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Nacht Forellen fingen, daß in kurzer Zeit ganze Körbe voll dieser leckeren Fische in den Wagenpark des fahrenden Volks ge­schleppt worden wären. Wenn man über­legt, daß das Pfund Forellen bei uns mindestens mit 2 Mk. bezahlt wird, so ergiebt sich, welchen Schaden dieses Ge­sindel unseren Fischgewässern, für die in den letzten Jahren viele Opfer gebracht wurden, verursacht.

Besigh eim, 25. Juni. Großes Glück ist der Weingärtner-Familie David Adler und der Arbeiterfamilie Weinte hier wider­fahren. Die Witwe Adler und der gerade

der Firma Lenz u. Komp, die Konzession für den badischen Antheil zu bewilligen. Die von der genannten Firma gestellten Bedingungen werden mit unwesentlichen Einschränkungen zugestanden. Als Staats­beitrag will Baden für seinen Antheil von 53,378 Km. den Betrag von 17500 Mk. für das Kilometer, zusammen 934 ll5 Mt. gewähren, und man hofft nuu, daß Württem­berg für seine 3,90 Kilometer den gleichen Betrag, zusammen also 68 250 Mk. be­willigen werde. Die Summe der beiden Staats­beiträge bleibt hinterder Forderung von Lenz u. Ko.(1050000M.) um 47 635 Mk.zurück, an

bei ihr arbeitende Taglöhner Weinte kauf- weichem klein Betrag das Voehaben jedenfalls ten miteinander ein halbes badisches 100 '"cht schntern wird. Der Bahnausschuß hat m Thalerlos und heute erhielten sie die Nach- ^'jupg vom Donnerstag den 27. be­richt. daß sie damit zusammen 150.000 d-e wurttemb. Gemeinden anzu-

Mark gewonnen haben, also jedes 75,000 ü^'', fi° fich bereu e.k aren, den auf Mark. Den Jubel der bis jetzt vom Glück de" ''"rttemb. A-ithe,l entfallenden Betrag

Minderbegünstigten kann man sich vor-!^°si 0s2ö0 Mk. im Nothsall zu uber- ^ v > v > > j nehmen, wenn der Staat dies zu thun ab-

^ Calw, 27. Juni. Von der Stadt l^n-nsEe, so daß auch diese Frage knne bnlm sind bis iekt für die Balinaer lieber- l Verzögerung berbeffuhren wurde. Es soll

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heiß Haffner 1911 Mk. 5 Pfg., bei anderem Sammelstellen 209 Mk. 96 zus. 2121 Mk. 1 Pfg., ferner eine Anzahl an Kleider u. s. w.

Schwann O.A. Neuenbürg, 29. Juni. Am vorigen Dienstag fand hier zu Ehren unseres nach Rottenmünster beförderten

Ugten Gemeinden unternommen werden, da­mit diese sich zur unentgeltlichen Stellung des Geländes verpflichten.

Rundschau

Karlsruhe. (Elektrische Ausstellung.) i Man darf es als einen glücklichen Griff Herrn Oberföster Hirzel ein Abschied statt, 'des Gewerbevereins Karlsruhe bezeichnen, ^ welcher kaum hätte schöner und herzlicher i daß er in der Zeit vom 1. Sept. bis sein können, als er sich gestaltete. Der: Mitte Okt. d. I. die Vorteile vorführen geräumige Adlersaal vermochte die großes will welche der elektrische Strom für das Zahl der hiezu erschienenen Freunde und, private, gewerbliche und öffentliche Leben Gönner des Scheidenden kaum zu fassen, j bietet, und kann nur wünschen, daß das Die vielen Reden und Toaste, Gedichte l von Staat und Stadtgemeinde unterstützte und Gesänge, in welchen Oberförster Hir- - Unternehmen dem Handwerke ebenso zum

zel geehrt wurde, gaben deutlichen Beweis davon, welche Liebe und Achtung sich der Scheidende während der Zeit seines nahe­zu 15jährigen hiesigen Aufenthalts im Bezirk Neuenbürg erworben hate. Am Vorabend des Abgangs brachte der hiesige Liederkranz der Familie Hirzel mit Lam­pions- und Fackelbeleuchtung ein Abschieds­ständchen.

Schramberg, 29. Juni. Die heute fj hier abgehaltene Hauptversammlung des^' württembergischen Schwarzwaldvereins war vom schönsten Wetter begünstigt Zahl- lose Gäste von auswärts, besonders auch von Stuttgart, trafen hier ein und wur­den mit Musik auf dem Bahnhof abge­holt. Während der Ausschußsitzung, welche auf dem Gute des Vorstands Arthur Jung- hans stattfand, machten die übrigen Gäste einen schönen Spaziergang. Um 10s Uhr begann nach einem musikalischen Früh­schoppen die Hauptversammlung, in welcher der stellvertretende Vorstand Stockmayer einstimmig zum Vorstand fürs nächste Jahr gewählt wurde. Ein Huldigungstelegramm an Se. Maj. den König, dem Protektor des Vereins, wurde abgeschickt. Um drei Uhr gings zum Festmahl ans die Post. Der erste Trinkspruch galt Sr. Majestät dem König. Sodann brachte der Vorstand Stockmayer dem Schwarzwaldverein seine Wünsche dar in einem Hoch auf den Verein. Die ganze Festversammlung nahm einen günstigen Verlauf.

(AlbthalbahnKarlsruhe-Herren- albu. Ettlingen-Pforzheim). DieAn- pelegeuheit hat in den letzten Tagen einen be- D-ulenden Fortschritt gemacht. Das badische M nisterinm hat sich freundlich zu diesem Entwürfe gestellt und sich bereit erklärt.

