Amtliche Bekanntmachung««.

K. BezirkSschulemt 'Rogel» und Neuenbürg.

A» die Schnleerstänbe, eiftc» «»> ein»!,«, Lehrer.

Die Frist für Zeichmingen von Schüler« in württembergi- schen Schulen auf die 9. Kriegsanleihe wird mit Rücksicht auf die in die Zeichnungsfrist fallenden Herbstferien und im Einverständ­nis des NcichsbankdirektoriumS bis SO. Okt. d, I. verlängert:

Nagold-Neuenbürg, 10. Okt. 1913.

Schulrat Schott. Schulrat Bau mann.

Eie».

Las Kgl. Ministerium des Innern veröffentlicht im Staatsanzeiger" Nr. 227 vom 27. 9. 13 eine Verfügung betr. Aenderung der seitherigen Bestimmungen über die Eier- aufbringung. Die Hauptän'derung ist die Bestimmung einer Ablieferungspflicht für Enteneier. Werden neben Hennen noch Enten gehalten und ist die Zahl der Hennen kleiner als die der Haushaltnngsmitgliedcr, so bleibt für jedes übetschießende Haushaltungsmitglied weiterhin eine Ente außer Anrechnung. Werden nur Enten gehalten, so bleiben je zwei Enten auf den Kopf eines jeden Haushaltungs- Mitgliedes außer Anrechnung.

find tm Jahre 2V Cter abzuUefern. rne ^erieuung der Ablieferungsschuldigkeit auf dir einzelnen Monate bestimmt die Landesversorgungsstelle.

Die Liefrrungsschuldigkeit wird vom Ortsvorstehrr nach der Zahl der Haushaltungsmitglieder des Geflügelhalters ,Selbstversorgers), sowie nach der Zahl der von diesem ge­haltenen weiblichen Hühner und Enten berechnet. Als Haushaltungsmitglieder gelten alle diejenigen Personen, die in dem Haushalt als Familienangehörige, Dienstboten und sonstige Verpflegungsberechtigte (Alienteiler, Ausving-r und dergl.) dauernd vollständig verpflegt werden, d. h. hier das erste Frühstück, sowie das Mittag- und Abendessen erhalten. Vorübergehend Anwesende (Besuche und dergl.) sind nicht Haushaltungsmitgliedcr im Sinne dieser Bestimmung, da­gegen gelten vorübergehend Angestellte (Saisonarbeiter, Saisonpersonal u. dergl.), deren Verpflegung im Haushalte zusammen mindestens zwölf Monate dauert, zusammen als 1 Haushaltungsmitglied. Kgl. Overamt:

Calw, den 11. Okt. 1918. Aff. Dr. Bla ich er, A.-V.

wendigkeit des raschen Nusvie>N)ens und auf die Pflicht zu» Ablieferung hingewiesen. In letzter Zeit wurde verschie­dentlich die Wahrnehmung -«macht, daß der verbotene Han­del mit Getreide und Hülsenfrüchten i» einem Umfang be­trieben wird, der die Aufbringung des vorgeschriebenen Lieferungssolls der Einzelnen wie auch der Gemeinden aufs örnstlichste in Frage stellt.

Die Herren Ort»»o»st«h»r werden daher beauftragt, den örtlichen Polizeior-anen unterschriftlich zu eröffnen, daß sie aus die Hamsterer und SchlejAchndler ein besseres Augen­merk haben sollen.

Auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß abgesehen von Beschlagnahme und Strafe der Landwirt, der sich auf verbotenen Handel mit Getreide und Hülsenfrüchten cui- läßt, sich in Gefahr des Verlustes des Rechts zur Selbstver­sorgung begibt. Kgl. Oberamt:

Calw, den 11. Okt. 1918. Aff.- Dr. Blaicher, A.-V.

Auf die Bekanntmachung der Zentralleitung für Wohl­tätigkeit betr. die Bewerbung um das Ehrenzeichen für weibliche Dienstboten (Staatsanzeiger vom 5. Okt. Nr. 231) wird hingewiesen. Kgl. Oberamt:

Calw, den 11. Okt. 1918. Aff. Dr. Blaicher. A.-V.

Für jede übsrschießends Ente'

Getreide- ufm. Ablieferung.

Der Kommunalverband bedarf zur Wetterführung seiner relbstwirtschaft Getreide und es wird daher auf die Not-

daß di« Prinzipien Wilsen, auch die J»te-»itiit der Türkei znstcheete».

Sreye Anffasfnn- über einen Bölkriinnd.

