Amtliche Dekantttmachungem

Amtliche Bekanntmachung.

Detreff: Dreschordnung für Elektromotor« für die Ernte 1919/20.

Im Interesse einer ungestörten Stromlieferung, die durch die bestehende Kohlenknappheit und sonstige Betrtebsschwierig- keiten sehr in Frage gestellt ist, werden nachstehende Bestim­mungen getroffen:

1. Elektrische Dreschmotoren dürfen nur in einer bestimmten Zahl und Reihenfolge benutzt werden.

2. Die Ortsvorfteher haben auf die genau« Einhaltung der Dreschordnung zu dringen.

Es ist daher bei diesen di« Erlaubnis zum Dreschen ein­zuholen, Seitens der Ortsvorsteher erfolgt dann die Eintei­lung der Reihenfolge, wobei darauf zu achten ist, daß die Er­laubnis nicht straßenweise, sondern möglichst gleichmäßig auf die Ortschaft verteilt gegeben wird.

Durch die Ortsvorsteher werden in jeder Gemeinde aus der Zahl der nach vorstehendem Absatz jeweils zugelassenen Motoren einige bestimmt, mit welchem das Ausdreschen für Nicht- promabnehmer unter besonderen Bedingungen zu bewerk­stelligen ist.

8. Diejenigen Dreschmotorenbesitzer, denen die Erlaubnis zum Dreschen erteilt ist, muffen unter allen Umständen zu den betreffenden Zeiten dreschen und haben ihre Motoren möglichst ununterbrochen in Betrieb zu halten, und zwar:

a) nicht nur bei schlechtem, sondern auch bei gutem Wetter'

b) nicht nur innerhalb der üblichen Arbeitszeit, sondern auch während der allgemeinen Vesper- und Mittagspausen, so daß während dieser Pausen mindestens die Hälfte der Motoren weiter läuft;

r) nicht nur an Werktagen, sondern auch an Sonst- uM Feiertagen nach dem Gottesdienst und an den Voraben­den der Sonn- und Feiertage;

d) nicht nur bei Tag, sondern auch in den Nachtstunden. Der Dreschmotorenbesitzer hat sofort nach Beendigung des Drusches den Ortsvorsteher zu verständigen.

4. Die in den Stromlieferungsbedingungen und durch be­sonders Einschränkungsverfügungen des Werkes, welche durch Schwierigkeiten in der Stromerzeugung bedingt find» vorgeschrie­benen Sperrzeiten sind genau einzuhalten.

5. Bei eintretenden Störungen in der Stromlieferung ist das Elektrizitätswerk alsbald zu verständigen.

8. Sollten diese Vorschriften nicht befolgt werden, so ist das Elektrizitätswerk jederzeit ermächtigt, sofort die betreffende Ortschaft so lang« abzuschalten, bis eine geordnete Durchfüh­rung obiger Vorschriften gewährleistet wird. Für die Folgen eines schuldhaften Verhaltens werden die Beteiligten verant­wortlich gemacht.

Zu 1 gehen den Herren Ortsvorstehern mittelst Rundschrei­ben besondere Weisungen zu . Oberamt:

Calw, den 22. August ISIS. Amtm. Reich, A.-V.

Bekanntmachung amerikanisches Schmalz betreffend.

Dem Kommunalverband ging eine größere Menge amerika­nisches Schmalz als einmalige Sonderzuweisung für sämtliche Selbstversorger und Versorgungsberechtigte zu. Auf den Kopf entfallen 298 Gramm zu 8 MI. das Pfund. Die Ausgabe des Schmalzes erfolgt auf Fettmarke Nr. 8, welch« bis spätestens 31. d. Mts. einzulösen ist. Oberamt:

Amtm. Reich, A.-V.

Bekännkmachüfiz -

des Ernährungsministeriums über die Verlängerung der Schutz, zeiten für einzelne Wildarten.

Mit Genehmigung des Staatsministeriums wird in ent, sprechender Kürzung der in 8 1 Abs. 1 Ziff. 1, 2, 5, 6, g u. lg der Verordnung über die Hegezeit des Wildes vom 17. März 1910 (Reg.-Bl. S. 201) vorgeschriebenen Schonfristen für Som­mer und Herbst 1919 und Winter 1919/20 die allgemeine ordentliche Schubzeit §

a) für Fasanen, Rebhühner und Wachteln bis zum 20. Aug.

