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Herrenberg, 23. Febr. Neben dem AmtsblattDer Gäubote" erscheint vom 1. März ab ein zweites Blatt von Buch- druckereibes. A. Lachenmaier. Das erste Probeblatt wurde heute ausgegeben. Ein Bedürfnis hiefür ist wohl kaum vorhanden.

Die Schwurgerichtssitzungen im 1. Quartal werden eröffnet in Tübingen 29. März.

Walddorf, QA. Tübingen, 20. Febr. Dieser Tage wurde die hiesige Gemeinde­jagd, die in den letzten 6 Jahren gegen ein jährliches Pachtgeld von 15 Mark verpachtet war, an den Meistbietenden, Joh. G. Heim, Dreher von hier auf sechs Jahre um ein jährliches Pachtgeld von 260 Mk. vergeben. Erwähnt mag hie­bei noch werden, daß der bisherige Päch­ter Gemeinderat und Dreher Luick, die Jagd schon seit dem Jahre 1848 ununter­brochen inne hatte, eine Thatsache, die ywhl in Württemberg bis jetzt einzig da- stehen dürfte.

stuhl des Wronker'schen Hauses verteilte sich das Feuer auf den Mansardenstock eines in der Zeil befindlichen 4stöckigen Geschäftshauses, dessen Bewohner mittels Leitern gerettet werden mußten.

Das heute mittag ausgebrochene Schadenfeuer bei Wronker ist dadurch

er sonst ihn und seine Soldaten als Räu­ber betrachten und bei eventueller Ge­fangennahme standrechtlich erschießen las­sen werde.

Konstantinopel, 24 Febr. An die griechische Grenze sind 8 Kavallerie­regimenter und 40 Batterien dirigirt wor-

entstanden, daß beim Aushängen zweier j^en.

Bogenlampen Funken des vorzeitig ein-! Kalkutta, 23. Febr. Unter den geschallenen elektrischen Stroms in die! Pylonen, welche bei den Rotbunten im dort ansgehängten Gardinenstoffe fielen. Rewagebiete beschäftigt sind, ist die CHo- Der eine der beiden Installateure wurde Ue ra ausgebrochen. In zwei Tagen sind

Rundschau.

Pforzheim, 24. Febr. Gestern wurde ein Edelsteinhändler R. wegen Unterschla­gung von Edelsteinen im Betrag von 1500 Mark verhaftet.

Der vom K. Amtsgericht Eßlingen wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgte 24 Jahre alte Gvldarbeiter Aug. Krauth hon Waldrennach wurde heute hier ver­haftet.

Vom Schwarzwald, 23. Febr. Das Holzgeschäft geht den ganzen Winter trotz der hohen Preise immer gleichmäßig gut fort. Noch nie ist die Nachfrage nach Schnittwaren so früh und so stark gewesen als diesen Winter, woraus auf eine sehr rege Bauthätigkeit in den Städten ge­schlossen werden kann. Ans den Lager­plätzen ist nur wenig Vorrat an Schnitt­waren, trockene Ware daher sehr begehrt.

Staufen, 23. Febr. Viel besprochen wird zur Zeit das Projekt einer Adhä­sion-Bahn von StaufenMünsterthal Neumühle Kältwasser und einer Draht­seilbahn von Kältwasser aus den Belchen, sowie der Erbauung eines großen Gast­hofes auf der Spitze desselben. Die Ge­samtkosten sind einschließlich Gasthof ans etwa 800000 Mk. veranschlagt. Die Fahr­zeit von der Thalsohle auf den Belchen wird 8 bis 10 Minuten dauern.

Der Bau der Bahn Ettlingen- Herrenalb wird mit Eintritt günstiger Witterung energisch in Angriff genommen werden. Ein Teil der Arbeiter ist im Albthal eingetroffen und in den Orten um Marxzell einquartiert worden. Die Arbeiter sind meistens Norddeutsche.

München, 23. Febr. Das Land­gericht München II verurteilte wegen des in der Nacht vom 26. auf 27. Okt. 1896 in Steinhöring stattgehabten Haberfeld­treibens 3 Angeklagte zu Gefängnis von einem bis anderthalb Jahren und 45 Angeklagte zu Gefängnis von 18 Mo­naten.

Franks u r t a. M., 25. Febr. Heute mittag brach in dem ueuerbanten großen Warenhaus von Wronker Großfeuer aus, welches mit so rasender Schnelligkeit um sich griff, daß das ganze Gebäude in kür­zester Zeit ausbrannte. Infolge starker Rauchentwicklung war es der Feuerwehr nicht möglich, in das Innere des Gebäu­des zu gelangen, so daß bis jetzt nicht festgestellt werden konnte, ob Personen dabei verunglückt sind. Von dem Dach­

160 Todesfälle vorgekommen. Die Be­hörden ergreifen energische Maßregeln, um die Ausbreitung der Epidemie nach Allah-Abad, sowie nach den Central­provinzen zu verhindern.

nach polizeilicher Vernehmung in Haft genommen. Personen sind nicht zu Scha­den gekommen außer einem Kommis, der beim Sprung aus dem 2. Stock leichte Verletzungen erhielt.