Unesterdn«, ii. Okt. Grey hielt gestern in London eine Rede über den Völkerbund. Man muffe, mhrte er, derKöln. Ztg." zufolge aus, um.jeden Preis ver­hindern. daß nach dem Kriege sich ergebe, daß in Drutsch- lnnd die militärischen Gebieter immer noch das Heft in der Hand behalten. Mehrere Reichskanzler seien wie Geister gekommen und verschwunden; man habe nicht gemußt, wer hinter ihnen stand. Auf die Reichstags­entschließung vom Juli 1917 folgte der Friede von Brckt- .Litowsk und Bukarest. Mit Wilson sei er eins, den Völ­kerbund nicht jetzt zu gründen, wohl aber vorzuberei­ten. Frühere Pläne hätten zu nichts geführt, der Krieg jedoch habe Erfahrungen ergeben, un-ekannt in de: Ge­schichte, der Gründung aber förderlich. Der Redner verwirft den Gedanken eines Bundes, der einer Mächtegruppe das Vor-ewicht versckafsen würde. Der Bund soll auch nicht dazu dienen, die Erfolge bei Beendigung des Krieges zu erset­zen, oder den Frieden auf diesen Erfolgen aufzubaüen. Der Bund soll seine Gewalt in der Weise durchsetzen, daß wenn eines seiner Glieder Satzungen verletzt, eine wirtschaftliche Lechtung eintrete. Zur Frage der Rüstung äußert der Redner: Die Rüstung, die Deutschland vor dem Kriege ge­habt habe, muffe verschwinden. (Deutschland hat nur ge­rüstet, wenn seine eroberungs- und reoanchelustigen Nach­barn es dazu zwangen. Und wie steht es denn mit der eng­lischen Seeherrschaft?) Es sei keine Rede von Abrüstung, ehe in Deutschland begonnen sei. Sei der Friede bedroht, s- sei die wirtschaftliche Waffe anzuwenden, bevor die Dinge zu weit gedeihen. Indessen lasse sich die Abrüstungsfrage nicht ganz durch Vorschriften regeln, denn auch nach Ab­fassung aller Waffen bleiben Handelsschiffe, Handels­flugzeuge starke Kampfmittel, und dafür ließe sich keine Regel aufstellen. Lediglich das Gefühl-des Vertrau­ens vermöge die Abrüstung zu bringen.

Lloyd George schwer erkrankt?

Bern, 11. Okt. Es haben lautKöln. Ztg." in England wieder einige Veranstaltungen, auf denen Lloyd George dem­nächst sprechen sollte, verschoben werden müssen. Dieser Umstand, sowie das Fehlen jeder mündlichen oder schrift­lichen Kundgebung des ersten Ministers in dieser entschei- tungsvollen Zeit, lasten die Annahme begründet erscheinen, daß Lloyd George von einer schweren Krankheit heimgesucht wird.

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Die Lage in O«ft«r>»ich-Un-arn.

Berlin, 11. Oktbr. Die Berliner Schriftleitung des Stuttg. Neuen Tagblatt" schreibt: In rasendem Tempo entwickeln sich die Dinge in Oesterreich-Ungarn. Die Monar­chie, wie sie bis vor kurzem bestand, ist im Zusammen­brechen. Graf Karolyi hat nach seiner gestrigen Audienz beim König Verhandlungen mit den ungarischen Parteien begonnen, und es liegt durchaus im Bereich der Möglich­keit, daß er schon in den nächsten Tagen das erste Kabinett «i«o» »ä«i, N» «H hän gigen Ungarn bildet. Wilson aber hat die österreichische Note offenbar nicht beantwortet, weil di« Entente sich wohl nur bereit finden läßt, mit den ein- zelae» Rationalitäten der sich auflösenden Monarch'« zu verhandeln, mit den Dentschen, Ungarn und Tschechen also gesandert. I« diese« Sinne bereite« diese Völkerschaften chr« national«« Rep wisent a twwM^ w e sch aft en in fieberhaf­ter Eil« »««. Der tschechische Staat ist bis in die kleinsten Einzelheiten bereits soweit vorbereitet, daß er sich jrd«n AnOenblrck konftitniew« kann. In Ungarn ist eine neu» Xegiernn- wie gesagt im Werden begriffen und die deutschen Parteien haben sich zusammengeschlossen. In Dontsch Oesterreich hält man Wilsons Bedingungen übrigens ^ür überaus, hart, das umsomehr, als man dem Zurück­fluten der Truppen von der Front mit ernster Besorgnis entgegenfieht. Trotzdem ist die Stimmung der Deutsch- Oesterreicher allgemein zuversichtlicher geworden, weil an de« Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland geglaubt wird. Im Deutschen Reich wird, man die Hoffnung der

deutschen Stammesgenossen nach politischer Vereinigung mit dem deutschen Volk natürlich allgemein teilen.

