Auf der Heimkehr vom Reutlinger Vieh­markt verlor ein Bauer aus Bronnweiler 700 Mk. in Papiergeld. Ein Reutlinger Privatmann fand das Geld und lieferte es der Polizei ab, wo es der Verlierer wieder in Empfang nehmen konnte.

Der Südwestafrika-Urlauber Dietrich wurde in Grab, OA. Backnang, wo er sich bei Verwandten aufhielt, mit schweren Kopfverletzungen, welche von Streithändeln herrühren dürften, aufgefunden. Ins Krankenhaus verbracht, starb er. Dietrich sollte demnächst wieder einrücken.

Gerabronn, 13. März. Die Sektion der Leiche der Frau Gläser in Beimbach hat ergeben, daß der Tod derselben nicht unmittelbar auf den Wurf ihres Ehemannes mit einem Stück Holz zurückzusühren ist, wie gemeldet, sondern daß die öfteren Mißhandlungen ausgejetzte Frau einem Herzschlag erlegen lsl.

Aus dem Hleiche.

Mannheim, 13. März. Die in den 40er Jahren stehende Frau des Schulinspektors Knittel übergoß sich gestern vormittags in der Waschküche mit Spiritus und zündete sich dann an. Sie ver­brannte am ganzen Körper und war sofort tot. Die Frau hat die Tat m einem Anfall von Geistes­störung begangen.

Berlin, 13. März. Der Seniorenkonvent des Reichstags trat heute vor Beginn der Plenar­sitzung zusammen und eungte sich dahin, die Oster­ferien mit dem 28. März zu beginnen und bis 28. April auszudehnen, lieber die Arbeitsdis- positiouen der nächsten Tage wurde beschlossen, das Plenum bis Donnerstag nächster Woche zu vertagen, um der Budgetkommission Gelegenheit zu geoen, ihre Beratungen zu fördern. Für die Beratungen des Plenums wurde vorgesehen, zu­nächst dre Beratung des Kolomaletats fortzusetzen und zwar in der Reihenfolge: Deutsch-Ostasnka, Südwestasrrka, Kamerun. Im Anschluß an den Kolomalerat soll der Etat für Kmutschau beraten werden. Daran anschUeßeu soll sich das Etatnot- gesetz für April-Mai, das besonders die Bau- postlionen für tue MilUärverwaltung berücksichtigen wirb. Es zeigte sich im Seniorenkonvent die Steigung, die Verhandlungen mit Himmelfahrt zu Ende zu bringen.

Berlin, 13. März. Der Flieger Linnekogel, der erst vor wenigen Wochen den deutschen Höhen­rekord mit Passagier auf 4300 m brachte, hat gestern seine eigene Leistung um 600 m verbessern können. Es gelang ihm, mit seinem Fahrgast, dem Oberleutnant zur See Plüschow, auf einem Rumplereindecker mit Mercedesmotor 4900 w zu erreichen. Dieser Flug bleibt hinter dem Welt­rekord Perreyons nur um 20 m zurück.

Berlin, 12. März- Als in der vergangenen Nacht zwei Kriminals chutzleute die Saarbrücker Straße passierten, fielen zwei junge Burschen, die sich dort rauften, über sie her und einer von ihnen bedrohte sie mit einem Messer. Ter eine Schutz­mann wurde von dem sich schnell ansammelnden Gesindel umringt, so daß der andere sich Len beiden Rowdies allem gegenüversah. In der Notwehr gab er vier Revolverschüsfe ab, durch die beide Rowdies schwer verletzt wurden. Der eine, der 24 Jahre alte Kutscher Kusmagk, erhielt einen Schuß in den Unterleib, der andere, der 22 Jahre alle Kutscher Huth, ebenfalls einen Schutz in den Unterleib und einen Schuß in die linke Hüfte.

Aus öeru Ausluuö.

Wien, 13. März. Die Note, die die mon­tenegrinische Regierung aus Anlaß des Grenz- zwijchensalls bei Metalka dem österreich-ungarischen

Gesandten in Cetinje übergeben hat, ist, der „Neuen Freien Presse" zufolge, in Wien eingetcoffen. Nach der Beantwortung diese Note durch die österreichisch-ungarische Regierung dürfte dieser Zwischenfall erledigt sein.

Paris, 12. März. Wie aus Grisolles ge­meldet wird, hat der Zustand des deutschen Mi­litärattaches, Oberstleutnants v. Winterfeldt, eine neue schwere Operation notwendig gemacht.

