In der Gegend südöstlich Hebuterne dauert der Kampf noch an.

Der Angriff nordwestlich Soiffon, bei Moulin sous Touvert, der durch unseren Gegenangriff zum Stehen gebracht.

Bei Ville au Bois erlitt der Feind bei einem erfolglosen Versuch, seine im Mai verlorene Stellung zurückzuerobern, gestern starke Verluste.

Bei Donai wurde ein feindliches Flugzeug heruntergeschossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Unsere Angriffsbewegung in der Gegend von Szawle und östlich der Dubissa nimmt ihren Fort­gang.

Südwestlich von Plock wurde ein feindliches Kampfflugzeug zum Landen gezwungen und er­beutet.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Südöstlich von Przemysl ist die Lage unver­ändert. Die Zahl der von der Armee von Mackensen seit 1. Juni gemachten Gefangenen beläuft sich auf über 20000.

Auf den Höhen von Nowoszyn nordöstlich Zurawno haben die Truppen des Generals v. Linsingen den Feind erneut geschlagen. Die Ver­folgung gelang bis zur Linie Bukaczowa, südlich von Hrehozow, südlich von Molodynie.

Südlich des Dnjestr haben wir den Hiwka- abschnitt überschritten und erreichten Nyslow (öst­lich Kalusz), Wojnilo, Seredno, Kolodziejow. Die Beute des Tages beläuft sich auf 4200 Ge­fangene, 4 Geschütze und 12 Maschinengewehre.

Oberste Heeresleitung.

Mittwoch, den 9. Juni.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Am Osthang der Lorettohöhe zum Angriff ein­fetzende Kräfte wurden gestern nachmittag durch unser Feuer vertrieben. Am Südosthang derselben Höhe scheiterte ein feindlicher Angriff.

Die letzten Häusergruppen des schon seit dem 9. Mai im Besitze der Franzosen befindlichen Dorfes Neuville wurde heute nacht dem Feinde überlassen. Südlich von Neuville schlugen wir wiederholte Angriffe ab unter schweren Verlusten für den Feind.

In der Gegend südöstlich von Hebuterne ist der Kampf nach einem in den Morgenstunden miß­glückten Angriff noch im Gange.

Im Priesterwalde wurde ein feindlicher An­griff blutig zurückgewiesen. Nur um eine kleine Stelle unseres vordersten Grabens wird noch ge­kämpft.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Auf dem westlichen Windauuier wurde Kubrfli nordöstlich Kurschang genommen.

Von Südwesten her nähern sich unsere an­greifende Truppen der Stadt Szawle. An der Dubissa wurde der feindliche Nordflügel durch umfassende Angriffe in südöstlicherNichtung geworfen.

Unsere vordersten Linien erreichten die Straße Betygola-Jlgize.

Südlich des Njemen traten die Russen nach hartnäckigen Kämpfen bei Dembowa, Ruda und Kozliszki den Rückzug auf Kowno an. 300 Ge­fangene und 2 Maschinengewehre wurden erbeutet. Bei der weiteren Verfolgung gewannen wir unter

Massen, die innerhalb kurzer Zeit erstarren und die Ware von der Luft vollständig abschließen. Weniger bekannt dürften zwei einfache und billige, vom gesundheitlichen Standpunkt völlig unbedenk­liche Verfahren sein, mit denen man besonders in Belgien seit Jahren gute Erfahrungen gemacht hat. Diese beiden Verfahren bestehen in dem Verpacken von Fleischdauerwaren gepökeltem oder ge­räuchertem Fleisch in ab gelöschtem Kalk oder in Holzasche. Voraussetzung für die Halt­barkeit der so behandelten Waren ist, daß sie sich vor dem Einlegen in Kalk oder Holzasche in ein­wandfreiem Zustande befinden; denn wenn die Waren bereits angefangen haben zu verderben, so vermögen diele Verfahren dies nicht hintanzuhalten. Nach zuverlässigen Mitteilungen aus Belgien er­fahren gut geräucherte Waren durch das Kalk­verfahren keine nennenswerte Veränderung der äußeren Beschaffenheit und des Geschmacks; dagegen wird die äußere Schicht nur gepökelter Waren in geringem Maße verändert, sodaß sie vor dem Genuß durch Abschneiden oder Abschaben entfernt werden muß. Beim Einlagern von nur gepökelter Ware hat man also mit einein geringen Verlust zu rechnen. Mit dem Holzascheverfahren sind in Belgien die besten Ergebnisse selbst bei sehr langer Aufbewahrung von Fleischwaren, die durch Pökeln oder durch Pökeln und Räuchern konserviert worden waren, erzielt worden.

Die Einlagerung von geräucherten oder gepökelten

Sicherung gegen Kowno die Straße Mariampol- Kowno.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Hestlich Przemysl ist die Lage unverändert.

