dis berittenen Truppen haben Fußmarsch und treffen am 27. September wieder in ihren Standorten ein. — Wildbad wird also nicht berührt.
Bei Oßweil, OA. Ludwigsburg, wurde der Taglöhner Rilling von einem anderen Taglöhner im Streit mit einer Haue erschlagen. Der Mörder, der sich in der Nähe des Tatortes versteckt hielt, ist festgenommen. Er versuchte, sich bei seiner Verhaftung die Pulsadern zu durchschneiden, brachte sich jedoch nur eine leichte Verletzung bei.
Tübingen, 8. Juli. Beim Baden ertrunken ist am Samstag abend der 16 jährige Mechaniker Hans Paulsen von hier. Der junge Mann badete am Stauwehr und wurde von einem Strudel in die Tiefe gezogen. Die Leiche ist noch nicht gefunden.
Ein 19jähriger Bursche in Oberbrüden, O.-A. Backnang, Wilhelm Krauß, trug bei einer Kneiperei einen geladenen Revolver ungesichert in der Hosentasche. Beim Heimgehen entlud sich die Waffe und die Kugel ging dem fahrlässigen Menschen in den Unterleib. Die Verletzung ist lebensgefährlich.
Ein Arbeiter der Baumwollspinnerei an der Fils in Göppingen versuchte die Trockenschleuder für Garne durch Einzwängen eines Stabes zwischen Kessel und Mantel zu bremsen. Dabei schnellte der Stab zurück und schleuderte den Mann gegen einen Betonpfeiler, an dessen Fuß er mit gebrochenem Schädel bewußtlos zusammenbrach. Der Tod trat nach kurzer Zeit ein.
Oehringen, 8. Juli. Die größere Festgabe des Gustav Adolf-Landesvereins wurde in der gestrigen Nachmittagsversammlung der wegen ihrer großen Kirchbauschuld schwer bedrückten Gemeinde Wangen i. A. zugesprochen.
Ravensburg, 8. Juli. Der wegen Mords seiner Ehefrau angeklagte 33 Jahre alte Bauer Franz -kav. Brüstle von Bechtenrot, OA. Biberach, ist heute wegen Vergifung zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt worden. Er hatte, wie er nach langem Leugnen schließlich zugestand, am 15. März seiner 27 Jahre alten, geisteskranken Ehefrau Strychnin, das er als „Rattengift" bezogen hatte, in einen Trank gemischt und ihr solchen gereicht. Die Frau starb unter qualvollen Schmerzen. nach etwa einer Stunde. Die Leichenöffnung stellte Strychninvergiftung fest. Dem Angeklagten s war seine anstaltsbedürftige Frau offenbar eine, Last geworden. Die Kosten der Anstaltsverpflegung § scheint der nicht unvermögliche Bauer gescheut zu^ haben. Der unbestrafte Angeklagte galt allgemein i als roher Mensch, insbesondere als Tierquäler.
Aus öeru Weiche. !
Von der badischen Grenze, 7. Juli. In Gutach bei Hornberg erschoß vorgestern abend mit einem Revolver ein 24jähriger Bauernsohn den 29 jährigen Bauernsohu Jakob Aberle, einen dem Täter in einer Alimentenangelegenheit lästigen Zeugen. Die unüberlegte Tat erfolgte nach kurzem Wortwechsel vor einer Wirtschaft.
Konstanz, 8. Juli. Heute nacht brach in dem Anwesen „Zur alten Post" in Steißlingen bei Stockach Feuer aus, das mehrere Scheunen und Stallungen in Asche legte. Bei den Löscharbeiten wurde ein Waldhüter und ein Landwirt von herabstürzenden Balken getroffen, elfterer so schwer, daß er nach einer halben Stunde starb. Auch der Landwirt dürfte kaum mit dem Leben davon kommen. — Infolge der gestrigen wolkenbruchartigen Regengüsse ist der Bodensee über Nacht um 17 em gestiegen und zeigte heute früh am Konstanzer Pegel
4,97 m.
mit jener anderen um dein Glück. Oder begnüge dich mit seiner Freundschaft, vielleicht findest du dich doch damit ab. Du kannst auf dem schönen alten Schloß wohnen, kannst dir alle Genüsse verschaffen, die dir der Reichtum bietet. Und er wird dich gern wieder uufnehmen, denn er braucht eine Frau, wenn er nicht auf das Erbe verzichten will. Und die andere ist unerreichbar, sonst hätte er nicht von ihr gelassen."
