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KeiderschraMe unß"NachÜischd Zeugnls von der siiinloM Zerstörungswut der englischen Offiziere. Die verursachten Schäden belaufen sich nach vorläufiger Schätzung in Holz­ininden auf etwa 2300, in Claustal-Pfaueneiche, wo es sich vorwiegend um Eigentum des Unternehmers handelt, aus etwa 1600 Mark.

Esgtische Via »irren.

Ei» aufregender Zwischenfall spielte sich in der Nacht zum Donnerstag in der Berliner Simplizissimus-Bar in der Potsdamer Straffe ab. Dort war am Tage vorher ein junger Engländer von einer der in Berlin augen­blicklich weilenden Kommissionen erschienen, hatte erheb­lich getrunken und zum Schluff die Bardame eintzeladrn, am nächsten Nachmittag zum Fünsuhrtoe insAdlon" zn kommen. Das Fräulein hatte der Einladung aber nicht Folge geleistet. Ani Mittwoch kam der Engländer wieder in die Var. diesmal in der Uniform eines engl. Offiziers. Er machte der Bardame Borwürfe, daß sie seine Einlad­ung ignoriert hatte, nnd im Verlause dieser Auseinander­setzung zog er plötzlich einen geladenen Revolver aus der Tasche, entsicherte ihn und legte mit den Worten:Es ist mir gleich, ob ich lebend aus Deutschland komme" auf da» Mädchen an. Während dieses sich schnell hinter den La - ,,'ch duckte, stürzte sich das Publikum auf den Eng­länder, wobei es schließlich gelang, ihm die Waffe zu ent­reißen. Während das Mädchen das Lokal verließ, kam es dann zwischen den Gästen und dem Englüner zu einer Auseinandersetzung, die an Heftigkeit nichts z« «Susthen Lbrig ließ . . .

Me Deutsche» in Ungar«.

Budapest, 17. März. In dem Bolksgesetz betreffend die Autonomie der Deutsch-Ungarn wird ausdrücklich be­stimmt. daß die Deutschen entsprechend ihrer Zahl im un­garischen Reichstag vertreten sein sollen. Man ist in deutsch- ungarischen Kreisen sehr gespannt, wie dieser Bestimmung bei den Wahlen zur Nationalversammlung durch die neue Negierung Geltung verschafft werden wird. Allgemein wird das strikte Festhalten an dieser Bestimmung des Gesetzes als erster Prüfstein dafür angesehen, ob die Autonomie der Deutschen Ungarns wirklich von der Regierung ernst genommen wird oder nicht.

Die Errungenschaften des Bolschewismus in Rußland.

Helsiugförs, 17. März. Nach Meldung der russischen Presse ist in Sowjet-Rußland der Personenverkehr aus den Eisenbahnen vollständig eingestellt worden. Die Transport­krise hat sich so verschärft, daß die Eisenbahnen für die nächste Zeit ausschließlich für den Transport von Lebens­mitteln und Kohlen zur Verfügung stehen müssen.

Aufstände in Griechenland?

Bern, 16. März. Wie Petit Journal aus Saloniki meldet, ist über Saloniki und Pella der Belagerungszu­stand verhängt worden. Alle Versammlungen sind verboten, ferner alle Meldungen über Truppenbewegungen, Krank­heiten in der Armee 'und int Lande, über Ausstände und dergleichen.

Hiudeuburg über die Flucht des

Kaisers nach Holland.

Berlin, 18. März. Aus dem großen Hauptquartier in Kolberg erhält das W. T. B. folgende Mitteilung:

Kolberg, 17. März 1919. Warum der Kaiser nach Holland ging. Die öffentliche Meinung hat sich in letzter Zeit wieder mehr mit der Frage, wamm der Kaiser nach Holland ging, beschäftigt. Ilm einer falschen Beurteilung oorzubeugen, bemerke ich zur Sache folgendes:

Als der Reichskanzler Prinz Max von Baden am 9. 11. 1918 die Abdankung Seiner Majestät des Kaisers und Königs ohne dessen vorherige Einverständniserklärung ver­öffentlichte, war das deutsche Heer nicht geschlagen; aber seine Kräfte schwanden dahin, während der Feind große Massen zu weiteren Angriffen bereitstellie. Der Abschluß des Waffenstillstandes stand bevor. In diesem Augenblick höchster militärischer Spannung brach in Deutschland die Revolution aus. Die Aufständischen bemächtigten sich' im Rücken des Heeres der Rheinbrücken, wichtiger Magazine und Berkehrspunkte. Ferner wurde die Zuführung von Munition und Verpflegung gefährdet, während die Bestän­de der Truppen nur noch für wenige Tage ousreichten. Die Besatzung und Ersatztzuppen lösten sich auf. Auch über die Zuverlässigkeit der einzelnen Feldheere liefen ungünstige Meldungen ein.

