95
auf. Er wagte gleich das Gefährlichste und überschritt den Niagara auf einem 50 Meter hoch über dem Wasserfall aus- gespannten Seile. Mer Jahre später wiederholte er diesen Lauf über den Niagarafall in einen schweren Sack gehüllt und bald darauf in dunkler Nacht. Auf der Mitte des Seils angelangt, entzündete er damals ein Feuerwerk. Im August desselben Jahres trug er einen Mann auf dem Rücken über den Niagara. Am 14. Sept. 1860 lief er zu Ehren des anwesenden Prinzen von Wales auf Stelzen über das über den Wasserfall ausgespannte Seil. Aehnliche Wagnisse führte er später in den meisten größeren Städten Europas aus.
(Profitabler Leichtsinn.) Junge Männer, die durch ein liederliches Leben ihr Vermögen vergeuden, gehören nicht gerade zu den Seltenheiten, daß aber umgekehrt ein junger Mann ein liederliches Leben führen mich, als einziges Mittel, um sein Vermögen zu behalten, dürfte nicht oft Vorkommen. In dieser eigentümlichen Lage befindet sich Mr. Peter Rens- haw irr Newyork. Sein Onkel hat ihm über 70 000 Dollars hinterlassen, die ihm ausbezahlt werden sollen, wenn sein Ruf gut ist, von denen er aber nur die Zinsen genießen soll, während das Kapital für ihn verwaltet ivird, „wenn er ein liederliches und lasterhaftes Leben führt". Mr. Renshaw war bis vor Kurzem das
Muster eines jungen Mannes; plötzlich aber begann er mit größtem Eifer ein Lumpenleben zu führen, um die Testa- mentsexekutoren zu tiberzeugen, daß sie ihm das Vermächtnis nicht auszahlen dürfen. Mr. Renshaw hat sich nämlich durch den Betrug seines Associes eine Schuld von 100,000 Dollars zugezogen, zu deren Bezahlung er sich moralisch aber nicht verpflichtet fühlt. Hätte er nun sein früheres tugendreiches Leben ^ fortgesetzt, so wären ihm die 70,000 Dol
lars ausgezahlt worden und dann sogleich in die Taschen seiner Gläubiger gewandert. Er ist deshalb lieber ein Lump geworden, um nicht auch sein letztes Geld zu verlieren.
(Die kleine Wurst.) Metzger: „ . . . Haben Sie denn an dieser Wurst etwas auszusetzen, mein Herr?" — Herr: „Ja, die Zipfel sind mir nicht recht! — Metzger: „Nu, zwei Zipfel hat doch jede Wurst!" — Herr: „Das schon — aber sie sind zu nah bei'nander!
VvrlAIsvbtv svilvarrs Leis«.
Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sowrt zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort (namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter, ;weil sehr mit Farbstoff beschwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegenteil zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächtm Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Seiden Fabriken <4. (k. u. k- Hoff.) Slüri«!» versenden gern Muster von
ihren ächwn Seidenstoffe» an jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei iu die Wohnung an Private.
s
- 7 IVleten 8omm6p8totf fün IVIK. 1.95 ?fg. -
6 IVIkIkl' I-OÜKN rum ZÄN 2 SN Llsiä kür tilst. 3.90 ?k§.
6 ,, ,, „ „ „ ,, 4 50 ,,
sowie »Iloi-ooussto Vigouroux, l,onons, Lerpentine, k/Iokair, kitamine, Leige, svbvesrre vvd «eisss Kesellschakis- und Vkescststolke etc. eto. ill Arö-stsr ^.Iiswaüi avd rv billigster»
kreisen versenden
in Alsteii» 1iniit>» in'* IInux
ltknstsr arrk Verlangen traneo. — ülodskilder gratis.
Vsrsandtlians: L Oo, IkU nirkknrt NI» Muli».
8sparat-^.btksilung kür Lsrrsnicleidsrstoiko:
Lnxlcin von Lllc. 1.35 l?kg., Oksviot von Lllr 1.85 kkg. an per Llstsr.
Eisenbahn-Fahi-lau für den Sommerdienst.
