griechi­schen Grenze aufgestellten Truppen zwangen die zumeist aus Kolonialtruppen bestehenden, vor eini­gen Tagen nach Serbien abgegangenen Entente­truppen zur Rückkehr.

Im Hafen von Saloniki stehen mehrere englische und fianzösische Transporldampfer mit Truppen, deren Ausschiffung die griechischen Behörden nicht gestatten.

Den Hafeneingang bewachen englische und französische Kriegsschiffe gegen etwaige Angriffe von Tauchbooten. Zwei der Wachschiffe haben Beschädigungen erlitten.

Griechenland verlangt die Abberufung des franz. und ital. Gesandten

Berlin, 24. Okt. DerLokalanzeiger" meldet aus Athen über Budapest: Die griechische Regierung besitzt Beweise, daß der italienische und französische Gesandte in Athen mit bedeutenden materiellen Opfern Demonstrationen angestiftet und staats­feindliche Bewegungen gefördert haben. Im Besitze der Beweismittel verlangt die griechische Regierung in Rom und Paris die Abberufung des italienischen und französischen Gesandten. Der französische Gesandte suchte um eine Audienz beim König nach, wurde aber abgewiesen. Er gab darauf das Bankett, zu dem die Minister der Regierung nicht eingeladen waren, auf dem Veni- zelos seinen Trinkspruch gegen die neutrale Politik der griechischen Regierung ausbrachte. Die fran­zösische Regierung hat ihren Gesandten bereits ab­berufen, die italienische jedoch nicht.

Die unbequemen Gäste in Saloniki.

Berlin, 24. Okt. Aus Budapest meldet die B. Z.": Der Spezialberichterstatter desPester Lloyd" in Saloniki berichtet, die Anwesenheit der englisch-französischen Truppen werde hier immer peinlicher empfunden. Man stellt mit Bangen fest, daß die fremden Gäste große Mengen Lebens­mittel aufbrauchten. Die griechischen Militärbe­hörden erblicken darin eine Gefahr für die Ver­pflegung der griechischen Truppen und sehen sich deshalb genötigt, größere Mengen von Nahrungs Mitteln und Waren aller Art zu requierieren, damit diese nicht in die Hände der Fremden fallen. Bei den französischen Truppen sind zahlreiche Fälle von Fahnenflucht vorgekommen.

Wildbad, 26 . Oktober. (Russischere- fangen eA", GWchM Aberch I Uhr trafest Kier Nfit dem 'Zflst' emd MHahl rüssisHe^ Gefantzens^ein, die zu Arbeitszwecken an dem Militär^eIresungs- heim verwendet werden sollen. "Daß Dies Hin gewöhnliches -Ereignis für MilÄäd- war, bewiesene die Hunderte von, ffle^gstrigen^ dfe, den Bghnhof einsäumten. - .> -- ----- - ... --

Wildbad, 26. Oktobers (bi.' Äurtt^m - bergische Kriegs- I'ittb »lüden-- Nd küer-ie.) Die Ziehung der 2. Wücttembergi'schs» JnvaMxn- Lotlerie mußte wegen der durch «ZulcrsfMgii-Äner ,u fremden Jnvaliden-Lotrerie in Württemberg ^ge­schaffenen Konkurrenz vom 20-Oktober ailf'Twn- nerstag, den 4. November d. Js. verlegt werden und findet nunmehr garantiert an diesem Tage im Verhandlungssaale der Kgl. Sladtdirektion Stuttgart statt. Mit Rücksicht aus den edlen, unseren In­validen gewidmeten Zweck des Unternehmens, muß ein voller Absatz der Lose erzielt werden, weshalb der Juvalidendank Zweigstelle Württemberg noch einmal die herzliche Bitte um Unterstützung des patriotischen Werkes an alle Schichten des Württ. Volkes richtet. Lospreis 1 Mark. Haupttreffer 20000 Mark bar ohne Abzug.

Letzte Nachrichten.

Neue Hilfe für Serbien.

Paris, 26. Oktober. DerFigaro" meldet aus Athen: Diplomatische Mitteilungen besagen, daß die Mächte der Entente beschlossen haben, neue wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Serbien zu unterstützen. Bedeutende Truppen­körper werden unverzüglich gesandt werden. Eng­land hat versprochen, sofort zahlreiche Truppen und beträchtliches Material zu entsenden.

Der König von England in Politischer Mission in Paris.

Berlin, 25. Oktober. Aus Genf meldet der Lokal-Anzeiger": Von Havre kommend, traf der König von England am 24. Oktober in Paris ein. Er will vor der Umgestaltung seines Ministeriums die Anschauung der leitenden französischen Persön­lichkeiten über die Hauptprogrammpunkte, zu wel­chen der Schutz des Suezkanals gehört, kennen lernen.

Rücktrittsgesuch Greys.

Berlin, 25. Oktober. Aus Wien meldet die Nationalzeitung": DieMittagszeitung" meldet über Rotterdam: Das Demissionsgesuch Greys wird dem Vernehmen nach vom König unter Vorbehalt angenommen werden. Wie verlautet, haben auch vier Unterstaatssekretäre ihre Demission gegeben.

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