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Mit Peitschen i« Peftn gegen -ir Polnijchtn U«H«Hriffk.

PVTB) B«Ai«, S. Jan. Der deutsche Bottsrat Weft- pose» hat an die deutsch« Waffensttklstsndskommtsston fol-- tzende Bitte gerichtet: SSO 900 Deutsche bitten die Waffen- stillstandskommissksn, mit allem Nachdruck darauf hinzuwic- ken. daß bis zur Entscheidung der Friedenskonferenz die Kreuzen des Deutschen Reiches von, 1. August 1814 respektiert und aufrecht erhalt«» bletb«» und daß unter leinen Umstün­de» eine» Besetzung der Ostprovinzen durch polnische oder Enieutetruppe« zugestimmt wird. Dafür, daß der Friede im Oste« nicht geMrt wird, kann d« deutsche Volksrat siir di« deutschen garantieren. Alle gegenteiligen Bielkuugen sind «rftmLen. Es kann auch kein« Red« sein von irgend welcher Hetz- oder Unterdrückungopolitik in der Provinz Posen.

Dt« neue Regiavmg verwirft sie im Prinzip und di« im heutigen Lotts«t zusammengeschlossenen Deutsche» sind dbenso ehrlich gewillt, beiden Rationalitäten gerecht Lu wer- den. d. h. auch den Polen reelles nationales Eigenleben zu- ßukillige«. Aber eben deshalb fordert er auch ebenso ener­gisch die Anerkennung der deutschen Rechte und erklärt, daß Nutz« und Ordnung ohne jede fremde Beihilfe gewahrt blei- br« würde.

Ltixem-urg stellt fich unter de« Schutz der Entente.

Amsterdam, 7. Jan. Reuter meldet aus Luxem­burg : Unter dem Borsitz der Grotzherzogin wurde ein Staatsrat abgehalteu, der beschloß, an die Entente­mächte und die Bereinigten Staaten eine Erklärung zu schicken, worin die luxemburgische Regierung die zwischen vem Großherzogtum und Deutschland bestehenden Ver­träge Liber die Zugehörigkeit Luxemburgs zum deutschen Zollverein und über die luxemburgische Prinz Heinrich- Bahn für nichtig erklärt. Die lurernburgische Regierung wünscht entsprechend dem einheiüichen Wunsch der Be­völkerung Verhandlungen aufzunehmen, um eine An­näherung in wirtschaftlicher Beziehung zwischen den En­tentestaaten und Luxemburg zu erzielen. Am Schlüsse d« Erklärung wird oer Schutz der Unabhängigkeit und der Rechte oer Bevölkerung Luxemburgs gegenüber Deutschland unter den Schutz der assoziierten Regierungen gestellt.

England als Borkämpfer für die Freiheit der Völker.

(WTB.) London, 4. Januar. Der Sinnfekuer- abgeordnete für die Grafschaft Waterford Tahal Burgeß wurde gestern in Thurleß (Grafschaft Tipperary) verhaftet, lieber den Grund ist nichts bekannt. Richard Eotter, der nach dem Sinnfeiner-Aufftand gefangen und inter­niert gewesen war, ist ebenfalls wieder verhaftet worden.

Japan zieht seine Truppen aus Sibirien zurück.

(WTB.) London» 4. Jan.Daily Expreß" meldet unter dem 27. Dezember aus Tokio: Das Kriegsmini- stertum gibt die Zurückziehung von 34 000 Mann japa­nischer Truppen aus Sibirien bekannt und erklärt, daß Japan beabsichtige, seine in Sibirien stehenden Truppen auf das geringstmögliche Maß zu beschränken.

Ans dem Laude derFreiheit".

Basel, 6. Jan. Eine Meldung der Zentral News aus Washington vom 30. Dezember in der Westminster Gazette vom SO. Dezember besagt laut Frankfurter Zei­tung, das Lustizdepartement der Vereinigten Staaten werde die Deportation von mehr als 3600 Deutschen und Oesterreichem verfügen, die gegenwärtig in den Ver­einigten Staaten interniert sind. Zu diesem Zweck werde eine besondere Gesetzgebung nötig sein.

Dwr G de«, «»» «if pl«8M « erpEen G»e«. Herr R«tzek hat uns gestern de» tzriwerlichen Er»« der rassischen Svwjetrerteruiig nberbracht, Unsere Entwert kann «Urin die sein: Gemeinsamer Kamps de« deutschen ünd des «Mischen Proletanis im Wafsenrock regen den gemeinsamen Entent «feind.

Graf Hertiing -st.