Nördlich Zurawno brachten die Truppen des Generals v. Linsingen einen russischen Gegenangriff zum Stehen.

Weiter südlich wird um die Höhen westlich Halicz und westlich Sezupol noch gekämpft. Sta- nilow ist bereits in unserem Besitz. Es wurden 4500 Gefangene gemacht und 13 Maschinenge­wehre erbeutet.

Oberste Heeresleitung.

ArregsrrachrichLen.

Ein italienisches Luftschiff vernichtet.

Wien, 8. Juni. Das feindliche LuftschiffCitta di Ferrara", auf der Rückfahrt von Fiume, wurde heute früh 6 Uhr von dem MarineflugzeugI- 48" (Führer Linienschiffsleutnant Glastng. Beobachler Seekadett v. Fritsch) südwestlich Lussin in Brand geschossen und vernichtet. Zwei Offiziere und fünf Mann der Besatzung wurden gefangen genommen.

Erfolgreicher Angriff eines österreich. Luftschiffs auf Venedig

Wien, 8. Juni. Amtlich wird verlautbart: Das Marineluftzeug1- 47" (Führer Fregatten- leutnant Banfield, Beobachter Ssekadetl v. Strobel) hat heute morgen Venedig und zwar die Ballon­hülle Murano, Campalto, sowie feindliche Zer­störer erfolgreich mit Bomben belegt und einige Brände erzeugt, sowie Zeltlager mit Maschinen­gewehr beschossen.

Die österreichische Lage im Süden.

Berlin, 9. Juni. Aus Wien wird derDeutsch. Tageszeitung" gemeldet: Die ehemaligen Bundes­genossen befinden sich noch alle jenseits der Stachel­drahtgrenze, die gegen sie gezogen wurde. Einigen Abteilungen, die bis in unsere Linien gelangten, wurde übel mitgespielt.

Kein Italiener nach Frankreich

Berlin, 9. Juni. DerCorriere della Sera" dementiert, so wird verschiedenen Morgenblüttern berichtet, mit Genehmigung der Zensur die Aus­landsmeldungen von einer Verstärkung der fran­zösischen Front durch italienische Truppen. In erfter Linie kämpfe Italien für seine eigenen In­teressen.

Italienische Ueberl ufer.

Berlin, 9. Juni. Nach derDeutschen Tages­zeitung" metdel Roda-Rooa der'Neuen Freren Presse": em fehr hoher Offizier habe die Lage im 'Norden und Süden als durchaus günstig bezeich­net. Im Süden kämen die Ueberläufer zu Hun­derten meist mit voller Ausrüstung herüber. Ein­mal hätten sie sogar Maschinengewehre mitgebracht.

Stand der galizifchen Kämpfe.

Berlin, 9. Juni. Aus Köln, 8. Juni, wird demBecl. Tgbl." berichtet: DieKölnische Ztg." meldet: Die russische Armee m der Bukowina, vermehrt um die bei Kaluscz geschlagenen Heeres­teile, ist nunmehr von ihrer Verbindung mit den mittelgalizischen Kräften vollends abgedrängt. Sie

Fleischdauerwaren, die sich in völlig trockenem Zustand befinden müssen, in Kalkpuloer oder Holz­aschewird zweckmäßig folgendermaßen vorgenommen:

Man legt ans den Boden eines Behälters (Faß, Tonne, Kiste usiv.) zunächst eine nicht zu dünne Schicht abgelöschten Kalkpulvers oder Holzasche; alsdann werden die trockenen, für die Aufbewahrung bestimmten Fleifchwaren einzeln so auf dem Kalk oder der Holzasche ausgebreitet, daß die einzelnen Stücke sich nicht berühren: sodann bedeckt man diese wiederum mit einer nicht zu dünnen, min­destens aber 10 cm starken Schicht der genannten Mittel und wechselt mit dem Ausschichten der Fleischwaren einerseits und des Kalkpulvers oder der Holzasche andererseits ab, bis der Behälter voll ist. Die oberste Fleischschicht wird mit einer besonders starken Kalk- oder Holzascheschicht bedeckt.

Durch zeitweiliges Entnehmen eines Fleisch­stückes aus dem Behälter wird man sich zweckmäßig von dein Zustand der Waren überzeugen. Die so hergerichteten Behälter müssen an einem kühlen trockenen Orte aufbewohrt werden.

Das Kalkpulver kann leicht von jedermann durch schwaches Anfeuchten von gebranntem Weißkalk mit Wasser hergestellt werden, wobei dieser unter Erwärmung in ein trockenes Pulver zerfällt.

wird nach Osten geworfen. Die bei Kaluscz sieg­reichen Armeen stehen wenige Kilometer vor Stanislau. Der linke Flügel des Generals Pflan­zer-Baltin ist in heftigste Offensive übergegangen. Das Vorrücken der Armeen Linsingen, Szurmay und Hoffman» vollzieht sich in Eilmärschen.