Angesichts dieser Lage war eine friedliche Rückkehr des Kaisers in die Heimat nicht mehr denkbar. Sie konnte »ur noch an der Spitze treuer Truppen erzwungen werden. Der Zusammenbruch Deutschlands war dann unvermeidlich; hätte sich doch zum Angriff mit dem zweifellos nachdrängen­den äußeren Feinde der Bürgerkrieg gesellt.

Der Kaiser konnte sich ferner zur fechtenden Truppe begeben, uni an deren Spitze in einem letzten Angriff den Tod zu suchen. Auch dadurch wäre der vom Volke stets ersehnte Waffenstillstand hinausgeschoben und das Leben vieler Soldaten nutzlos geopfert worden.

Der Kaiser konnte endlich ins Ausland gehen. Er wählte diesen Weg im Einverständnis mit seinen Ratgebern «ach unendlich schweren seelischen Kämpfen, lediglich in der Hoffnung, dadurch dem Vaterlande die Treue zu wahren, Deutschland weitere Verluste, Not und Elend zu ersparen, wd ihm Frieden, Ruhe und Ordnung Zurückzugeben. "

Daß der Kaiser sich in diesem Glauben geirrt hat, ist Acht die Schuld Seiner Majestät.

(gez.): von Hiudenburg.

^ Amtlich« ÄekckNlitMnchUNgrw <

Bekanntmachung

Betreff: Herabsetzung der Fleischration.

Die täglich schwieriger werdende Aufbringung des Schlachtviehs nötigt zur Herabsetzung der Fleischration. Es wird deshalb verfügt, daß die bisherige Kopfmenge von 250 Gramm wöchentlich bis auf Weiteres auf 150 Gramm herabgesetzt wird. Diese Verfügung tritt sofort in Kraft. Calw, den 17. März. Kommunalverband Calw:

Okeramtmaun: Gös. >

Die Entschädigung des früheren Herzogs von Baden.

Berlin, 19. März. Nach einer Meldung desBer­liner Lokalanzeigers" aus Mannheim verzichtete bei der Bermögensauseinandersetzrmg zwischen der großherzoglichen Familie und der Republik Baden der Großherzog auf alle etwa ihm zustehenden Rechte aus seinen Besitztümern und erhält dafür eine bare Abfindung von mehreren Millionen Mark. Die großherzogliche Familie erhält für sich das Schloß in Baden, ein Landhaus in Badenweiler und ein kleines Schloß in der Stadt Freiburg. . Alle übrigen Schlösser gehen in das Eigentum des badischen Staates über. Prinz Max von Baden erhält eine Abfindung, die die Hälfte der Abfindung des Großherzogs beträgt. Eine Abfindung für seine Rechte am Thron erhält der Großher-. zog und seine Familie nicht. Er hat übrigens daraufhin auch keine Ansprüche erhoben.

Späte Einsicht. , ' .

Berlin, 13. März. Die Zahl der militärischen und Zivilkommissionen der Entente, die seit November Deutsch­land bereisen, hat einen auffallenden Umfang angenommen. Wie wir hören, ist die Frage im Kabinettsrat geprüft und dahin entschieden worden, daß von jetzt ab kein Angehöriger der Alliierten ohne besondere Erlaubnis der Waffenstillstands­kommission Deutschland bereisen darf. Dieser Beschluß dürfte allgemeiner Zustimmung sicher sein; denn die Entente hat seit November Zeit genug gehabt zum Studium des deutschen Wirtschaftslebens. Wir brauchen jetzt keine Studien- kommissionen mehr, sondern Brot und Frieden. Wir haben von Anfang an gegen diesen Unfug Stellung ge­nommen, weil wir wohl gewußt haben, daß die Entente diese Michelhastigkeit der deutschen Regierung nur dazu benutzt hat, das wirtschaftliche Leben Deutschlands aus- zuspionieren. .

Willkürliche Aeuderung der Arbeitszeit.

Berlin, 18. März. Aus Hamborn wird demBer­liner Lvkalanzeiger" mitgeteilt: Nachdem in der vorigen Woche die Belegschaften der im Sterkrader Bezirk liegenden Zechen die Durchsetzung der 6 ständigen Schicht beschlossen haben, haben gestern die Hamborner Bergleute kurzer­hand beschlossen, die 6 ständige Schicht von hente ab einzuführeu. Als Grund wurde angeführt, daß man sich dadurch schadlos halten wolle, gegenüber der Weigerung der Zechenverwaltung, die Steiktage zu bezahlen.'

Deutschland und Deutschöstreich.