München, 6. Za». Der ehemalige bayerische Mi msterpräsident und vorletzte Reichskanzler de» Deutschen Reiches unter Kaiserlicher Regierung. Gras van Heriiing, ist am Samstag Abend gegen 10 Uhr nach sechstäaigem Krankenlager im Alter von 75 Jahren aus seinem Land­sitz in Ruhpolding in Obembayem gestorben.

Ein abzewiefenrr Ansfrager.

(WTB.) Amsterdam, 5. Jan. Die Niederländische Telegrafenagentur erfühlt ans Amerongen: Gestern abend entstand tm Dorfe Amerongen eint beträchtliche Aufregung durch die Ankunft von drei Automobilen, angeblich ame­rikanischen Heeresautomodilen, die vor Schloß Amerongen hieben. Wie berichtet rvird, soll der eine der Insassen, «in amerikanischer Journalist, ein Interview mit dem Kaiser nachgesucht haben, hatte aber keinen Erfolg. Nach einiger Zeit fuhren die Wagen wieder ab.

Die verhetz««) gegen alle» Brutsche in der Westjchweiz.

(WTB.) Bern, A. Jan. G^evuber den fortwährenden Behauptungen der weljchr» Presse, Wist Bit l o w sei i» die srgeaannte Züricher Bombenaffiire verwickelt, erklärt der Rechtsbeiftomd des Fürsten in derEaz. de Lausanne", daß Fürst Biilo« in Luzern, wo er sich lediglich aus Gesundheits­rücksichten seiner Frau aufhalte, sich jeder politischen Tätig­keit enthalte» und niemals an irgend einer anarchistischen Bewegung teilgeiionrmen habe. DieGaz. de Lausanne" hält ihren Vorwurf gegen Fürst Bülow aufrecht und verlangt das Erscheinen des Fürsten bei der demnächst staitfindende» Gerichtsverhandlung.

Roosevelt -st.

(WTB.) Rew-Nsrk, 6. Jan. Der frühere Prä­sident Roosevelt ist infolge einer rheumatischen Erkrankung am Samstag früh gestorben.

Vermischte Nachrichten.

Ende des Berliner Kellnerstreiks.

Berlin» 6. Jan. Nach mehrtägigen Kämpfen haben gestern, wie die Frankfurter Zeitung berichtet, die Gast­wirte und ihre Angestellten vor dem Einigupgsamt des Berliner Gewerbegerichts einen Frieden geschlossen, wobei beide Parteien von ihren Forderungen einiges Nachlassen mußten. Vor allem wurde das Trmlrgeldsystem end- gtltig abgeschafft und dafür die feste Besoldung der Kellner eingeführt. Als Mindestbezüge wurden festgesetzt: Kellner unter 20 Jahren 80 Mk., über 20 Jahren 100 Mk. in der Woche. Der Kost- und Logierzwang für das Dienst­personal ist abgeschafft. Gegebenenfalls werden für Woh­nung und Esten 40 Prozent der Löhnung abgezogen. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, das Publikum durch Plakate auf die Abschaffung des Trinkgeldsystems auf­merksam zu machen. Die Betriebe werden hellte wieder geöffnet.

Die rsle Rosa.

(WTB.) Be-lin, 1. Jan. In der gestrigen Nachmittags- sttzung des Spartakusbundes sprach Rosa Luxemburg über das politische Aktionsprogramm des Bundes. Sie führte u. a. aus: Mir müssen uns auf eine Periode sehr starker Zu­sammenstöße gefaßt machen. Als erste Richtlinie ergibt sich der Sturz der Negierung Ebert - Scheidcmcmn und die Er­setzung derselben durch eine proletarische Regierung. Wir müssen die Regierung unterminieren durch einen revolutio­nären Massenkampf des Proletariats auf Schritt und Tritt. Kjekkirpcht fordert die Jnternationslisierung de- Piirger-

Aus Stadt und Land.

