B nicht sehr hoch. Die Gesundheitsverhättnisse Maren bisher sehr günstig.

Aus der Sitzung des Gemeinderats

vom 5. September 1914.

Ein Erlaß des Königl. Steuerkollegiums vom M. August 1914, wonach das K. Finanzministerium Antrag auf Einstellung der Zuwachssteuer­erhebung in der hiesigen Stadtgemeinde abgelehnt hat, wird zur Kenntnis des Gemeinderats gebracht.

Es wird beschlossen, bei der Bergbahn vom

6 . September d. I. an die Winterfahrpreise (halbe Pveise) einzuführen. Um den hier befind­lichen verwundeten Kriegern den öfteren Besuch des Sommerbergs zu ermöglichen, wird ihnen freie Fahrt mit der Bergbahn gewährt.

Anstelle der zum Heere eingezogenen Schutz­leute Beck und Eisele wird zum stellvertretenden Schutzmann Fritz Rothfuß, Gipser hier, bestellt, nun Stellvertreter des ebenfalls eingezogenen Feld- Mtzen Albert Kull dessen Vater KarlKull. Beide Stellvertreter erhalten ein Taggeld von je 3 Mark.

Auf Antrag des Vorsitzenden wird beschlossen, zur Beschäftigung der hiesigen Arbeitslosen die Herstellung des Blöcher- u. Grundwegs mit Vor­lage und Neubeschotterung auf eine Strecke von 500 m mit einem Gesamtaufwand von 5760 Mk. sofort in Angriff zu nehmen. Die Arbeiten sollen in 5 Losen zu je 100 m Wegstrecke im öffentlichen Abstreich vergeben und es soll den Unternehmern zur Auflage gemacht werden, nur hiesige Arbeiter und vor Allem die vom Stadtschultheißenamt zu- geivieseuen Arbeitslosen zu beschäftigen.

Aus der Sitzung der Gemeindekollegien

vom 13. September 1914.

Der Bürgerausschuß gibt zu dem Beschlüsse des Gemeinderats über Herstellung des Blöcher- und Grundwegs als Notstandsarbeit seine Zu­stimmung. Die inzwischen erfolgte Vergebung der Arbeiten im öffentlichen Abstreich wird genehmigt.

Auf Antrag des Stadtvorstands wird vom Gemeinderat mit Zustimmung des Bürgeraus­schusses beschlossen, den unterstützungsbedürftigen Familien und Angehörigen der zum Heeresdienst eingezogenen hiesigen Mannschaften aus der Stadt­kasse monatliche Unterstützungen in Höhe der Hälfte der reichsgesetzlichen Familienunter­stützungen neben diesen zu gewähren. Soweit die Familien und Angehörigen neben der reichsgesetz­lichen Unterstützung noch aus anderen Kassen, z. B. der Badkasse, Eisenbahnkasse, Fabrikkaffe u. s> w. Unterhaltsbeiträge erhalten, soll die Unter­stützung aus der Stadtkasse um diese gekürzt werden.

Die hiesige Feuerwehrkapelle hat seither bei Siegesnachrichten, Beerdigungen von Kriegern usw. freiwillig gespielt. In der Erwartung, daß sie dies auch künftig tun wird, wird ihr ein einmaliger Beitrag von 200 Mk. bewilligt.

Aus der Sitzung der Gemeindekollegien

vom 19. September 1914.

Zum Beginn der Sitzung gedenkt der Vor­sitzende der im Kampfe fürs Vaterland vor dem Feinde gefallenen hiesigen 4 Einwohner: Jakob Stein, Schuhmachermeister, Georg Großmann, Zimmermann, Fritz Bozenhardt, Säger, und Georg Bolz, Fuhrmann von Kälbermühle. Die bürger­lichen Kollegien erheben sich zum ehrenden An­denken an die Gefallenen von ihren Sitze».