Bevorstehender Rücktritt des östrrreich ungarischen Kabinetts.

(WTB.) Wien, 10. Okt. DemFremdenblatt" zufolge teilte Ministerpräsident Freiherr von Hussarek de» Partei­führern mit, daß das Kabinett entschlossen sei, zurückzu­treten. (Wie man hört, soll Professor L am marsch als österreichischer Ministerpräsident in Aussicht genommen sein, und Graf Karolyi als ungarischer Ministerpräsi­dent. Beide sind ausgesprochene Dcutschenfeinde. D. Schriftl.)

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Die Ukraine zum Friedensaugetot.

(WTB.) Kiew, 11. Okt.Kiewskaja Mysl" schreibt: Der ukrainische Ministerrat ist der Meinung, daß Artikel 6 des Wilsonprogramms die Ukraine nicht berühri, daß die Ukraine kein okkupiertes Gebiet ist, sondern dag die Zeutral- wächte auf Grund des Vertrages mit der ukraiuische» Regie­rung einvücklen. Der Ministerrat will diele Auffassung in jeder Weise auch nach außen hin vertreten. Es werden Schritte getan werden, um auf der Friedenskonferenz eine Vertretung für die Ukraine zu erlangen. Zur Festigung der internationalen Stellung des ukrainischen Staates müssen diplomatisch« Beziehungen zu den neutralen Mächten an­gestrebt werden, in erster Linie mit Schweden, Norwegen, Dänemark und der Schweiz. (Die ukrainische Regierung will also feststellen, daß die Truppen der Mittelmächte sich mit Recht in der Ukraine befinden, und daß sie also auch bei Wilsons Forderung der Räumung der besetzten Gebiete nicht in Betracht kommen. Die Schriftl.).

Eine vaterländische Kundgebung in Berlin.

Berlin, 11. Okt. Eine vielhundertköpfige Menschenmenge war, wie die Berliner Blätter berichten, gestern abend im Tiergarten am Eisernen Hindenburg versa""nelt, um die Stimme zu erheben für die Unversehrtheit des Deutschen Reiches. Zuerst erscholl die Wacht am Rhein, dann schlug Reichstagsabgeordneter Dr. Mumm folgende Entschlie­ßung vor, die unter Beifall angenommen wurde:

Die Versammelten, unter denen Viele schwere Blut­opfer für das Vaterland gebracht haben, bezeugen, daß die' Unversehrtheit des deutschen Reichsgebiets in Ost und West Voraussetzung für die'Erlangung eines ehrenvollen Friedens ist. Unser Kaiser erklärte, daß unser Heer stark genug ist, um die geliebte Heimat zu schützen. Darnach erscheint es uns unmöglich, in die Preisgabe der Grenzgebiete an die kriegerischen Verbündeten zu willigen; denn dies wäre die Folge einer vorschnellen Räumung der besetzten Gebiete."

Ein verwundeter Mitkämpfer, Arbeitervereinssekretür V.üffer und Fahrer Ungnad, der kürzlich als Mitglied der brutschen Kommission aus Rußland zurückgekommen ist, hielten vaterländische Ansprachen, die in dem Gelöbnis gip selten, keinen Fußbreit deutschen Landes wogzugeben. Der Gesang vonDeutschland, Deutschland über alles!" schloß die eindrucksvolle Kundgebung.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtlickx MewmG.

Neue stark« A»-pisfe zwischen Lawbrai und Si. Otnentin m«b ««MnwGlüh VoeXn« - e fcheite v t .

(WTB.) Großes Hauptgnartier, 11. Oktbr. (Amtlich.)- Westlicher Kriegsschauplatz: GLdwrftlich von Touai setzte der Feind zum Angriff -ege» de« Tringni-e- cilschnitt südlich der Scarp« an. Kanadische Regimenter, die iib«e SaiXe» hi«««» »argvbrech»« versuchte«, w«rd«n unter schw ö r e« BwckvGe« zu w ick -e worfen.

An der Schlacht front östlich vo« Lambrai und St. Quentin sind starke Angriffe des Feindes gegen »nfere neuen Stellungen und in dem Vorgelände belast«»«,, Bortruppen gescheitert. Der Feind stand am Abend etwa in der Lims Neue«» St. Vaast, auf drn Höhen westlich von Sole»««» und L« Chateau, westlich der Linie S»«pl«t Baux Avign, AisonviXe und auf dem Westuser der Oise rwttchen Origny und La Fere.