1919 vorgerückt, sowie ^

b) für Rehgeitzen und weibliche Rehkitze bis zum 31. Dezem­ber 1919,

e) für Hasen bis zum 31. Januar 1920 und ' ck) für männliches und weibliches Rotwild bis zum 28. Fe­bruar 1920

verlängert. Oberamt: /

Calw, den 20. August 1919. '!> Eös. ^

Die (Stadt-)Schultheißenämter werden an die Erledigmz des oberamtl. Erlasses vom 1. Juli 1919 (Calwer Tagblatt Nr. 154) betr. Höchstpreise für Bier erinnert. !

Calw, den 21. August 1919. Oberamt: j

Amtm. Reich, A.-U

Bekanntmachung.

Die Regierung des Schwarzwaldkreises hak am 19. August 1919 die Wahl des Bauern und Eemeinderats Jakob Rentschler in Einberg zum Ortsvorfteher der Gemeind« Emberg bestätigt. Oberamt: s

Calw, den 21. Aug. 1919. Amtm. Reich, A.-V.

Ludmdorff

Wer Bethmm Howegr RUM.

Ei«e Erwiderung.

Man schreibt uns: Neber das Kommentar, das in der Mittwoch- AuSgabe über die Ludrndorff-Ausführungen veröffentlicht wurde, kann man sich mit sehr gemischten Gefühlen ein Urteil bilden. Die Llidendorff-Ausführungen enthalten manche Punkte, die andere Schlüffe ziehen lassen als diejenigen des Kommentars. .Ludendorff hat durch sein eigenes Abschiedsgesuch den Reichskanzler Bethmann Hollweg gestürzt/ Daß dies denknotwendlg war, kann man in den Ludendorff-Ausführungen keineswegs finde«. Aus dm Ludendorfst AuSführungen geht klar hervor, daß zwischen Oberster Heeresleitung und Reichskanzler nicht mehr dir vollste Harmonie herrschte. Diese Taffache war schon längere Zeit vor dem ersten Abschiedsgesuch von Bethmann Hollwsg bekannt. Wenn nun das Abschiedsgesuch von Bethmann abgelehnt wurde, so kann man daraus folgern, daß der Kaiser sich mehr hinter Bethmann stellte als hinter die Oberste Hee­resleitung. Man könnte versucht sein zu glauben, daß der Kaiser bei Ablehnung des Abschiedsgesuches von Bethmann an eine spätere friedliche Zusammenarbeit zwischen Bethmann und Oberster Heeres­leitung dachte, aber dies kann wohl kaum in Betracht kommen, da die Denkweise von Ludendorff und Hindenburg einerseits, die Bethmanns und der Reichstagsmehrheit andererseits genügend bekannt war, als daß man an eine Verständigung glauben konnte. Elfterer Schluß hat also größere Wahrscheinlichkeit. Das erste Abschiedsgesuch von Bethmann wurde abgelehnt, das zweite angenommen. Was geschah zwischen dem ersten und zweiten Abschiedsgesuch? Es lagen drnin die Abschiedsgesuche von Hindenburg und Ludendorff, die aus schwer­wiegenden Gründen um ihren Abschied ersuchten; der erneute Vor­trag von Hindenburg in Berlin; die ErNSrimg der Parteiführer, daß ihnen an einem Verbleiben des Kanzlers nichts liege. Wie aus den Ludendorff-Ausführungen hervorgeht, hatte sich der Kanzler in der Sitzung am 8. Juli hinter die Reichstagsmehrheit gestellt und nun Wechselten die Parteiführer die Flagge und erklärten, daß ihnen an einem Verbleiben von Bethmann nichts liege. Daß der Kanzler nun seine beste Stütze noch verlor, mag wohl das Wichtigste gewesen