Segen gereiche, wie die 1886 vom gleichen Verein veranstaltete Ausstellung für Hand­werkstechnik und Hauswirtschaft. Diesmal hat man für zweckmäßig erachtet, das Hauptgewicht auf die Berücksichtigung des Gewerbes und der Haushaltung zu legen. Die elektrotechn. Ausstellung in Frank­furt a. M. hat Hervorragendes geleistet, demHandwerkerundKleingewerbetreibenden aber wird auf bevorstehender Fachaus­stellung durch eine reiche Sammlung der besten und verschiedenartigsten elektrisch angetriebenen Werkzeug- und Arbeitsma­schinen wesentlich mehr geboten werden. Daß man seit 1891 nicht stehen geblieben ist, sehen wir am besten auf unserem indu­striereichen Schwarzwald, wo die Vorteile der neuesten Errungenschaft unseres Jahr­hunderts schon in die kleinsten Kreisen ge­drungen sind. Mit Rücksicht darauf, daß die bedeutensten Firmen, in friedlichem Wettkampf, ihre Fortschritte darzuthun, bemüht sein werden, ist nicht zu bezwei­feln, daß die Ausstellung von allen Seiten zahlreich besucht werden wird; namentlich dürfte ihr das lebhafteste Interesse von Gewerbevereinen und sonstigen industri­ellen Körperschaften entgegengebracht wer­den.

Karlsruhe, 27. Juni. Den gefähr­lichen Hoteldieb Levy ans Dambach, der in den letzten vier Jahren in Gasthäusern zuStuttgart, Heilbronn, Karlsruhe, Mann­heim, Heidelberg, Straßburg, Frankfurt a. M., Worms und Mainz unter solchem Namen viele Diebstähle beging, verurteilte heute die hiesige Strafkammer zu 5 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust.

Pforzheim, 27. Juni. Das heute 'Abend zujammengestellt gewesene vorläufige

Resultat der Volkszählung in hiesiger Sladt ergibt die Zahl 32 567. Im Jahre l890 war das Ergebniß 29 987, daher Zunahme

2 580 Einwohner.

Heidelberg, 28. Juni. Die Dame, die sich in einem hiesigen Hotel erschossen, ist die 24 Jahre alte Tochter des im Vorjahre verstorbenen Oberamtsarztes Or. Pfinger in Mergentheim.

Köln, 27. Juni. In Altena i. Wests, unterhielt ein 22 jähriger Schneidergeselle mit seiner 40 jährigen Meisterin ein sträf- l ches Verhältnis und entführte diese hierher. Nachdem Beide mehrere Tage in der hie­sigen Gegend verbracht, beschlossen sie in der vergangenen Nacht gemeinsam in den Tod zu gehen. Sie stürzten sich, nachdem sie sich mittelst einer Schnur verbunden, von der Mühlheimer Brücke in den Rhein. Indes gelang es dem Gesellen, sich loszu­reißen und das Trockene zu gewinnen, während die Fran ertrank. Ersterer wurde verhaftet und die Untersuchung gegen ihn eröffnet unter dem Verdacht?, den Tod der Frau gewaltsam herbeigesührt zu haben.

Essen a. d. Ruhr, 28. Juni. Der Reisende einer hiesigen größeren Branntwein­brennerei und Liqueurfabrik ist nach Unter­schlagung einer größeren Summe man spricht von 36,000 Mark fluchtig. Es fehlt jeve Spur von dem Flüchtigen.

Essen, 27. Juni. Der bekannte Ar­beiterführer Schröder ist mit 2 Genossen unter dem Verdacht des Meineids ver­haftet worden.

Hamburg, 28. Juni. Vor dem Schwurgericht begann heute die Verhand­lung gegen die Bankuotenfäljcher Kaufmann Thies, Buchdrucker Cronemayer, Schlächter Nestler, Graveur Genlsch und Genossen, tie 1893 und 1894 Tausende von Fiins- pfuiidnoten und Fünfdollarnoten angefertigt und sie teils verausgabt, teils zur Vermiss gabuug nach Amerika und Australien ver­sandt hatten.

Hamburg, 28. Juni. (Banknoten­fälscherprozeß). Thies und Cronemayer winden zu 8, Nestler zu 4, Deschow zu

3 Jahren Zuchthaus und Weber zu 4 Jahren Gefäugniß verurteilt. Gensch wurde freigesprochen.

Kiel, 28. Juni. Beim Minenlegen vor Friedrich sort erfolgte heute Nachmittag auf einer Piliasse des PanzerschiffsKur­fürst Friedrich Wilhelm" eine schreckliche Explosion. jFünf Mann wurden auf der Stelle getötet. Die Toten und Schwerverletzten wurden soeben von der Marine-Akademie nach dem Mariue-Lazareth überführe. Sämtliche Kriegsschiffe, die im Hafen liegen, auch die amerikanischen und das türkische, flaggen Halbmast. Der DampferSteinmann" brachte die Ver­letzten herein.

Die Explosion ist durch das vor­zeitige Entzünden einer Sprengpatrone er­folgt. Tot sind der Seekadett Wahlen, der Torpedobootsmannsmaat Neumann, die Torpedomatrosen Buhmann, Elster und Fischbeck. Schwer verwundet wurde der Heizer Ludwig und Schulz, leicht verwundet der Lieutenant zur See Starke, der Tor­pedo - Obeimaschinistenmaat Gloystein und der Torpedomatrose Betait. Die Pinasse, in der die Verunglückten sich befanden, ist vollständig zerstört.

Berlin, 25. Juni. Eine Millionenerb­schaft, die wirklich wahr sein soll, bildet seit einigen Tagen in Rixdorf das Tagesgespräch. DieRixd. Ztg." schreibt:Das 30 Jahr alte Dienstmädchen Hulda Baer, das im Dienst