Sie malte sich aus, wie das sein müsse, wenn sie jetzt heimkehrte und ihm sagte: Ich habe übereilt gehandelt, nimm mich wieder auf, ich will zufrieden sein mit dem, was du mir bieten kannst. Er würde ihr kaum Vorwürfe machen über ihre Flucht, würde ruhig und freundlich sein, und alles wäre dann wie zuvor. — Aber nein, nein, ganz anders würde es sein, furchtbar, unerträglich. Sie würde unter dieser kühlen, leidenschaftslosen Freundschaft unsagbar leiden, würde sich aufreiben im Kampf mit dieser fürchterlichen Freundschaft und würde sich selbst verlieren in Schmach und Demütigung. Nein, tausendmal nein, sie konnte nicht zurück, um keinen Preis. (Fortstzg. folgt.)
Heidelberg, 8. Juli. Auf die Gutachten der medizinischen und geologischen Sachverständigen hin beschloß heute der Stadtrat, die Bohrungen nach Thermalwasser weiter zu führen. Zunächst soll bis zu einer Tiefe von 600 Meter weitergebohrt und versucht werden, eine noch bessere Analyse des gefundenen Wassers zu erhalten.
Berlin, 8. Juli. In Berlin-Lichtenberg stürzte heute vormittag in der Fabrik Knorr- Bremse A.-G-, Neue Bahnhofstraße 14 —17, die Decke des vierten Stockwerks ein. Schwere Kisten die mit Eisenteilen gefüllt waren, hatten den Fußboden durchbrochen und sämtliche Stockwerke bis zum Kellergeschoß durchschlagen. Dabei wurden ein Arbeiter getötet, drei schwer und 2 leichter verletzt. Ob noch mehr Tote und Verletzte unter den Trümmern liegen, läßt sich zur Zeit noch nicht feststellen.
Berlin, 7. Juli. Der Kriminalschutzmann Waidt wurde gestern nacht in Steglitz von einem Mann namens Krohne, den er verfolgte, durch drei Revolverschüffe so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Der Täter wurde verhaftet.
Magdeburg, 8. Juli. Der Gerbereibesitzer Paul Masphul in Burg erschoß nach einem Streit seine Mutter und schoß sich dann selbst mit einem Jagdgewehr ir? den Mund. Zwischen Masphul und seiner Mutter schweben Prozesse in Geldangelegenheiten.
Hagen i. Wests., 8. Juli. Heute morgen 9V, Uhr erfolgte im Menghaus der Dynamitfabrik der Westdeutschen Sprengstoffwerke A.-G. in Rummenohl eine Explosion. Drei Arbeiter wurden getötet, drei verletzt. Der Betrieb der Fabrik ist nicht gestört.
Sandersleben, 8. Juli. Auf dem Ueber- wege am Südende des Bahnhofs Sanderslebvn wurden von dem von Hettstedt einfahrenden Personenzuge zwei Frauen, deren Persönlichkeit noch nicht festgestellt werden konnte, überfahren und sofort getötet. Die Ursache ist in zu frühzeitigem Oeffnen der Wegeschranke zu suchen.
Kiel, 7. Juli. Der Kaiser hat heute morgen gleich nach 6 Uhr an Bord der Hohenzollern die Nordlandreije angetreten. Der Turbinenkreuzer Rostock und das Depeschenboot Sleipner begleiten die kaiserliche Jacht.