Calw» den 7. Januar 1919, ' s Vom Rathaus

I» der Esmeilrdrrat»sttzuug vom Samstag teilte der Vor­sitzende, Stadtschultheiß Gähner, mit, daß die Weihnachts­gaben für die Calwer Assmsrschierten diesmal 1150 be­tragen haben. In den nächsten Tsgec soll mit den Rot­standsarbeiten begonnen werden, di- für die Beschäftigung der Erwerbslosen vorgesehen werden. Der Vorsitzende machte darauf aufmerksam, daß auch die Zahl der Erwerbslosen weibl. Geschlechts zunehme. Demgegenüber wurde aus der Mitte des Kollegiums bemerkt, daß offene Stellen für die Hauswirtschaft immer noch vorhanden seien, obwohl hier in der letzten Zeit eine bemerkenswerte Besserung eingetreten ist. Die Einwohnerschaft soll deshalb ersucht werden, sich zu melden, falls sie vorübergehende oder dauernde Beschäfti­gung faßlicher Art für weibliche Arbeiter hat. Auf Grund eines früheren Beschlusses des Gemeinderat» wurde die Gtadtpflegebuchhaltersterle imStaatsanzeiger" ausgeschrie­ben. Es haben sich neun Bewerber gemeldet, darunter ein ungeprüfter. Gewählt wurde Verwaltungspraktikant Karl S ch'l a i ch von hier, der schon 1914/IS auf dieser Stelle ver­tretungsweise beschäftigt war. Di» Anstellung erfolgt auf IS. Januar.

ft^Lge der wiirtt. Eifenbahnveewaltung für dir Industrie.

D'e Württ. Sisrnbahnverwaltung hat im Laufe des Krie­ges mit Bestellungen neuer Lokomotiven und Wage« nicht zurHckgehalten. Sie ist vielmehr mit Rücksicht auf den durch den Krieg veranlagten starken Verschleiß der Fahrzeuge weit über das sonst übliche Maß der Neubeschasfungen htnaus- gcgangen. So würden für das Jahr 1S1? nicht weniger als ö:> Lokomotive,r und 809 Wagen mit einem Aufwand von 21 Millionen bestellt. Bei den Aufträgen für ISIS wur­den, und zwar schon vor dem militärischen und politischen Zusammenbruch auch die Schaffung von Arbeitsgelegenheit für die einheimische Industrie in möglichst weitgehendem Maße berücksichtigt. Es sollen im nsnen Jahr 89 Lokomoti­ven mit einigen Tendern und 1970 Wagen mit einem Ge­samtaufwand von 31 Millionen -tt Neu beschafft werden. Mehr als die Hälfte hievon ist bereits vergeben. Unter de» bestellten Lokomotiven befinden sich namentlich besonder» kräftige Guterzugmaschinen, die sich auch für den SchieÜedisnst eignen. Eine Gegenüberstellung dieser Aufträge mit de» aus Preußen bekannten ergibt, daß Württemberg hinter Preu­ßen lcineswegs zurückbleibt. Die neuen Lieferungen sind ausschließlich an württembergischs Firmen übertragen wor­den, und zwar hat die Eeneraldirektion der Staatseisen­bahnen im engsten Zusammenarbeiten mit der für die Um­stellung der Kriegsindustrie auf Friedensarbeit maßgebenden Wirtschaststechnischen Abteilung des Arbeitsministeriums darauf Bedacht genommen, daß Werke, die nach ihren Ein­richtungen nicht für die Herstellung ganzer Fahrzeuge in Betracht kommen können, zur Anfertigung von Teilen heran- gezogen werden. Für diese Fabriken ist weitere Arbeits­gelegenheit dadurch geschaffen Morden, daß Ersatzteile upd

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gestellt wurden, kn grHem HlmMng« dorthin »ergeben werde«. Industrielle, die glaube», sich a» selchen Lieferungen bet«tl-> igen ju können, sind »sin Arbeitsministerium aufgeserdert; morden, sich an di« erwähnte wirtschaftstechntfch« Abteilung zu «enden.

Die Kandid«ten der sozialdemokratischen Partei irr unserem Bezirk.

Bon der sozialdemokr. Partei wurde als Bewerber für die Landesoerscmmilung in unserm Bezirk La-sero,al­ter Robert Störe (Calw) ausgestellt. Auch die seit­herigen Kandidaten siir den Reichstag, Ott» Wasner, und den Landtag Georg Reichel, stehen auf dem 150 Namen enthaltende» sozialdemokratischen Wahlvorschkag. Die Wahlvorfchläge sämtlicher Parteien werden im amtlichen Teil »nserer Zeitung veröffentlicht werden.

Die Aufgabe und Stellung der evangelische» Ktrche iu der Gegenwart.