Durch das neue Körperschaftspensionsgesetz vom 7. Mai 1914 sind sämtliche Unterbeamte der hiesigen Stadtgemeinde (Schutzleute, Amtsdiener, Forstwarte usw.), soweit sie einen Gehalt von 400 Mk. und mehr beziehen, pensionsbe­rechtigt geworden. Verschiedene von dem Pen- stonsgesetz geforderte Maßnahmen werden aus diesem Anlässe von den Gemeindekollegien ge­troffen. Bezügl. der Beitragsleistungen wird be­schlossen, daß die Stadtgemeinde für die Unter­beamten die Tragung sämtlicher Nachzahlungen, Eintrittsgelder und Jahresbeiträge bis auf Weiteres übernimmt. Da die an die Invaliden- und Hinter- bliebenenversicherung für die Unterbeamten bisher geleisteten Beiträge zurückerstattet und zu den Nachzahlungen und Eintrittsgeldern verwendet werden und da die Beirragsleistungen an die ge­nannte Versicherung und an die Krankenkasse für die Unterbeamten künftig ganz wegfallen, so ent­steht für die Stadtkasse durch die Uebernahme der Pensionsbeiträge usw. keine zu hohe Belastung. Die durch das neue Pensionsgesetz ermöglichte Einrechnung früherer Dienstleistungen der Ge­meindebeamten in ihre pensionsberechtigte Dienst­zeit wird, soweit sie von letzteren beantragt wird, genehmigt. Zufolge einer Prüfungsbemerkung zur Bergbahnrechnung pro 1912/13 wird beschlossen, dem bei der Bergbahnverwaltung anzusammelude» Erneuerungs- und Reservefonds alljährlich das Zinserträgnis mit rund 4 °/v zuzuschlagen und diese Zinsen mit dem Fonds zu späterer Verwendung anzusammeln. Die Rückerstattung von Abonne­mentsbeträgen an Abonnenten der Bergbahn, welche infolge des Krieges plötzlich abreisen mußten, wird nachträglich gutgeheißen.

Die Stadtpflege- und Bergbahnverwaltung wird ermächtigt, zu der für Kriegszwecke aufge­legten Reichsanleihe den Betrag von zus. 20000 Mk. zu zeichnen.

Es wird beschlossen, von einer Mannheimer Firma einen Waggon weißer Kartoffeln zu beziehen und sie durch die hiezu bestellte Kommission zum Preise von 3 Mk. 20 Pfg. pro Zentner an die Einwohnerschaft abgeben zu lassen. Es wird hiebei betont, daß die Stadt zunächst nur einen Versuch mit diesem Kartoffelbezug machen wolle, in der Absicht, hiedurch auf die Kartoffelpreise der Händler regulierend einzuwirken.

Der Vorsitzende teilt mit, daß Wegmeister Eitel, der sich stets als treuer, redlicher und gewissenhafter Unterbeamter erwiesen habe, infolge eines Schlaganfalles verschieden sei. Es wird be­schlossen, die Stelle erst nach Beendigung des Krieges wieder zu besetzen, um es auch den im Felde stehenden Bürgern zu ermöglichen, sich um die Stelle zu bewerben.

Auf Antrag des Stadtbauamts wird beschlossen, anstelle des baufälligen Lindenstegs eine neue Eisenbetonbrücke mit einer Breite von 2 m Her­stellen zu lassen. Das Stadtbauamt wird beauf­tragt, Pläne und Kostenvoranschlag zu fertigen und Angebote von Eisenbetonfirmen einzuholen. Der ausführenden Firma soll zur Pflicht gemacht werden, daß sie, soweit dies möglich ist, hiesige Arbeiter bei dem Baue beschäftigt.

Es folgen noch Schätzungen und verschiedene kleinere Gegenstände.

Wildbad, 22. September. In der gestern im StuttgarterStaatsanzeiger" erschienenen 22.

württembg. Verlustliste sind aus dem Bezirk Neuenbürg vom Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 119, Stuttgart, u. a folgende Namen auf­geführt: Gefallen: Ernst Ahr. Gräfenhausen; Karl Streeb, Loffenau. Verwundet: Reservist Jakob Luft, Loffenau; Res. Wilh. Bott, Langen­brand; Unteroffizier Hermelink, Neuenbürg; Res. Treiber, Wildbad; Ernst Lutz, Neusatz; Karl Kull. Neusatz; Wilh. Kull, Neusatz; Hermann Waidner, Herrenalb; Jakob Streeb, Loffenau; Res. Karl Wessinger, Birkenfeld; Res. Emil Roth, Birken­feld; Res. Bramel, Langenbrand; Res. Wolbold, Birkenfeld; Res. Hölzle, Kapfenhardt; Res. Bön- ninger, Calmbach; Res. August Frey, Birkenfeld, (schwer); Res. Wilhelm Proß, Wildbad; Res. Wilhelm Ott, Oberniebelsbach; Res. Wilhelm Dengler, Conweiler; Res. Gustav Boger, Ober­niebelsbach; Res. August Gropp, Arnbach; Res. Robert Schmid, Wildbad. Vermißt: Res. Ludwig Gall, Calmbach; Res. Ernst Hummel, Dennach. Vom Reserve-Jnfanterie-Regt. Nr. 121: Gefreiter d. Res. Ad. Kainmerer, Schwann, gefallen.

Auszug aus der württemv. Verlustliste Nr. 21. Jnf.-Regt. 126, Straßburg, 4. Komp.: Musketier Gottl. Heinrich Zeltmann aus Lof­fenau, leicht verw. 5. Komp.: Gefreiter Karl Schraft aus Enzklösterle, schwer verw., r. Arm.