sein, um erneut um seinen Abschied zu ersuchen. Ludendorff und Hindenburg konntm doch garnicht hoffen, daß der Kanzler weiche, nachdem sein erstes Abschiedsgesuch abgelehnt war und dir k. und k. Regierung augenfällig Partei für Bethmann nahm. Me .Klarheit* ist also etwas trübe und eine denknotwendige Folge ist der Rücktritt Bethmanns keineswegs. .Ludendorff und die gesamte Heeres­leitung haben die phyflsche und im Zusammenhang damit die mo­ralische Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes infolge ihrer mili­tärischen Denkweise nicht klar zu erkennen vermocht.* Daß Luden­dorff aber die Leistungsfähigkeit erkannt hat, geht aus seinen Aus­führungen hervor. Er sagt dort: Dm .äußeren* Ausdruck fand dte Minderung* unserergeistigen* Kriegsfähtgkeit in der Sitzung des Reichstagshauptausschusses. Er spricht von demäußeren* Aus­druck, derinnere* muß also wohl schon lange vorhanden gewesen sein. Weiter spricht er vonErmutigung* undseelischer Stärkung* deS Volkes, die dmkriegerischen Niedergang* vermeide» sollten. Er sagt dann weiter von demTiefstand der geistigen Spannkraft*. Ludendorff spricht immer zuerst von demMoralischen* und dann demPhysischen*, da er einsah, daß der gesunde Sinn des deutschen Heeres verdorben wurde.Durch Propaganda des ganzen deutschen Volkes allein für dm Verstänbigungsfriedm hätte der Zusammen­bruch vielleicht vermieden werden können.* Wetter unten lesen wir vonVernichtungswillen* der Feinde. Das ist schon ein ge­wisser Widerspruch. DasBrechen des Vernichtungswillens unserer Feinde auf dem Umwege über ihre Völker* konnte man alsaus­sichtslos* bezeichnen. Wie will man ein Volk bearbeite.», das die feste Neberzmgung hat, es führe dm gerechtesten Krieg gegen Deutsch­land, das geschlossen hinter seinen Führern steht, die das Volk mitzu­reißen imstande sind. DerTeilerfolg*, wenn man es so heißm will, kann wohl kaum dagegen' sprechen, dmn in dieser Zeitspanne war daS franz. Heer unter dem gewaltigen Drucke des auf der höchsten militärischen Höhe stehenden deutschen Heeres. Der letzte Satz des Kommentars zeigt wohl am deutlichste» dm Vernichtungswillen der Feinde. Die Entente hatte Kenntnis von dmVerhältnissen* in Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und Türkei und darauf warfen die Amerikaner ihre ganz« militärische Macht in die Wagschale. Die Verhältnisse* in den obige» Ländern sind doch wohl in letzter Linie darauf zurückzuführm, daß die Völker nicht mehr die Notwendigkeit

der Fortsetzung des Kampfes erkannten, also nicht mehr an den Vec- nichtungswillm der Feinde glaubten. Diese Schuld an dem Un- glauben des Volkes tragen aber nicht die militärischen Stellen, son« dem andere Elemente. Das deutsche Volk hat in dm langm Kriegs« jahren eine tiefe Wandlung durchgemacht. Zuerst Siegeswtlle, danik Verständigung. Und man muß sich merken, daß es von da nur ein­kleine Stufe ist bis dahin, wo man sagt: der ganze Krieg ist nicht notwendig, wir allein sind die Schuldigen. Dann begrüßt man dir Revolution und ist nicht mehr widerstandlos gegm sie. -er. l

