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in ihrer Kunst, fein säuberlich geöffnet; von den Thätern fehlt bis jetzt jede Spur.
Wien, 9. Dez. Auf der Arlbergbahn erfolgte letzte Nacht, wie die Franks. Zeitung meldet, in der Stadt Hintergaffe nächst Bludenz ein Zusammenstoß, der von Innsbruck und Bregenz kommenden Personenzüge, wobei 2 Kondukteure getötet, 7 Bedienstete, 4 Passagiere und ein Postbeamter verwundet wurden. Bei 2 Personen sind die Verletzungen lebensgefährlich. Beide Züge entgleisten. Der Zusammenstoß erfolgte dadurch, daß der Innsbrucker Zug in die Station einsuhr, bevor der Bregenzer Zug das Geleise freigemacht hatte.
Zürich, 7. Dez. Die Krupp'sche Riesenkanone, welche durch die Gotthardbahn befördert wird, ist für Italien (nach Spezia) bestimmt. Sie hat ein Gewicht von 2420 Ztr., eine Länge von 15 m und eine größte Dicke von 1,29 in. Der Wagen, auf dem das Ungetüm ruht, wiegt auch noch 3000 Ztr., ist 23 n, lang und hat 32 Räder. Trotz des ungeheuren Gewichts soll keine besondere Stützug der Brücken nötig sein
Wew-Kork, 8. Dezbr. Der Eisenbahnkönig William H. Vander- bilt ist hier plötzlich gestorben. Er war der Sohn des vor 10 Jahren gestorbenen Commodore Cornelius Vanderbilt, des Gründers und Erbauers der New-Iorker Zentralbahn, deren Präsident er auch bis kurz vor seinem Tode gewesen war. Neben dieser Stellung bei der New- Jorker Zentralbahn konnte V. auch die Erbschaft eines enormen Vermögens antreten, das man auf Hunderte von Millionen schätzt. Ihm selbst wäre es, so wenig wählerisch er auch in seinen Mitteln war, wohl nie geglückt, wie sein Vater Cornelius sich durch Fleiß und Ausdauer vom armseligen Fährmann zum bedeutendsten und reichsten Financier und Beherrscher der hervorragendsten Bahn der Vereinigten Staaten emporzuschwingen. Er blieb übrigens, wenn er auch nominell zurücktrat, bis zu seinem Tode der Beherrscher der genannten Bahn, und ihm gebührt auch das Verdienst, die Fusion derselben mit der West - Shore - Bahn herbei- gesührt und damit den ersten Impuls zur jüngsten Haussebewegung gegeben zu haben.
Hiesiges.
Wikdöad. (Ergebniß der Volkszählung am 1. Dezember.) Anwesend in der Stadt und deren Parzellen: 1631 männliche und 1882 weibliche, zusammen 3513 Personen.
Vorübergehend abwesend: 22 männliche und 13 weibliche, zus. 35 Personen. Gesammtzahl 3548 Personen.
Stand am 1- Dezember 1880: 3572 Personen, mithin pro 1885 weniger 24 Personen.
Kapriziöse Ksrbstgeöanken.
Von Julia« Weist.
(Schluß.)
Der Gatte einer Strohwittwe ist in allen Fällen ein Strohmann.
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Wer heirathen will, darf sich keine Weisheitszähne wachsen lassen.
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Es giebt Mädchen, die so furchtsam sind, daß sie immerwährend eine Gänsehaut haben.
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Der Mann ist in der Liebe ein Talent, die Frau ein Genie.
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Die Tournüre ist ein Feigenblatt von hinten.
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Wenn man den Taufschein mancher Schauspielerin sieht, ist man versucht, an ihre Unsterblichkeit zu glauben.
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„Ein Mann, Ein Wort" sagt man und doch begnügt sich auch die Frau mit Einem Worte, wenn es nur das letzte ist.
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Leichtsinnig nennt sich jeder Wicht,
Der leicht ist, jedoch sinnig nicht.
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Ein Theaterstück soll nicht ein Stück Theater, sondern ein Stück Leben sein.
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Wenn wir daran glauben können, daß unsere Urahnen Affen gewesen find, so müssen wir im Gedanken an unsere Urenkel er- röthen.
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Wer Gutes thut und davon spricht.
Der thut — so scheint mir — Gutes nicht.
Von mancher Frau behauptet man, daß sie spröde sei, wie das Glas. Wahrscheinlich nur deshalb, weil es der Diamanten bedarf, um Eindruck auf sie zu machen.
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Es giebt auch einen Johannistrieb der Tugend!
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Die Schule des Mannes ist das Weib.
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Wenn Du nur einen Augenblick Ein Gott gewesen bist.
