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attufftten bolschewistischen ZüMnlst» entgegrntketen zu »önnen. Churchill behauptete allerdings, daß Deutschland die Kosten der Besatzungsarmee bezahlen müsse, aber er weiß ganz genau daß die englische Politik in Deutschland absichtlich chaotische Zustände Hervorrust und auf diese Weise Deutschland die Bezahlung unmöglich macht. Der Erfolg für das englische Volk ist der Heeresetat von 400 Millionen Pfund Sterling, die allgemeine Wehrpflicht und die in der englischen Geschichte unerhörte Aufrichtung des militärischen Organismus, der notgedrungen zu weiteren Kriegen führen muß.
Vermischte Nachrichten.
Eine Kundgebung deutscher Wirtschaft-verbände zur innere« und äußeren Politik.
Berlin. 13. März. Zu einer gewaltigen Kundgebung des deutschen Wirtschaftslebens in ihren Nöten und Aufgaben der Zeit gestaltete sich die heutige Versammlung, zu der der Deutsche Handwerks- und Ge- rverbekammertag, - der Deutsche Industrie- und Handelslag, der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft, der Reichsoerband für deutsche Industrie, der Zentralverband des deutschen Großhandels und die Arbeits- emeinschast der deutschen Eisenhändler eingeladen hatten, lle Redner betonten nachdrücklich, daß nur die Befreiung von den Fesseln der Zwangswirtschaft und die Wiederaufnahme der Arbeit unter Selbstoecantivortüchkeit aller Beteiligten den Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftslebens ermöglichen könne. Es gelangte einstimmig eine Resolution zur Annahme, in der u. a. gesagt wird: Pflicht des Gesetzgebers und der Regierung ist es, Sicherheit und Ordnung wieder herzustellen und so schnell als möglich den Zwang der Kriegswirtschaft zu zu beseitigen. Die Sozialisierung möge man für einzelne Gewerbezweige zugestehen, grundsätzlich ist sie zu bekämpfen, weil sie die höchste Anspannung der wirtschaftlichen Kräfte verhindert. Durch Steuern dürste nicht der Volkswirtschaft die Mitte! entzogen werden, die zur Erhaltung und Entwicklung notwendig sind. Die Arbeiter und Angestellten mögen sich besten bewußt sein, baß ihr Wohl mit demjenigen der gesamten Volkswirtschaft verknüpft ist. Flammender Einspruch ist gegen die Auslieferung der Handelsflotte zu erheben. Zu einem Frieden auf Grund der Wilsonschen Punkte haben sich unsere Gegner durch Vertrag verpflichtet. Damach ist uns freie Beteiligung am Weltverkehr zu gewähren und sicherzustellen. Länderraub an unseren Grenzen und die geplante Wegnahme unserer Kolonien widerspricht diesen Punkten und wäre ein empörender Rechtsbruch. Wir können nur einen Frieden unterzeichnen, der uns die Wiederaufrichtung der Wirtschaft gestattet und uns nicht Zn Sklaven macht.
Die HiutenrrZnner des Streiks.
Berlin, 14. März. Dem „Berliner Lokalanzeiger" ,.,,lg« berichten die „Leipziger Neuesten Nachrichten": Fon den 40 000 Mark die während des Generalstreiks im Aufträge des Leipziger A - und.S.-Räte vom Oberbürgermeister in Leipzig erpreßt wurden, hat ein mit der Auszahlung von Geldern an die Eisenbahnarbeiter Beauftragter 100 OM Mark unterschlagen. Bei der Festnahme des Tätes, der ein vielfach vorbestrafter Mensch ist, wurden nur noch 42 MO Mark bei ihm gefunden.
Anch eine »Gefahr" für die Errungenschaften der Revolution.
Berlin, 13. März. In Stettin zog eine Menge, nachdem sie gestem im Schloßhos demonstriert hatte, «ach dem Bollwerk, wo der Kreuzer „Straßburg" lag. Eine Rotte meist halbwüchsiger Burschen befand sich bald auf dem Kreuzer und brachte unter Gejohle'drei Maschinengewehre, Munition und andere Gewehre von Bord. Die Matrosen ließen es geschehen. Dis in die ftiäten Nachmittagsstunden umlagerte eine große Menge den Kreuzer und gegen Abend wurde von den Führem der Bewegung verkündet, daß man durchgesetzt habe, daß der Kreuzer „Straßburg", in dem man eine Gefahr für die Errungenschaften der Revolution sehe, den Hafen alsbald verlassen müsse. Das Schiff machte sich in den Abendstunden, wie verschiedene Morgenblätter berichten, zur Ausfuhr aus dem Hafen bereit — Wie lange läßt sich das deutsche Volk noch von unreifen Elementen terrorisieren? Nach Friedensschluß wäre das deutsche Volk froh, wenn es nur recht viele solche „Gefahren" hätte.