Teilangrisfe des Gegners Lei Berry au Bac, an der Suippes und an der Arnes wurden abgrwirsen. Zwischen St. Etieune und der Aisne haben wir unsere Truppen i, rückwärtige Linie beiderseits von Grandpry aus das Nord- rfer der Aisne plangemäß vom Feinde ungestört zurück- ge««»«««.

Auf dem westlichen Mnnsufer setzt« der Feind er- neut zu starken vergeblichen Angriffe« beiderseits der Straße bharpentry Romagne a«. Auf dem östlichen Maasufer griff der Amrrik««er tagsüber mit starken Kräfte» zwischen Sivry und dem Hanmontwatd« an. B ran d « »durgische, säch­sische, rheinische und österraich-»«g ares ch « Regiwoater schlu­gen in harten Kämpfen alle A»grisfe des Feindes ab. Das österreich-ungarische Infanterieregiment Nr. 3 unter seinem Kewwandeur Oberftlentnanä Papolta zoichnete sich hiebei bes»»d«rs au».

Im Monat September wurden an doe M«stfr«nt 773 Flugzeug«, da»«» 123 durch Flnzabwehrkanonen und 95 FesseltaXane vernichtet. Hievon sind 45V Flugzeuge in > »ferm Besitz, der Rest ist jenseits der feindliche« Linie er- k-nnb«r abgostarzt. Trotz der vielfach großen zahlenwäßigcn Uetrrlegenheit d«r Gegner haben wir im Kampf nur 1V7 Fl«gz»ug« verlaren. Der erfal,zr«ich« Kampf in der Luft schuf die Grundlage für das tatkräftig« Eingreifen unserer Flieger bei den Kämpfen aus der Erd«. Durch A»skliiren dci Tag und Nacht, durch Bombenangriffe gegen militiirisck wichtig« Ziele im feindlichen Hinterland und durch Angreisen auf dr« Schlachtfeld mit Maschinengewehren und Wurf- u-inen haben sie Infanterie und Artillerie überall wirksam unterstützt. Trotz hartnäckiger Angriffe des Feindes auf unsere Fesselballone, von denen wir 1V3 einüüßten, konnte der Gegner unsere sich rücksichtslos einsetzenden Beobachter an ihrer erfolgreichen Tätigkeit nicht hindern.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Auf dem süd­östliche» Kriegsschauplatz neu eingctroffenv Truppen stehe« in der Gegend südlich von Nisch in Gescchtssühlnng m» Serben und Franzosen.

Der erste Generalquartiermeister Ludendorff *

Sonderbericht der Heeresgruppe Herzog Alb recht: Keine besondere Ersechtstätigkeit. Bei Wie. derholung der Bombenangriffe feindlicher Flieger aus die Stadt Metz entstand wiederum geringer Sachschaden. Ans dem feindlichen Geschwader wurde ein Flugzeug aügeschossew

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Velö, öas nicht schafft, ist tote Rraft;

Gelü, öas jetzt ruht, wirö Schuld unüölut. Zeichne die Neunte!

Gegen den feindlichen BeehehungSfelbzng.

Die Zerstörung der Städte im Operotionögebier.

(WTB.) Berlin, 11. Okt. Der Staatssekretär des Aus­wärtigen Amtes, Dr. Sols, empfing heute den Direkter de» WTB. Dr. Vtantler, und machte folgende Ausführungen: Ein besonders gehässiger Zug der Verhetzung, mit der ein Test der feindlichen Nachrichtendienstes die gegenwärtige Krisis de» Krieges begleitet, ist die immer wiederholte Beschuldigung, tvir verwüsteten bei un­serem Rückzug absichtlich und systematisch daS besetzte 'Gebiet. Dieser Beschuldigung gezenüter möchte ich Ihne» folgendes Mit­teilen: ES ist unwahr, daß deutsche Truppen Krankenhäuser und Schulen vorsätzlich in die Lust gesprengt, Kirchen beraubt und ondere Verbrechen an feindlichen Gefangenen und der Bevölke­rung der besetzten Gebiete begangen haben. Die Zerstörungsarbeit, die bei nuferer wie bei jeder Rückzugsoperation in der Geschichte aller Zeiten unvermeidlich war. hat sich überall auf das Maß der wirklich unerläßlichen harten Kriegsnotwendizkeit beschränkt, die dem sich zurückziehenden Heere verbietet, in seinem Rücken dem