3. und 4. Sette zu Nr. 74
im Hochtransport. Trotz des schnellen Seiändegewinns blieben di« Rallonbeobachter so in der Lage, ununterbrochen die Stellungen der eigenen Truppen und die Kernpunkte des feindlichen Widerstandes der Führung zu melden. Trotz aller feindlichen Gegenwehr — aüfUnen Ballon «Nein wurden an einem Tage 50 Fliegerbomben geworfen — verloren wir während der bisherigen Schlachttage nur zwei Ballone. Auch die Flugabwehrkanonen haben sich.vom ersten Angriffstage an am Vormarsch beteiligt. Kraftwagengeschütze folgten unmittelbar den stürmenden Truppen und sicherten im eroberten Gelände Flugzeuge und Ballonbeobachter. Unsere Bombengeschwader haben in den Nächten vor und zwischen den SMa^'ttagen Dahnknotenpunkte hinter der französischen Front trotz des teilweise ungünstigen Wetters in großem Maßstabe mit Bomben angegriffen. Auch die englischen Hafenorte Calais und Dünkirchen wurden mit 10 85V Kilogramm Bomben belegt. Von besonderer Bedeutung wurde der Angriff auf eine Haupteisenbahnlinie hinter der Schlacht front, der aus ganz geringer Höhe 36k Kilometer hinter der Front ausgesiihrt wurde und besonders gute Erfolge zeitigte. Im ganzen wurden von den Bombengeschwadern in vier Nächten 132 668 Kilogramm Bomben abgeworfen.
Reue U-Bootsersolge.
(WTB.) Berlin. L7, März. (Amtlich.) Unsere U-Boote haben in der Frischen See und an der Ostküste Englands neuerdings 28 VW Br.-N.T. feindlichen Schiffsraums vernichtet. Der Chef des Admiralstabs der Marine
Zur Kr egsliqe.
Die Auswirkung der strategischen Absichten unserer Heeresleitung tritt nun immer stärker in Erscheinung. Wir können die Stoßrichtung unserer Offensive, die ungeachtet der verzweifelten Verteidigung und Gegenangriffe ruhig und sicher sortfchreitet, jetzt ganz genau verfolgen. Eie zeigt dem Lauf der Somme entlang. Schon ist Albert genommen Von dort sind es in der Luftlinie noch etwa 8V Kilometer bis zur Mündung der Somme in den Englischen Kanal Di« HauMetappenrninkte sind Amiens (22 Kilometer südwestlich von Albert) und Abbeville (etwa 66 Kilometer westlich von Albert). Untere Heeresleitung spricht sich wie immer über ibre Pläne nicht aus; sie sagt nicht wie die feindlichen Heerführer große Erfolge voraus, sie rechnet nur mit Tatsachen und realen Möglichkeiten. Und wir in der Heimat willen, es wird draußen alles geleistet, was im Rahmen deutscher Leistungsfähigkeit zu erreichen ist, und daß das was heißen «ist, das hat doch jeder in diesen denkwürdigen Tagen der ersten Siege sehen können. Wir können also auch ohne nähe- re Kenntnis der Absichten nn'erer Heeresleitung die Entwicklung der Dinge mit Ruh« abwarten. Anders unsere Feinde. Sie sind eher versucht, sich die Eventualitäten, die «us dem weiteren deutschen Vormarsch entstehen könnten, vorzustellen, und man merkt aus den Erörterungen der feindlichen Misitö-ckritiker auch ganz genau, wohin ihr« Besorgnisse geben. Bar allem werden die feindlichen Heeresleitungen darauf aufmerksam gemacht, sie möchten es ja nicht zu lallen, daß das englische und französische Heer getrennt würden, worauf anscheinend der deutsche Angriff entlang der Somme ziele. Ein solches Ergebnis der devffkben Offensive »oLre allerdings verhängnisvoll für die Westmächte. Denn einmal müßten die Engländer der französischen Hilfe entbehren, und zum andern wären die Franzosen von ihrer Der- s»rgungsbasts. der Kanalküste, abgeschnitten. Solcherari sind die dunklen Gedanken, denen man sich jetzt in London und Paris bingibt. Nach außen hin kommen deroffio« Befürch- tngen aber natürlich nicht so entkleidet zum Ausdruck. Da wird noch feste Zuversicht geheuchelt, und die dentschen Erfolge werde« so viel ifls möglich verkleinert. Aber alle Kräfte strengt man