Durazzo, 12. März. Der König von Al­banien hat folgende Proklamation erlassen: Al­banesen! In dem Augenblick, wo wir den Thron besteigen, erwarten wir, daß Ihr Euch alle um Euren König schart und mit uns an der Erfüllung unserer nationalen Bestrebungen arbeitet. Alba­nesen I Heute tritt das freie, unabhängige Al­banien in einen neuen Abschnitt seiner Geschichte ein. Das Geschick des Vaterlandes ist von nun an den Händen des Königs, der Weisheit der Regierung und der Tüchtigkeit der Vaterlands­freude anvertraut. Der Weg, der vor uns liegt, ist lang und voll von Hindernissen, aber kein Hindernis ist unüberwindlich für ein Volk mit ruhmreichen Ueberlieferungen und einer altehr­würdigen Geschichte, und für ein Volk, das wie Ihr den mächtigen Willen hat, zu arbeiten und fortzuschreiten. Unsere Pflicht und diejenige unserer Nachfolger wird eS immer sein, aus das Wohl­ergehen der Station mit allen unseren Kräften be­dacht zu sein. Von diesen Gefühlen beseelt, haben wir aus Euren Händen die albanische Krone an­genommen. Wilhelm I.

Im nördlichen Epirus dehnt sich der Auf­stand wider Erwarten aus. Verschiedene griechische Offiziere, die aus Epirus stammen, organisieren die Bewegung. Die griechischen Truppen haben die weitere Räumung deS Grenzgebietes einstweilen eingestellt, da sonst blutige Zusammenstöße zwischen den Aufständischen und den zum Fürsten Wilhelm stehenden Albaniern unvermeidlich wären.

Aus Stuöt, SjezirU u. Arugeouug.

Wildbad, 14. März. Morgen, Sonntag, findet von nachm. 5 Uhr av im Gaslh. z. Sonne Wörner-Konzert (Klavier, Violine, Cello und Gesang), statt, worauf wir auch an dieser Stelle aufmerksam machen möchten.

— Die partielle Mondsfinsternis am Donnerstag früh war hier gut sichtbar. Die erste Berührung mit dem Kernschatten der Erde wurde nach 4 Uhr deutlich sichtbar. Gegen 5 Uhr, als sich der Mond schon bedeutend nach Westen neigte, war er zu mehr als drei Vierteln verdunkelt, woraus nach ö Uhr die Finsternis wieder abzu­nehmen begann. Der Schluß der interessanten Himmelserscheinung entzog sich der Beobachtung.

Wildbad, 14. März. Einen derart seßhaften wie diesen Winter kann man sich kaum denken. Immer wieder Schneefall und naßkalt. Es bedarf sehr der Vorsicht, wenn man sich nicht Erkältungen aussetzen will, die sich entweder in sehr unange­nehmen Zahn- oder Kopfschmerzen, in Husten und Schnupfen, Influenza oder anderen mehr oder weniger unangenehmen Leiden äußern. Jedermann tut gut, sich nicht zuviel zuzutraueu und sich haupt­sächlich vor rascher Abkühlung zu hüten, denn der Monat März galt von jeher als ungesund. — In­folge des Wettersturzes der letzten Tage sielen auf den Höhen des südlichen Schwarzwaldes bis Mitt­woch früh durchschnittlich 20 em Neuschnee, sodaß die Skibahnen von 1000 m an auswärts wieder vorzüglich sind, wie gemeldet wird.

Schultheiß Schaible in Engelsbrand ist seinem Antrag entsprechend von der K. Regierung

des Schwarzwaldkreises in den Ruhestand ver­setzt worden. Die Neuwahl eines Ortsvorstehers soll im April ds. Js. stattfinden.

Nagold, 13. März. Am Sonntag hatte die Gewerbebank Nagold ihre 49. Generalver­sammlung, die auf Antrag ihres Vorsitzenden, Landtagsabgeordiielen Schaible, beschloß, anläßlich des im Jahre 1915 stattfindenden 50jährigen Ju­biläums der Baut das „Füllhorn" auszugießen in Form einer Exlradividende von 2 Proz. (also 7 Proz. stall 5 Proz.) uno jeden in der 50. Ge­neralversammlung erscheinenden Genossen mit zwei Schoppen Wein zu bewirten.

Pforzheim, 13. März. Eine schreckliche Ueberrajchuiig wurde einem hiesigen Chauffeur zu­teil, den eine gutgekleidete, etwa 26 Jahre alte Frau gestern früh zu einer Fahrt nach Gräfen- hausen bestellte. Es war eine Irrsinnige. Unter­wegs klopfte sie dem Chauffeur und sagte ihm, daß sie sich mit Lysol vergiftet habe. Der Chauffeur fuhr schleunigst nach dem Psorzheimer Kranken- hause, aber er konnte dort nur noch eine Leiche ab liefern. Die Frau, eine Witwe H., stammt von Gräfenhausen, war 6 Jahre in Amerika und wohnte nach dem Tod ihres Mannes mit ihrem 5jührigen Sohn bei Verwandten in der Nähe von Pforzheim. Seit Sonntag irrte sie umher.