Eine Lieb estragödie hat sich am Dienstag in einem Leipziger Hotel abgespielt. Von Magdeburg aus kam die telephonische Anfrage, ob ein Reisender Lüderitz mit einem jungen Mädchen abgestiegen sei. Man vermute, daß sich beide mit Selbstmordgedanken trügen. Als man gerade die Polizei verständigen wollte, ertönte plötzlich ein Schuß aus dem Zimmer, das das genannte Paar bewohnte, und man fand alsbald das junge Mädchen tot am Boden liegen und ihr zur Seite den Lüderitz schwer verletzt. Das Mädchen war mit einer Schnur erdrosselt worden. Ihr Geliebter vermochte noch anzugeben, daß das Mädchen auf eigenen Wunsch von ihm getötet worden war, und daß er sich dann selbst durch einen Schuß zu töten versucht habe, nachdem er nach der Tat noch sechs Stunden neben der Leiche gesessen habe. Nach einer späteren Nachricht handelt es sich um den 24jähr. Feinmechaniker Richard Prignitz aus Mecklenburg, der die Frau seines Kollegen Küster aus München entführte, wo beide in Stellung waren. Frau Küster liegt im Sterben.
Aus einer Menagerie in München-Gladbach brach ein Wolf aus und zerfleischte einen dreijährigen Knaben. Der Valer wurde beim Anblick seines toten Kindes wahnsinnig. Das Raub-, tier konnte nach wilder Hetzjagd erschossen werden. ^
Aus dem Auslcruü. !
Basel, 8. Juli. Die Betriebsstörung im Simplontunnel, die auf den Bruch einer Wasserleitung infolge Mauersenkung zurückzuführen war, ist behoben. Der Zugverkehr ist in der letzten' Nacht wieder ausgenommen worden. !
Der Kaiser von Oesterreich hat den drejt Kindern des verstorbenen Erzherzogs eine Apanage i von jährlich 400 000 Kronen angewiesen. Erzherzog Karl Franz Joseph, der neue Thronfolger, hat sich jetzt schon bereit erklärt, diese Apanage auch dann weiter zu zahlen, falls er auf den Thron kommen würde.
Wien, 8- Juli. Zur Zeit der Heirat des Erzherzogs Karl Franz Josef mit der Erzherzogin Zita schloß dieser mit einer Versicherungsgesellschaft eine Lebensversicherung zu Gunsten seiner Gattin ab. Die Versicherungspolice lautete auf 1 Mill. Kronen, wurde jedoch nach einiger Zeit auf Vs Mill. ermäßigt. Bei der Uebernahme der Thronfolge wurde die Lebensversicherung auf 5 Mill. erhöht und zwar auf die Dauer von 25 Jahren.
Wien, 8. Juli. Nach den Blättern wird dem gestern im auswärtigen Amt zusammengetretenen
geheimen Ministerrat mit Rücksicht auf die Ereignisse in Bosnien große Bedeutung beigemesse». Den Hauptgegenstand der Beratungen bildete die durch die Bluttat in Serajewo geschaffene Lage und die im Anschluß hieran geführte Untersuchung, in deren Gefolge bedenkliche Erscheinungen in den östr.-ung. Reichslanden zu Tage getreten sind. Ez wurde eine Reihe von Maßnahmen besonders militärischer Natur beschlossen, die sich angesichts der Katastrophe von Serajewo als unabweislich erwiesen haben. Einen Hauptpunkt der Beratungen bildete auch das Verhältnis der Monarchie zu Serbien. Vor allem wurde über die drohende Sprache der Belgrader Presse gesprochen. Man ist hier entschlossen, diesen Erscheinungen in Serbien zu begegnen, doch wird dies-nicht in Form einer allgemeinen diplomatischen Aktion geschehen. Hervorzuheben ist, daß in den Darlegungen aller Minister die Friedensliebe der Monarchie besonders unterstrichen wurde.
Wien, 8. Juli. Aus Sofia wird gemeldet: Unter den« Titel „Eine Nation von Königsmördern" veröffentlicht das offiziöse Organ „Echo de Bul- garie" einen Artikel, in dem es auf die anarchistischen und königsmürderischen Tendenzen der Serben hinweist und die serbische Militärliga als intellektuelle Urheber des Attentats beschuldigt.