auf der gegnerischen Seite an, um die bisherigen deutschen Gewinne sich nicht answirken zu lasten Alle verfügbaren Reserven werden ins Feuer geworfen, ko wohl von französischer Seile — im Abschnitt Rayon—Lässig««—Rov« — als auch von Seilen der Engländer, dir ans der Linie Acheurslss Kilometer nordwestlich von Albert) — Ulbert—Brave (8 Kilometer südöstlich von Albert) den hartnäckigsten Widerstand entgegenzvsetzen. Jedoch unser Angriff schreitet fort, lanotgm zwar, infolge der gewaltigen Gegenwirkung, aber er schreitet doch fort So dürste wohl bald im Zentrum des Angriffs die Linie Brau—Roheres Kilometer südwestlich von Beronne) erreicht fein. In Amerika werden die englischen Niederlagen von der Regierung do-n benützt die Volksvertretung auf die Notwendigkeit der Gemäb-mno von Geld kür die Fortsetzung der Rüstungen hiuznweisen. Es werden jetzt schon Bnff-^län« znr Erhöhung des Wannschgstsbestandes gemacht, ebenso wie in England. Zur Besserung der Stimmung bringt Reuter auch viel oder nichtssagende Berichte aus Rußland, wonach dort eine Rote Armee gebildet werden soll, die womöglich den Mittelmächten Schwimioleiten bereiten will. Iknd auch die japanisch- stbirilch« Frage läßt man nicht est-schlafen. Nu dem Stand der Krteqsoverationen wird das aber alles nichts ändern. Da» misten besonders die Franzosen, die die englische Niederlage am härtesten trifft, denn die Engländer geben nicht nur französisches Gebiet auf. sie zerstören es auch gründlich, damit die verd.... Deutschen ja keinen St-in mehr ans dem andern antreffen. Was ihre Bundes" zu dieser Zer
störungswut des Engländers sagen, das kümmert diesen wenig. Einstweilen haben die französischen Staatsmänner aber «och Räherliegendr» zu bedenke«. Mit geradezu er-
Welch ein wundersames Wort. Heimat! Vaterland! Lausend-
faltige Erinnerungen, öonnige Lage froyer Kindheit, ungetrübter Jugend. Unversiegbarer Born der Kraft in Lagen des Missmutee und schwerer Herfensnot. Zn der Heimat gründet tief deutsches öehuen. Wie machtvoll mag es unsere Heiden da draußen umfassen! Baldiges Kriegsende? Baldige Heimkehr? Millionen durchzuckt ein Gedanke, wortlos, doch wie ungemein machtvoll. Was Heimat bedeutet, sie haben es erkannt in schwersten Gefahren, im Aushalten unsäglicher Bot. die sie bestanden um dieses Kleinod Müssen nicht auch wir erkennen, was wir denen da drauhen schulden? Ziitzlt nicht jeder in der Heimat die Erhabenheit dieses grossen Gutes, und muss nicht jeder geloben, dem Baterlande alles fu weihen, was jetzt die Stunde von uns fordert? Aus denn, die Heimat rustl Der Kriegsanleiheschein sei das Zeichen, dass sie Dich nicht vergeblich gerufen—
staunenswerter Dreistigkeit fahren die Deutschen fort, Paris, zug der Besatzung gestaltete sich zu einer großen Huldigu. auf mehr als 106 Kilometer Entfernung zu beschieße«. So . Verschiedene Kapellen spielten. Oberbürgermeister Wermut., kann das nicht weiter gehen, sagt Elemenceau, und er soll hielt ein« Ansprache, die in ein Hoch auf den Kaiser aus auch schon Anstalten getroffen haben — Paris mit seinen ^ klang. Die Versammlung sang stehend „Heil dir im Sieger. Her.en Ministerkollegen zu verlosten, um wieder südlichere ^ kranz" und da» Flaggenlied. Fregattenkapitän Nörger, dm und friedlichere Teile seines Landes aufzusucken. Die wohl- j Kommandant des „Wolf", dankte für den freundlichen Emp- habender« Bevölkerung von Paris teilt las Verändrrungs- sang und schilderte in längerem durch Lichtbilder ergänzten bedürfnis mit den französischen Staatsmännern, und so > Vortrag die Fahrten des Kreuzers auf seiner fünszehnmaoa.
werden wir vielleicht bald von einer neuen Residenz der französischen Regierung zu hören bekommen. O 8-
Politik e N ch icht n.