Lebensmittel für Mannheim.
Mannheim, 13. März.. (Dr.) Noch in dieser Woche wird ein Lebensmitteltransport von Rotterdam in Mannheim erwartet. Am letzten Samstag ging eine Lebensmittelsendung der Alliierten von Rotterdam nach Duisburg ab. — Marschall Fach läßt gegenwärtig die Mannheimer Betriebe kontrollieren, die früher Kriegsmaterial erzeugt, aber diese Tätigkeit schon seit langem eingestellt haben.
Die Gesamtstärke der englischen Besatzungstruppen.
London, 13. März. (Unterhaus. - Reuter.) Von Regierungsseite wurden mitgeteilt, daß sich die Gesamt- der -Mischen OKLuMioustruMN aus. allen Krie^s-
AmÜiche Bekanrrtmachungen.
Obekamt Calw.
Betreff: Besetz««- voa Str»he»«Srterftell«n Sei der A«t»körpersHsft.
Bei der Amtskörperschast sind demnächst nachfolgende Straßenwärterstellen zu besetzen für die Strecke:
1. von Ünterreichenbach bis Markungsgrenze Grun- -ach. Bieselsberg, Kapfenhardt und bis Staatsstraße,- mit Sitz in Ünterreichenbach.
2. von Altburg in Richtung Würzbach nach. Rotenbach- -mit Sitz in Altburg oder Rotenbach.
3. von Oberreichenbach in Richtung Würzbach bis zur Abzweigung der Straße nach Jgelsloch: mit Sitz in Oberreichenbach,-
4. von Neuweiler bi» Hofftett und bis Markungsgrenze Gaugenwald: mit Sitz in Neuweiler.
2. von Martinsmoo»- über Zwerenberg bis- Mar- kungsgrenze Aichhalden.' mit Sitz in Zwerenberg evtl, auch Martinsmoos:
8. von Hornberg bi» Markungsgrenze Berneck: mit Sitz in Hornoerg.
.Di« Wärter haben an 5 Tagen in der Woche auf ihrer Strecke Dienst zu leisten. Der Freitag ist bei sämtlichen Stellen als freier Tag vorgesehen. Als Gehalt ist in Aussicht zu nehmen ein Grundgehalt von 900 welcher all« drei Jahr« um SO »<L bis 1200 -4L ansteigt. Außerdem erhält der Wärter einen Dienstmantel, Hutgeld sowie jährlich 24 ^ Gefchirrgeld. Durch die Anstellung erlangt der Straßemoärter die Rechte eines Beamte» und wird penfionsderechtigt.
Selbstgeschriebene Bewerbungen mit Beschreibung des Lebenslaufs mrd der bisherigen Beschäftigung wollen durch Vermittlung des Ortsvorstehers an Herrn Oberamtsbaumeister Riderer in Calw bis 20. März 1919 gerichtet werden.
Dabei sind anzuschließen:
1« ein ärztliches Zeugnis aus neuester Zeit über die körperliche Tauglichkeit für den Dienst.
2. Etwaige Militärpapiere.
Persönliche Vorstellung bei dem Herrn Oberamtsbaumeister ist erwünscht.
Calw, den 5 März 1919. OLeramtmann Tös.
Bekanntmachuwg über Verteilung der Zinse« der Eugen-Wera-Stiftung,
Auf 8. Mai d. I. kommt der Jahreszins der in der Verwaltung der Zentralleitung für Wohltätigkeit stehenden Eugen-Wera-Stiftung im Betrag von 1562,50 Mark zur Verteilung. Die Stiftung ist dazu bestimmt, Würdigen und bedürftigen jungen Leuten die Erlernung eines entsprechenden Lebensberufs zu erleichtern. Zu diesem Zwecke werden Beiträge zur Unterbringung armer, aus der Schule entlassener Knaben und Mädchen in Lehrstellen und Fortbildungsanstalten, sowie zur Ausbildung von Lehrerinnen und Kleinkinder- pflsgerinnen gewährt.
