Amtliche urrd Privat-Alneiaen.
W i hd b a d.
Zwanhs-Veksteigemng.
Nächsten Mittwoch den 14 Juni, nachmittags 1 Uhr
kommen gegen bareBezahlung beim Pfand- Lokal dahier zum Verkauf:
1 Fleischwiege,
1 Klotz hiezu,
1 Wurstmaschine,
1 Tafelwage samt Gewicht. Wildbad, den 10. Juni 1893.
Gerichtsvollzieher: Gutbub.
. ——ein zum Ein- uerloren!! schrauben ver-
s-TT_—^ sebener
sehener
Audi».
'^Abzugeben gegen gute Belohnung im
Hotel Klumpp (Bureau)._
Ein jüngerer
Hausknecht
-findet sofori Stelle.
Wo? sagt die Exped. d. Bl.
!Ziir Steuer der Wahrheit!
' Von den gegnerischen Seiten in gegenwärtiger Wahlbewegung wird gegen mich die Unwahrheit verbreitet, ich habe im Reichstag gegen jede Entschädigung der Familienangehörigen der zu Friedensiibnngen einberufenen Mannschaften gestimmt. Ich habe nur gegen die Art und Weise gestimmt, in der die Mehrheit des Reichstags entschädigte.
Daß die Familienangehörigen die Entschädigung nicht von selbst erhalten sollen, sondern sie erst verlangen müssen, halte ich für eine Verkümmerung des Rechts.
Daß die Entschädigung auf Grund des ortsüblichen Taglohnes, welcher in Württemberg in den 64 Oberamtsbezirken, ja in einzelnen Orten dieser Oberamtsbezirke schwankte zwischen 1 Mk. 20 Pfg. und 2 Mk. 35 Pfg., also verschieden und nicht Allen gleich gewährt werden soll, halte ich für eine Ungerechtigkeit.
Daß die Entschädigung nicht allen Familienangehörigen voll, sondern bei mehreren nur im Gesamtbetrag von 60 Prozent, also statt 1 Mk. nur 60 Pfg. gewährt werden soll, halte ich ebenfalls für eine Ungerechtigkeit.
Gegen diese Ungerechtigkeiten und nicht gegen jede Entschädigung habss ich gestimmt.
Der von der Regierung in Aussicht gestellte neue Gesetzentwurf, in welchem die Ungerechtigkeiten hätten beseitigt werden können, wurde nicht eingebracht.
Stuttgart, 5. Juni 1893.
10—20"j« Provision.
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isind in neuer Sendung eingetroffen bei
Okr. IViläbrsIrl-.
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Es ist der Mühe wert.
Das in verschiedenen Blättern veröffentlichte Programm der deutschen Volkspartei genau zu lesen und daraus zu entnehmen, mit was Allem das Volk beglückt werden wird, unter der bald zu erhoffenden Herrschaft der Bolkspartei. Einige Punkte derselben bieten ganz besonderes Interesse, wir machen deshalb auf diese hier besonders aufmerksam und fügen, weil das Programm nicht Alles so ausführlich sagen kann und will, in Klammern einige Erläuterungen bei.
Die Bolkspartei strebt hienach unter Anderem an:
1) Trennung von Staat und Kirche, Befreiung von Schule und Kirche (Der Staat stellt keine Pfarrer mehr an, der obligate Religionsunterricht für die Schuljugend wird aufgehoben.)
2) Beseitigung der bestehenden Ausnahmegesetze. (Damit ist namentlich die Zurückberufung der von glühendem Protestantenhaß erfüllten Jesuiten gemeint )
Z) Förderung des Genossenschaftswesens, insbesondere Gründung von Genossenschaften für gemeinsame Beschaffung von Lebensmitteln, ferner Handwerkervereinigungen, insoserne durch dieselben die gewerbliche Freiheit nicht beschränkt wird. (Also Gründung möglichst vieler Konsumvereine für den Bedarf von Fleisch, Brot, Spezereiwaren, Bier u s. w», daneben volle Freiheit für die Hausierer, Detailreisende und Wanderlager. Schöne Aussichten für die Gewerbetreibenden!)
4) Einführung eines Maximal-Arbeitstags von 10 Stunden. (Der Ge- werbegehülfe, der Fabrikarbeiter soll 10 Stunden am Tag schaffen dürfen, wie viel der Handwerksmeister, der Bauer u. s. w. arbeiten muß, das ist gleichgültig.)
5) Beseitigung der indirekten Steuern durch Einführung eines einheitlichen Systems direkter Steuern mit Progressivsätzen. (Hienach die von der Demokratie allzeit verlangte Beseitigung der die Gewerbthä- tigkeit und die Landwirtschaft schützenden Zölle, der Steuer auf Wein, Bier und dergl Befreiung einer großen Anzahl von Volksgenossen von jeglichem Steuerbetrug, dagegen Ueberwälzung der Hauptsteuerlast auf die Besitzer von Grund-, Gebäude-, Gewerbe- und Einkommenssteuerpflichtige.)
tz) Erlassung eines Gesetzes, wonach die Arbeiter im Falle von Invalidität oder vorgerückten Alters einen Rechts-Anspruch auf ausreichende Versorgung haben. (Das wäre eine Verschärfung des bestehenden, vielfach so unbeliebten Alters- und Jnvaliditäts-Versicherungsgesetzesl Wer bezahlt dann die Mehrleistungen?)