nachteilige Folgen für die Landesverteidigung haben könnte. Es wird daher beschlossen, an das Kgl. Oberamt die Bitte zu stellen, den landsturm- pflichtigen Wilhelm Volz für unabkömmlich er­klären zu lassen.

Bezüglich der Nahrungsmittelfürsorge für die Kriegszeit macht der Stadtvorstand den Vorschlag, zum Ankauf von Mehl-, Kartossel- und sonstigen Lebensmittelvorräten die Summe von 10 000 Mk. zur Verfügung zu stellen und eine Kommission zu ermächtigen, bei sich bietender Kaussgelegenheit für die Stadtgemeinde Vorräte gn genannten Lebensmitteln anzukaufen und die­selben zum Selbstkostenpreis an die Bevölkerung in kleineren Quantitäten abzugeben. Von den Gemeindekollegien wird beschlossen, die Summe von 10000 Mk. zum Ankauf von Lebensmitteln zur Verfügung zu stellen und eine Kommission, bestehend aus dem Stadtvorstand, dem Stadt­pfleger und den Gemeinderäten Brachhold u. Rath und Bürgerausschußmitglied Schober, mit dem Ankauf der Lebensmittel bei sich bietender Ge­legenheit zu betrauen.

Auf Antrag des Stadtvorstands und des Bürgerausschuß-Obmanns Dr. Metzger wird von den Gemeindekollegien beschlossen, dem Landes- verein vom roten Kreuz das z. Zt. infolge des Schulhausneubaues leerstehende Volksschulgebäude als Lazarett zur Verfügung zu stellen und dessen Einrichtung für Lazarettzwecke auf Kosten der Stadtkasse besorgen zu lassen, ferner dem Landesverein neben dem Ergebnis der z Zt. hier stattfindenden Sammlungen aus der Stadtkasse eine Beisteuer von 1000 Mk. zu bewilligen.

Da durch den Krieg eine allgemeine Arbeits­losigkeit eintreten kann, wird die Stadtgemeinde frühzeitig an die Ausführung von Notstands- arbeiten denken müssen. Als solche werden in Aussicht genommen: Die Herstellung des Blöcher­wegs, Grundwegs und Steinwegs mit Vorlage und Beschotterung, die Erstellung des Abortan­baues an die Turnhalle, event. die Kanalisation der Kernerstraße. Das Stadtbauamt wird beauf­tragt, die nötigen Vorarbeiten hiezu in Bälde zu fertigen und vorzulegen.

Der Stadlvorstand giebt sein Ausschreiben betr. Gasverbrauch bekannt. Gasverwalter Güthler berichtet hiezu, daß in der städt. Gas­fabrik noch ei» Kohlenvorrat für 4050 Tage vorhanden sei und daß gehofft werden dürfe, daß bis dahin der Kohlenbezug wieder möglich werde. Von den Gemeindekollegien werden die getroffenen Maßnahmen gutgeheißen.

Verschiedenes.

Wildbad, 20. Aug. Morgen findet eine interessante, totale Sonnenfinsternis statt, die auch bei uns sichtbar sein wird. Sie beginnt um Il.12 Uhr vorm, in Kanada (James-Bai) und

endigt um 3.57 mittags an der Küste des Somali­landes. Die vollständige Verfinsterung der Sonne, wie sie im nördlichen Europa sichtbar sein wird, dauert diesmal über zwei Minuten- in Deutschland bleibt die Sonnenscheibe zu durchschnittlich 85 Prozent bedeckt, und zwar im Südwesten zu 70 Prozent, im Nordwesten zu nahezu 100 Prozent, also total.

Horb, 18. Aug. Der 18 jährige Sohn des Bahnwärters Zimmermann und der gleichaltrige P. Stehle von Grünmettstetten gerieten wegen eines geladenen Gewehrs in Streit, in dessen Ver­lauf die Waffe sich entlud. Der junge Zimmer­mann wurde getötet.

S t u t t g a rt, 18. Aug. Anläßlich des heutigen Geburtstags des Kaisers von Oesterreich fand vorm. 8 Uhr in der Eberhardskirche ein feierliches Hochamt statt, das Päpstl. Prälat Mangold zele­brierte. Der Feier wohnten auch der König in österr. Husarenuniform und die Königin an, die am Eingang vom österreichischen Gesandten Graf Dr. Bolesta-Koziebrodzki empfangen wurden.

Stuttgart, 19. Aug. Das Ergebnis der Haussammlung des Roten Kreuzes in Großstutt­gart am Samstag beträgt nach einer vorläufigen Zusammenstellung 106 bis 107 000 Mk.

Berlin, 18. Aug. Der Reichskanzler v. Beth- mann-Hollweg und der Staatssekretär des Aus­wärtigen Amtes v. Jagow werden nach der Germania" an der Seite des Kaisers im Haupt­quartier verbleiben, ebenso wie dies Fürst Bis­marck mit dem Auswärtigen Amt 1866 und 1870/71 getan hat. Die oberste Leitung der Reichs- und Staatsgeschäfte ruht bis zum Ende des Kriegs in den Händen des Staatssekretärs und Staatsministers Dr. Delbrück, in dem das preußische Staatsministerium seit dem Tod Miquels zum erstenmal wieder einen Vizepräsidenten er­halten hat.

