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kt«m vom König.

Bei naßkalter Witterung stellen sich bei vielen Menschen, großen und kleinen, reichen und armen, drei unerwünschte Quälgeister ein, die den damit Behafteten schlimme Stunden bereiten: das sind Husten, Schnupfen, Heiserkeit, der erstere namentlich in vielerei Gestalt, und na­mentlich der Keuchhusten ist's der unseren Kleinen soviel zu schaffen macht.

Gar mancherlei Mittel werden dann von den Aerzten verordnet, leider auch von vielen Unberufenen angeraten; viele dieser Mittel find gut, das und jenes zum mindesten nicht viel wert, so daß gar manche Mutter frägt: was sind nun die besten und dadurch billigsten Mittel?

Der alte, so grundgescheite Rabbiner Sirach, sagt in der Bibel:Der liebe Gott läßt die Arznei aus der Erde wach­sen, und ein Vernünftiger verachtet sie nicht!" Niemand hat diesen Spruch bes­ser begriffen, ohne ihn gelesen zu haben, als unsere lieben Bienen. Sie sammeln aus den Blumen den Nektar, arbeiten ihn in ihrem Honigmagen gehörig um und bieten ihn den Menschen als Honig, d. h. fertigen Invertzucker für die Gebre­sten des menschlichen Körpers an.

Damit haben wir vornherein schon gesagt, daß wir reinen Bienenbonig mei­nen, nicht etwa all die Schmierereien, die leider zurechtgemacht werden und nichts nützen. Es ist deshalb nützlich, zunächst zu wissen, woran man reinen Honig er­kennt. Es ist das freilich nicht so leicht da es auch Imker gibt, die im Frühjahr, wenn es keine Tracht gibt, ihren Bienen­völkern Zucker füttern, den diese in Honig umarbeiten; diesem Honig fehlt freilich das Aroma, das Blütenhonig eigen ist. Aber doch gibt es ein einfaches Mittel, wie inHaus, Hof, Garten" ausgeführt wird, wenigstens vor den schlimmsten Manschereien bewahrt zu werden; man läßt den in Honigbüchsen gekauften Ho­nig einige Wochen in einem frischen, nicht dumpfigen Raume stehen; ist's reiner Honig, so kristallisiert er und wird hart wie Kandiszucker, der erst wieder flüssig wird, wenn man die Honigbüchse in einen Topf heißen Wassers hält, ist's' zusammengebraute Zuckerlösung so bleibt diese flüssig, aber sie wird sauer, und man kann dem Verkäufer auf den Kopf zusagen, daß er für teures Geld minder­wertige Ware geliefert hat. Dabei tut die Farbe des Honigs nichts zur Sache. Die Färbung erhält der Honig durch die betreffenden Blüten (Raps, Linde, Akazie usw.) und außerdem durch die Boden­beschaffenheit (kalk- oder eisenhaltiger Boden.)

Die meisten Menschen wissen nun freilich noch nicht, wie man den Honig ißt; eine Honigsemmel früh zum Kaffee ist die weitverbreitetste Kenntnis, und dazu die Erfahrung, daß jedermann wegen der Süßigkeit die Sache bald über hat, wo­bei sich denn auch noch Magenbeschwer­den einstellen, namentlich bei Kindern und alten Leuten. Soll der Honig nützen, so tue man z. B. einen Kaffeelöffel voll in eine Tasse heißen Kaffees oder Milch und trinke diese Flüssigkeit dann, wenn sie genügend abgekühit ist, niemals heiß. In dieser Weise angewendet, ist nament­lich Honig das allerbeste Mitte! gegen

Keuchhusten der Kinder. Präpariert man nämlich, wie oben gesagt, auf diese Weise eine Tasse Milch oder Kaffe, oder auch Wasser, träufelt man dazu noch ein paar Tropfen aus einer frischen Zitrone, gibt man dem Patienten davon fleißig zu trinken, so dauert es kaum eine Woche, und der so böse Feind der Kinder zieht sich zurück. Wie gesagt, lasse man das Getränk gehörig abkühlen, und gebe man den Kindern nie heiße Flüssigkeiten. Denn durch den Husten sind die Schleimhäute so wie so schon gereizt, und so würde die heiße Flüssigkeit geradezu verhängnisvoll sein: sie würde das Nebel verschlimmern und vielleicht tötlich wirken. Gar viele Mütter huldigen ja leider der verderb­lichen Ansicht, dem kranken Kinde die Getränkesoheiß wie möglich einzutrichtern, da wirke es am besten ! Durch ein derartig hergestelltes Honiggetränk wird der Ma­gen auch am wenigsten angestrengt, was namentlich beim Zucker so verderblich der Fall ist, indem er durch Gärung im Ma­gen wie auch im Darm Katarrhe her­vorruft.

Honig ist reiner Invertzucker; Honig ist schon durch die Arbeit der Bieneu in Dextrose und Läwulose geschieden und geht deshalb direkt ins Blut. Er zeigt also alle guten Eigenschaften des Zuckers ohne dessen Nachteile: Honig ölt die At­mungsorgane, führt schmerzlos ab und reinigt das Blut.