Weimar, 18. März. Im Verlaüfe der heutigen Be­ratung des Verfassungsausschusses erklärte Vorsitzender Haußmann: Der Gesandte von Deutsch-Oesterreich, Herr Ludo Hgttmann, mit einem weiteren Vertreter hat sich bei unseren Ausschußsitzungen eingesunden: Diese Teilnahme ist besonders bedeutsam angesichts der neuerlichen feierlichen Bestätigungsbeschlusses der Nationalversammlung von Deutsch- Oesterreich, wonach Deutsch - Oesterreich Bestandteil der Republik des Deutschen Reiches wird. Da nach Artikel 1 unserer Verfassung, der von uns einstimmig angenommen ist, ein Gebiet, dessen Bevölkerung Kraft des Selbstbestimm­ungsrechts Aufnahme in das Reich begehrt, durch Reichs­gesetz einzugliedern ist, so begrüße ich die Teilnahme als eine Bürgschaft für die Vollendung des groß - deutschen Reiches und bitte Sie, aus unseren.Verhandlungen unseren Entschluß zu entnehmen, dem gemeinsamen Staat eine gute und feste Verfassung zu geben. Dr. Hartmann dankte und sagte: Wir haben uns ^nimer als Deutsche gefühlt und fühlen uns jetzt als Deutsche noch in weit engerem Sinn Wir hoffen nun, daß auch der formellen Erklärung rasch die Durchführungsgesetze folgen, welche das formelle Recht ins materielle Recht übersetzen werden.

A»s SM M Land.

Calw» den 19. März 1919.

Der Völkerbund der Zukunft.

* Ueber obiges Thema spricht heute abend 8 Uhr im Saal des HotelWaldhorn" im Auftrag der Frauengruppe der deutschen demokratischen Partei Pfarrer Wagner- Neuhengstett. Zu dem Vortrag wird jedermann, Frauen und Männer, eingeladen. Selbstverständlich wird der Red­ner in seinen Ausführungen demVölkerbund," den die Entente schaffen will, einen solchen gegenüber, stellen, in dem alle Völker gleich berechtigt sein würden.

Au alle Marineangehörigen!

Der Marineentlassungsstelle und ihren Vorgesetzten Be­hörden gehen täglich von entlassenen Marineangehöngen Klagen über Nichtauszahlung des Entlassungsgeldes und der rückständigen Gebührnisse zu. Es ist selbstverständlich, daß alle diese Forderungen so schnell wie irgend möglich geprüft und falls berechtigt, restlos erfüllt werden sollen. Jedoch ist zu bedenken, daß bei den Marineteiien ein großer Teil des eingearbeiteten Personals entlassen und das neue Bureaupersoual noch nicht eingearbeitet und vollkommen

^s rlnzuMiglkch ist. Fekntt ystnbelt es sich lim viele Tausend« von verschiedenen Dienststellen Entlassene. Die Riesenar- beit der Abwicklung läßt sich daher nur in monatelanger Arbeit bewältigen. Um die Gebührnis-Abfindung nicht zu verlangsamen, können die Anträge nicht einzeln beantwortet werden. Es darf ermattet werden, daß die Beteiligten die ungeheuren Schwierigkeiten, die unter den augenblicklichen Verhältnissen unvermeidlich sind, würdigen. Gesuche um persönliche Abfindung an höher« Dienststellen sind zwecklos, weil diese sie doch erst an die Stmnm-Manneteile weitcr- geben müssen. Auch werden die Beteiligten ersucht, von Drohungen, ihre Forderungen geivaltsam durchzusetzen, Ab­stand zu nehmen. Sie müssen dabei bedenken, daß die Zustände, über die sie sich beklagen, zum Teil durch eigene Schuld dieser Leute hcrbeigsjnhrt sind, die sich unter Aus­nutzung der durch die Revolution entstandenen Auflösung ohne ordnungsmäßig; Entlassung von ihren Dienststellen entfernt- oder eine überhastete Entlassung herbeigrfiihtt haben. Sie können versichert sein, daß ^ille Dienststellen die Ab- lndung der entlassenen Marineangehörigen mit alleil Mitteln >eschleunigen und die als gerecht erkannten Ansprüche be.- riedigen werden. Alle Marineangehörigen werden gebeten, ich gegenseitig auf diese Veröffentlichung aufmerksam zu machen.

