wurde1740zwarnachSibirienverbannt; Katharinall. ließ jedoch 1763 den Sohn Augusts III. von Polen, den Herzog Karl, der von den Ständen nach Birons Absetzung gewählt worden war, vertreiben, worauf Herzog Biron wieder eingesetzt wurde. 1769 verzichtete er zugunsten seines Sohnes Peter, und dieser trat 1795 sein Herzogtum gegen ein Jahresgehalt an Rußland ab.

Die Tagesberichte.

Großes Hauptquartier, 6. Mai. (WTB. Amtlich.) Westl. Kriegsschauplatz: Fast aus der ganzen Front fanden Artilleriekämpfe statt. Bei Ipern wurden weitere Fortschritte, so durch Ein­nahme der Ferme Vianheule und an der Bahn Messielle-Ipern gemacht. Es wurden einige hun­dert Gefangene und 15 Maschinengewehre erbeutet.

Im Waldgebiet westl. Combres fielen bei einem Vorstoß 4 sranz. Offiziere, 135 Mann, 14 Ma­schinengewehre und ein Minenwerfer in unsere Hand.

Unsere gestrigen Angriffe im Aillywald führten zu den erstrebten Erfolgen.

Der Feind wurde aus seinen Stellungen ge­worfen. Mehr als 2000 Franzosen, darunter 21 Offiziere, 2 Geschütze, sowie mehrere Masch.- Gewehre und Minenwerser blieben in unserem Besitz. Auch die blutigen Verluste der Franzosen waren sehr schwer.

Nördlich Flirey und Croix de Cannes griff der Feind an. Nördlich des erstgenannten Ortes drang er an einer Stelle unseres Grabens ein, um ein kleines Stück wird noch gekämpft. Auch an dieser Stelle wurde der Feind zurückge­worfen. In den Vogesen wurde ein Vorstoß gegen unsere Stellung nördl. Steinabrüg abgewiesen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Südwestl. Mittau südlich Szadow und östlich Rosnien dauern die Kämpfe noch an.

Nordöstlich und südwestlich von Kalvaria sind unsere Stellungen im Laufe des gestrigen Tages mehrfach von starken russischen Kräften angegriffen worden. Sämtliche Angriffe scheiterten unter großen Verlusten des Feindes. Ebensowenig Er­folg hatten feindl. Vorstöße gegen Misere Brücken­köpfe bei Piliza. Die Festung Grodnow wurde heute Nacht mit Bomben belegt.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

In Westgalizien versuchten die Nachhuten des flüchtenden Feindes den unter dem Befehl des Generalobersten v. Mackensen stehenden verbün­deten Truppen gestern verzweifelten Widerstand zu leisten, der aber auf den Höhen des linken Wis- lokaufers, ober- und unterhalb der Ropamündung mit wuchtigen Schlägen gebrochen wurde.

Noch haben wir nicht nur an mehreren Stellen den Uebergang über die Wisloka erzwungen, son­dern auch feste Hand aus die Dukl v^ß-Straße durch Besetzung des Ortes gleichen N.,,> m gelegt.

In der Gegend östlich von Tarnow und nörd­lich bis zur Weichsel wurde auf dem rechten Ufer des Dunajec bis in die Nacht hinein gekämpft.

Die Zahl der bisher gemachten Gefangenen ist bis auf 40000 gestiegen, wobei zu beachten ist, daß es sich um reine Frontalkämpfe handelt. Im Beskiden-Gebirge an der Lukopaßstraße schreitet

ein Angriff der Kräfte des Generals der Kavallerie von Marwitz gleichlaufend der östereich-ungarischen Armeen, mit der sie in einem Verband stehen, günstig fort. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 7. Mai. (WTB. Amtlich.) Bei Ipern wurden alle Versuche der Engländer, uns die seit 17. April einen Brennpunkt des Kampfes bildente Höhe 60 südöstlich von Zille- breke zu entreißen, vereitelt. Wir gewannen dort weiteres Gelände auf Ipern. Der Feind verlor bei diesen Kämpfen gestern 7 Maschinengewehre und eine große Anzahl von Gewehren mit Munition. Bei Fortsetzung ihres Angriffes erlitten heute die Engländer weitere große Verluste.

Zwischen Maas und Mosel behaupteten und s befestigten wir das auf der Maashöhe und südwestl. >und südlich des Aillywaldes errungene Gelände. ! Bei Flirey ist das schmale Grabenstück unserer 'Stellung noch im Besitz der Franzosen. Sonst wurden dort alle Angriffe der Franzosen abge- ! wiesen.

i Angriffsversuche des Feindes nördlich Steina- , brück im Fechttale wurden durch unser Feuer im ! Keime erstickt.

! Oestlicher Kriegsschauplatz.

