Her des Aeußern erklärte dem russischen Bot­schafter in Tokio, daß, selbst wenn Japan Kiau- tschau besetzt hat, es keinen Frieden schließen werde, bevor der Krieg in Europa beendet sei.

London, 13. Sept. (W. T.-B.) Nicht amt­lich. Der Korrespondent des Daily Chronicle in Bordeaux bestätigt, daß Franktireurs Angriffe unternommen haben. Ein Flüchtling aus einem Ardennendorf bei Vougies habe ihm erzählt, daß junge Leute und Frauen bewaffnet wurden und «ne Ulanenpatrouille aus dem Hinterhalte nieder­schossen. Das Dorf sei daraufhin zerstört worden.

Ein Frankfurter Stammtisch hatte dem Generalobersten v. Hindenburg anläßlich seines großen Sieges über die Russen eine Glückwunsch­depesche gesandt, auf die folgende Antwort einging: Vielen Dank für freundliche Glückwünsche. Ich danke den Erfolg Gott dem Herrn und meinen braven Truppen. Es wird weiter gedroschen I - Generaloberst v. Hindenburg".

Wohl der älteste Oberwachtmeister der deutschen Armee dürfte Architekt Emil Schmitt von Mann­heim sein, der, im Alter von 69 Jahren stehend, als Kriegsfreiwilliger in das 14. Artillerie-Regiment in Karlsruhe eingetreten ist. Schmitt hat in diesem gleichen Regiment bereits den Feldzug von 1870/71 in Ehren mitgemacht und sich dabei für seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz 2. Klasse errungen. Von Schmitt stehen noch 4 Söhne und 2 Schwiegersöhne im Feld. Einem von diesen 1 Söhnen wurde der Arm durch einen Granat­splitter so schwer verletzt, daß er abgenommen iverden mußte. Ein anderer Sohn wird vermißt.

In Kriegszeiten steht auf Brandstiftung der Tod. Das Stettiner Kriegsgericht verur­teilte den 39 Jahre alten russischen Arbeiter Goze- gorski wegen Brandstiftung zum Tode. Er hatte i» Neuarendsee bei Stralsund aus Rache gegen seinen Herrn, welcher ihn wegen Gewalttätigkeiten vom Hofe gewiesen hatte, das Wohnhaus an- Mndet.

Rom, 13. Sept. Aus Aegypten, Indien und anderen mohammedanischen Zentren wird große Gärung gemeldet.

Kopenhagen. 13. Sept. Wie aus Peters­burg gemeldet wird, wurden auf der Jsaakkathe- drale in Petersburg Kanonen zur Beschießung feind­licher Flugzeuge aufgestellt.

Tokio, 13. Sept. (W. T.-B.) Nicht amtlich. Japanische Flieger haben Bomben auf Tsingtau geworfen.

Tokio, 13. Sept. (Nicht amtlich.) Das Oberhaus bewilligte einstimmig die Kriegskredite in Höhe von 53 Millionen Jen.

Rudolf Herzog veröffentlicht in derKöln. Ztg." folgendes Gedicht:

MprruMch.

29. Mngust tSt4.

Ein Meldereiter, am Helm die Hand:

Herr General der Feind im Landl Tausende von Kosaken!

Die Dörfer brennen, die Städte loh'n"

Der General winkt ab.Schon gut, mein Sohn", Und steht mit steifem Nacken.

Kein Muskel spielt in dem Erzgesicht.

,Nur ein paar Tausend? . . Das lohnt sich nicht."

Ein Meldereiter in blutigem Hemd,

Sein Ackergaul keuchend die Beine stemmt: Ostpreußens Bürger und Bauern Auf der Flucht, und der Feind hunderttausend rund!" Starr steht der General. Nur um Aug' und Mund Ein leises, lachendes Lauern.

Gewehr bei Fuß. Es bleibt beim Verzicht. Hunderttausend die genügen wir nicht."

Ein Meldereiter. So reitet der Tod. Ostpreußens Himmel, wie Blut so rot Heraus I Was bringst du dem Herrn?"