'* j

" Zu diesen Ausführungen möchten wir folgendes bemerkend Die Auffassung, daß dLS Abschiedsgesuch Hindenburgs und Luden« dorsfs tatsächlich den Sturz Bethmann Hollwegs bezweckt und he« beigeführt hat, soll nach dem Urteil des Einsenders nichtdenknot- wendig* sein.Denknotwendig* ist in politischen Streitfragen über« Haupt nichts, denn bekanntlich stehen da immer zwei oder mehr grund« sätzlich verschiedene Anschauungen einander gegenüber, die nicht durch die beste Dialektik undTiefgründigkeit* überbrückt werden können. Aber für jeden politisch Geschulten, der nicht aus politischen Beweg« gründen eine andere Auffassung verkitt, ergab sich aus dem Rück« trittsgesuch LudmdorffS und Hindenburgs die logische Folgerung/ daß die oberste Heeresleitung dm Kanzler nicht mehr Ms seinem! Posten wünschte, weil sie einestärkere* politische Führung für nötig hiett. Das gibt doch der Einsender in seinen Betrachtungen:Aus den Ludendorff-Ausfiihrungm geht klar hervor, daß zwischen O.H.L. und Reichskanzler nicht mehr dte vollste Harmonie herrschte* ganz unzweideutig zu. Also nur keine künstlichen Konstruktionen! Dass die Mehrheitsparteim es nicht auf den Rücktritt der besten milk-! tärischen Führer ankomen lassen wollten, ist begreiflich, und deshalb ! haben sie nachgegeben. Als Ludendorff und Hindenburg mit dem! schwersten Geschütz deS RücktrittSgesuchS auffuhren, wußten sie ganz! genau, daß nicht sie dieGehenden* sein würden. Die Bemerkung daß die Generalenicht hoffen konntm, daß der Kanzler weiche, nach­dem sein erstes Abschiedsgesuch abgelehnt und dte Wiener Regierung augenfällig für ihn Partei genommen hatte*, ist doch, gelinde gesagt; naiv. Diekübe Klarheit* dürste daher nicht in unseren Ausfüh- rungen zu suchen sein, denn jedem, der nach den Gesetzen der Denk- Notwendigkeit, d. h. der Logik, zu urteilen vermag, muß sich unser«'

Der Schimmelretter.

9s Novelle von Theodor Storm.

Sie blieb stehen und nickte ihm zu: ,Ja, Hauke; aber eben hättest du drinnen sein müssen!'

Meinst du? Warum denn, Elke?'

,Der Herr Oberdeichgraf hat den Wirt gelobt!'

»Den Wirt? Was tut das mir?'

»Nein, ich mein, den Deichgrafen hat er gelobt!'

Ein dunkles Rot flog über das Gesicht des jungen Menschen: ,Jch weiß wohl,' sagte er, »wohin du damit segeln willst!'

»Werd nur nicht rot, Hauke; du warst es ja doch eigentlich, den der Oberdeichgraf lobte!'

Hauke sah sie mit halbem Lächeln an. »Auch du doch. Elke!' sagte er.

Aber sie schüttelte den Kopf: »Nein, Hauke; als ich alle der Helfer war, da wurden wir nicht gelobt. Ich kann ja au nur rechnen; du aber siehst draußen alles, was der Deichgr doch wohl selber sehen sollte; du hast mich ausgesiochen!'

»Ich Hab das nicht gewollt, doch am mindesten,' sagte Hau zaghaft, und er stieß den Kopf einer Kuh zur Seite: »Komm, Ri bunt, stiß mir nicht die Furke auf, du sollst ja alles haben!'

-Denk nur nicht, daß mir's leid tut, Hauke,' sagte nach ku zem Sinnen das Mädchen; .das ist ja Mannessache!'

Da streckte Hauke ihr dm Arm entgegen: »Elke, gib mir i -and darauf!

Ein tiefes Rot schoß unter die dunklen Braum des chens. »Warum? Ich lüg ja nicht!'rief sie.

Hauke wollte antworten; aber sie war schon zum Stall Hk aus, und er stand mit seiner Furke in der Hand und hörte nu wie draußen die Enten und Hühner um sie schnatterten u, krähten.

Es war tm Januar von Haukes drittem Dienstjahr. Winterfest gehalten werden sollte; »Eisboseln' nennen sie l Ein ständiger Frost hatte beim Ruhm der Küstmwind« ab

ben zwischen den Fennen mit einer festen ebenen Kristallfläche belegt, so daß die zerschnittenen Landstücke nur eine weite Bahn für das Wersen der kleinen mit Blei auSgegossenen Holzkugeln bildeten, womit das Ziel erreicht werden sollte. Tagaus, tagein wehte ein leichter Nordost: alles war schon in Ordnung; die Geestleute in dem zu Osten über der Marsch belegenen Kirchdorf, die im vorigen Jahre gesiegt hatten, waren zum Wettkampf ge­fordert und hatten angenommen; von jeder Seite waren neun Werfer aufgestellt; auch der Obmann und die Kretler waren ge­wählt. Zu letzteren, die bei Streitfällen über einen zweifelhaften Wurf miteinander zu verhandeln hatten, wurden allezeit Leute genommen, die ihre Sache ins beste Licht zu rücken verstanden, am liebsten Burschen, die außer gesundem Menschenverstand auch noch ein lustig. Mundwerk hatten. Dazu gehörte vor allen Ole Peters, der Großknecht des Deichgrafen. »Werst nur wie dte Teufel,' sagte er; »das Schwatzen tu ich schon umsonst!' '