> Die Kämpfe südlich von Szadow und östlich von Rosienie änderten mit einer ausgesprochenen Niederlage der Russen, die starke Verluste erlitten, 1500 Gefangene verloren und sich in vollem Rück­zug befinden.

l Südwestl. von Kalvaria, südlich von Augustow und westlich von Prasznysz wurden russ. Teilan­griffe von uns blutig abgeschlagen. In diesen Kämpfen büßten die Russen zusammen 520 Ge­fangene ein.

' Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Auch die Kämpfe auf dem rechten Ufer des unteren Dunajecs endeten gestern mit einem vollen Erfolge für die verbündeten Truppen. Der Feind ist dort im schleunigsten Rückzuge nach Osten. Nur an der Weichsel hielt noch eine kleine Abteilung von ihm stand. Weiter südlich drangen wir auf dem rechten Ufer des Wisloka in Richtung auf den Wislok und über die Sasiolka vor.

Vielfach stießen Teile des rechten Flügels der Heerestruppen des Generalobersten v. Mackensen bereits mit den aus der Karpathenfront westl. des Lukowerpaffes vor den dicht auffolgenden Ver­bündeten im schleunigen Rückzuge befindlichen Russen zusammen. Mit jedem Schritt vorwärts steigert sich die Siegesbeute.

Oberste Heeresleitung.

digen. Die Zahl der Gefangenen ist auf über 30 tztztz gestiegen. Die übrige Situation ist unverändert. Im Orawatale wurde ein schwacher russ. Angriff gegen die Höhe Ostry blutig abgewiesen. 7VV Russen wurden gefangen genommen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant.

KriegsnachrichLen.

Italien und Oesterreich Italienische Pressestimmen zur Lage.

Berlin, 8. Mai. DerTürmer Stampa" wird nach demLokalanz." aus Rom gemeldet: Wir erleben jetzt ereignisreiche Tage der Vor­bereitung. Wir wohnen den verzweifelten Ver­suchen Deutschlands bei, den Abbruch der italienisch­österreichischen Beziehungen zu vermeiden. Gleich­zeitig geht die italienische Regierung ungestört und unaufhaltsam ihren Weg weiter und stellt Oester­reich vor das Dilemma, entweder die notwendigen Abtretungen zu gewähren oder den Krieg zn gewärtigen. Die Lage wird von der unbeugsamen Willenskraft Sonninos diktiert, dessen Programm lautet: Entweder die unbedingte Annahme aller ^ von Italien gestellten Forderungen oder den Krieg.

^ Berlin, 8. Mai. Aus Rom wird unter dem i 7. Mai derVossischen Zeitung" gemeldet: Das ! Blatt Jtalia will von einer politischen Persönlichkeit i in Rom erfahren haben, in politischen Kreise» : herrsche die Meinung, daß der entscheidende Be- ^ schluß in den nächsten Tagen zu erwarten ist. Graf Goluchowski, der frühere ungarische Minister des Aeußern wird heute in Rom erwartet. Er sei mit allen Vollmachten ausgerüstet und wird neue Vorschläge Oesterreich-Ungarns überbringe».

! Andererseits meldet derSecolo": Der sozialistische Abgeordnete Bisoloti habe mit Salandra eine Unterredung gehabt und trotz der Reserve, die sich der Ministerpräsident auferlegen mußte, de» Eindruck gewonnen, es sei keine Aenderung in der Haltung des Kabinetts eingetreten.

t Einigurigsbestrebungen des Papstes

! Aus Mailand wird unter dem 7. Mai der Vossischen Zeitung" gemeldet: Wie dieTürmer

Der österreichische Tagesbericht.

Wien, 6. Mai. (WTB.) Amtlich wird ver­lautbart vom 6. Mai 1915: Auf der ganzen Schlachtfront in Westgalizien dringen die Verbün­deten erfolgreich vor. Noch intakte Truppen des Feindes versuchen in günstigen Verteidigungs­stellungen den schleunigen Rückzug zu decken. Starke russ. Kräfte in den Beskiden sind durch das Flankenfeuer der siegreichen Armee schwer bedroht. Die Gegend von Saslow und Dukla ist bereits erkämpft. Die im Gange befindlichen Kämpfe werden die Vernichtung der 3 russ.Armeevervollstän-

Stampa" meldet, hat der Papst sein getan, um ein Eingreifen Italiens in den Krieg zu vermeiden und Schritte beim österreichische» Kaiser eingeleitet, um ihm zu empfehlen, Oester­reich möge territoriale Zugeständnisse an Italic» machen, um den Frieden zu erhalten.

Oesterreichische 42-Aentimetergeschühe

Berti», 7. Mai. (WTB.) DieVossW Zeitung" meldet: Zu dem Rückzug der Armee ! Dimitriew wird berichtet: Von besonderer Heftig­keit waren die Kämpfe, die nach der Ueberschreitung , des Dunajec um Tarnow geführt wurden. Et

i " ^ . ...

