im Kampf mit zwei französischen einen ab. Das Flugzeug stürzte brennend zwischen der deutschen und französischen Linie nieder.

Östlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Hindenburg:

Südwestlich von Lennewaden ist der Kampf noch nicht abgeschlossen. Bei unserem Gegenangriff wurde»: gestern 150 Gefangene gemacht.

Auch westlich von Dünaburg gelang es, in die russischen vorgeschobenen Stellungen einzudringen. 17 Offiziere, 2l05 Man« und 4 Maschinen­gewehre fielen in unsere Hand.

Gegenangriffe gegen die bei uns südwestlich von Dünaburg genommene Linie wurden abge- wieien. Der Widerstand der Russen nördlich von Oschmjana bis östlich von Subotniki an der Gavia ist gebrochen. Unsere Truppen folgen dem weichen­den'Gegner der über 1000 Gefangene zurück­ließ.

Der rechte Flügel kämpft noch westlich von Nowo-Grodec.

Heeresgruppe des Gen.-Feldinarschall Prinz Leopold von Bayern

Westlich von Woloivka wurde die russische Stellung genominen. Dabei wurden 30 Offi« ziere, 380 Mann gefangen genommen und 2 Maschinengewehre erbeutet. Weiter südlich ist die Lage unverändert.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Mackensen:

Nordöstlich und östlich von Logischin wird weiter gekämpft.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Die Lage ist unverändert.

» Freitag, 24. September.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Artillerie- und Fliegertätjgkeit auf der ganzen Front steigerte sich im Laufe des Tages. Ein südlich des Kanals von La Baffes angesetzter Angriff weißer und farbiger Engländer scheiterte bereits in unserem Artilleriefeuer.

An der Küste wurde ein englisches Flugzeug abgeschossen. Der Führer ist gefangen genommen.

Oettlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Hindenburg.

Südwestlich von Lenewaden und der Orte Rose und Strigge, die vorübergehend geräumt, wurden wieder genommen. Vor Dünaburg wurde nördlich von Sucelina weitere russische Stellungen gestürmt und dabei etwa 1000 Gefangene ge« macht.

Unsere bei Wiwejka in der Flanke der zurück­gehenden Russen befindliche Kräfte stehen in hart­näckigem Kampf. Starke russische Angriffe hatten an einer Stelle vorübergehend Erfolg. Dabei gingen mehrere Geschütze verloren, deren Bedienung bis znletzt ausharrten. Die dem weichenden Geg­ner scharf nachdrängende Front hat die Linie Saly Olschany Trabyiwje Nowo Grodec überschritten.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall Prinz Leopold von Bayern:

Der Widerstand des Feindes ist auf der ganzen Front gebrochen. In der Verfolgung ist der Serwetschabschnitt oberhalb von Krzelitschi, sowie der Sezara-Abschnitt nordwestlich von Kraschin erreicht. Weiter südlich fanden noch Kämpfe mit feindlichen Nachhuten statt. 100 Gefangene und 3 Maschinengewehre fielen in unsere Hand.

Heeresgruppe des Gen.-Feldmarschall von Mackensen:

Die vorgeschobene Abteilung nordöstlich und östlich von Logischin wurden vor einem umfassen­den russischen Angriff hinter den Oginskikanal und die Jaffiolda zurückgenommen. Sie führten dabei 2 Offiziere und 100 Gefangene mit sich.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Keine Veränderungen.

Oberste Heeresleitung.

Krregsnachrichten.

Das Ergebnis der 3. Kriegsanleihe weit über 12 Milliarden.

Berlin, 24. Sept. Die Zeichnungen auf die 3. deutsche Kriegsanleihe gaben nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen eine Summe von 12 030 Millionen Ertrag. Einzelne kleine Teile stehen noch aus.

Rückflug der Stuttgarter Angriffsflieger über Schweizer Gebier.

Frankfurt, 24. Sept. Aus Bern meldet die Frankfurter Zeitung": Das politische Dedartement

teilt mit: Am 21. September haben zwei deutsche Doppeldecker das Gebiet von Bruntrut (?) über­flogen und sind von unseren Posten beschossen worden. Vom ersten Flieger wurde eine Bombe abgeworfen, die zwischen Bruntrut und Fon1enais(?), ungefähr 60 Meter nordwestlich des Hauses Hermont einschlug. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die schweizerische Gesandtschaft in Berlin ist vom politischen Departement beauftragt worden, bei der kaiserlichen Regierung gegen diese Grenzver­letzung zu protestieren und die Bestrafung des Fliegers zu verlange». Als der deutsche Gesandte von diesem Zwischenfall Kenntnis erhielt, begab er sich sofort ins Bundeshaus, um dem Vorsteher des politischen Departements sein Bedauern aus­zusprechen und mitzuteilen, daß er umgehend seine Regierung benachrichtigen wolle. DieFrank­furter Zeitung" bemerkt zu diesen Ausführungen: Mit ziemlicher Sicherheit kann gegenüber dieser Meldung festgestellt werden, daß es sich um die französischen Flieger handelt, die am 21. mit deutschen Abzeichen a» ihren Aroplanen einen An­griff auf Stuttgart gemacht halten. Sie sind Aach ihrem Angriff in südwestlicher Richtung zurückge­flogen und werden dabei das Schweizer Gebiet überflogen haben.