Es war gegen Abend vor dem Festtag; in der Nevenstube des Kirchspielkruges droben auf der Geest war eine Anzahl von den Werfern erschienen, um über die Aufnahme einiger zuletzt noch Angemeldeten zu beschließen. Hauke Haien war auch unter diesen; er hatte erst nicht wollen, obschon er seiner wurfgeübten Arme stch wohl bewußt war; aber er fürchtete durch Ole Peters, der einen Ehrenposten in dem Spiel bekleidete, zurückgewiesen zu werden; dte Niederlage wollte er sich sparen. Aber Elke hatte ihm noch in der elften Stunde den Sinn gewandt: »Er wird'8 nicht wagen, Hauke,' hatte sie gesagt; »er ist ein Tagelöhnersohn; dein Vater hat Kuh und Pferd und ist dazu der klügste Mann im Dorf!'

»Aber, wenn er's dennoch fertig bringt?'

Sie sah ihn halb lächelnd aus ihren dunklen Augen an. »Dann,' sagte sie, »soll er sich den Mund wischen, wenn er abends mit seines Wirts Tochter zu tanzen denkt!' Da hatte Hauke ihr mutig zugenickt.

Nun standen die jungen Leute, die noch in das Spiel hinein­wollten, stierend und fußtrampelnd vor dem Kirchspielskrug und sahen nach der Spitze des aus Felsblöcken gebauten Kirchturms hinauf, neben dem das KruahauS laa. Des Pastors Tauben, die

stch im Sommer auf den Feldern des Dorfes nährten, kamen ebm von den Höfen und Scheuem der Bauern zurück, wo sie sich jetzt ihre Körner gesucht hatten, und verschwanden unter den Schin­deln des Turmes, hinter welchen sie ihre Nester hatten; im Weste» über dem Haf stand ein glühendes Abendrot.

»Wird gut Wetter morgen!' sagte der eine der jungen Bur­schen und begann heftig auf und ab zu wandern; »aber kalt! kalt! Ein zweiter, als er keine Taube mehr fliegen sah, ging in da? Haus und stellte stch horchend neben die Tür der Stube, aus der jetzt ein lebhaftes Durcheinanderreden herausscholl; auch deS Deichgrafen Kleinknecht war neben ihn getreten. »Hör, Hauke, sagie er zu diesem; »nun schreien sie um dich!' und deutlich hört« man von drinnen Ole Peters' knarrende Stimme: »Kleinknechte und Jungens gehören nicht dazu!'

»Komm/ flüsterte der andere und suchte Hauke am RockÄme« an die Stubentür zu ziehen, »hier kannst du lernen, wie hoch st* dich taxieren!'

Aber Hauke riß stch los und ging wieder vor das Haus4 »Sie haben uns nicht ausgesperrt, damit wir's hören sollen! rief er zurück. !

Vor dem Hause stand der dritte der Angemeldeten. fürcht, mit mir hat's einen Haken,' rief er ihm entgegen; »ich ha kaum achtzehn Jahre; wenn sie nur den Taufschein nicht ver­langen! Dich, Hauke, wird dein Großknecht schon heraus- kreteln!' .

,Ja, heraus!' brummte Hauke und schleuderte mit dem Futzk einen Stein über den Weg! »nur nicht hinein!'

Der Lärm in der Stube wurde stärker; dann allmählich ttcck eine Stille ein; die draußen hörien wieder den leisen Nordost, ver sich oben an der Kirchturmspitze brach. Der Horcher trat wie» v zu ihnen. »Wen hatten sie da drinnen?' fmg der Achtzehnjährig

»Den dal' sagte jener und wies auf Hauke; »Ole Peter wollte ihn zum Jungen machen; aber alle schrien dageg Und sein Vater hat Vieh und Land, sagte Jeß Hansen. ^ Land, rief Ole Peters, das man auf dreizehn Karren rvegfayrr» kann!' ^