Neutralitätspolitik in Bulgarien.

Frankfurt, 9. Juni. Aus Budapest meldet die Frkf. Ztg.": DemEst" wird aus Sofia von eingeweihter Seite gemeldet, daß die bulgarische Regierung die letzten Vorschläge der Entente dem­nächst formell zurückweisen und die Neutralität Bulgariens neuerdings erklären werde.

Telegraphenlinie nach der Türkei durch Bulgarien

Berlin, 8. Juni. Aus Zürich meldet die Voss. Ztg.": Ein Privattelegramm desSt. Galler Tagblatts" meldet aus Sofia, daß die neue durch­gehende Telegraphenlinie Konstantinopel-Wien- Berlin durch bulgarisches Gebiet hergestellt wor­den ist.

Die Dardanellen und Italien «ach Enver Paschas Beleuchtung.

Berlin, 9. Juni. Der Berichterstatter der United Preß" von Amerika. Henry Wood, be­richtet aus Konftantinopel über eine Unterredung, die er mit dem türkischen Kriegsminister und Stell- ( Vertreter des Oberbefehlshabers Enver Pascha ge­habt hat. Wir entnehmen darüber demLokal­anzeiger" :Die Dardanellen sind heute ebenso uneinnehmbar wie Gibraltar," sagte Enver Pascha, und sie sind so widerstandsfähig, wie sie früher zu keiner Zeit gewesen sind. Sedd-ul-Bar, das von der Flotte der Verbündeten zerschossen wurde, bestand aus veralteten Festungen, welche in deiner Weise den Erfordernissen der modernen Krieg­führung entsprachen und nur ein nominelles Hin­dernis waren, um einen Durchbruch der Verbün­deten zu verhindern. An seiner Stelle ist inzwi­schen ein vollstänSigcs System Ser neueste« BerteidiguugSwcrke getreten. Wir hatten genügend Zeit, um diese Verterdigungswerke an einer sehr wert vorgeschobenen Stelle zu errichten, um jeder möglichen Phase eines Land- sowie See-Angriffs und jeder Waffentat moderner Kriegführung Wider­stand zu leisten. Die Meerengen werden jetzl verteidig!, wie nie zuvor. Wenn sie überhaupt bezwungen werden könnten, woran ich zweifle, so könnte es nur unter Aufwendung von Kosten und ! Opfern geschehen, welche nur dann gerechtfertigt ' waren, wenn der Durchbruch das äußerste Ende ' des Krieges bilden würde. Inzwischen werden wir mtt Hilfe des allmächtigen Gottes Keinen burchlassen.

An der Bosporusseite sind wir in ebenso gutem Verteidigungszustand. Außer dem neuen Vertei­digungssystem, das eingerichtet wurde, seitdem der jetzige Angriff begann, verfügen wir jetzt über noch größere und sichere Bcrtc»dtguugsmiltel iu »«» ferer UttlerfreoootSflorte, die ihre Wirksamkeit schon bewiejen hat. Eine bessere Verteidigung des Schwarzen Meeres könnte es gar nicht gebe». Die Anwesenheit der Unterseeboote zerstört alle Hoffnung der Russen, jemals wirkungsvoll Truppe» an der nördlichen Küste von Konstantinopel j» landen. Die Transportschiffe würden versenkt werden, bevor sie sich unserer Küste nähern könnten. Auch jede Schiffsbewegung der russische» Flotte gegen unsere Bosporusbeseftigungen würden die Unterseeboote unmöglich machen.

Wir sind der Ansicht, daß die Lage Konstan- linopels als vollkommen unzugänglich betrachtet werden kann. Die Stadt wird daher in alle kauft als ruhmreiche Hauptstadt des ottomaniW ^ Kaiserreichs wie in der Vergangenheit fortbestehe»'

Kritischer Zustand im Hafen von Marseille

Berlin, 9. Juni. Aus Amsterdam wird dem Bert. Tgbl." gemeldet: Das PariserJournal bezeichnet den Zustand im Hafen von MasieiA als kritisch. Augenblicklich liegen 37 Schisst 'M Hafen, die ihre Ladung nicht löschen können, ist' dem haben auch noch 15 000 italienische Arbem Marseille verlassen. Marseille kommt in Lmie für die Zufuhr von Lebensmitteln D E und Bevölkerung in Betracht, nachdem die HE am Kanal durch den D-Bootskrieg unsicher g worden sind.

Das englische Kriegsamt lehnt die allgemeine Wehrpflicht endgültig av

Manchester, 9. Juni. Der Londoner Kor«' spondent desManchester Guardian" meldeh » die allgemeine Wehrpflicht gegenwärtig außer ist» stehe und das Kriegsamt den Gedanken daran e gültig ablehne. Das Kriegsamt neige in » demischer Weise zu der Ansicht, daß nationale istster ganz gut fein könnten.