Die Bedeutung vo» Wilna in der fran- zösifryen Presse.

Parts, 23. Sept. Die Presse erklärt, es sei unmöglich, die Bedeutung des Falles von Wilna zu verheimlichen. Bei dem Falle von Kowno sei Wilna ein äußerst wichtiger Knotenpunkt für die Russen gewesen. Die Presse erkennt a», daß die russische Armee, die Wilna verteidigte, in einer äußerst gefährlichen Lage sich befinde. Sie hofft jedoch, daß es ihr durch einen beschleunigten Rück­zug gelingt, der neuen Zange Hindendurgs zu entrinnen.

Ein Ultimatum des russischen Kinanz- u iuisters au England?

Ein Ultimatum pflegt gewöhnlich einer Kriegs­erklärung vorauszugehen; diesmal würbe es, wenn wir der Meldung Glauben schenken dürfen, eine Fciedensandrohung sei». Es würde nichls anderes bedeuten, als daß Rußland den Not- und Tod­vertrag der Dreiverbandsmächle, dem sich auch Italien angeichlossen haben soll, kündigen und auflösen würde. ,Es ist sehr wahrscheinlich, daß dies England, gerade im gegenwärtigen Augen­blick, wenig angenehm sein würde, und so wird die Drohung Barks, immer vorausgesetzt, daß die ganze Meldung nicht eine Übertreibung einer Äu­ßerung des russischen Finanzministers darstellt, in England ihren Eindruck nicht verfehlen. Wenn man allerdings die vielerlei Reisen und Besprech­ungen Barks, bald in Paris, bald in London be­trachtet, die doch keinen anderen Zweck haben, als die russischen Finanzen vor dem Zusammenbruch zu bewahren, so ist die Möglichkeit eines derar­tigen Ausspruchs, mag er nun in der Form eines Ultimatums" oder in anderer Form gefallen sein, nicht ganz von der Hand zu weisen. Mindestens aber spiegelt die Meldung die Stimmung wieder, die in russischen Finanzkreisen derzeit herrscht.

Berlin, 24. Sept. Der russische Finanzminister Bark hat i» London, verschiedenen Morgenblättern zufolge, angeblich ein regelrechtes Ultimatum ge­stellt und erklärt, Rußland werde, falls England nichl die russischen Coupons einlöse und die rus­sischen Kriegsbestellungen bezahle, ferner das nö­tige Bargeld zum weiteren Kriegführen liefere, außerstande sein, den Krieg forlzuführen.

Die Erfolge deutscher U-Boote im Mittelmeer.

Köln, 23. Sept. DerKöln. Zeitung" zu­folge gehen der spanischen Presse Meldungen zu, wonach am 10. September im Hafen von Mazzaron 28 Mann Besatzung des englischen Dampfers Alexander", der tags zuvor südlich von Eap PalmaS von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde, eingetroffen. Aus Algeeiras wird telegraphiert: Angesichts der Tatsache daß deutsche Unterseeboote im Mittelmeer tätig sind, werden in Gibraltar große Vorsichtsmaßregeln ergriffen.

Zu Valencia sind Nachrichten eingetroffen, welche die Versenkung des russischen Dampfers Rhea" bestätigen, die Besatzung wurde in Sicher­heit gebracht. Ebenso wird aus Las Palmas der Untergang des englischen DampfersDiktator" durch ein deutsches Unterseeboot bestätigt. An der Küste von Oran wurde ein französischer Dampfer durch ein Unterseeboot versenkt.

Das englisches Regiment in Indien.

Koustauttoua-U, 24. Sept. Das Preßbureau verbreitet eine vom Juli datierte Erklärung der nationalistischen Partei Indiens, die die unheil­

vollen Ergebnisse der englischen Verwaltung schil­dert. Die Bevölkerung sei durch Hunger und Pest dezimiert und durch schwere Steuern verarmt. Der Ausschuß erhebt gegen die Verwendung von Indern auf den Kriegsschauplätzen Einspruch und erklärt, daß die Inder sich im Kriegszustand mit England befänden und für ihre Freiheit kämpfe» würden.