Der „St.-Anz " veröffentlicht die Anträge, welche die k. Ge- ueraldirektion der Staatseisenbaynen bei dem k. Ministerium der auswärt. Angelegenheiten, Abt. für die Verkehrsanstalten, in Bezug auf den Sommerfahrplan 1897 gestellt hat. Folgende Aendernngen des Winterfahrplans sollen für den Sommerdienst 1897 eintreten:
Wildbad-Pforzheim. 1) Wie im vor. Sommer soll Werktags ein Pers.-Zug ansgesührt werden:
Nr. 796
Wildbad ab 4.40 Vm. Pforzheim an 5.35 Vm.
2) Die beschleunigten Pers.-Züge 311 und 313 sollen entsprechend der späteren Ankunft der Züge von Karlsruhe hi- nansgerückt werden: Nr. 311 Nr. 313
bisher: künftig: bisher: künftig:
Karlsruhe ab 5.50 Vm. 6.30 Vm. 7.54 Vm. 9.30 Vm. Pforzheim „ 7.21 „ 7.50
Wildbad an 8.07 „ 8.36
3) Der beschleunigte Pers.-Zng 312 soll entsprechend der Späterlegung des badischen Zugs nach Mühlacker hinausgerückt werden: bisher: künftig:
Wildbad ab 8.16 Vm. 9.00 Vm.
Pforzheim an 9.01 „ 9.45 „
10.00
10.51
10.46
11.36
nach Karlsruhe ab 9.52 Vm. 9.52 Vm.
nach Mühlacker - ab 9.06 „ 10.43 „
4) Der Pers.-Zug 314 soll als beschleun. Zug gefahren
und später gelegt werden: bisher: künftig:
Wildbad ab 11.15 Vm. 11.37 Vm.
Pforzheim an 12.05 Nm. 12.22 Nm.
5) Die Schnellzüge 316 und 317 sollen wie im vorigen Sommer wieder ansgeführt werden:
Nr. 316 Nr. 317
Wildbad ab 3.45 Nm. Pforzheim ab 4.52 Nm.
Pforzheim an 4.25 „ Wildbad an 5.30 „
6) Die Personenbeförderung in dem Güterzug 982,
Wildbad ab 1.30 Nm. Pforzheim an 3.25 Nm.
Neuenbürg ab 2.47 „
soll auf der Strecke Neuenbürg-Pforzheim ausfallen. 7) Die Personenbeförderung in dem Güterzug 983,
Pforzheim ab 5.18 Nm. Neuenbürg an 5.54 Nm. soll ausfallen. 8) Wie im vor. Sommer soll an Sonn- und Feiertagen der Personenzug 798,
Wildbad ab 9.05 ' Nm. Pforzheim an 9.55 Nm. wieder ausgeführt werden. 9) An Sonn- und Feiertagen soll ein neuer Personenzug eingelegt werden: Nr. 797 Pforzheim ab 1.10 Nm. Wildbad an 2.00 Nm.
Revier Wildbad.
Schlagraum- n. Rkiuigiiugs- matcrial-Berkans.
amDonnerstag den 4. März d. I., morgens '/s9 Uhr
auf der Revieramtskanzlei aus Abteilung II. 16 Hohe-Dohle und II. 11 Obere Lehenwaldebene.
ForstwartDeckerin Wildbad zeigt auf Verlangen die Flächenlose, namentlich von dem Buchen-Reinigungsmaterial in Obere Lehenwaldebene, vor.
Lehrlings-Prüfung.
Die Lehrlingsprüfung findet in der zweiten Woche des Monats März statt. Diejenigen Lehrlinge, die sich daran beteiligen wollen, haben sich vor dem 28. Februar in der Realschule anzu- nielden.
Der Gewerbefchulrat.
Brennholz!ieferungs Akkord.
Für das Etatsjahr 1897j98 bedürfen wir:
3000 Rm. buchenes,
4500 Rm. weißtannenes und
1000 Rm. gemischt tannenes, 2 und 4spaltiges,
1 Meter langes Scheiterholz.
Die Lieferung —in Partien von 200 Rm.— wird
am Samstag den 13. März, vorm. 10 Uhr
im Speisesaal der Armenbeschäftigungs-Anstalt, Tunzhofer- straße 8 dahier, im öffentlichen Äbstreich vergeben.
Die Akkordsbedingungen können bei der Verwaltung eingesehen oder von ihr bezogen werden.
Stuttgart, den 20. Februar 1897-
Stadt. Armenbeschäftigungs-Anstalt.