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gefährlich verletzt wurde er in da» Laza- ruS-Krankenhau» gebracht.

Den Meistertitel in Verbindung mit der Bezeichnung eines Handwerks dürfen nach H 133 der Gewerbeordnung Handwerker nur dann führen, wenn sie in ihrem Gewerbe die Befugnis zur An­leitung von Lehrlingen erworben und die Meisterprüfung bestanden haben. Es iit nun mehrfach die Beobachtung ge­macht worden, daß Personen, die diesen Anforderungen nicht genügt haben, sich gleichwohl zur Führung des Meistertitels dann für befngt halten, nachdem sie an einem der sogenanntenMeisterkurse" teilgenommen haben, wie solche von Hand- Werkskammern u. s. w. vielfach veranstal- tet werden. Diese Auffassung ist natürlich eine irrtümliche. Die Führung des Mei­stertitels bleibt auch in diesem Falle eine unbefugte und zieht die Bestrafung aus tz 148 Nr. 9e der Gewerbeordnung (mit Geldstrafe bis zu einhundertundfünfzig Mk. und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen) nach sich.

Die deutsche Weinernte hatte im Jahr 1903 nach der amtlichen Reichs- statistik einen Wert von mehr als 100 Mill. Mk. Die gesamten im Ertrag stehen- den 118 649,0 da deutschen ReblandS haben i. I. 1903 einen Mostertrag von 3 785 607 dl und einen EclöS von 104390 340 Mk. gebracht, mithin durch­schnittlich 872,5 Mk. 1 du. Im Vorjahr dagegen betrug bei unerheblich größerer Fläche (118922,0 da) der Mostertrag nur 2,475699 dl mit einem Erlös von 80243129 Mk. oder von durchschnitt­lich 669,1 Mk. auf 1 da.

Der bei Oganjira gefallene Leut­nant Burkhard Freiherr v. Erffa war ein Sohn deS Landtagsabgeordneten Freiherrn v. Erffa auf Schloß Wernburg. Er war Or. jurib und preußischer Re­ferendar und ein Enkel des vormaligen württeuib. Staatsministers Freiherr v. Varnbüler, dessen Tochter Elisabeth seit 1872 mit dem Freiherrn Hermann v. Erffa vermählt ist.

Die Schandwirtschaft der Händler im Hereroland beleuchtet graß ein Be­richt des Majors Leutwein vom 2. Ja­nuar 1899, den die Nationalztg. ver­öffentlicht. In dem Bericht heißt es: Es werden Schulden eingeklagt, die bereits zehn bis fünfzehn Jahre zurück- datieren. Da es ganz unmöglich ist, deren Richtigkeit zu kontrollieren, während die Eingeborenen zwar auch genaues nicht mehr wissen, aber ehrlich genug sind, nicht in Abrede zu stellen, daß sie in der fraglichen Zeit mit dem betreffenden Händ­ler überhaupt Geschäfte gemacht hätten. Um nur ein Beispiel zu erwähnen, so wurde das jetzige Stationshaus in Be­thanien seinerzeit seitens des dortigen Herero-Kapitäns einem englischen Händ- ler für 6000 Mk. zum Verkauf angeboten. Sofort hatte der Letztere zur Deckung des Kaufpreises eine alte Schuld von gleicher Höhe zur Hand. Als dann die Regierung den Kaufpreis für zu niedrig erklärte, und denselben auf 20000 Mk. festsetzte, präsentierte der Händler eine weitere alte Schuldensorderung von 14000 Mk." Die Nationalzeitung fügt diesem Bericht hinzu:Anmerkung für die Herren Sozialdemokraten: Der Händler war in diesem Fall ein englischer Händler."

Breslau, 15. April. Die Straf­kammer verurteilte den Redakteur der sozialdemokratischenVolksmacht" Mehr­

lein wegen Beleidigung sämtlicher deut­scher Unteroffiziere zu 1000 Mk. Geldstrafe. ^

In Braunschweig pries ein Schuhwarenhändler Herrenstiefel zu 3.60 Mk. da» Paar an. In der Anzeige hieß eS:Sie sparen viel Geld, wenn Sie Ihre Schuhwaren bei mir kaufen, da die Halt­barkeit eine unübertroffene ist." Ein Kon- kurrent ließ die Stiefel kaufen und was fand er? Die Kappen und die Brand­sohlen waren aus Pappe. Der Sachver­ständige erklärte:Alle Leute sind zu bedauern, die solche Stiefel kaufen; die Stiefel sind Plunder und gehen bei der geringsten Feuchtigkeit in die Brüche." Der Händler wurde vom Gericht wegen unlauteren Wettbewerbs zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt.

Paris, 14. April. Zu der Kata­strophe von Port Arthur berichtet der Kriegskorrespondent desMatin", daß seit dem Tode des Kommandanten Stepanow jetzt niemand wisse, an welchem Punkte die Minen versenkt seien. In der Ver- Wirrung, welche seit dem ersten Angriff der Japaner erfolgte, habe man vergessen, einen Plan dieser Punkte aufzunehmen. Der Mitarbeiter derAurore" schreibt dazu: Nach dem Verluste desJenissei" wußte man schon, daß die Karten der Rhede, wo die Lage der Minen vermerkt ist, von Fehlern wimmeln. Sie verlegen Sprengkörper an Stellen, wo eS keine gibt und verzeichnen sie nicht da, wo sie wirklich sind. Angesichts der Unglücks­fälle, die aufeinander folgen, ist es über­flüssig, nach den verantwortlichen Urhebern zu forschen. Ein Verhängnis fügte er, daß die einzige Karte, die einiges Ver­trauen verdiente, die nämlich, an deren Anfertigung man auf demDenissei" ar­beitete, mit diesem Schiffe verschwunden ist. Was war da zu tun? ES mußte nach den Stellen, wo die Minen explo­dierten, die Lage der anderen ausgerech­net werden. Das ist gewöhnlich möglich, weil die Minen in einander kreuzenden Reihen gelegt werden. Man hat die Be­rechnung versucht und hier ist das Resul­tat. (Da es sich vermutlich um eine ja­panische Mine handelt, so sind obige Ausführungen wenigstens im gegebenen Falle hinfällig.)

