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Aus diesen und noch weiteren phrasenhaften Punkten besteht das Programm der Volkspartei. Man sieht: da fehlt von dem Programm der Sozialdemokratie blutwenig mehr und Wenns zur Stichwal kommt, können sich Sozialdemokratie und Volkspartei brüderlich die Hand reichen.
Wähler! Leset und prüfet dieses Programm, ehe ihr zur Wahlurne schreitet. Die Zeit in der wir leben, ist ernst, der Tag des Umsturzes unserer bisherigen bürgerlichen und religiösen Grundlagen steht vielleicht näher vor uns, als manche, die dem bisher gemäßigteren Programm der Volkspartei nahe stunden, vermeinen.
Wähler! Laßt Euch nicht vom augenblicklichen Notstand und Beschwerden, von verführerischen Reden beeinflussen, dem Vertreter des erörterten Programms der Volkspartei R. Cleß oder einem Sozialdemokraten eure Stimmen zu geben.
chott schütze und erkalte unser deutsches Vaterland.
W i r d 0 a ö.
In einem „Zur Steuer der Wahrheit" betitelten Aufruf an die Wähler sucht Herr Landgerichtsrat Freiherr v. Gültlingen seine Abstimmung im Reichstag die Entschädigung der Familien zu Friedensübungen einberufener Mannschaften betr. zu rechtfertigen. Nur gegen die Art und Weise habe er gestimmt, in der die Mehrheit des Reichstags entschädigte rc. rc.
Nun, das ist ja alles recht schön, und wer es glauben mag, der mag es glauben. — Aber mehr Glauben würden seine Bedenken jedenfalls gefunden haben, wenn er sie vor der Abstimmung geäußert hättte, als erst jetzt nachträglich.
So viel steht unumstößlich fest: „Hätte die Mehrheit des Reichstags ebenso gestimmt, wie der edle Freiherr, so hätten die bedürftigen Familien keine Unterstützung bekommen. Dagegen hilft kein nachträgliches Deuteln.
Eigentümlich aus dem Munde eines Juristen nimmt es sich aus, wenn er eine Rechtsvcrkümmerung darin finden will, daß die Familienangehörigen — nach dem Beschluß des Reichstags — die Entschädigung verlangen sollen.
Es sind doch auch manche darunter, die der Unterstützung nicht bedürfen! Hätte man sie denn diesen aufdringen sollen?
Die übrigen Beweggründe des edlen Freiherrn, die ihn abgehalten haben sollen, für die Unterstützung zu stimmen, sind eben so wenig stichhaltig; die Wähler wissen, woran sie sind, sie werden es am Wahltag zeigen.
Das Wahlkomitö der Volkspartei.
W i l d b a d.
Einen Beleg, mit welchen Mitteln manche Gegner der Volkspartei gegen dieselbe kämpfen, bildet der in Nr. 65 des „Wildbader Anzeigers" enthaltene Artikel mit den Anfangsworten: „Es ist der Mühe Werth". — Ein namenloser Scribi- fax — man erkennt den Vogel aber an der Feder! — dichtet da der Volkspartei An- und Absichten an und interpretirt ihr Programm in einer Weise, die Alles, nur nicht wahr ist. Dieser brave Schreiber — wir wollen zu Gunsten seines Verstandes annehmen, daß er selbst nicht glaubt, was er schreibt — handelt ohne Zweifel nach dem Spruche: ,3Swpor aliguiä dasrot«, wenn die Leute auch nicht alles glauben, es bleibt doch immer etwas hängen! Dieses mal jedoch könnte die Rechnung sich als falsch erweisen und der Schmutz am Schreiber hängen bleiben. Denn einen widerlicheren Eindruck kann doch nichts auf die Wähler machen, als solch willkürliche Verdrehungen und Verfälschungen der Wahrheit! Als ob sie nicht wüßten, daß alles, was seit 50 Jahren Gutes und Nützliches für das Volk geschaffen wurde, erst auf die unablässigen Anregungen und Bemühungen der freisinnigen Parteien zu Stande gekommen ist!
Sicher ist, daß die Niederlage der sogenannten Ordnungs-Parteien bei der vorigen Wahl zumeist auf Rechnung dieser unnoblen Kampfweise kommt. Das Wird auch die kommende Wahl beweisen.
Das WahL-HomiLs der Dolksparlei.
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