* 3m Bereinshaus fand am Freitag für Frauen und am Samstag fiir Männer eine Bersainmlung statt, in der die beiden Geistlichen der hiesigen Kirchenge­meinde, Dekan Zeller und Stadtpfarrrr Schmidt, den Gemrindegliedern Aufklärung darüber gaben, welche Auf­gaben der evangelischen Kirche aus der künftigen Neu­ordnung des Staates erwachsen und weiche Steilung sie den neuen BerlMnisse» gegenüber einzunehmen habe. Der erste Redner, Dekair Zeller, gab «inen hochinter­essanten kirchengeschichtlichen Rückblick im allgemeinen, wobei er besonders das Verhältnis von Kirche und Staat kennzeichnete, um dann im besonderen die Ent­wicklung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Württemberg zu behandeln. Er ging davon ans, daß die Republik wohl die Staatsfoun der Zukunft bleiben werde, und daß im Hinblick auf die demokra­tischen Grundsätze dieser Staatsform jeder Bürger mehr als seither am rechtlichen, politischen, sozialen und auch kirchlichen Leben aktiv teilzuiiehmen haben werde. Mil der Reformation sei erst io recht der Grundsatz der selb­ständigen Persönlichkeit ver Kirche zum Ausdruck ge­bracht worden. Wer der Staat habe auch nach der Reformation noch eine rücksichtslose Gewalt über die Kirche ausgeiibt, und erst allmählich habe diese eine ge­wisse Freiheit und Selbständigkeit erhalten. In Würt­temberg geschah dies von 1887 an durch das kirchliche Gemeinderatsaesetz, durch das die Kirche in die Lage kam, einen Teil ihrer Angelegenheiten selbst zu regeln. Die Uebemahme der Schule und der standesamtlichen Arbeiten (Geburt, Eheschließung, Todesfälle) durch den Staat ljabe weiterhin die Kirche entlastet. Die Befürch­tungen, daß durch die Einführung der Zivilehe die kirch- liehen Trammgen abnehmen würden, lMen sich glück­licherweise nicht erfüllt. Aber die Erweiterung des kirch­lichen Arbeitsfeldes sei immer noch vom Staat abhängig. Neue Pfarreien müßten von der Ständekammer geneh­migt werden, und es sei heute so. daß einzelne Pfar­reien so groß geworden seien, daß sie von den dafür verfügbaren Geistlichen nicht recht versehen werden könn­ten. Was nun die verlangte Trennung von Staat und Kirche anbelange, so sei sie eigentlich schon erfolgt, denn der König habe mit seiner Abdankung auch das Amt als Landesbischof niedergelegt. Die in dem vom König selbst angeregten Reverfalgesetz, das im Falle einer dy­nastischen Veränderung in Kraft treten sollte, vorge­sehene Kirchenreaierung sei ordnungsmäßig noch vor der Revolution ins Leben getreten, und regle jetzt die dlnge- legenhciten der ev. Landeskirche. Die klare Abgrenzung des Arbeitsgebiets und die finanzielle Selbständigkeit der Kirche werde auch von kirchensreundliäM Seite ge­wünscht, damit die Kirche ihre inneren Grundsätze mehr zum Ausdruck bringen könne: man hoffe, wenn der staatliche Zwang wegfalle, werde viel von dem Miß­trauen verschwinden, das bisher in gewissen Schichten gegenüber der Kirche geherrscht habe. Der Redner cha­rakterisierte sodann die Stellung der Kirche in den Län­dern, in denen die Kirche vom Staat getrennt ist. Die Trennung habe in Frankreich der kirchlichen Arbeit sehr geschadet: die Zahl der Theologen lMe sehr abgenom­men, weil sie keine sichere Existenz mehr hätten. Ans politischen Gründen aber unterstütze Frankreich die Kirche und die kirchliche Schule im Orient sehr nach­haltig. In Amerika stehen nur 25 Prozent der Bevöl­kerung in direkter Beziehung mit der Kirche. Bei uns in Württemberg sei der innere Ausbau ganz im Sinne der selbständigen Vertretung der Kirche erfolgt. Aber die Gerneindegenossen hätten von ihren Rechten sehr wenig Gebrauch gemacht. Beispielsweise hätten an der Kirchcngeineinderalsivahl 1913 in Calw von 983 Wahl­berechtigten das erstemal 103, das zweitemal 107, das drittemal 110 abgestimmt. Was die Forderung der Pfarrerswahl anbelange, so könnten dabet auch manch­mal Schädigungen der Allgemeinheit unterlaufen, sofern örtliche Interessen bei der Wahl mitsprechen. Schon bis­her habe die Gemeinde, wie wohl wenig bekannt sei, das Recht gehabt, einen ihr zuaedachten Geistlichen ab- zulehncn. In den künftigen Bezirks- und Landessynodcn werde die Mitwirkung der Kircl-cnmitglieder direkter er­folgen. Auch den Frauen werde wohl das aktive und passive Wahlrecht verlielM werden, was kein Unrecht sei, denn die bisheriger! Ergebnisse der Mitwirkung der