Berlin, 24. Febr. Entgegen anderen Meldungen berichtet derLokalanzeiger", daß der Schachmeister Steinitz noch am Leben ist. Sein Zustand sei nicht lebens- WiIdbad, 25. Febr. Seine Maj. gefährlich !der König haben zu verleihen geruht:

Paris, 24. Febr. DerGanlois" Titel eines Bahnhofinspektors:

Lokales.

meldet, die Mächte hätten dem griechischen

Hrn. Bahnhofverwalter I. Kl. La Roche

Ministerpräsident Delyannis den festen !^r und den Titel eines Hofapothe Entschluß mitgeteilt, daß sie auf der lers: Hrn. Apotheker III. Metzger hier.

Räumung Kretas seitens der griechischen Truppen bestehen, bevor die Lösung der Kretafrage vorgeschlagen werde. Delyan­nis habe noch nicht geantwortet. Man glaube, er werde dem griechischen Volke

Wildbad, 26. Febr. Das Geburts­fell Seiner Majestät des Königs wurde gestern in üblicher Weise gefeiert. Mor­gens war Festgottesdienst und um 1 Uhr nachmittags versammelte sich eine statt-

begreiflich machen, daß eine Union Kre- 3uhl von hiesigen Einwohnern zu tas mit Griechenland augenblicklich un-! einem gemeinsamen Festessen im Hotel

möglich sei.

London, 23. Febr.

Ein Bericht der

Post". Hr. Stadtschultheiß Bätzner brachte ein Hoch auf Seine Majestät aus,

Times" bestätigt die Niedermetzelung der! dessen väterliche Fürsorge für sein Volk Bewohner 9 mohamedanischer Dörfer um !>uuf allen Gebieten er in beredten Worten Sitia: 1147 Menschen, Männer, Weiber hervorhob und besonders betonte, wie dessen und Kinder, seien unter dem Bruch des rührende Anhänglichkeit an Wildbad sich verheißenen freien Geleites von Christen "i jedem Jahre auf's neue bethütige. gemordet worden. ! Hr. Stadtpfarrer Hammer gedachte Ihrer

Majestät der Königin als der liebenden Landesmutter. Später wurde noch das Antworttelegramm Seiner Majestät auf

Athen, 23. Febr. In der ganzen Stadt herrscht unbeschreibliche Aufregung, und die Ausbrüche von Wut richten sich gegen die Mächte, hauptsächlich gegen Deutschland, weil bekannt wurde, daß das deutscheKriegsschiffmit Granatbomben auf die Insurgenten geschossen habe. Stür­mische Demonstrationen finden in den Hauptstraßen statt. Die Polizei ordnete die Schließung aller Geschäfte an. Das Volk verlangt die Kriegserklärung an die Türkei. Griechenland könne der Türkei zu Lande und zu Wasser die Spitze bieten, wofern die Mächte nicht dazwischen träten.

Canea, 24. Febr. Bei dem Brande des Regierungsgebäudes fiürzte der Geld­schrank des Gouverneurs herab und wurde zertrümmert. Türkische Offiziere und Soldaten beabsichtigte», die 7000 Pfund an sich zu nehmen, welche der Geldschrank enthielt. Die europäischen Offiziere er­hoben hiergegen Einspruch. Von tür­kischer Seite wurden die fremden See­leute des Diebstahls bezichtigt. Eine Untersuchung ergab indessen, daß diese Anschuldigung völlig unbegründet war. Um die Muselmanen fern zu halten, waren die fremden Seeleute gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der Vorfall hätte beinahe zu einem Kampf- zwischen Türken und Europäern geführt. Während des Brandes wurde ein italie­nischer Matrose schwerverletzt. In Ha- l eppa haben Angriffe von Soldaten und Muselmanen auf die Christen stattgefunden.

Konst antinopel, 21. Febr. Js- mael Bey forderte den Oberst Vafsos auf, unvorzüglich Kreta zu räumen, da

den Glückwunsch der Stadt Wildbad ver­lesen, das großeFreude hervorrief. Abends um 8 Uhr versammelte man sich wieder zum Bankett, wozu sich auch die Damen einfanden, die durch Hrn. Sradtschnltheiß Bätzner in humorvoller Weise begrüßt wurden. Musikvorträge, Tanz und Reden, von denen wir besonders noch die des Hrn. Baron v. Süßkitt d auf Wildbads Frauen erwähnen, würzten den Abend. Hr. Großmann z.Post" hatte für vor­treffliche Pflege in jeder Hinsicht gesorgt.

Anläßlich des Gebnrtsfestes Sr. Majestät des Königs ist u. A. dem Holzhauer I. Hammer hier in Aner­kennung langjähriger treuer Dienstlei­stungen in den Staatswaldungen ein Di­plom zuerteilt und eine Geldbelohnung von 50 Mk. aus der Forstkasse bewilligt worden.

Vermischtes.

(D er Seiltänzer Blondiu fi.) In London ist, wie erwähnt, am 22. ds. Charles Blondin gestorben. Blondin, der berühmteste Seiltänzer aller Zeiten, dem seine halsbrecherischen Produktionen den BeinamenUm lloro ok MuZuru" ein­getragen haben, hat das Alter von 73 Jahren erreicht. Er war 1824 zu St. Omer bei Calais geboren. Schon früh verlor er seinen Vater, und kam, kaum 10 Jahre alt, zu einer wandernden Seil­tänzer-Gesellschaft, wo er sich bald durch seine Kühnheit auszeichnete. Im 1.1855 trat Blondin zum erstenmale in Amerika

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