Vor einigen Tagen wurde aus Nizza berichtet, daß die dortige Bevöl­kerung und auch die Landbevölkerung in der Umgegend öffentlich drohe, den rücksichtslosen Motorfahrern gegenüber zu Gewalttätigkeiten überzugehen. Am 10. April kam wieder ein Unglücksfall vor, der nach einer Meldung des Daily Expreß aus Nizza die Geduld des Pub- likinns vollständig erschöpft hat. Ein großer Motorwagen, in dem ein Herr und eine Dame mit dem Wagenlenker saßen, fuhr in rasender Geschwindigkeit durch den Ort Carros. Der Wagen überfuhr einen kleinen Knaben. Die Um­stehenden riefen dem Motoriken zu, zu halten, aber der Chauffeur erhöhte statt dessen die Geschwindigkeit, nachdem er sich umgesehen halte und bemerkte, daß man das Kind wegtrug. Die Nummer des Wagens ist jedoch bekannt, und die Eltern und Freunde des Kindes erklären, an den Insassen Rache nehmen zu wollen.

Rom, 14. April. Nach einer hiesigen Meldung hat Kaiser Wilhelm an den Zaren gedrahtet: russische Trauer sei deutsche Trauer und 0er Tod Makarows sei ein Verlust für die Marinen der gan­zen Welt. j

Rom, 15. April. Wie verlautet, trifft Kaiser Wilhelm am 18. April in Bari ein, von wo er sich nach Castel del Monte und Andria begiebt, um die Hohenstaufen- Altertümer und die Gräber der Kaiser­innen Jolante und Jsabella in der Krypta des Dome» zu besichtigen. Von Andria fährt er nach Trani zum Besuch des Hohenstaufenschlosses und dann nach Bari zurück.

Madrid, 11. April. Die verstorbene Exkönigin Jsabella hinterläßt ein Ver- mögen von etwa 8 Millionen, bestehend aus ihrem Pariser Palast, ihrem Schmuck und einer spanischen Besitzung.

Petersburg, 14. April. Ein Tele- gramm des Kontreadmirals Fürsten Uch- tomski meldet: Der Torpedodootszerstörer Bezstratschny", eines der Torpedoboote, die in der Nacht auf eine Expedition ge- schickt wurden, wurde infolge des schlech- ten Wetters von unserem Geschwader getrennt, von feindlichen Torpedobooten umringt und gmg bei dem Kampfe unter. 5 Personen wurden gerettet. Ich habe vorläufig das Kommando über die Flotte nach dem Unglück mit derPetropaw- lowsk" übernommen. Während des Ma­növers unseres Geschwaders erhielt das LinienschiffPobjeda" durch eine Mine eine Verletzung auf der rechten Seite in der Mitte. Es konnte aber ohne Hilfe in den Hafen einlaufen und hatte weder Tote noch Verwundete.

Tschifu, 14. April. Aus japani­scher Quelle verlautet, der Angriff vom Mittwoch auf Port Arthur verlief fol­gendermaßen: Bei Tagesanbruch mach- ten die Torpedoboote eine Demonstration. Zu derselben Zeit legten sie Mmen in den Außeneingang zum Hafen. Sie zo­gen sich dann zurück und vereinigten sich mit dem Hauptgeschwader, welches vor­ging, um die russische Flotte zum Her­ausgehen zu bewegen. Das Panzerschiff Petropawlosk" stieß auf eine japanische Mine und wurde zerstört.

Nach Zeitungsnachrichten sind aus Amerika zahlreiche Mädchenhändler ab­gereist, um für die Weltausstellung in St. Louis geeignete lebendeWare" zu besorgen. Sie werden wohl auch in Deutschland ihr Glück versuchen. Die deutschen Mädchen seien also vor diesen Seelenverkäufern gewarnt. Man lasse sich nicht durch glänzende Angebote ver­locken, sondern ziehe eventuell die Polizei zu Rate.

Eine Erbschaft von 1800000 Dollars (ca. 7,5 Millionen Mark) aus­geschlagen, hat derNew-Dork Times" zufolge, Dr. Harroun in Denver. Er überläßt das ihm von einem Onkel hinter« lassene große Vermögen seiner Schwester, weil er imstande sei, selbst seinen Unter­halt zu verdienen.

HtntevHcrttenöes.

Ans Nacht zum Licht.

28^ von Hugh Conway.

Ich hoffe, man wird mir alles, was ich bis zu der gegenwärtigen Situation erzählt habe, und alles, wa» ich noch später erzählen werde, glauben; nicht als ob es alltägliche Vorkommnisse wären in diesem Falle würde ich keinen Grund haben, diese Geschichte niederzuschreiben, aber alle, bis auf diesen einzigen Umstand, Ikann ich doch beweisen, alle können auf