Der Fliegerangriff auf Stuttgart im französischen Tagesbericht.

Als Vergeltung für die Bombardements, die von den Deutschen gegen offene Städte und die Zivilbevölkerung in Frankreich und England ge­richtet wurde, bombardierte gestern vormittag eine Flugzeuggruppe die Hauptstadt Württembergs, Stuttgart. Etwa 30 Granaten wurden auf den Künigspalast und den Bahnhof geworfen.

Unsere Flugzeuge wurden an verschiedenen Stellen ihres langen Weges beschossen. Sie kehrten wohlbehalten in ihren zuständigen Hafen zurück.

So lautet also der französische Bericht. Über die in demselben aufgestellten Behauptungen sich ein Urteil zu bilden, können wir unseren Lesern überlassen; ein weiterer Kommentar verbietet sich aus naheliegenden Gründen.

Was die Absicht der französischen Flieger be­trifft, so wird diese gebührend gekennzeichnet durch das zynische Geständnis, Granaten auf den Königs­palast abgeworfen zu haben. Diese niedrige Hand­lungsweise haben, wie man sich erinnert, die Franzosen auch bei ihrem Angriff auf Karlsruhe zum Ausdruck gebracht, wo das eine fremde, neutrale Fürstin beherbergende großherzogliche Schloß mit Bomben belegt wurde.

Jtal. Befürchtungen wegen der Absichten Bulgariens.

Mailand, 23. Sept.Secolo" meldet aus Rom: In Kreisen, die bulgarischen Diplomaten nahe stehen, spricht man davon, daß die bul­garische Mobilmachung' die sofortige Besetzung Mazedoniens bis Monastir bezwecke und, daß das deutsch-österreichisch-ungarische Vorgehen in Ser­bien in enger Verbindung mit der bulgarische» Mobilmachung stehe. Ministerpräsident Rados- ^ lawow sei entschlossen, ohne Aufschub zu Handel» und habe sogar den Vorschlag einer vorübergehen­den Besetzung der abzutretenden Gebiete durch die Vierverbanosmächte abgelehnt.

Köln» 23. Sept. DerKöln. Ztg." zufolge I erklärt der römische Berichterstatter desCorriere ^ della Sera", daß die Nachricht über die Mobil­machung überaus stark wirkte. In römischen, po­litischen Kreisen wird angenommen, daß die bul­garische Mobilmachung mit neuen Unternehmungen zusammenhänge. Für Griechenland sei die Bünd­nisfrage mit Serbien nur bei einem bulgarischen Angriff, nicht aber bei der Besetzung Mazedoniens gegeben. Der Vierverband müsse alles daran­setzen, nach Konstantinopel zu kommen, bevor die Türkei Hilfe erhalte.

Bon der bulgarischen Mobilmachung.

Mailand, 23. Sept. Der Londoner Korre­spondent desSecolo" drahtet: Aus Athen ein- getroffene Telegramme enthalten Einzelheiten über die bulgarische Mobilmachung. Darnach sei der Warenverkehr am Samstag nacht auf dem bul­garischen Eisenbahnnetz eingestellt worden. Am Sonntag abend habe König Ferdinand einen Er­laß unterzeichnet, der die Mobilmachung von fünf Divisionen angeordnet habe. Gleichzeitig seien von Sofia mehrere Reiterregimenter nach einem ge­heimen Bestimmungsort abgegangen.

Alle bulgarischen Offiziere, die sich in Frank­reich auf Urlaub befanden, um die dortgen Ope­rationen zu verfolgen, seien zurückberufen worden.

In Athen habe die Nachricht der Mobilmachung einen tiefen Eindruck hervorgerufen.

Köln, 23. Sept. Laut derKöln. Zeitung" meldet Reuters Büro, ein bulgarischer Rerserve- offizier, der telegraphisch nach Sofia zurückberusen wurde, hätte erklärt, die allgemeine Mobilmachung umfasse 10 Divisionen des bulgarischen Heeres, welches seit dein Balkankrieg um eine Division vermehrt worden sei. Vor dem Kriege hätte die Mobilmachung 216 000 Mann unter die Waffen gebracht, jetzt ergebe sie 250 000 Mann. Indessen seien nach bisherige» Erfahrungen immer 10 Pros zent Mannschaften mehr vorhanden gewesen als man angenommen habe.

Die offizielle Erklärung Griechenlands Athen, 24. Sept. DieAgence d'Athönes' veröffentlicht folgendes Communique: Die Regie­rung verfolgt mit Ruhe die Entwickelung der Er­eignisse und wird die durch die Umstände gebotss neu Maßnahmen treffen, um jeder Eventualität die Stirn zu bieten.