Es erübrigt noch, darauf hinzuweisen, seinen Honigbedarf nicht beim ersten Besten zu kaufen. Man lasse auch nicht durch die lockenden Bezeichnungen: Al- penkcäuterhonig, Landhonig (!), Roscn- honig (dabei sind Rosen gar nicht nek­tarhaltig !) und andere schöne Namen täuschen, sondern man verlange reinen Bienenhonig, und da gibt es im Deutschen Reiche rechtschaffene Bienenzüchter genug, die eine reine Ware auch für nicht zu hohe Preise liefern. Bei denen kaufe man, und man wird es nicht zu bereuen haben, weder für den Geldbeutel, noch für seine Gesundheit.

Vermischtes.

(Eine deutsche Buchhandlung in Westafrika.) An der von unfern Wörmanndampfern befahrenen westafri­kanischen Küste ist schon ein ziemlicher Teil der Bevölkerung des Lesens kundig. Um ihre literarischen Bedürfnisse zu be­friedigen, hat die Basler Mission in Akra an der Goldküstr einen Buchladen eröff­net, der sich eines bedeutenden Zuspruchs erfreut. Akra ist ein vielsprachiger Ort; man soll dort nicht weniger als 70 afri­kanische Sprachen hören können. Das hängt mit dem bedeutenden Handel zu­sammen, der die Neger aus dem Innern in großen Karawanen in die Küstenstadt führt. An den Missionar Olpp, der die Buchhandlung leitet, und seinen schwar­zen Gehilfen werden infolgedessen nicht geringe sprachliche Anforderungen gestellt. Letzterer verfügt in der Tat über ganz respektable Kenntnisse. Er spricht außer seiner Muttersprache, dem Ga, auch noch die Tschi-, Eve- und Haussasprache, sowie Englisch. Der verschiedenen Kundschaft entspricht auch der Vorrat des Bücher- ladens. Da ist ein großes Laaer von englischer, deutscher und afrikanischer Er- bauungsliteralur, ferner Schulbücher aller

Art sowie unterhaltende Schriften. Auch Bilder in allen Größen. Natürlich keine Kunstwerke, sondern jene gewöhnlichen Oel- und Aquarelldrucke zu billigen Prei­sen. Es sind teils biblische teils Land­schafsbilder, auch dürfen Porträts nicht fehlen, darunter die des deutschen Kai- serS mit Familie und andrer europäischer Herrscher. Sehr beliebt sind auch die großen Wandbilder, auf denen Löwen, Tiger, Schlangen, Vögel, Skorpionen und Affen abgebildet sind. Wenn die Leute aus demBusch" ihre Last Palmöl oder Palmkerne, Kakao oder Gummi in der Stadt gut verkauft haben, bringen sie es selten übers Herz, die Stadt zu verlassen, ohue ein schönes Bild erstanden zu ha­ben, um ihre ärmliche Lehmhütte im Hinterland damit zu schmücken. Zu den häufigsten Besuchern gehören die aus dem Innern kommenden Hauffahändler. Sie wünschen meist ein Exemplar des Koran, des Religionsbuchs der Muhamedaner zu kaufen. Diesen Artikel führt die Missionsbuchhandlung natürlich nicht. Dafür werden ihnen Bibeln oder Bibel­teile in der Haussasprache, die mit arabi­schen Schriftzeichen gedruckt sind, ange- boten und auch häufig von ihnen gekauft.

Das Z e r st ö r e n u. A u S he b e n von Nestern oder Brutstätten der Vögel, das Zerstören und Ausnehmen von Eiern, das Ausnehmen und Töten von Jungen, !das Feilbieten und der Verkauf gegen dieses Verbot erlangter Nester, Eier und Jungen ist verboten ; ferner jede Art des Fangens und der Erlegung von Vögeln. Dem Fangen im Sinne des Gesetzes wird jedes Nachstellen zum Zweck des Fangens oder Tötens von Vögeln, insbesondere das Aufstellen von Netzen, Schlingen, Leimruten oder anderen Fangvorricht­ungen gleich geachtet. Wer Vögel, von denen er weiß oder den Umständen nach annehmen muß, daß sie unbefugt gefangen oder erlegt worden sind, oder verbotswid­rig feilgeboten werden, oder wer unter gleicher Voraussetzung verbotswidrig er­langte Vogel-Eier oder Nester ankauft, ist strafbar. Strafbar ist ferner, wer Hunde oder Katzen in der Zeit vom 1. März bis 18. September im Walde oder auf freiem Felde umherschweifen läßt.

(Humoristisches aus der Schule). Der Lehrer in M. be­handelt repetitionsweise die Bewohner der Erdteile: Kaukasier, Malayen, Neger; deren Farben seien weiß, gelb, schwarz. Gelb seien außer den Malayen auch die Mongolen; um als weitere ähnliche Völ­ker auch Neger und Papuas zusammen­zustellen, fragt der Lehrer weiter:Außer den Negern gibt es rpich eine andere Rasse, die auch eine schwarze Farbe hat. Wer kann mir sagen, wie diese Leute heißen? Schüler:Kaminfeger."

MW

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Redaktion. Druck und Verlag von A. Wildbrett in Wildbad.

Telephon Nr. 33.