hartnäckige Gegenstöße die Verfolgung zum Stehen zu bringen. Alle Angriffe wurden abgeschlagen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Der in den Kämpfen vom 10. und 11. August geschlagene Feind fand gestern nicht mehr die Kraft, sich der unaufhaltsam vordringenden Ver­bündeten Truppen zu widerstehen.

Die Armeen überschritten in Verfolgung die Straße RadzynDawidyWlodowa.

Sonntag, 15. August.

Westlicher Kriegsschauplatz

In den Argonnen wurde das Martinswerk ausgebaut. 350 in demselben gefallene Franzosen wurden beerdigt.

Die mehrfache Beschießung der Stadt Münster im Fechttale beantworteten wir mit einer Be­schießung des Eisenbahnviertels von St. Die. Das daraufhin auf Markirch verlegte Feuer des Feindes wurde eingestellt, als sich unsere Artillerie gegen die franz. Unterkunftsorte wandte.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldm. v. Hindenburg.

Truppen des Generals von Below warfen die Russen in der Gegend von Kupisckki nach Nord­osten zurück. Sie machten 4 Offiziere, 235V Mann zu Gefangenen und eroberten ein Maschinengewehr.

Ein russischer Ausfall aus Kowno wurde zurückgeschlagen; 1000 Gefangene fielen in unsere Hand. Unsere Ängriffstruppen arbeiteten sich näher an die Festung heran.

Zwischen Narew und Bug hielten die Russen in der gestern gemeldeten Linie hartnäckig stand. Der Nurzec-Uebergang ist am späten Abend von unseren Truppen erzwungen.

Die Armee des Generals von Scholz machte gestern über 1000 Gefangene. Die Armee des Generals von Gallwitz nahm 3550 Russen ge­fangen (darunter 14 Offiziere) und erbeutete 1V Maschinengewehre

Der Ring um Nowo-Georgiewsk schließt sich enger. Auf allen Fronten wurde Gelände ge­wonnen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:

Dem Vordringen der Heeresgruppe setzte der Feind ebenfalls zähen Widerstand entgegen. Im Laufe des Tages gelang es, die feindl. Stellungen bei und nördlich von Losice und halbwegs zwischen Losice und Miendrzyrzee zu durchbrechen; der der Gegner weicht. Allein die Truppen des Generalobersten von Woyrsch machten vom 8. bis bis 14. August 4000 Gefangene (darunter 22 Offiziere und erbeuteten 0 Maschinengewehre.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarsch, v. Mackensen:

Der geschlagene Feind versuchte gestern an der Linie Rozanka (nördlich von Wlodawa) südwestlich von Slawatycze Horodyszee Miendrzyczee wieder Front zu machen. Unter dem Druck unseres sofort einsetzenden Angriffs setzt der Gegner seit heute früh den Rückzug fort.

Montag, 16. August.

Westlicher Kriegsschauplatz

Nördlich von Ammertsweiler westlich von Dammerkirch brach ein französischer Tagesangriff vor unseren Hindernissen in unserem Feuer zu­sammen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldm. v. Hindenburg.

Bei weiteren erfolgreichen Angriffen gegen die vorgeschobene Stellung bei Kowno wurden gestern 1750 Russen, darünter 7 Offiziere gefangen ge­nommen.

Der mit dem erfolgreichen Nurzecübergang an­gebahnte Durchbruch der russischen Stellung gelang in vollem Umfang. Der von den Durchbruchstellen ausgehende Druck und den auf der ganzen Front einsetzenden Angriffen nachgebend, weicht der Gegner aus seinen Stellungen vom Narew bis zum Bug. Unsere verfolgenden Truppen erreichten die Höhe von Bransh, über 5000 Gefangene fielen in unsere Hände. Bei Nowo-Georgiewsk wurden die Verteidiger weiter auf die Forts­stellung zurückgeworfen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschall Prinzen Leopold von Bayern.

Der linke Flügel erzwang in der Nacht den Übergang über den Bug westlich von Drohiszyn. Nach dem unsere Truppen die Mitte und rechten Flügel am gestrigen Vormittag Losice und Mien-

drzyrzec durchschritten hatten, stießen sie an den Abschnitt der TochnaKlukowka zwischen Drohis­zyn und Biala auf erneuten Widerstand. Er wurde heute bei Tagesanbruch östlich von Lofice durch den Angriff schlesischer Landwehr gebrochen. Er wird verfolgt.

Heeresgruppe des Generalfeldm. v. Mackensen.

Die Verfolgung wird fortgesetzt. Biala und Slawatisce sind durchschritten.