Die Schlnßverhandlungen mit Rumänien.
(WTB.) Berlin. 28. März. Einem Bericht dev .Berl. L.-A." aus Budapest zufolge, meldet der »Bester Naplo" aus Bukarest: Die Friedensverhandlungen am letzten Tao Verliesen äußerst lebhaft. Der rumänische Ministerpräsident Morghiloman versuchte, alle Arpiimente gegen dir einzelnen Paragraphen aufmorschieren zu lasten. Schließlich aber kam doch eine Vereinbarung zustande. Graf E ; e r n t n hat seine Abreise aus morgen verschoben. Für Dannerötag ist die Veröffentlichung des FriedensvertragcS zu erwarten Gras Czernin und Herr v. Küßlmann werden dann Bukarest verlassen. Mit Rücksicht aus die Empfindlich-
tigen Expedition. Dann hielt der Stellv, des Reichskanzlers, v. Payer, eine zündende Ansprache, in der er die herrlichen Taten der Mannschaften des Hilfskreuzers kcnuzei bnete, und einen dringenden Appell an das deutsche Volk richtete, unserem Heer und unserer Flotte nochzueifc n in Pflichttreu«. Vaterlandsliebe und Opferwill igkcit. Mit dem Liede »Deutschland, Deutschland über alles" schloß der Abend, worauf die „Wolf"-Besatzung unter dem Jubel einer vieltauscnd. köpfigen Menschenmenge abmarschierte.
Äus Stadt irnd Land.
Laln». den 28. März lftlS. Karfreitag 1918.
Bon Prälat l). Hermann, ep. Zum Kreuz aus Golgatha richtet sich heut« de» Christen Blick. Dort hängt der, der für un» lebte und für
. . ^ . . , , ^ - , > uns starb. Er ist allein und verlosten, aber nicht überwunden,
k-,t der Königin , die erhoffe, me mehr nach Eotrozeni ^ ^ jft in Wahrheit der Sieger. Ein König am Kreuz, and zurückzukehren wenn die Verhandlungen dort beendet würden, ^ch ein König. Eine hehr« Lichtgesialt mitten in dem Du«, wurden die Verhandlungen am letzten Tage ins Handels- ^ umgibt
Ministerium verlegt. — (DoS ist natürlich schmerzlich für die Engländerin, wenn sie in dem Schloß an ihre verfehlten Spekulationen erinnert wird. D. Schrfitl.)
Immer noch di« sibirisch» Frag«.
(WTB.) Rotterdam, 27. März. Der „Niemoe Rotter- damsch« Courant" erfphrt au» London: Nach einem Ex-
Tiefe Schotten haben sich um das Kreuz gelagert: oll« dir finsteren Gewalten, mit denen er während seines Leben, gerungen hat, und dazu die Mutlosigkeit der Seinen. Ab«, die Lichtstrahlen, die vom Kreuz ausgehen. durchdringen da» Dunkel, das unsre Gegenwan überschattet.
Wir haben ihm gegenüber auch heute nur die Emr>
change-Telegramm vom Freitag ausTientst« hält di« japa-: findung: wir sind seiner nich) wert. Auch mit unserem Be- «isch« Regierung da» Verhältnis für ernst genug um Borde- > stcn und Reinsten reiche» wir nicht an ihn heran. Gerade reitunge« ,« rechtfertigen, aber neu, formelle Beratungen mit unser« Edelsten haben da» rückhaltlos von st» bekannt. Es den hauptsächlichen Alliierten sind notwendig, um di» allge» ist kein» Zurücksetzung für unsere im Kampf für» Vaterlos
meine Uebereinstimmung zu erreiche». — Ein Exchange- Telegramm aus Tientsin vom Samstag meldet, daß die bolschewistischen Behörden in Wadliwstok den ältesten Seeoffizier der Alliierten ersucht haben, die. Kriegsschiff« der Alliierten wegfahren zu lasten. — Ein Exchange-Telegramm vn", Sonntag berichtet aus Peking, daß die Extremisten wegen des Erfolge» der Bolschewiki sich in Blagowestschenk und Wladiwostok unangenehm bemerkbar machen, während die früheren Offiziere noch immer unwürdig behandelt werden und Entbehrungen avsgesetzt sind. Der Anführer der Kosaken in Blagowestschensk. Ussuri, ist entflohen und hat die Kasse d-r im Betr""-- von 15 Millionen eben
falls in Sicherheit gebracht Di« bedeutsamen Kabinetts- r.ndeiungen in China deuten darauf hin, daß man in der sibirischen Frage mit den Japanern Zusammenarbeiten könne.