Eine Sintflut Russen^ eine Viertel-MillionI" In den Sattel schwang sich der Führer schon Und donnert:An die Gewehrei Kinder, nun Hab' ich die Ratzen zu Haus'!

Nun lohnt eS, nun schmettert die Tatzen drauf!"

Ein Meldereiter auf schweißendem Tier Durch Deutschlands Fluren ins Hauptquartier. Wild schwingt er die Siegesreiser Meldung aus Ostpreußen!"Schnell siebesagt?" Eine Viertel-Million Russen zum Teufel gejagt!" Das lohnt sich!!", lachte der Kaiser Und der Reiter, mit letzter Atemqual:

Majestät: ganz die Meinung vom Herrn

(General. . ."

Aus Stcröt, Wezirk uue> Umgebung.

Wildbad, 15. Sept. Wieder ist einer der hier untergebrachten Verwundeten seinen Verletz­ungen erlegen. Es ist der Landwehrmann (Buch- druckergehilfl) Lösch aus Tübingen. Seine Leiche wurde in seine Heimat übergeführt. Ein ehrendes Trauergeleite mit Musik wurde auch ihm zuteil.

(Eingesandt.) In dieser ernsten Zeit haben sich viele Herzen wieder auf Gott besonnen. An ihm hat so mancher Vater, so manche Mutter Halt gefunden in der Not dieses Krieges. Stärker denn je ist auch der Wunsch, daß die Heranwach­sende Jugend, welche einst unsre deutsche Zukunft gestalten wird, mit ernstem, christlichem Sinne er­

füllt werde. Seit Jahren schon arbeiten die evang. Jünglingsvereine in ganz Deutschland daran, die deutschen Jünglinge zu festen, christlichen Charak­teren zu erziehen. Auch in unserer Stadt besteht schon seit etlicher Zeit ein evangelischer Jünglings­verein. Schwierigkeiten von außen und von innen, wie sie die Anfangsjahre eines jeden Vereines bringen, haben sein Gedeihen immer wieder be­einträchtigt. Doch wir haben es den tapferen Kriegern gleich getan: Mir haben durchgehalten. Und nun hoffen wir von dieser großen Zeit auch für unsere große Sache neues Leben. Ihr Eltern, helft mit, indem Ihr eure Söhne in unfern Verein schickt! Es ist nur Gutes, was sie bei uns lernen. Alle ihr ernst denkenden jungen Leute, kommt zu uns und helft mit! Wahre Jugendlust findet ihr bei uns. Sie erblüht, wo Zucht und Ordnung herrschen. Ihr älteren Freunde unseres Vereins, helft mit! Wenn erfahrene Leute den Ton be­herrschen, ist der Bestand und die Eigenart des Vereins für alle Zeiten verbürgt. Helft alle mit. Der Erfolg wird den gemeinsamen Willen lehren!

Der Staatsanzeiger vom 12. ds. Mts. enthält eine große Liste militärffcher Beförderungen. U. a. erhielt den Charakter als Oberstleutnant Major Göz, zuletzt Bezirksoffizier in Neuenbürg, Landwehrbezirk Calw.

Auszug aus der IS. Württ. Berlust« liste. 1 Reserve-Piouier-Kom-aguie. Gefreiter der Reserve Friedrich Pfeiffer aus Rotensol schwer verwundet.

Stuttgart, 10. Sept. Dem heutigen Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz waren 250 Zentner zugeführt. Preis 44.80 Mk. per Zentner. Verkauf lebhaft.

Heilbronn, 13. Sept. In der Sitzung der hiesigen städtischen Theaterkommission wurde beschlossen, das Theater im kommenden Winter nicht zu öffnen. Ein Vollbetrieb wäre zunächst unmöglich und die laufenden Ausgaben deshalb in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Ein­nahmen. Ein Teil des neuerbauten Seminars in herrlicher Lage unter dem Wartberg wird als Reservelazarett III eingerichtet.

Konstantinopel, 12. Septbr. Vorgestern nacht ist ein kleiner Transportdampfer mit 110 Soldaten an Bord im Hafen mit einem italienischen Dampfer zusammengestoßen und gesunken. Von allen an Bord Befindlichen sollen nur 15 Soldaten gerettet worden sei».

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