Holzv erkaufe.

Die Gemeinde Gräfenhausen verkauft am Samstag den 21. März, vormittags von 9 Uhr ab im dortigen Ralhause: 1117 Stück Tannen, 25 Stück Forchen, 17 Stück Buchen, 19 Stück Eichen, 3 Stück Birken, 392 Stück Bau-, 463 Stück Hag-, 393 Stück Hopsen- und 173 Stück Reis- ftangen.

Die Gemeinde Feldrenn ach verkauft am Mittwoch den 18. Mürz, vormittags 10 Uhr, aus dortigem Rathause: 1160 Stück Tannen-Stamm- holz, 68 Stück Eichen- und Bucheu-Stammholz, 483 Stück Baustangen, 147 Hagstangen, 185 Stück Hopfenstangen, 345 Rersstangen, 209 Stück Ge­rüststangen, 106 Stück eichene Gartenpfosten, 42 Stück eichene Stangen, 442 Stück tannene und buchene Ausschußstangen, 45 Rm. buchenes Prügel­holz, 12 Rm. eichenes Prügelholz, 68 Rm. tan- nenes Prügelholz.

... > MSS».

Letzt« Nachrichten.

Melilla, 13. März. Ein mit außerordent­licher Heftigkeit wütender Sturm brachte in der Stacht zum Donnerstag großen Schaden mit sich. Zahlreiche Fijcherbarken sind gesunken. Die Be­satzungen konnten nur mit größter Mühe gerettet werden. Mehrere Schiffe find an den Staden zerschellt, die schwer gelitten haben. Eine riesige Woge hat einen Kran sortgeschwemmt.

Quito, 13. März. Der Präsident der Re­publik Ecuador, Lednidas Plaza, hat die Insur­genten geschlagen und Esmeralda besetzt. In allen andern Teilen des Landes herrscht Ordnung. Die Revolution wird für beendet angesehen.

El Paso, 13. März. Aus der von der Kommission Carranza geführten Untersuchung er­gibt sich, daß Major Udelfo Fierro den Farmer Benton getötet hat. Wie Reisende aus Chihuahua erzählen, sind dort auch Gerüchte im Umlauf, daß Fierro unter der Anklage zwei mexik. Eisenbahn- angestellte getötet zu haben, verhaftet worden ist. Fierro befand sich in Villas Bureau, als Benton gelötet wurde. Er soll ein Verwandter Villas sein.

(Mißverstanden.) Was halten Sie vom Frauenstudium, Herr Oberleutnant?" — „Ich hab's aufgegeben."

Wildbad.

Aufforderung M Eintritt in die jmmlligc Fencmrhr.

Diejenigen feuerwehrpflichtigen Einwohner, welche bei der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr noch nicht eingeteilt sind, werden aufgefordert, sich

fpätestens bis 31. März ds. Js

bei dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr zu melden, andernfalls sie die für den Nichteintritr festgesetzte Jahres­abgabe zur Feuerlöschkasse von 3—15 Mark zu bezahlen haben. Die Feuerwehrpflicht dauert vom 18. bis 50. Lebens­jahr.

Besonders wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß auch hier wohnende Arbeiter, Dienstknechte usw. feuerwehr- dienstpflichtig sind.

Wildbad, den 12. Februar 1914.

Stadtfchnltheitzenamt:

B a e tz n e r.

Forst amt Wildbad.

KihtMim-Vlrkaiif.

Am Samstag, 14. März 1914, abends 6 Uhr in der Rennbachbrauerei, kommt der Schlagraum aus Abt. 8 untere Lehenwaldebene und 13 Hintere Kriegswaldebene in zusammen 10 Losen, geschätzt zu 2380 buchenen und Nadelholzwellen, öffentlich zum Verkauf.

Frisch eingetroffen:

Prima Schellfisch, Cabliau,

Rotzungen u. Merlan, ^cl. Llumsntlisl.

W i l d b a d.

Fahrnis-Versteigerung.

Wegen Wegzugs von hier wird nächsten Montag, den 16. ds. Mts., nachmittags von '/-2 Uhr an, im Hause des Herrn Fr. Kloß (Laden) folgende Fahrnis gegen bar verkauft:

2 Kleiderkästen, 1 Vertico, 1 Wasch- komode, 1 pol. Schreibtisch, 1 Chaise­longue (neu), 3 Bettladen,je 1 Rosch, 1 Roßhaarmatratze, t dreiteil. Woll- matratze, 1 Rachttischchen mit Mar- morplatte, 2 Spiegel, 2 Bettdecken, 1 Tisch, 6 Sessel, Tischtücher, Vor­hänge, 2 Schläuche (Bettdecken zum Füllen), Damast-Bettdecken, Lein­tücher, 2 Eiskästen usw.