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Wildbad. Kgl. Kurtea 1 er. Diesen Freitag kommt Roderich Benedix allbeliebtes Familienlust- spielDie relegierten Studenten" zur ersten Aufführung. Für Samstag ist zum erstenmale eine populäre Vorstellung zu Einheitspreisen vor­gesehen., wobei Logen, Balkon und Parket je Mk. 1-50, Numm. Parterre Mk. 1> und die letzten Plätze 40 Pfg. kosten. Zur Aufführung kommt Der Raub der Sabinerinnen". Sonn­tag kommtDie Fledermaus" zur Wiederholung.

Wildbad, 10. Juni. (Kgl. Kurtheater.) Die gestrige AufführungFledermaus" brachte dem Kgl. Kurtheater einen vollen Erfolg. Joh. Strauß' Operette ging unter szenischer Leitung des Herrn Dr. Krauß und der musikalischen des Herrn I. de Klar! flott von statten. Frau Schmith-Günther beehrte uns als Gast in der Rolle der Rosalinde. Sie erfreute alle durch ihre außerordentlich klang- reiche und modulationsfähige Stimme, und ist es den Kurgästen hoffentlich noch fernerhin vergönnt Frau Schmith-Günther als Gast begrüßen zu können. Herr E. Hälbig war stimmlich ein guter Gabriel von Eisenstein und sein Rivale Alfred, der Gesanglehrer (Fredy Busch), erfreute uns wiederum mit seinem vollen, kräftigen Tenor. Fräulein Anny Peters alsAdele" blieb die Alte. Ihre Helle klare Stimme, die besonders in den hohen Tönen eine bemerkenswerte Sicherheit auf- »eist, ist äußerst sympatisch. Das drollige tem­peramentvolle Spiel brachte ihr außerdem noch einen wohlverdienten Beifall. Fräulein Manaherz, in der Rolle des Prinzen Orlowski zeigte eine gute gesangliche Leistung, konnte aber trotzdem blasiert etwas energischer und temperament­voller gerade als Pole spielen. Frank, der Gefängnisdireklor (R. Gronert) und sein Gerichts­diener Frosch (H. Fr. Schmith) waren ausgezeich­net. Das, sicher unter vieler Mühe einstudierte Ballet im 2. Akte vorgeführt, von Else Ellen, Mary Gottstein und Walter Wesener erntete wieder­holten Beifall. Die Fledermaus erlitt eine kleine Störung durch eine lebendige Fledermaus. Solche Störungen sollten doch unterbleiben, denn daß es sich um einen Streich gehandelt hat, ist wohl klar.

ImFlügelkleide" undIm weißen Rößl" flog ja auch keine herum.

Wil-ba-, 10. Juni. (Schamlosigkeiten.) Mrt Genugtuung lasen wir neulich, daß es an­gezeigt wäre, wenn in dieser ernsten Zeit die Kleidung mancher Touristen nicht allzubunt und grell gehalten wäre. Was ich aber am Sonntag auf dem Spaziergang sah, übertrifft dies doch bedeutend. Kamen da des Wegs etwa ein Dutzend fantastische Gestalten, teils in geckigem Touristen­kostüm, zwei oder drei aber nur mit Badhose und Sandalen bekleidet, mit dem Rucksack auf dem Rücken. Wenn man auch nicht gerade prüde sein braucht, so sollte man doch meinen, es gibt auch für solche Dinge eine Grenze. Meine und meines Begleiters erstaunte Blicke quittierten sie mit einem ungezogenen Lachen, und dies war nicht etwa in einer verschwiegenen Waldecke oder an einem Bache, sondern auf der Landstraße. Hoffentlich sind diese Burschen, falls sie in ihrem schamlosen Aufzug durch bewohnte Orte kamen, gebührend zur Ord­nung gewiesen worden. Des weiteren hörte ich, daß diese ArtNaturmenschen" sogar in weib­licher Begleitung sich so ergehen und jedenfalls kein gutes Beispiel damit geben. Zu wünschen wäre, daß von den maßgebenden Organen diesem ärgerniserregenden Treiben ein Ziel gesetzt würde.

Horb, 9. Juni. Das 8 Jahre alte Mädchen des Kaiserwirts Albus in Vierlingen hatte unreife Johannis- und Stachelbeeren gegessen und darauf­hin Wasser getrunken. Bald stellte sich Erbrechen ein, das Kind wurde bewußtlos und ist gestern an Cholik und Brechruhr gestorben. Dieser Fall soll eine erneute strenge Mahnung an alle Eltern sein, ihre Kinder vom Essen unreifer Beeren abzuhalten und ihnen besonders das Wassertrinken aus solchen Genuß zu verbieten.

Letzte Nachrichten.

Bryan hat demissioniert.

Washington, 9. Juni. Reuter. Staatssekretär Bryan hat demissioniert.

Zu Behaus Rücktritt.

Washington, 9. Juni. Bryan sagte in einem Brief an den Präsidenten Wilson:Im

Einklang mit ihrem Pflichtgefühle und von den vornehmsten Beweggründen geleitet, bereiten Sie zur Weitergabe nach Deutschland eine Note vor, der ich nicht zustimmen kann, ohne meine Pflicht gegen das Land zu verletzen. Der Gegenstand ist so bedeutend, daß mein Verbleiben im Kabinett ebenso ungerecht Ihnen, wie der Sache gegenüber wäre, die meinem Herzen am nächsten liegt, nämlich Verhütung eines Krieges.

Wilson antwortete, er bedaure das Rücktritts­gesuch Bryans, das er mit einem Gefühl persön­lichen Bedauerns nur deshalb annehme, weil Bryan darauf bestünde. Wilson kommt weiter auf die erfreuliche Zusammenarbeit mit Bryan während der letzten zwei Jahre zu sprechen und sagt:Selbst jetzt trennt uns nicht das Ziel, son­dern nur die zu befolgende Methode."

Rumänien vor der Entscheidung.

Köln, 9. Juni. DieKölnische Zeitung" meldet aus Zürich:Secolo" berichtet aus Bukarest: Rumänien steht am Vorabend einer Krisis, die mit der Italiens nach der Demission des Kabinetts Salandra große Ähnlichkeit hat. In wenigen Tagen wird sich eine Bewegung geltend machen, die zwar nicht so lebhaft sein wird wie in Italien, die indes das gleiche Ergebnis habeil wird. Peters­burg läßt auf die endgültige Antwort warten. In Regierungskreisen in Bukarest wird die Lage pessimistisch beurteilt. Die kriegsfreundliche Oppo­sition sei fest entschlossen, alles aufzuwenden, um das Eintreten Rumäniens in den Krieg herbeizu« führen. Alan denke au die Bildung eines natio­nalen Ministeriums.

Samstag, den 12. Juni

Mehl- und -

l Brotkarten - Aliga

Samstag, den 12. Juni

vorm. 712 Uhr.

Die Abgabestellen:

Bergbahn- und Realschul-Gebäude.

Kommenden Freitag, 11. Juni, abends " Uhr, wird im Rathaussaal eine

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desrmngeWn Acrems in Wildbad"

"^gehalten.

Besprechungsgegenstand : Bildung einer Gesellschaft m. b. H.

Wildbad, 9. Juni 1915.

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