Lublin habe es Infanterie- und Artilleriefeuer gleichzeitig von beiden Flanken erhalten. 35 Gewehr- geschosse hätten die Hintere Gaszelle durchbohrt. Die russischen Schrapnells hätten ihr Ziel verfehlt seien sämtlich weit weg von dem Luftschiff explodiert. Ein Sprengstück sei in die Gondel Mögen, ohne Schaden anzurichten. Die Verletzung der Ballonhülle sei während der Fahrt ausgebessert worden. Der Kommandant des Luftschiffes hat zahlreiche Beobachtungen melden können. Die Besatzung, die unverletzt geblieben ist, hat im Hauptquartier begeisterte Aufnahme gefunden.
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Aus Stcröt, Wezirkunö Umgebung.
Wildbad, 39. Aug. Vorgestern abend gegen >/z 7 Uhr kam der erste Verwundetentransport aus diesem Kriege hier an. Es sind 243 Mann, meist' igs bayerischen Regimentern angehörend, welche bei Luneville mitgefochten haben. Sie wurden nach dem blutigen Kampfe zunächst nach Dieuze in Lothringen und von da in langer Bahnfahrt nach Pforzheim verbracht. Von da aus begleitete die dortige Sanitätskolonne den Zug. In Neuenbürg wurden von den 303 Verwundeten 60 ausgeladen und ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Die Ausladung in Wildbad ging bei strömendem Regen prompt vor sich, und in verhältnismäßig kurzer Zeit mären alle Verwundeten wohl geborgen. In bester Pflege befindlich, werden die meisten der Krieger bald wieder ins Feld zu ihren Regimentern ein- rlicke» können. Mögen sie alle Wildbad in gutem Andenken behalten, wo so viele hilfreiche Hände sich für sie regen, daß sie den etwas nüchternen Empfang am Bahnhof gewiß nicht unrecht deuten.
Der Schwarzwälder gibt nun eben einmal seinen Gefühlen nicht so laut Ausdruck wie z. B. der Rheinländer; deshalb empfindet er aber nicht minder warm als dieser.
In Pforzheim findet jetzt die Musterung und Aushebung der unausgebtldeten Landsturm- Mchtige« statt, nachdem das 14. badische Armeekorps als eines der ersten auch den u n ausgebildeten Landsturm zur Bereitschaft heranzieht. In den ersten Tagen waren die jungen Leute von 17 Jahren an gemustert worden, in den letzten Tagen die Männer bis zu 45 Jahren.
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Eheschließungen:
Rößle, Gottlieb Friedrich, Kellner hier, und Schmidt, Emma, hier.
Sieb, Albert Friedrich, Taglöhner hier, und Mösstnger, Emma, hier.
Weiß, Josef, Schreiner hier, und Dommer, Marte Katharine, hier.
G «storbene:
Henßler, Karl Friedrich, Schuhmachermstr. hier, 69 Jahre alt.
Rtexinger, Luise Christiane, geb. Beck, Ehefrau des Drehermeisters Philipp Friedrich Rtexinger hier, 63 Jahre alt.
Funk, Gust. Adolf, Händler hier, 54 I. alt. Treiber, Johann Friedrich, Schneidermstr. hier, 70 Jahre alt.
Schmid, Karotin« Luise, geb. Eitel, Witwe des Ztmmermetsters Christ. Frtedr. Schmid hier, 70 Jahre alt.
Günthner, H-, in Sprollenh., 3 Monate alt. Schmid, Luise Jakobtne, geb. Rothfuß, We. des Baddieners Wilhelm Friedrich Schmid hier, 69 Jahre alt.
Greiner, Rosine Barbara, geb. Krumm, Ehefrau des Postunterbeamten Heinrich Greiner hier, 58 Jahre alt.
Funk, Hans, Sohn des Hoteliers Robert Friedrich Funk hier, 7 Monate alt. Josenhans, Karl Wilhelm, Dr. med., prakt. Arzt, hier, 52 Jahre alt.
Nachruf und Abschied für die deutschen Krieger.
2. August 1914.
Es schlägt die bange Stunde,
Der Abschied kommt heran; „Furchtlos und treu", im Bunde,
Als Schild für's Vaterland.
Lebt wohl, Ihr teuren Lieben,
Lebt wühl, auf Wiederseh'n!
Uns ist der Schmerz geblieben,
Ihr zieht zu Kampfeshöh'n!