Freiwillige Sanitätskolonne Calw.

y Am Montag Abend hielt imAdler" die hiesige Sanitätskolonne eins Dersamrklung ab. Koloimenführer Amtsgerichtssekretär Pfizeumaier begrüßte die Erschienenen «ud gab einige geschäftliche Mitteilungen. Sodann besprach er die Unterhandlungen mit dem Kommando in Stuttgart betr. Einkleidung, Anlegung der Abzeichen und Neuregelung der Kolorine. Weiler gab der Kolonnenführer bekannt, daß auf die seinerzeit beschlossene Umfrage bei allen Mit­gliedern sich 22 sofort bereit erklärt, während bei einigen infolge ihres derzeitigen Militärdienstes noch nicht genau feststehe, ob sie weiter bei der Kolonne bleiben. Bei der hierüber einsetzenden Aussprache ivurde der Erwartung Aus­druck gegeben, daß die ausscheidenden Mitglieder nun auch ihre Satzungen, Unterrichtsbuch und vor allem den Aus­weis beim Geräteverwalter Baier ab. geben möchten. Dies sei statutarisch notwendig und es müßte im Weigerungsfälle Meldring ans Kommando nach Stuttgart gemacht werden. Die Kolonne werde nun ihre Uebungen jvieder aufnehmen, was begrüßt wurde. Dann wurden die Wahlen vorge­nommen. Znm Kolonnenführer wurde Amtsgcrichtssekretär Pfizeumaier in geheimer Wahl einstimmig gewählt. Mit Dankesworten nahm dieser die Wahl an, ersuchte aber die Mitglieder ihn tatkräftig zu unterstützen, jeder möge seine Pflicht erfüllen, der kameradschaftliche Geist solle weiter ge­pflegt werden, aber auch der gesellige Teil werde nicht z» kurz kommen dürfen. Ms stellvertr. Kolonnenführer wurde Amtsdiener Mann-Stammheim, als Gruppenführer Maler­meister K. Kirchherr und als Geräteverwalter Malermeister Baier gewählt. Sodann wurde die Einkleidung der Mitglieder besprochen und Montag, 31. März, als Termin bestimmt, wo abends 8 Uhr auf der Kammer (Wander­arbeitsstätte) die Anprobe vor' sich gehen soll. Weiter wur­den die Kameraden bestimmt, die an den Hauptübungen der Feuerwehr als Sanitäter teilnehmen, die Kolonnen­mitglieder selbst sind ja vom Feuerwchrdicnst befreit. Damit waren die wichtigsten Angelegenheiten erledigt. Oberamtmann Gös, als Bettreter des Bezirksvereins vom Roten Kreuz, gab seiner Freude Ausdruck, daß nun die Kolonne ihre Tätigkeit wieder aufnehmen könne unter bewährter Führ­ung und wünschte ihr gutes Gedeihen. Der Kolonnen­führer schloß daraus mit Dankesworten an den Bezirks« Vertreter und die Kameraden die anregend verlaufene Ver­sammlung. Der Kolonne waren 6 wertvolle Päckchen des Württ. Landesvereins vom Roten Kreuz zugestellt und wurden an die Kameraden Eberle, Mann, May. K. Moros, Nachfelder und Ziegler verteilt, die am meisten sich bei dem Ausladen.der Verwundeten hier beteiligt hatten..

(STB.) Ludwigsburg, 17. März. Eine Stuttgarter Familie, die hier eine Villa besitzt, kehrte nach 14tägiger Abwesenheit wieder zurück, um in dem Anwesen Gegen­ständ« zu holen. Inzwischen hatten aber Diebe in der Villa tüchtig aufgeräumt und Betten, Vorhänge, Klei­dungsstücke usrol im Wert von mehreren Tausend Mark entwendet. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.

(SCB.) Hechingen, 17. März. Zu den unerhörten Uebergriffen gegen die Presse, wie sie unter der neuen Freiheit beliebt sind, kommt jetzt folgende Meldung aus Villingen, 14. März: Eine von der sozialdemokrati­schen Parteileitung inszenierte Demonstrationsversamm­lung stellte dem Schriftleiter desVillinger Volksblattes" ein Ultimatum, innerhalb 24 Stunden die Stadt zu ver­lassen. Der Oberbadische Zeitungsverlegerverein hat so­fort telegraphisch Beschwerde beim Ministerium des In­nern gegen diese unerhörte Vergewaltigung der Presse er­hoben. Schriftleiter des Villinger Volksblattes ist seit 1. Januar der frühere hiesigeZoller"-Redakteur Fehrecke.

Druck und Verlag der, A. Llschläger'ichen Buchdruckerei, Calw. Für die Schriftl. verantwortlich: Otto Seltmann, Calw.

Reklameteil.

^ Sommersprossen weg!

Leidensgefährtinnen teile unentgeltlich mit, auf welch einfache Weise ich meine Sommersprossen gänzlich beseitigte.

Frau Elisabeth Ehrlich, Frankfurt a. M. 117, EchlleLjach 47.