!

besonderem Erfolg wird hier eine österreichische 42-Zentimeterbatterie verwendet, um die stark an­gelegten russischen Stützpunkte zu brechen. A»j eine Entfernung von fast 18 Kilometern fegte der erste Schuß einen hohen Turm fast, vollständig weg. Das Geschoß ist noch um 300 Kilogramm

sind Engländer. In diesen Blöcken, jetzt eine Quelle deutscher Wehrkraft, sind l ' tlich Fetzen der englischen Weltherrschaft endgueng eingesargt. Ich hebe einen dieser Goldbarren und lasse mir 35 000 Mark ums Haar auf die Füße fallen! Man kann unmöglich wissen, daß diese etwa 40 Zentimeter langen und 10 Zentimeter hohen Stücke Metall 12'/- Kilo wiegen. Und einen Augenblick später lüpfe ich eine Million in der Hand! Federleicht! Ein Pfund! Es sind zwei Päckchen von je 500 Tausendmarkscheinen. Wie ich von Schrank zu Schrank von Gatter zu Gatter schreite, die man mir liebenswürdig öffnet, und hier 45 Millionen in unzähligen Packen blauer Hundertmarkscheine, dort 240 Millionen in purem Gold, und wieder in unendlichen grauen Beuteln, mit den kennzeichnenden, von drei Beamten schiff- rierten roten Zetteln, 40 Millionen geprägter Doppelkronen überfliege, schwindet mehr und mehr das phantastische Gefühl für diese Massen des Materials, an dem alles hängt, nach dem alles drängt. Ich begreife, wie die Beamten, in der Gewohnheit täglichen Berufs, mit Gold und Scheinen schließlich hantieren, wie mit Stiesel­schmiere oder Glasperlen.

Millionen werden banal in dieser Fülle, die Goldbeutel Harun-al-Raschids zu Säckchen voller Murmeln, mit denen die Kinder spielen. Doch plötzlich erklingt laut das Lied der Zeit, wenn man an gefüllten Tressors liest: . . . Millionen

japanisches, . . . Millionen russisches, . . . Mil­lionen englisches Gold gemünzt! Aber auch Leeren künden vom Kriege: Die Bestände von Nickel, > Silber und Kupfer sind stark gelichtet. Alles rollt im Deutschen Reich und auf den Kriegsschauplätzen und ringt um Deutschlands Sieg ...

: Wie mir die Hand des Führers höflich die j Tür in das Licht des Tages öffnet und ich den i Nickel für die Elektrische in der Tasche suche, ver­fliegt mählich wieder das Gefühl abgestumpfter Gewohnheit im Verkehr mit Aber-Millionen, und es ist, als ob ich den Wundergärten Aladins ent­steige ....

Vermischtes.

Eine Brücke von Calais »ach Dover. Einer der führenden britischen Jngeniere, Sir John Jackson hat kürzlich, in der Londoner Ingenieur­schule einen Vortrag gehalten, der Beachtung ver­dient, weil er verrät, was die Engländer von diesem Krieg erwarten und hoffen. Sir John Jackson ist, wie gesagt, nicht der erste, beste, er hat sehr große Bauunternehmungen, Hafenanlagen ! und Eisenbahnen, in verschiedenen Weltteilen aus- ! geführt und man darf des Glaubens sein, daß er in die Absichten der verantwortlichen Staatslenker in seinem Vaterland einigermaßen eingeweiht rst. Er setzte seinen Hörern, auseinander, nach Beendi­

gung des Krieges würde der Augenblick gekommen sein, um eine feste Verbindung auf dem Schienen­wege zwischen Calais und Dover zu schaffen, ent- weder durch einen ja oft genug erörterten Tunnel, besser auch noch durch eine Brücke. Die Pläne zur Herstellung einer solchen Brücke hätte er W vor zwgnzig Jahren in Händen gehabt, doch wären die Kosten damals so hoch erschienen, daß die Finanzregierung des Vorhabens scheiteüs ^ Jetzt, so meinte Sir John Jackson, würde dich i Schwierigkeit sich überwinden lassen, und er W ! hinzu, nach dem Kriege würden die englische» j Ingenieure reichlich Arbeit erhalten, allerdings wahrscheinlich weniger in England selbst, alsa»l dem anderen Ufer des Kanals. Damit hat ^ John Jackson die längst offenkundige Absicht Eng­lands, nach dem Friedensschluß nicht aus de» Küstenplätzen Nordsrankreichs wieder herauV gehen, geradezu eingestanden. Wie mag de» Franzosen zumute sein, wenn sie hören, daß Calais durch eine Brücke an Dover für alle A» angegliedert werden soll?»

Unsere Sieger

Die letzten siegreichen Gefechte vor W" wurden vom Herzog Albrecht von Württemberg- die Kämpfe in Westgalizien von Generaloberst »- , Mackensen und der Vormarsch in den baltiW"

: Provinzen von Generalfeldmarschall v. HindeirM geleitet.