Ihr tragt das Schwert zur Seite,
So ziehet denn mit Gott,
Er geb' Euch das Geleite!
Tröst' Euch in Not und Tod.
Wir wollen für Euch beten Und treu zusammensteh'n;
Der Herr mög' Euch erretten,
Der niemals was verseh'n.
Wir wollen uns're Kräfte Dem Land zum Dienste weth'n;
Der Herr zeig' uns das Rechte Und schenke uns Gedeth'n.
Starröesbuctz-GSvoirik
der Stadt Wildbad
vom 16. Jult bis 26. August 1914.
G ebnete«:
16. Juli. Dommer, Adolf, Gipser hier, I Sohn.
A. Juli. Link, Karl Friedrich, Maler hier, 1 Sohn. 21. Juli. Mösstnger, Karl Aug., Holzh. in Sprollenhaus, 1 Tochter.
21. Juli. Haag, Ernst August, Holzhauer in Sprollen
haus, 1 Tochter.
22. Juli. Keller, Wilhelm Christian, Holzhauer in
Sprollenhaus, 1 Tochter.
20. Juli. Magenreuter, Karl August, Holzhauer in Sprollenhaus, 1 Sohn.
I. August. Fröhlich, Rudolf Hermann, Buchdrucker hier, 1 Sohn.
I. August. Schmid, Wilh., Schuhmacher hier, 1 Tochter. S. August. Sieb, Gustav, Fuhrmann hier, 1 Tochter.
Iö. August. Hammer, Theodor, Maurer hier, 1 Tochter. 16. August. Haag, K. Ulrich, Fuhrmann hier, 1 Tochter.
20. August. Haag, Hermann Friedrich, Holzhauer in
Sprollenhaus, 1 Tochter.
21. August. Hildwein, Qtto Friedrich, Hilfswärter hier,
1 Tochter.
Aufgeb oter
22. Juli. Mrrkle, Eugen, Fabrikarbeiter in Bietigheim,
und Boß, Klara Margarete, in Bietigheim. August. Fuchslocher, Wilh. Georg, Mechaniker hier, und Reiser, Marie, in Pforzheim.
>5. August. Rothfuß, Gotthold Wilhelm, Glasermeister hier, und Schmid, Luise Elise, hier.
Es mög' nach allen Setten,
Sein Auge offen stehin;
Zum Schutz in Streit und Leiden, O Herr, erhör' dies Fleh'n!
Sei du mit unser'« Kriegern,
Gib ihnen Kraft und Mut Und mache sie zu Siegern,
Laß' sein sie auf der Hut.
O treuer Hort der Deinen,
Des Lebens Ernst ist groß;
O still' der Kindlein Weinen In ihrer Mutter Schoß!
Der Vater zog zum Streite;
Er stehet nun im Feld!
Ein blinkend Schwert bereite.
Zu kämpfen wie ein Held!
Drum lasse Dich erbitten,
O Herr, verhilf zum Sieg,
Tritt du in aller Mitten,
Zu Hause wie im Krieg!
O schütze unsere Fürsten Und unser deutsches Reich,
Nach deren Blut sie dürsten.
Dt» Feinde allzugleich!
O treuer Gott, erhöre.
Wir fleh'n für unser Land,
Die Feindesmacht zerstöre,
Nimm Du 's in Deine Hand!
Dein Arm ist nicht verkürzet,
Dein Aug, ist hell und klar,
Dein Thron ist nicht gestürzet.
Du hilfst gewiß fürwahr!
O laß' nicht sein verloren.
Die dort im Kampfe steh'n Und Treu der Fahn' geschworen.
Laß' sie, o Herr, besteh'«!
O lasse wiederkehren Die teure Kriegerschar!
Daß sie dein Lob vermehren Auf Erden immerdar!
Und laß' in aller Herzen Ein heilig' Feuer glüh'n,
Entzünde Dankeskerzen,
Letzt« Nachrichten.
Kämpfe um Tsingtau. (G.K.G.) Aus Tsing- tau wird nach Rom gemeldet, Freitag abend hätten die deutschen Truppen eine Depesche des Kaisers erhalten, die sie zum Widerstand aufs Aeußerste auffordert. Alle Bauwerke, die dem Feinde als Ziel dienen können, wurden gesprengt, alle chinesischen Dörfer des Gebiets vom Boden meggefegt. Der englische Torpedojäger „Kennet", der die deutschen Torpedojäger bei den Batterien von Tsingtau verfolgte, hatte drei Tote und 7 Verwundere, aber keinen Materialschaden.