7. Komp.: Musketier Friedrich Müller 1 aus Neusatz, leicht verw. 8. Komp.: Unteroff. Karl Klenk aus Loffenau, leicht verw , r. Arm. 9. Komp.: Gesr. Max Brösamle aus Calmbach (früher bei Schreinermstr. Pfau in Wildbad) schwer verw.,Kopf. 10. Komp.: Musk. E. Wolfinger ausObernhausen, gefallen, Brustschuß. 11. Komp.: Musketier Georg Dürr aus Wildbad, leicht verw., l. Arm; Musketier Karl Fricker aus Salmbach, gefallen.

Auszug aus der Zusammenstellung der in den Verlustlisten der nicht Württemberg. Heeres­kontingente sowie der Marine verzeichnten Württem­berg« im Staatsanzeiger vom 19. Septbr. 1914 Nr. 224. Jnf.-Regt. 169, Lahr und Villingen,

8. Komp.: Gefreiter Ludwig Karl Pfeiffer aus Wildbad, schwer verwundet.

Letzte Nachrichten.

(W. Tel.-B.) Großes Hauptquartier, 21. Sept. Bei den Kämpfen um Reims wurden festungsartige Höhen von Cravuelle erobert und im Vorgehen gegen das brennende Reims der Ort Betheuy genommen.

Der Angriff gegen die Sperrfortlinie südlich Verdun überschritt siegreich den dem Ostrand vorgelagerten, vom französischen 8. Armeekorps verteidigten Cose lorraine. Ein Ausfall von der Nordostfront von Verdun wurde zurückgewiesen.

Nördlich von Toul wurden französ. Truppen im Biwak durch Artilleriefeuer überrascht.

Im übrigen fanden heute auf den französischen Kriegsschauplätzen keine größeren Kämpfe statt.

In Belgien und im Osten ist die Lage unverändert.

Berlin, 21. Sept. Wie demBerl. Lokal­anzeiger aus Genf berichtet wird, wurde General Pau zur Organisation von Hilsskorps nach Südfrankreich gesandt. Der französische Flieger­general Roques ist gefallen. Der Mailänder Secvlo" kündigt an, daß in Italien von einigen Waffengattungen 5 weitere Jahrgänge dieser Tage einberufen werden.

Für den Landesverein vom Rote« Kreuz sind weiter folgende

Gaben

emgegangen:

Sammlung inNonnenmiß: Karoline Seyfried 50Pfg., Jakob Heselschwerdt 1 Mk., Joh. Seyfried 1 Mk., Jakob Friedrich Haag 1 M-, Wilh. Zündel 1 Mk., Karl Schraft 5 Mk., Karl Haag 2 M., Joh. Haag 1.50 Mk., Karl Keller 1 Mk., Wilhelm Haag 5 Mk., Christine Schraft 1.50 Mk., Anwalt Haag 3 M., Christian Waidelich 1 Mk., Julius Keller 1 Mk., Wilh. Günthner 40 Pfg., Wilhelm Gauß jr. 2 M., Karl Gauß 1 Mk., Jakob Gauß 1 Mk., Ernst Gauß 1 Mk-, Wilhelm Günthner 1 Mk., Wilhelm Friedrich Haag 2 Mk. Zusammen 33.90 Mk. Post­sekretär Egerter 40 Mk., Stadtbaumeister Munk 5 Mk., Frau Badinspektor Feucht 3 Mk., Heinrich Hecker 10 Mk., Kegelklub Wildbad 60 Mk., Frau Sanitätsrat Dr. De Ponte 10 Mk., Wanda Echinger k Mk., Bahnassistent Aupperle 20 Mk., Frau Louise Pauly, Stuttgart 40 Mk., Unter- vfsizier Metzger, Fernspr.-Abt. XIV A.-K. 40 Mk. Ertrag einer Sammlung im Krankenheim 6.20 Mk. Ungenannt 5 Mk., dto. 1 Mk., zus. 279.10 Mk. Hiezu Betrag der 1. Sammlung: 3477.86 Mk. Gesamtsumme: 3756.96 Mk. M. S. eine Broche.

Den Gebern spreche ich meinen herzlichen Dank aus.

Wildbad, den 21. September 1914.

Stadtschnltheißenamt: Baetzner.

Fahnen

in allen Farben, in Wolle und Baumwolle,

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Fahnenquasten,

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W i l d b a d.

Die Stadtgemeinde hier beabsichtigt, einen Waggon

Kartoffeln

für hiesige Einwohner kommen zu lassen (weiße pro Ztr. 3.20 Mk.).

Diejenigen, die darauf reflektieren, wollen solches binnen 2 Tagen anmelden bei der

Stadtpflege.

Wildbad, den 22. Sept. 1914.

Vollsastigen Emmenthaler-Käse, Romadour-Mse, Lirnburgey Stangen-Käse, Kräuter-Käse

in feinsten Qualitäten empfiehlt

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