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annt, hier gewohnt? Wenn dem so war, 1>ann durfte ich ein hoffnungsreiches Zei­chen darin erblicken, daß eine wiederer- wachte Erinnerung sie bewog, ihre Schritte unwissentlich nach einem Orte zu lenken, welcher mit ihrer Vergangenheit zusam­menhing, und sehr gespannt, ja sehr aufgeregt wartete ich aus den Ausgang dieser Sache.

Sie trat geradeswegs auf die Türe zu und drückte mit der Hand dagegen, als erwarte sie, daß sie sich durch den Druck öffnen werde. Dann schien sie zum erstenmal zu zögern und verwirrt zu werden.

Teuerste Pauline," sagte ich, ..komm jetzt mit mir nach Hause; es ist finster und zu spät, um noch heute da hinein­zugeben. Morgen, wenn du willst, keh­ren wir hierher zurück."

Sie antwortete nicht, sondern blieb vor der Türe stehen und drückte mit der Hand dagegen. Ich nahm nun ihren Arm und versuchte, sie sanft wegzuführen, doch leistete sie einen passiven Widerstand von einer Stärke, die ich ihr nicht zuge­traut hätte. Was auch immer die ver­schwommene Absicht meines armen Weibes sein mochte, eS war mir klar, daß sie dieselbe nur durch diese Türe erreichen konnte. Ich hatte ihr gerne nachgegeben, denn ich hielt es nicht für ratsam, ihr jetzt entgegenzutreten, nachdem ich einmal so weit gegangen war. Ihr bei der gegenwärtigen Lage der Dinge Widerstand zu leisten, schien mir geradezu gefährlich. Aber wie konnten wir hineinkommen?

Weder unten noch oben war Licht, und man sah auf den ersten Blick, daß das Haus unbewohnt sei. Der Agent,

dessen Name auf dem Zettel am Fenster stand, hatte sein Geschäft ziemlich weit von da, und selbst wenn ich Pauline verlassen und ihn aufgesucht hätte, was würde es zu dieser späten Stunde ge­nützt haben?

Als ich mich nun vmschaute und mich fragte, was ich tun solle, ein Cab holen und mein armes Weib hineintragen, oder hier warten, kus sie selbst die Unmög­lichkeit erkennen würde, in das Haus zu dringen und freiwillig heimkehrte, als ich alle diese Möglichkeiten erwog, kam mir plötzlich eine Idee. Schon einmal hatte mein Hausschlüssel ein fremdes Tor geöff­net, weshalb sollte er es nicht wieder tun? Ich wußte, daß unbewohnte Häu­ser auS Nachlässigkeit häufig nur einge­klinkt zu sein pflegen.

(Fortsetzung folgt.)

Wildbab.

Bekanntmachung

betr. die Abhaltung einer staatlichen Bezirks-Rinbviehschau in

Neuenbürg.

In Gemäßheit der im Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern vom 28. Dezember 1898 und im Wochenblatt für Landwirtschaft vom 8. Januar 1899 veröffentlichten Grundoestimmüngen für die staatlichen Bezirksrindviehschauen in Württemberg findet in Neuenbürg

am Donnerstag, den 23. Juni 1904,

Vormittags 7/- Uhr

eine staatliche Bezirksrindviehschau statt.

Zugelassen werden zu der Schau Zuchttiere des Roten- und Fleckviehs, nämlich: u. Farren, sprungfähig, mit 2 - 6 Schaufeln,

b. Kühe, erkennbar tragend oder in Milch mit höchstens 3 Kälbern. Preise können bei der Schau in nachfolgenden Abstufungen zuerkannt werden: u. für Farren zu 140, 120, 100, 80 Mark, b. für Kühe zu 120, 100, 80, 60, 40 Mark.

Uebrigens wird bemerkt, daß die Höhe, wie auch die Zahl der zu vergeben­den Preise jeder Abstufung erst bei der Schau selbst unter Berücksichtigung der Beschaffenheit der vorgeführten Tiere endgiltig festgesetzt wird.

Diejenigen, welche sich um Preise bewerben wollen, haben ihre Tiere min- bestens 1v Tage vor der Schau bei dem Kgl. Oberamt unter Benützung der von diesem zu beziehenden Anmeldescheine anzumelden und spätestens bis zu der oben angegebenen Zeit auf dem Musterungsplatz aufzustellen Farren müssen mit Nasenring versehen sein und am Leitstock vorgeführt werden.

Für den Fall, daß eine entsprechende Anzahl von Tieren bis zu dem vor- geschrirbenen Zeitpunkt nicht angemeldet wird, behält sich die K. Zentralstelle für die Landwirtschaft vor, die Schau ausfallen zu lassen.

Vorstehendes wird hiemit zur Kenntnis der Landwirte des Bezirks gebracht. Dabei werden dieselben unter besonderer Hinweisung darauf, daß verspätet an­gemeldete Tiere zur Teilnahme an dem Preisbewerb nicht berechtigt sind und daß Farren ohne Nasenring zurückgewiesen werden, zu pünktlicher Einhaltung der bezüglichen Vorschriften aufgefordert.

Neuenbürg, den 5. April 1904. K. Oberamt:

Knapp A.-V.

Vorstehendes wird hiemit bekannt gemacht.

Wildbad, den 12. April 1904. Stabtschultheitzenamt:

Bätzner.

G cr L m b er ch»

Kon Kurs-Ausverkauf.

Im Konkurse über das Vermögen des Matthäus Decker, Kaufmanns hier, findet im seitherigen Geschäfts­lokale ein fortwährender Ausverkauf des reichlich sortierten gemischten Warenlagers zu bedeutend herabge­setzten Preisen statt.

Das Lager besteht u. A. in:

fertigen Herren-, Jünglings-, Confirmanden- und Knabenan­zügen, Joppen, Arbeitskleidern, Tuchen, Cheviots, Kamm­garntuchen, Buxkin, Halbtuchen, Baumwollzeugen, Damen- kleiderstoffen, Bettzeugeu, Futterstoffen, Besatzartikeln, fertigen Hemden und Trikotagen, diversen Wollwaren, Kravatten, Glas- und Porzellanwaren u. s. w.

Die Besichtigung des Lagers fft jederzeit gestattet.

Den 28. März 1904. Konkursverwaltung.

Wildbad.

Aekanntmachung.

Höherer Anordnung zufolge werden die Tierbesitzer des hies. Gemeindebezirks zur Anmeldung von Schweinen zur Schutz, impfung gegen Rotlauf

spätestens Bis 15 . HAcri

mit dem Ansügen aufgefordert, daß

1. bei einer Anzahl von 20 Impflingen, die öffentliche Impfung in der Regel bil­liger zu stehen kommt, als die private,

2. daß das K. Medizinalkollegium, tierärztliche Abteilung, ermächtigt ist, für diejenigen Schweine, welche anläßlich der öffentlichen Schutzimpfung im Gefolge der kombinierten Serum- und Kultureinspritz­ung oder der 12 bis 15 Tage später zur Ausführung kommenden zweiten Kultur­injektion wider Erwarten an Jmpfrot- lauf eingehen sollten, eine der Billigkeit entsprechende Entschädigung, welche jedoch den Schlachtwert des verendeten Tieres nicht übersteigen darf, zu gewähren, ohne daß übrigens dem Tierbesitzer ein Rechts­anspruch hierauf zukommt.

Den 11. April 1904.

Stadtschultheißenamt:

B ä tz n e r.

Einige jugendliche

Arbeiter

(nicht unter 16 Jahren)

ZssrroLb.

Papierfabrik Wildbad.

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