Die Lage von der Nordsee bis zu den Vogesen.
Berlin, 28. Aug. (W. T.-B.) Zur Vervollständigung der Siegesmeldungen auf der ganzen Linie im Westen dient folgende Schilderung der Lage von der Nordsee bis zu den Vogesen, die aus dem großen Hauptquartier vom Kriegsberichterstatter des „Berl. Tagbl." übermittelt wird; Die Deutschen dringen siegreich vor. Vor Ranzig wurde ein starker Vorstoß gegen den linken Flügel der kronprinzlichen Armee unternommen, die zu beiden Seiten von Longwy den Feind verfolgte. Der Vorstoß wurde abgewiesen und die Verfolgung weiter ausgenommen, wobei die englische Armee bei Maubeuge geschlagen und in die Festung teilweise eingeschlossen wurde. Bei dem Uebergang Longwys in deutschen Besitz wurden 3600 Gefangene gemacht, darunter 400 Verwundete. Nur ein Geschütz des Feindes war noch schußfähig, alles andere lag in Trümmern. Erobert wurden 36 Kanonen. Dem Kommandanten von Longwy, der sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde vom Kronprinzen der Degen gelassen. Montmedy steht noch unter starkem Feuer. Die Armee des bayrischen Kronprinzen gab vorläufig die Verfolgung auf, da man sonst unter das Feuer von Toul und Verdun gekommen wäre. Man wartet auf den Feind, der offenbar hier Sicherheit sucht. Hier stehen scheinbar auch von Belfort heraufbeförderte Truppen. Der Ausfall von 4 belgischen Divisionen aus Antwerpen am 26. August wurde vollständig zurückgewiesen. Bei dem Ausfall überfielen alle Einwohner der Stadt Löwen die deutschen Kolonnen. Diesen organisierten Ueber- fall hat die Stadt mit aller Schwere gebüßt. Wer Battice und Herve sah, fühle dir ganze Schwere und weiß, daß die ehemals recht schöne Universitätsstadt Löwen kaum noch existiert. Die ganze Front ist siegreich.
(W. Tel.-B.) Unsere Truppen in Preußen i unter Führung des Generalobersten v. Hinderburg haben die von Nosew vorgeheude russische ! Armee in Stärke von 5 Armeekorps und 3 Ka- ! valleriedivisionen i» dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg und Ortels- Iburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über jdie Grenze. Generalquartiermeister v. Stein.
Wildbad.
öcklinlltmachullg
Für die hier liegenden 248 Verwundeten sind
Liebesgaben
Ar erwünscht. Als solche kommen sowohl Lebens- und Anußmittel jeder Art, wie Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, Butter, Kaffee und Chokolade, alkoholhaltige und alkoholfreie Getränke und Cigarren, als auch Leibund Bettwäsche, Bücher, Zeitschriften usw. in Betracht. Die rebens- und Genußmittel dürfen selbstverständlich nur von "Her, tadelloser Beschaffenheit sein.
Die Liebesgaben sind alle
im alte« BolkSschulgebäude
nbzugeben, von wo aus ihre gleichmäßige Verteilung an
4 Lazarette erfolgen wird.
Die hier etwa nicht zur Verwendung gelangenden Übergaben werden an den Landes-Verein vom Roten Kreuz in Stuttgart abgeliefert werden.
Wildbad, den 39. Aug. 1914.
Gtadtschultheitzenamt:
B a e tz n e r.
Strickwolle,
Kamelhaargarn
in bester Qualität empfiehlt
K. Aberl'e, fen.
Inh E Blumenthal.
— Carso —
^van Honten, Suchard Cie Franyaise
Chocoladeu.Tee
verschiedene Marken und Pack, wie auch lose, empfiehlt
K. Meubtlgtt.
Herren-Anzüge,
ein- und zweireihig, von Mt. 30.— bis Mk. 45 —.
Dekerinen,
von E 10.— bis Mk. 30.—.
Aozener Mäntel,
von Mk. 15.— bis Mk. 34.—.
Wegenmäntel,
von Mk. 32.— bis Mk. 40.—.
Sommer- und Lüsterjoppen,
von Mk. 3.— bis Mk. 16.—.
Arbeiterkinder. Mozener Dame»-Mäntel und Aelerinen-
kd. Vosvd, Vltälmä.