Oestlich von Blodawa dringen unsere Truppen aus dem Ostufer des Bug vor.

Oberste Heeresleitung.

Kriegsnachrichten.

Andauernder Bormarsch in Polen.

Berlin, 16. August. Dem BerlinerTagebl." wird aus dem Kriegspressequartier gemelet: Der Vormarsch der Verbündeten dauert an und hat, die russischen Heere vor sich hertreibend, die Linie Wlodawa Wasznice Wiedczycidczy Losice Czyczew erreicht. Auch hier führen die Russen Brandkommandos mit, die mit Zelluloid und Benzinspritzen ausgerüstet sind, doch werden nur die Herrenhäuser und die Judenviertel der Städte vernichtet. Außerhalb der russischen Nückzugslinie wo die Felder geschont wurden, die Einwohner aber geflüchtet sind, versehen die deutschen und österreich - ungarischen Etappenkommandos die Erntearbeit.

Englische Wahrheiten über die Lage.

London, 16. August. DieMorning Post" schreibt in einem Leitartikel: Gewisse Leute machen verzweifelte Anstrengungen, um dem Publikum die einfache Wahrheit über die milüärische Lage zu verbergen. Täglich sieht man Zeitungsplnkate mit Angaben über dieungeheuren deutschen Verluste" oder mit der Ankündigung, daß Hindenburg zu­rückgeschlagen sei usw. Die einfache Wahrheit ist, daß die Russen seit Monaten Rückzugsgefechte liefern, aus allen vorgeschobenen Stellungen ver­drängt wurden und mehrere große Städte, sowie ein sehr wichtiges Eisenbahnsystem dem Feinde überließen. Sie falle» jetzt auf eine vorbereitete Stellung zurück, die durch gefährliche Bewegungen bedroht ist und ihre Vorwärtsbewegung ist für lange Zeit nicht anzunehmen. Unser guter Ver­bündeter litt schrecklich. England könnte sich, wenn es allein stände, auf den langsamen Druck der Flotte verlassen, aber andere Faktore sind da: Frankreich leidet furchtbar, Belgien ist in den Staub getreten, Rußland schwer geschlagen, Ser­bien verteidigt sich verzweifelt und erwartet einen neuen Angriff. Unter diesen Umständen muß England alle Kraft an den Krieg setzen.

Besorgnis in England.

Beriu, 16. August. DieDeutsche Tagesz." meldet: Londonor Regierungskreise sollen die

größte Besorgnis wegen der Kriegslage in Rußland äußern. Grey habe mehreren Mitgliedern des Parlaments gesagt, die große Entscheidungsschlacht noch binnen 8 Tagen zu erwarten.

Die Unterminierung von Joffres Stellung.

Paris, 16. Aug. Aus Anlaß der Zwischen­fälle in der Kammer und der Angriffe gegen den Kriegsminister fordert die rechtsstehende Presse das Parlament auf, zu bedenken, daß man im Kriege sei und daß es noch Zeit sei die heilige Einigkeit zu brechen. DerGaulois" stellt fest, daß die Frage der obersten Heeresleitung auf­geworfen worden sei. Wenn man. wie Clemenceau und Herve darauf bestehe, der obersten Heeres­leitung Ratschläge zu erteilen, so sei dies ein Vorschlag, den man erwägen könne. Allerdings dürfe man nicht soweit gehen, die Ernennung von Armeekommissären und die Einführung von Wohlfahrtsausschüssen zu befürworten. Vor allem dürfe man nicht an der Person Joffres rühren.

Millerands Borbereitung für Verteidigungsreden.

Paris, 16. August. Die Agence Havas meldet: Im Laufe des Ministercars, der gestern vor­mittag unter dem Vorsitz des Präsidenten Poincare stattfand, setzte der Kriegminister Millerand aus­einander, welche Erklärungen er am 20. August in der Kammer über die Kredite für die Unterstaats­sekretäre für das Intendantur- und das Sanitäts­wesen, deren Beratung am Freitag begann, ab­zugeben gedenke.

Die französischen Sozialisten und die Kriegsmaterial-Fabrtkation.

Paris, 16. Aug. Wie derPetit Parisien" meldet, haben Deputierte der geeinigten sozialistischen Partei in der Kammer einen Gesetzesantrag ein­gebracht, wonach alle Werkstätten und industriellen Betriebe zur Verfügung der Regierung gestellt

werden sollen. Der Gesetzesantrag bezweckt die Herstellung von Kriegsmaterial auf ein Höchstmaß zu steigern und die Kosten auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Ferner soll die Einberufung und Verwendung mobilisierter Arbeiter in den Werkstätten einer besonderen Regelung unterzogen werden.