Budapest, 8. Juli. Nachdem im kroatischen Landtag in Agram schon am Montag-Vormittag Tumulte stattgefunden hatten, kam es auch in der am Nachmittag wiederaufgenommenen Sitzung zu Krawallen. Die Frankianer schrieen, stampften mit den Füßen und schlugen auf die Bänke mit Rufen gegen das Präsidium und die Majorität. Es wurde geschrieen: „Mörder l Lumpen I Verräterl" „Das Blut des Thronfolgers lastet auf euch," Frank rief dem Präsidenten zu: „Wo sind die Bomben, du Mörder auf dem Präsidentensitze?" Nach anhaltendem Lärm beantragte der Präsident, die Sitzung zu schließen.
In Beaumont-sur-Oise, etwa 50 klm nördlich von Paris, sind am Sonntag 3 Individuen verhaftet worden, die zwei Höllenmaschinen bei sich trugen und die nach dem Geständnis des einen ein Attentat gegen den Zaren Nikolaus zu unternehmen beabsichtigten. Einer derselben gestand, Anarchist und Anhänger der Propaganda der Tat zu sein. Als solcher sei er vor einem Jahre durch seine russischen Kameraden bestimmt worden, ein Attentat gegen den russischen Zaren auszuführen. Seine Absicht war — er wiederholte das mehrere Male —, den Hofzug in di» Luft zu sprengen, weigerte sich aber, den Ort zu nennen, wo der Anschlag zur Ausführung kommen sollte. Sein Genosse nennt sich Trojanoroffki, er ist 31 Jahre alt und stammt aus Rysdri in Russisch-Polen. Ec ist Eisendreher vonBeruf. Die beiden wurden tnSGefäng- nis zu Pontoise eingeliefert und von dem Richter vernommen, wo sie ihre Aussage wiederholten, im übrigen aber nähere Auskünfte verweigerten. Für die Polizei handelt es sich nun darum, zu erfahren, wohin sich diese beiden Fußgänger mit ihren Bomben wenden wollten. Vermutlich beabsichtigten sie, sich in einem englischen Hafen, vielleicht auf einem Transportschiff, nach Rußland einzuschiffen.
In Toulouse ist der Apotheker Samt- Martin unter dem Verdacht des vierfachen Giftmordes verhaftet worden. Die Angelegenheit entwickelt sich zu einer Sensationsaffäre, und die Pariser Blätter veröffentlichen spaltenlange Berichte ihrer Sonderkorrespondenten.
Letzt« Nachrichten.
H^rrenalb, 8. Juli Für das am 18 .Juli im Schwarzwaldhotel vorgesehene Trachtenfest, das alljährlich weitgehendem Interesse begegnet, werden jetzt schon sorgfältige Vorbereitungen getroffen. Gen.-Major z. D. v. Bieber, der gegenwärtig hier weilt, hat die Ehrenleitung übernommen.
Biberach, 8. Juli. Trotz der von den Hberschwäb. Elektrizitätswerken erlassenen Warnungen stieg der 19 Jahre alte Josef Glaser in Aufhofen an einem Leitungsmast der Ueberland- zentrale empor und berührte die Drähte. Er wurde sofort getötet.
Wien, 8. Juni. Durch Funkspruch wird aus Durazzo gemeldet: Auch heute ist in der Lage keine Veränderung eingetreten.
Während der französischen Flottenübungen bei den Hyerischen Inseln stieß das Unterseebot „Calypso" mit dem Torpedobootszerstörer „Mousgueton", der es begleitete, zusammen. Das Unterseeboot sank. Die Besatzung wurde gerettet.
Toulon, 8. Juli. Das gesunkene Unterseeboot Calypso liegt 320 Meter unter Wasser. Eine Hebung ist unmöglich. ^
f
Mite im Rmflaal: Lustiger VmflrMsabqnd von Prof. Fyrdy-BWlin.