Berlin, 17. Aug. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Se. Majestät der Kaiser und König Franz Josef vollendete am 18. Aug. sein 84. Lebensjahr. Schweres Leid hat dieser Zeitabschnitt dem ehr­würdigen Herrscher gebracht. Durch ruchlose Hand wurden der nächste Thronerbe und seine Gemahlin dem Leben entrissen. Unter dem Zwang der Not­wendigkeit, für die Sicherheit des österreich­ungarischen Reichs gegen die fortdauernden feind­lichen Anschläge vom serbischen Boden Bürg­schaften zu schaffen, hat der greise Monarch, dessen Friedensliebe selbst die schlimmsten Schmäher nicht bestreiten können, zu den Waffen greifen müssen. Die nicht irur berechtigte, sondern not­wendige Abwehr sollte den Mächten des Drei­verbands zum Vorwand dienen, um einen Welt­brand zu entfesseln. In all den Tagen des Leids und in den Stunden ernstester Entschließungen wird es Kaiser und König Franz Josef ein lebendiger Trost gewesen sein, seine Völker ohne Unterschied des Stammes sein Leid einmütig mit­

tragen und sie nun ebenso einmütig in treuester Hingabe in den Krieg ziehen zu sehen. Sie wissen, daß ihr Herrscher das Schwert zog, um das Gemeinwohl aller Glieder der habsburgischen Monarchie zu schützen, und sie werden ihre Pflicht tun. Auch in Deutschland gedenkt mau in diesen Tagen mit besonderer Innigkeit des ehrwürdigen Monarchen, der mit unserem Kaiser in unverbrüch­licher Bundestreue verknüpft, einen gerechten Kampf kämpft, der zum Siege führen wird. Das ist unsere feste Zuversicht.

Köln, 19. Aug. Der belgische Pöbel hat in dem Kloster der Jesuiten bei Lüttich 30 Kloster­brüder und einen Pater ermordet und das Kloster an allen Ecken angezündet. Den in 8 Automobilen auf Anruf ankommenden deutschen Truppen war es nicht mehr möglich, das Kloster zu retten. Sie geleiteten 350 Klosterbrüder über die Grenze unter Mitnahme der ziemlich beträchtlichen Schätze des Klosters.

In Bremen hat die erste Sammlung zum Besten des Roten Kreuzes 62V 000 Mark ergeben.

Rom, 20. Aug., 2.10 früh (W. T.-B.) Der

Papst ist heute nacht gestorben.

Amsterdam, IS. Aug. DerTelegraf" hat vorgestern behauptet, die holländische Kar­toffelausfuhr nach Deutschland verletze die Neutralität. Amtlich wird dieser Behauptung widersprochen, da die Untertanen eines neutralen Staates jeder kriegführenden Partei Lebensmittel zuführen dürfen.

Am englischen Konsulat in Konstantin opel wurde am 18. August folgendes Lügentelegramm ausgehängt: Große Seeschlacht in der Nordsee stattgefunden, wobei 22 deutsche nnd 4 englische Schiffe gesunken. General French landete in Bel­gien und vernichtete gemeinsam mit belgischer Armee deutsches Eliteregiment.

Das heilige Versprechen.

Der Kaiser spricht von des Thrones Rand: Komm her, mein Volk, es geht um's Vaterland I Ihr sollt mir jetzt etwas versprechen Und dürft das Ehrenwort nicht brechen!

Und wenn ihr es brecht.

So geht es euch schlecht!"

Da kommt ein Mann her:

Herr Kaiser, ich verspreche in Ehr':

Kämpfen will ich bis zum letzten Blutstropfen, Mein Leben dem Vaterland gern opfern.

Nie brech' ich das Wort,

So wahr Gott ist mein Hort!"

Das Volk spricht, wie der Mann gesprochen: Wir aber beten Tage und Wochen!

Der Du uns schon Siege beschieden.

Schenk' uns bald den ersehnten Frieden!"

Gedicht des lOjähr. Wildb. Realschülers W. F.

. Sckauntmachlllig.

Nach Mitteilung des Bezirkskommandos haben sich v außer den aufgerufenen ausgebildeten Landsturmleuten

' m 22 . AM- ds. Ir., mm. 9 Ahr,

zu melden:

Sämtliche noch nicht einqezogenen Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve, Landwehr I und II (auch diejenigen gedienten, die schon einbe­rufen und als dienstunfähig oder über­zählig entlassen wurden).

Wildb ad, den 19. August 1914.

Gtadtschultheitzenamt: Baetzner.

Ostuncisn:

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ll. 86».

Inh E. Blumenthal.

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W i l d b a d.

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Acr Jahrmarkt

am 24. August 1914 findet nicht statt.

Wildb ad, den 17. August 1914.

Stadtschultheißenamt:

Baetzner.

Oberbemdeu iu rveiss und bunt, Lportbemden, Mcbt- bemden, Beinkleider, Lragen, Nnnsebstteu, Servitsurs

Nriootagsn der besten Lüsterne in Hemden, Beinkleidern und dueksn.

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I)am 6 rik. 6 rriäd. 086 ii

lkvl. 32.