Gesuche um Berücksichtigung bei dieser Verteilung find spätestens bis zum 1. April d. Z. bei der Zentralleitung für Wohltätigkeit einzureichen. Dieselben sollen genaue Angaben über den zu erlernenden Beruf und den dazu erforderlichen Gesamtaufwand, sowie darüber enthalten, ob im Falle der Gewährung eines Beitrags aus der Eugen-Wera-Stiftung die Aufbringung des weiteren Bedarfs gesichert ist. Außerdem ist die Würdigkeit und Bedürftigkeit der Bewerber durch j da, betreffende Pfarramt und Schultheißenamt zu bescheinigen oder durch andere Zeugniste glaubwürdig nachzuweisen. Wurde ein Lehrvertrag abgeschlossen, so ist dieser zur Einsichtnahme vorzulegen.
Talw. den 7. März 1919. Oberamt»«»» Bös.
schauplätzen aus 902 OM Mann, einschließlich Offiziere, beläuft. Die Stärke der britischen Armee in Frankreich, Belgien und Deutschland einschließlich der Domimons- truppen betrug am 1. 3. 1,324,106 Mann. Außerdem ist noch für die Verpflegung von 197 OM deutschen Kriegsgefangenen zu sorgen.
Aus Stadt und Land.
Calw» den 14. Mörz 1919.
Vom Rathaus.
* In der gestrigen öffentlichen Sitzung des Ge- «eiuderats gab der Vorsitzende, Stadtschultheiß Göh- ner, die neuen Fuhrakkorde bekannt, die <ie Stadtverwaltung mit den,hiesigen Fuhrunternehmer« abgeschlossen hat. Die Beifuhr von Kohlen und Gasreinigungsmaste (samt Ausladen) vom Bahnhof zum Gaswerk verblieb dem Güterbeförderer Friedrich Bauer, für 40 »LL pro 200 Ztr, (gleich 20 L für 1 Ztr.). Bisher hatte er 25 -4L erhalten. Ebenso wurde die Beisuhr der leeren Teer- und Ammoniakwasterfäster vom Bahnhof zum Gaswerk und die Zurückfuhr der gefüllten Fässer vom Gaswerk zum Bahnhof samt Auf- und Abladen und Verladen ohne Beihilfe von Gaswerksarbeiten dem Güterbeförderer Bauer für 70 -4L für 200 Ztr. (35 -Z für 1 Ztr.) übergeben. Bisher hatte er SO °4L erhalten. Die Etadtpflege legt dem Ee- meinderat die Abschl» zur Genehmigung vor mit dem Bemerken, der Akkordpreis sei zwar außerordentlich hoch, aber Lei der zutage getretenen Einigkeit unter den in Betracht kommenden Fuhrunternehmern sei ein günstigeres Gebot nicht zu erzielen. Der Vorsitzende' erklärte, man könnte sich angesichts der hohen Preise mit dem Gedanken tragen, einen Kraftwagen für diese Zwecke anzusckvffen, der auch anderweitig benützt wer- -NU. ÄltzDANlNR Hör
Jahr Wirde ÜN einen Stündenlohst von 1 M (bisher 3 .4L) für einen Zweispänner an Wilhelm Moros übertragen. Die Koksausfuhr wurde dem Fuhrnrann Georg Schechinger für 20 H (seither 26) für den Zentner übertragen.
In der nachfolgenden Eitz««z beider Kollegien wurde die Neuregelung der Söh»e der städtische« Arbeiter u«d Notstaudsarbriter ohne größere Erörterung nach den Vorschlägen, der in der letzten Sitzung gewählten Kommission (unter Mitwirkung eine» Vertreter» de, Arbeiterrats) angenommen. Die Kommission hatte die Annahme des letzte» Antrags des Vorsitzenden vorgeschlagen. weil der Vorschlag des Demobil- machungsausschustes, der Rücksicht auf die Familien- verhältniste nahm, von den Arbeitern nicht gutgeheißen worden war, und weil eine solche Regelung auch mehr oder weniger de« Charakter einer Unterstützung der Verheirateten tragen würde. E, werden also jetzt folgende Löhne gezahlt: 1. Schwerarbeiter (Arbeiterim Stadt. Grs- und im Stadt. Elektrizitätswerk, Notstcnrdsarbeiter bei Weg- und andern Bauarbeiten), die über 21 Jahre alt sind: 1 -4L für die Stunde: im Alter von 18 bi» 21 Jahren 80 unter 18 Jahren 60 Für Monteure usw., die noch in der Ausbildung begriffen sind, sowie falls die Arbeitsleistung nicht genügt, werden entsprechend geringere Sätze'bezahlt. 