Dann weißt Du — preise Dein Geschick —
Erst was ein Engel ist.
Vermischtes.
(Was gehört zurErzeugung eines KiloHonig?) Herr Alexander Wilson in Dublin veröffentlichte vor einiger Zeit interessante Details über die Zuckermenge, welche im Nektar von verschiedenen Blumen enthalten ist, und über die Ernte, welche die honigtragenden Insekten machen. Genannter Herr hat berechnet, daß 125 Blütenköpfchen des Klees circa 1 Z Zucker enthalten, das würde also für 1 K 125 000 ergeben. Da jedes Blütenköpfchen aus ungefähr 80 Blumen zusammengesetzt ist, so wäre das der Nektar von 125 000 >< 60 ---- 7 500 000 Blumen, welche zur Erlangung eines Kilo Honig beisteuern müssen. Da im Honig auf 100 Teile 75 Teile Zucker kommen, erschöpft demnach 1 Ir Honig in runder Summe 5 600 000 Blumen; folglich müssen die Bienen eines Stockes nach und nach diese ungeheuere Zahlen von Blumen besuchen, um 1 I: zu sammeln.
(Selbstmord im Mailänder Dom.) Am vorigen Donnerstag nachmittag gegen 3 Uhr fielen aus dem Dom in Mailand kurz nacheinander Schüsse. Die Passanten, die hineineilten, fanden in der Nähe des Hochaltars einen gut gekleideten Mann am Boden liegend und im Blute schmimmend, einen Revolver in der Hand; der Unglückliche hatte sich durch zwei Schüsse in den Mund getötet. Der Mesner erkannte in ihm einen Fremden, der ihn kurz zuvor um Zulassung zu der unterirdischen Kapelle des heil. Karl gebeten hatte, was der Mesner verweigerte. — Nach Entfernung der Leiche veranlaßte der Erzbischof die Schließung des Domes: das Allerheiligste wurde nach einer benachbarten Kirche gebracht. Da der Dom durch den Selbstmord entweiht war, mußte er neu geweiht werden.
(Eine Stimme über Stuttgart.) Amerikanische Blätter veröffentlichen ein Schreiben des hiesigen Konsuls der Vereinigteu Staaten, Herrn Charles P. Kimball, worin derselbe Stuttgart „die Perle Deutschlands" nennt, dessen gesunde Lage, reizende Umgebung, prächtige königliche und öffentliche Gebäude, sowie trefflische Unterrichtsanstalten hervorhebt und der Freundlichkeit der Bewohner große Anerkennung zollt. Angesichts der hiesigen Bestrebungen zur Hebung des Fremdenverkehrs ist es erfreulich, daß ein so einflußreiches Urteil zu Gunsten unserer guten Stadt seinen Weg nach den Vereinigten Staaten gefunden hat.
Die Behandlung der Kettleiöigkeit (des Dickwerdens) geschieht in der neueren Zeit durch Entrichtung aller Fett bildenden Substanzen (Brod, Kuchen, Mehlspeisen, Kartoffeln rc.), sodann darf während des Essens nichts, im Allgemeinen wenig, Bier gar nicht, getrunken werden. Von größter Wichtigkeit für Alle, welche zu Fettansatz neigen, ist es aber, daß sie für tägliche ergiebige Leibesöffnung sorgen und werden hierzu von den Aerzten die Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen (erhältlich 1 in den Apotheken) als das beste Mittel empfohlen, da sie sicher und angenehm wirken. Man achte auf das weiße Kreuz in rothem Felo und den Namenszug R. Brandt.
Arrs'm Kerze'. Schwäbische Volksklänge. Eine Auswahl der besten Gedichte in schwäbischer Mundart. Herausgegeben von Strich-Chapell. Mit vielen Illustrationen. Der Verleger hat die Sammlung mit zahlreichen Bildern idyllischen und humoristischen Charakters ausgestattet. Außer den alten, aber ewig neuen, aus der Volksseele unmittelbar herausgesungenen Volksliedern begegnen wir hier Dichtungen vom Herausgeber selbst, von G. Seuffer, von A. Grimminger, H: Bacmeister, A. Schräder, W. Stein, C. Kimmich, Nesflen, Hellmuth Weigle u. a , in denen sich der schalkhafte Humor, der Mutterwitz und die Sinnigkeit der Schwabennatur aufs mannigfaltigste kennzeichnen. Ein solches, geschmackvolles, ausgestattetes, inhaltlich voll ansprechendes Büchlein dürfte jedem willkommen sein, dem die Musen Liebe zur volksmäßigen Dichtung und Sangesfreudigkeit als Angebinde in die Wiege gelegt haben.