Bildung einer Roten Armee in Rußland.
(WTB.) Petersburg, 27. März. (Reuter.) Der Kriegs- Minister Trotzkq hat einen Appell an die Bevölkerung ge- ^ richtet, um die Bildung einer Roten Armee vorziiberciten. i Er teilt mit, daß die Veröffentlichung eines Dekrets bevorstehe, wonach militärisch« Hebungen allen Bürgern zur l Pflicht gemacht werde. Alle früheren Generale und Offt- ! ziere werden wieder in den aktiven Dienst gestellt. Er teilte mit, daß sie unter der Aufsicht der Volksbeauftragten als Instrukteure Dienst zu tun haben und erklärte ferner in einer Rede, er wolle eine Rote Armee von einer Million Mann aufstellen. Alle jetzt geschlossenen Militärschulen werden wieder geöffnet werden, um die Unteroffiziere für diese Armee auszubildcn. Der Rat der Dalksbeauftragten der Stadt Petersburg hat beschlossen, 6 in Petersburg wohnende Großfürsten nach den Provinzen Perm, Viatka und Valogda zu verschicken.
gefallenen Helden, wenn wir auch sie nicht in eine Lin»» stellen mit ihm. der so vielen erst das Leben wertvoll und da» Sterben leicht gemacht hat.
Jesus hat noch am Kreuz« andere am Innersten seine« persönlichen Lebens reilnehmen lasten und doch da» Heiligtum seiner Seele unangetastet gewahrt. Er hat andern sich nicht aufgedrängt, und doch di« Suchenden erreicht. Er konnte da» Höchst« schenken, ohne dem eigenen Leben de, Seelen zu nah« zu treten. Er konnte das Höchste fordern, ohne zu entmutigen. Er konnte verzeihen, ohne zu verletzen Und auf all das hat seine Hingabe in den Tod am Kreuz da» Siegel aufgedrückt: «in Meister der Seelsorge von Gotte» Gnade im vollsten Sinn des Worts. Denn Gottes Gnade war da» Geheimnis seines Wirken».
Die Kraft, die von dem Kreuz ausgehl, ist auch heute nicht erstorben Viele haben diese Kraft mitten im Weltkrieg erfahren: Kämpfend«, Trauernde, mit Versuchungen Ringende, Zweifelnd« und Sterbende. Darum sammelt sich heute am Karfreitag ein« stille, unsichtbare Gemeinde um da» Kreuz und stimmt in das Bekenntnis des D'^ter» ein:
Ich bin durch viele Zeiten, ja wohl durch Ewigkeiten n meinem Geist gereist.
Nichts Hai mirs Herz geno i» da bin ich gekommen ns Golgatha: Gott sei gepreist
Dos Eiserne Kreuz.
Sergeant Karl Rägle, Schutzmann in Calw, Inhabe, der Silbernen Verdienstmedaille, wurde mit dem Eiserne« Kreuz ausgezeichnet.
Beförderung.
Unteroffizier Jakob Maier von Calw, Inhaber des Eisernen Kreuzes und der Silberneu Verdienstmedaille, wurde zum Sergeanten befördert.
Kirchenkonzert.
* Auf das morgen vom Kirchengesangverein veranstaltete
Vermisste Nachrichten.
Sine Begrüßungsfeier zu Ehren der Besatzung des Hilfskreuzers „Wolf".
(WTB.) Berlin, 26. März. Zur Begrüßung der Besatzung Kirchenkonzert unter Mitwirkung von Konzertsänger Haa » S. M. Hilfskreuzers „Wolf" fand heute abend aus Voran-, und Mitgliedern der Stuttgarter Earnisonsmustk möchten wir lastung der Stadt Berlin im Zirkus Busch ein Festabend statt.' auch an dieser Stelle nochmals Hinweisen. Das Programm Der Zirkus war bis aus den letzten Platz gefüllt. Der Ein- j verspricht einen erhebenden Genuß.