2. Sonstige vollleistungsfähige Arbeiter (Stadt- taglöhner) erhalte«, wenn sie über 21 Jahre alt sind, SO b, im Alter von 18 bis 21 Jahren 70 unter 18 Jahren 55 -H, Arbeiterinnen je nach Leistung 40 bis 60 L. 3. In der Arbeitsfähigkeit beschränkte Arbeiter (meist Rentner) erhalten bei einem Alter über 21 Jahren 80 ^. unter 21 Jahren 50 Arbeiterinnen je nach Leistung 40 bis 50 H. 4. Bei Arbeiten, welche besondere Fertigkeit erfordern, kann zu twn Sätzen zu 1 von der Stadtpflege im Benehmen mit dem Stadtbaumeistet ein Zuschlag von 10 ^ für die Arbeitsstunde bezahlt werden. .Der Ausfall von Arbeitszeit durch die Ungunst der Witterung wird den Notstandsarbeitern voll entschädigt, soweit die Einstellung der Arbeit auf Anordnung oder unter Zustimmung des Forstwarts erfolgt. Die Arbeiter find jedoch zur Nachholung der verloren gegangenen Arbeitszeit verpflichtet, soweit diese im Rahmen, der Billigkeit verlangt werden kann. Die Lohnregelung tritt rückwirkend vom 15. Februar ab in Kraft. Die Zeit, die die Arbeiter für den Weg zur Arbeitsstätte brauchen, wird angerechnet, sofern die Arbeitsstätte mehr als 1 Kilometer vom Rathaus entfernt liegt. — Das Reichsamt , für Demobilmachung teilt mit, daß für Notstandsarbeiten nur solche Personen verwendet werden dürfen, die von einem nicht gewerbsmäßigen Arbeitsnachweis zugewiesen werden. Auch dürfen nur solche Arbeiter angenommen werden, für die eine andere private Arbeit am Orte nicht vorhanden ist. Die Bewilligung des Ueberteurungszuschustes wird von der Einhaltung dieser Bedingungen abhängig gemacht. — Wie der Vorsitzende mitteilt, ist jetzt seitens der Stadtverwaltung an die Abteilung für Wohuungsfürsorge des Demobilmachungsamts das Ersuchen gerichtet worden, Calw zu den Gemeinden zu rechnen, in denen Woh- «««gsuot herrscht, und die deshalb die Ermächtigung zu zwangsweisem Vorgehen bei der Regelung der Wohnungsfrage erhalte«. Es sei auch von Calwer Bürgern eine Beschwerde an das Ministerium gerichtet worden, daß hier noch gar nichts zur Beseitigung der Wohnungsnot getan worden sei. Der Vorsitzende wies darauf hin. daß die Stadtverwaltung, da hier kein Mieteinigungsamt gewesen sei, bisher kein Recht gehabt habe, Zwangsmaßregeln'zu ergreifen. Auf ein vor einiger Zeit ergangenes Ausschreiben, daß sich Wohnungssuchende beim Stadtschultheißenamt in einer Liste eintragen sollen, hätten sich 34 Familien angemeldet. Davon seien aber verschiedene doppelt eingetragen und auch solche von auswärts, die keinen Anspruch auf Wohnung hier haben. — ER. Staudenmeyer schlug vor, man solle doch Schritte zur Gründung eines Siedlungsvereins oder einer gemeinnützige« Baugenorenschast unternehmen. Der Kapellenberg, der für diesen Zweck vorgesehen gewesen sei, würde sich aber seiner Ansicht zur Anlage einer größeren Anzahl v»« Arbeiterhäusern nicht eignen, .weil die Bauten dort wegen der hohen Fundierungskosten und der Erundstiickspreise zu teuer würden. Dagegen wäre auf der Höhe des Ealwer Hofs ein günstiges Baugelände. Master sei dorten,- Gas und Elektrizität wären leicht heraufzubringen. Der 40 Morgen große Hof sei um 2000 -4L verpachtet: der landwirtschaftliche Nutzen sei gering. Aus dem Gelände könne mehr herausgeschlagen werden, wenn mehrere Leute «eben ihren Häusern Grundstücke bis zu einem halben Morgen erhielten und dort ihre notwendigsten Lebens»' mittel anbauen, sowie Kleintierzucht treiben könnten. Es würde sich zweifellos sofort eine Anzahl von Leuten aus den Waldorten zum Ankauf von solchen Häusern mit Grundstücken finden, die nach Calw in die Fabrik gehen. Auf diese Weise könnte man die Leuts seßhaft machen, und Generationen hindurch für die hiesige Industrie Arbeitskräfte schaffen. Für die Zukunft unserer Stadt wäre ein solches Unternehmen von Wert. — Der LcorHI-tzFA-r go- L» kedek-