Der Bierverband und die Balkanmächte

Berlin, 16. August. Aus Wien, 15. Angust wird derTägl. Rundschau" berichtet:Az Est" meldet aus Sofia: Der Vierverband übt den größten Druck für die Annahme seiner Vorschläge aus. England und Frankreich wollen die Durch­führung dadurch gewährleisten, daß sie mit ihren Truppen Saloniki besetzen.

Die Schlutzformnlierung des bulgarisch- türkischen Vertrags beendet

Berlin, 1L. August. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Vertrag zwischen Bulgarien und der Türkei nunmehr paraphiert worden sei. Die Unterschriften stünden freilich noch aus.

Alle Meldungen, die von einem bevorstehenden kriegerischen Eingreifen Bulgariens gegen die Serben zu berichten wissen, werden als verfrüht bezeichnet.

Unsere Beziehungen zu Rumänien.

Berlin, 15. August. Die Aufhebung des Getreideausfuhrverbots wird in unseren Veziehungen zu Rumänien vorläufig kaum eine Änderung her­beiführen. Solange die Rumänen auf ihren hohen, nur in Gold zahlbaren Ausfuhrzöllen verharren, werden wir den rumänischen Landwirten natürlich nicht den Gefallen tun, sie von ihrem Getreide­überfluß zu befreien. Diese ganze Frage ist für uns überhaupt nicht akut. Wir sind zurzeit ver­sorgt und werden es im neuen Erntejahr erst recht sein.

Ein großes Transportschiff durch ei«

ll-Boot im Ägäischen Meer versenkt.

Konstantinopel, 15. August. Das türkische Hauptquartier teilt mit: Am 14. Aug. versenkte ein deutsches Unterseeboot im Aegäiscben Meer ein 10 000 Tonnen großes Transportschiff mit Soldaten. Nur sehr wenige Soldaten wurde» durch ein Hospitalschiff gerettet.

Berlin, 16. Aug. Aus Frankfurt wird dem Berliner Lokalanz." berichtet, daß der von einem deutschen Unterseeboot torpedierte Dampfer der englischenPeninsular Company" mit etwa 3000 Mann frischer Truppen für die Dardanellen besetzt war.

Die Torpedierung erfolgte in der Nähe der Insel Kos. Der Dampfer versank innerhalb 4 Minuten.

Vermischte Nachrichten.

Das englische Schweigen über die Ent­hüllungen aus den Brüsseler Archiven.

Manchester, 15. August.Labour Leader" schreibt: Wir suchen vergebens in der britischen Presse nach der Widergabe der zweiten Fortsetzung der Artikel, die dieNordd. Allg. Zeitung" auf Grund der in Brüssel gefundenen Urkunden ver­öffentlicht hat. Jetzt, da wir den Artikel im Ori­ginal gesehen haben, verstehen wir den Grund des Schweigens. Der Artikel enthält gewisse außer­ordentliche Enthüllungen, die das britische Pub­likum unter keinen Umständen erfahren soll. Das Blatt gibt sodann einen Auszug aus den belgische» Gesandtschaftsberichten über den Besuch des König Eduards bei Delcasss im April 1906 wieder.

Amerikas gefährdeter Baumwollhanüel

Rew-Orleaus, 16. August. Reuter meldet: Die Handwerkskammer New-Orleans hat sich "» Namen des amerikanischen Baumwollhandels a» Präsident Wilson gewandt und erklärt, daß d>e Märkte in den neutralen Staaten durch die briti­schen Kabinettsordres benachteiligt würden.

Die amerikanisch-mexikanische Krise

Köln, 15. August. DieKölnische Zeitung meldet von der holländischen Grenze: Die Lage in Mexiko, so wird derTimes" aus Washington unterm 12. gemeldet, ist so ernst wie sie nur sei» kann. Carranzas Trotz gegen den Präsidenten Wilson scheint alle amerikanischen Friedensplane zum Stillstand gebracht zu haben, da dessen erstes Erfordernis dahin geht, daß die Häuptlinge der gegnerischen Parteien beiseite geschoben werden. Ein bewaffnetes Eingreifen wird daher ernstlich erörtert. Man legt dabei Gewicht auf die zu­nehmende Verwicklung in allen Teilen Wexikos- sowie andererseits auf militärische und steinasMsch Vorbereitungen der Vereinigten Staaten. Wahren jedoch die Anwendung von Gewalt bei viele» a unvermeidlich gilt, verlautet, daß sowohl